Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


VjaqrRa

Montag, 25. März 2013, 0:00 Uhr

Die tollen Versuche von Spammern, sich Schreibweisen für ein bei manchen Zeitgenossen sehr begehrtes Medikament von Pfizer auszudenken, führen nicht unbedingt zur besseren Lesbarkeit. Dafür helfen sie beim Überfliegen der Betreffzeilen sehr dabei, eine einmal durchgeflutschte Spam sofort zu erkennen und ohne weitere Vergeudung von Lebenszeit zu löschen.

Aber tatsächlich gibt es in der täglichen faden Kost der Pimmelpillen-Spam eine ganz kleine Innovation, die mir durchaus mal die Erwähnung wert ist. Dazu einige aktuelle Beispiele:

Betreff: budy VjaqrRa sSupEer Acctivve – otherwise you‘ll have impootence

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Der Link geht im Original auf http (doppelpunkt) (doppelslash) google (punkt) com (slash) translate (fragezeichen) u (gleich) x (punkt) co (slash) xrWY (fragezeichen) (slash) analyse (prozent) 20economically (punkt) htm (ampersand) hl (gleich) en

Betreff: price fluctuation for vviavqra suoper acctive

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Und noch eine aus der Müllflut:

Betreff: VjaqrRa sxupcer actinve – you should be grateful to its help

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Alle diese Links sind indirekt gesetzt. Sie laufen über den Übersetzungsdienst von Google, der in der momentanen Spamflut allerdings regelmäßig einen Fehler anzeigen wird, weil eine bereits englische Seite in englische Sprache „übersetzt“ werden soll. Das ist natürlich sehr dumm und ein weiterer Beleg der Tatsache, dass Spammer zu faul sind, ihre „cleveren“ Hacks mal zu testen, bevor sie diese wie eine stinkende Flut auf das Internet loslassen. Ansonsten ist die Idee, einen Link zu Google zu setzen, schon eine recht gute Idee, denn Google dürfte ein großes Vertrauen besitzen und ein Link auf Google niemals zu einer Erkennung als Spam führen. Vor einigen Jahren haben die Spammer mit einem ähnlichen „Gedanken“ im Kopf Links auf Google-Groups gesetzt und dabei ebenfalls nicht gerade mit einer gut ausgearbeiteten Spam-Kampagne geglänzt.

Offenbar hat Google bereits „mitbekommen“, dass der Übersetzungsdienst auf diese Weise missbraucht wird, so dass es bei meinen Versuchen zur folgenden, etwas irreführend formulierten Fehlermeldung gekommen ist:

Unsere Systeme haben ungewöhnlichen Datenverkehr aus Ihrem Computernetzwerk festgestellt. Bitte versuchen Sie es später erneut. Warum?

Diese Seite wird angezeigt, wenn Google automatisch Anfragen aus Ihrem Computernetzwerk erkennt, die anscheinend gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen. Die Sperre läuft ab, sobald diese Anfragen eingestellt werden.

Dieser Datenverkehr wurde möglicherweise von bösartiger Software, einem Browser-Plug-in oder einem Skript gesendet, das automatische Anfragen verschickt. Falls Sie Ihre Netzwerkverbindung mit anderen teilen, bitten Sie Ihren Administrator um Hilfe. Möglicherweise ist ein anderer Computer, der dieselbe IP-Adresse verwendet, für die Anfragen verantwortlich

So ungern ich Google lobe… aber mit so konsequentem Sperren wird dieser frischen kriminellen Pest bereits in ihrer Entstehung die Luft abgedreht. Und das ist gut!

Ein bisschen schade ist es vielleicht für die Pimmelpillen-Apotheker, die es noch nicht einmal geschafft haben, ihre erste Spamwelle fehlerfrei zu versenden. Aber mein Mitleid hält sich da sehr in Grenzen. Am besten, die fressen ihre giftigen Pillen selbst, dann löst sich das Problem sogar noch ein bisschen gründlicher.

Übrigens, du Idiot von Spammer: Schön, dass du nicht mehr den gnadenlos doofen Linktext „Click here“ schreibst, der vermutlich nicht nur bei mir zum sofortigen Aussieben deines Sondermülls führt. Aber der Text „Link here“ ist auch nicht so viel geschickter… :mrgreen:

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