Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


I‘m happy to find you in internet

Sonntag, 9. August 2009, 4:21 Uhr

Wie jetzt, mich hat jemand im Internet gefunden? Wo denn das?

Hello,

Na, ein Name scheint sich da ja nicht angefunden zu haben.

My name is Maria.

Klar, jemand der seine Mailadresse fälscht und als Namen zum Absender „Lucia Berger“ angibt, der schwindelt bestimmt nicht beim Namen. Die spamfreudige Triefende heißt ganz bestimmt „Lucia Maria Berger“, ich glaub ihr mal wieder alles.

I am looking for a new friend.

Weshalb wohl ihr alter Freund Schluss gemacht hat? Ob es irgendwie daran liegt, dass sie ständig ein paar Millionen Leute von der Mailliste der Spam-Mafia anschreibt, weil sie es halt besonders hart braucht?

Write me at : stubbsbpjmichigan (at) gmail.com

Wow, „Maria“ hat eine tolle Mailadresse. Natürlich nicht die Absenderadresse, und weil „Maria“ zu doof zum Spammen ist, hat sie auch den kleinen Trick mit dem Reply-To im Mailheader nicht gerafft. Deshalb kann man auch nicht antworten, indem man einfach auf Antworten klickt, so dass auch noch der letzte Depp merkt, dass Maria mit gefälschtem Absender schreibt. So etwas machen ja alle ehrlichen Menschen. Aber immerhin, „Maria“ hat ein ganz tolles Skript, mit dem sie sich Adressen bei Google Mail holt. Tolle Adressen, denen man das vom Computer Generierte eigentlich nur beim Hinschauen ansieht.

Wenn man „Maria“ unter dieser Adresse schreibt (ich habe Besseres mit meiner Lebenszeit zu tun), kriegt man bestimmt ganz schnell ein zuckersüßes Foto, das sich „Maria“ irgendwo aus dem Internet besorgt hat und jetzt als das Ihrige verwendet. Und „Maria“ wird sehr bemüht sein, den Kontakt zu intensivieren, bis sie irgendwann, nach gar nicht so langer Zeit, auch ein bisschen Geld sehen will. Zum Beispiel, weil „sie“ nach dem dritten triefenden Brief ein Bedürfnis verspüren lässt, dass man sich mal trifft. Aber das ist voller Probleme, dieses Treffen, so viele Formalien und sie ist so arm. Doch echte Liebe kennt ja keine Geldsorgen, und damit es schnell geht, gleich via Western Union. Ist auch besser so für „Maria“, denn Anonymität ist gut für „ihr“ Geschäft.

Wer es nicht glaubt, probiere es einfach unter der angegebenen Mailadresse aus.

WARNUNG: DAS „AUSPROBIEREN“ IST HIER KEINE HARMLOSE SPIELEREI, SONDERN UMGANG MIT ORGANISIERTER KRIMINALITÄT. AUF GAR KEINEN FALL PERSÖNLICHE DATEN, TELEFONNUMMERN, DEN WOHNORT, EIN REALES WEB-2.0-PROFIL ODER GAR EINE ANSCHRIFT ZUTREFFEND ANGEBEN. IN JEDEM FALL EINE ANONYM BESORGTE WEGWERFADRESSE FÜR DEN MAILVERKEHR VERWENDEN. MIT EINEM BISSCHEN VORSICHT KANN MIT DEN DUMMEN HOCHZEITSSCHWINDLERN SCHON EINE MENGE SPASS HABEN, ABER DIE VORSICHT MUSS EBEN SEIN. UND AUF KEINEN FALL EIN ATTACHMENT VON „MARIAS“ MAIL ÖFFNEN, DAS IRGENDWIE AUSFÜHRBAR IST. UND NATÜRLICH KEINEN CENT AN DIE BETRÜGER.

Bei einem solchen Ausprobieren sollte man auch kein besonders gutes und gern ein vorsätzlich missverständliches Englisch schreiben, um noch mehr Spaß zu haben. Und immer wieder mal zwischendurch fragen, ob sie nicht Lust hat, ein bisschen Isländisch zu lernen, damit „Maria“ mit ihrem neuen Freund auch in seiner Muttersprache kommunizieren kann. Auch Quetchua ist eine gute Wahl. Aber nicht russisch oder eine verwandte Sprache nehmen, das kann „die“ schon…

Hope to hear you soon.. Maria.

Damit du nicht umsonst hoffst, habe ich eben gerade ein bisschen nachgeholfen, mein Schätzchen…

Mit Kuss
Judas

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