Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 23. August 2008

Das Ding mit den Zahlen

Samstag, 23. August 2008

Da ist so ein Ding mit den Zahlen, ich glaube, es heißt „Bedeutung“. Das scheinen die Spammer nicht zu verstehen, und deshalb tauschen sie die Zahlen gern mal aus. So gibt es mal 400 Euro, mal 333 Euro und mal 555 Euro „Bonus“ dafür, dass man sein Bargeld bei Betrügern gegen virtuelle Chips austauscht, einfach nur, damit ein Spamfilter nicht auf die immer gleichen Zahlen anspringen kann.

Und manchmal – eigentlich sogar fast immer – sitzen da auch Stümper, die in Spamskripten rumeditieren, die sie selbst nicht so richtig verstehen. Denn kann schon einmal eine Mail wie die folgende entstehen, deren angegebene Zahlen ihre völlige Willkürlichkeit sofort verraten:

Betreff: Elena, bis zu 2400.- Start-Bonus und über 100 Gewinn-Spiele warten auf dich

Ganze 1000.- Start-B0nus und über 250 Gewinn-Spiele waren auf dich

Guten Tag Elena,

Ganze 2400.- Start-Bonus und über 100 Gewinn-Spiele waren auf dich
http://omduizvm.luckyluckybonus.com/

Gruss
Super Jackpot Casino, Steve C.

Ja, was denn nun, Dummspammer? Sind es über 100 Spiele und fette 2400 Euronen Bonus, oder sind es nur 1000 Euronen, aber dafür gibt es über 250 Spiele? Sonst kriegt man diese abweichenden Zahlen ja immer in verschiedenen Mails, aber schön, dass die mal so in einer eurer Nullmitteilungen zusammen stehen. Denn so wird eigentlich jedem nach nur einer Sekunde der Hirnbenutzung klar, dass es bei euch mit euren ständigen Serverwechseln und der asozialen Massenspam weder Geldgeschenke noch Spiele gibt, sondern nur Beschiss und Betrug.

Stattfinden!

Samstag, 23. August 2008

Allerleckerst ist die Stellungnahme eines Sprechers von Sony BMG Deutschland zur frischen Werbeidee von YouTube, urheberrechtlich geschützte Inhalte nicht mehr einfach rauszunehmen, sondern mit Werbung zu versehen, um den Rechteinhabern dann die Einnahmen zu geben:

„Wir wollen dort stattfinden, wo die Musikfans sind“, so der Sprecher des Musiklabels Sony BMG Deutschland, und das sei „auch bei YouTube“.

Er ist sogar fast die Wahrheit. Denn das „Stattfinden“ der Musikindustrie – die in ihrem Kern vor allem eine Kopierindustrie ist – hat nun einmal wenig mit Musik und viel mit Abkassieren zu tun.