Hier mal ein kleines Zitat von @wernermue@twitter.com, der heute folgendes mit seinem Antivirus-Schlangenöl erlebte:
Das im Hintergrund laufende Antivirus-Programm, das ja mit dem Versprechen zusätzlichen Schutzes an den leider meist allzu gläubigen Nutzer gebracht wird, liest jede einkommende E-Mail mit und untersucht auch die Links in dieser E-Mail, indem diese geöffnet werden.
Warum ist das eine ganz schlechte Idee?
Spam-E-Mail enthält nahezu immer spezielle Links, die im URI-Parameter eine ID enthalten, an der ein Empfänger eindeutig identifiziert werden kann. Wenn ein solcher Link geöffnet wird, erfährt der Spammer, dass…
- …die Spam unter der zugespammten Adresse ankommt, und
- …vom Empfänger sogar gelesen und beklickt wird.
In der Folge gilt die E-Mail-Adresse unter Spammern als „lukrativ“ und wird weiterhin und sogar vermehrt zugespammt. Zudem werden Datenbanken mit „lukrativen“ Mailadressen unter Spammern gehandelt.
Das bedeutet, dass so vorgehende Antivirus-Schlangenöle der Grund dafür sind, dass ihre Nutzer immer mehr illegale und asoziale Spam erhalten, auch solche mit gefährlicher Schadsoftware. Gleichzeitig bietet das Antivirus-Programm, das mit dieser dummen Vorgehensweise die Schadsoftware herbeiruft, nur einen völlig ungenügenden Schutz gegen die kriminelle Übernahme eines Computers. Das eigentlich vom Antivirus-Programm adressierte Problem wird also durch den Einsatz des Antivirus-Programmes größer.
Dass auf diesem Wege außerdem „automatisch“ Zustimmungen durch Abklicken eines Links gegeben werden, die im Zweifelsfalle Verträge begründen, von denen der Nutzer des Antivirus-Programmes noch nicht einmal Kenntnis genommen hat, macht diese Vorgehensweise einiger Antivirus-Schlangenöle besonders dumm und gefährlich. Tatsächlich muss angesichts unerwünschter Rechtsfolgen durch ein solches Vorgehen die Frage gestellt werden, ob dergestalt vorgehende Antivirus-Software nicht zu gefährlich für den Einsatz auf einem Computer ist.
Wer glaubt, ein Antivirus-Schlangenöl zu benötigen und deshalb eines einsetzt, sollte wenigstens in den Einstellungen derartige Automatismen abstellen, um sich besser vor der Internetkriminalität zu schützen.
Via @qbi@mastodon.social.
Facepalm-Foto: Urheber daveoratox, Lizenz CC BY 2.0.
[…] Und fallt auf gar keinen Fall auf Schlangenöle rein, die versprechen, dass sie euch vor Spam, Phishing und Cyber schützen, denn die machen es oft nur noch schlimmer. […]