Eine relativ neue Masche der Spammer ist es, die Müllmail als über eBay versendete Empfehlung für eine eBay-Auktion oder als Frage zu einer Auktion zu tarnen:
Question from eBay Member – Respond Now
eBay sent this message on behalf of an eBay member through My Messages. Responses sent using email will go to the eBay member directly and will include your email address.
Im Moment gibt es derartige Spam ausschließlich in englischer Sprache, aber wenn sich die Masche bewährt – es sind ja doch ein paar Leute bei eBay – denn wird es gewiss auch bald deutsche Versuche geben, die ihre Opfer finden.
Der Text für einen großen Teil dieses E-Mülls wurde offenbar wörtlich aus Mails von eBay übernommen…
Your registered name is included to show this message originated from eBay.
…aber einen hier angekündigten Benutzernamen auf eBay konnte sich der kriminelle Spammer natürlich nicht für mich ausdenken. Das liegt daran, dass ich gar keinen habe. Offenbar nimmt man von Seiten der Spammer solche Schwächen in Kauf, da viele Empfänger solche eher formalen Angaben einfach überlesen.
Eine andere Erklärung für diese neue „Spam-Verpackung“ könnte sein, dass eBay-Nachrichten natürlich durch die Spamfilter kommen sollen – trotz des Angebotscharakters des darin Mitgeteilten sind diese Mails ja in der Regel erwünscht. Deshalb können sich asoziale Spammer Erfolg davon versprechen, dass sie den Stil solcher Mails aus dem „sozialen Netzwerk“ in eBay aufgreifen, um auf diese Weise Mitteilungen mit anderen Inhalten an die Spamfilter vorbeizubringen.
Die optische Gestaltung der Mail, so habe ich mir als eBay-Abstinenzler sagen lassen, ist durchaus stilsicher. Solche Hinweise auf bestehende Angebote durch andere eBay-Nutzer gibt es wirklich, und viele Empfänger dürften sie kennen. Auch die Hinweise zur Nutzung, gegen die in diesen Spams verstoßen wird, erscheinen im Text:
It is unsafe and against eBay rules to offer to buy or sell directly using the My Messages forwarding system without winning the item on the eBay Web site.
Nun, was hier angeboten wird, das steht nicht etwa auf eBay als Gegenstand einer Auktion zur Verfügung. Der Angebotstext ist auch – es handelt sich um eine HTML-Mail – geschickt gestaltet und enthält eingestreute Passagen in der Hintergrundfarbe der Mail, damit er trotz seines eindeutigen Spamcharakters durch die Filter kommt. Wenn man den klar als Spam erkennbaren Text markiert, wird er in seiner vollen, kriminellen Herrlichkeit sichtbar (die unsichtbaren Teile sind hier etwas aufgehellt):
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Das es ganz sicher keine gute Idee ist, mit diesen Halunken ins Geschäft zu kommen, zeigt sich ja schon in der Methodik, mit der hier Geschäftsbeziehungen angebahnt werden sollen. Diese Spammer tun wirklich alles, um der Welt zu zeigen, dass sie richtig üble Verbrecher sind. Es reicht ihnen nicht, dass sie – wie jeder Spammer – nur ihren Absender fälschen. Sie erwecken darüber hinaus in der gesamten Gestaltung den Eindruck, es handele sich hier um eine Mitteilung, die über eBay verschickt wurde.
Natürlich hat eBay mit diesen Mails nichts zu tun. Dennoch wird eBay in den letzten Tagen gewiss zehntausende Anfragen wegen dieser Mails beantwortet haben, was natürlich einen handfesten wirtschaftlichen Schaden bei eBay verursacht haben dürfte. Das ist diesen Spammern natürlich egal, die denken nur an ihr eigenes, windiges Geschäft. Wie jeder Asoziale, der windige Geschäfte macht.
Und wo man so ausschließlich an das eigene Geschäft denkt, da kann man auch ein paar Privatleute in die Schweinereien hineinziehen. Zum Beispiel die recht wehrlosen eBay-Nutzer, die in den Spams als „Urheber“ dieser Anfragen verwendet wurden. Es gibt diese ganzen eBay-Accounts wirklich, und sie machen den Eindruck der Tätigkeit ganz normaler Menschen, die eher nebenbei ein paar Geschäftchen machen. Was diese ganz normalen Menschen in den letzten Tagen alles lesen mussten, nur weil ihr eBay-Account als „Absender“ von der Spam-Mafia missbraucht wurde, das will ich mir gar nicht mehr vorstellen. Auch hier ist es den Spammern scheißegal, dass ein gewachsener eBay-Account mit positiven Bewertungen und vielleicht sogar mit einer gewissen Kundenbindung (es waren alles Accounts im etwas größeren Rahmen, häufig mit Waren für Sammlerbedarf) durch kriminellen Missbrauch besudelt, nachhaltig beschädigt, vielleicht sogar zerstört wird.
Das alles juckt den Spammer gar nicht, wenn nur ein paar hundert Trottel trotzdem mit ihm ins Geschäft kommen. Glaubt irgend jemand, dass man mit so einer Fäkalmade Geschäfte machen sollte?
Na, wer das glaubt, der will eben betrogen werden. Da kann ich auch nicht mehr helfen.
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