Natürlich kommt diese Mail…
Von: ADAC <adac.kundenservice@gmx.co.uk>
…nicht vom ADAC, was man ja schon an der Absenderadresse sehen kann. Deshalb kommt sie ja auch bei Menschen wie mir an, die weder jemals in ihrem Leben Auto gefahren sind, noch darauf Lust haben oder hatten, und die erst recht nicht Mitglied des ADAC sind. Es ist eine Spam. Der Vereinsname ADAC wird hier nur von Kriminellen missbraucht und damit in den Schmutz gezogen.
Sicher unterwegs – Ihr kostenloses Notfall-Kit von ADAC wartet auf Sie!
Wer auf dem Link klickt, landet auf einer Website, die so tut, als wäre sie der ADAC:
Damit man nicht so lange darüber nachdenkt, tickt unten eine Uhr 6 Minuten und dreißig Sekunden herunter. Wenn diese Zeit abgelaufen ist, geht es allerdings von vorne los, denn es wäre ja für die betrügerischen Websitebetreiber schade, wenn jemand von ihrem Betrug ausgeschlossen würde, nur weil er ein bisschen langsam ist.
Natürlich hat der ADAC keine Kunden, ebensowenig, wie ein Kleingarten- oder Schützenverein Kunden hätte. Es handelt sich um einen Verein. Und das sollte eigentlich auch jedes Mitglied dieses Vereines wissen und mit lauten Lachgeräuschen das Browserfenster zumachen… wenn hoffentlich nicht schon die Spam unbesehen gelöscht wurde. Denn natürlich hängt an dem Link eine eindeutige ID, und wer darauf klickt, teilt den Spammern mit, dass die Spam auf der Mailadresse angekommen ist, gelesen wurde und beklickt wurde. Das hat Folgen. Bis zu dreißig am Tag, und eine ist dümmer als die andere.
Wie immer in der Gewinnspiel- und Umfragespam geht es darum, Daten einzusammeln. Alle Daten, die man auf der angeblichen Website des ADAC eingibt, gehen direkt an Betrüger. Danach hat man ein Problem, egal, ob die Daten in den dunklen Ecken des Internet unter Kriminellen gehandelt werden, ob sie direkt für einen Identitätsmissbrauch verwendet werden oder ob man hinterher einen Anruf bekommt, dass man als „Gewinner“ doch nur noch die Kreditkartendaten angeben soll, um die Versandkosten zu zahlen. Oder auch einfach alle drei „Nutzungsformen“ auf einmal. Als ob es dem richtigen ADAC gegenüber nicht ausgereicht hätte, eine Mitgliedsnummer anzugeben… 💡️
Ach ja, den Preis… oder, um es mit der relativ schlecht übersetzen Website zu sagen: die „Belohnung“ in Form eines Notfallsets… gibt es nicht.
Ich habe bereits Versandkosten 4,95€ per Kreditkarte bezahlt. Was muss jetzt machen
Strafanzeige erstatten und – ich nehme an, die Polizei wird das auch empfehlen – ein Auge drauf haben, dass die Kreditkarte nicht betrügerisch missbraucht wird. Vermutlich ist eine sofortige Sperrung der Kreditkarte das Beste.
Ich empfehle: als Lehrgeld verbuchen (5€ ist ja noch billig) und selbstrkritisch einen Hirncheck machen ob man nicht etwas zu sorglos und unbedarft durchs Leben geht.