Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Magnum – Ich bete es an

Dienstag, 22. Mai 2007, 6:25 Uhr

Dieser auswurf in der überschrift stammt nicht von mir, sondern damit wird derzeit ein eis der firma langnese beworben. Ihr wisst schon, díe mit dem neuen herzlogo – wie passend, denn hirn scheint da ja nicht mehr vorhanden zu sein.

Den claim »ich bete es an«, sollte jedem gläubigen und auch jedem atheisten zur spontanen rückwärtsentleerung seines mageninhaltes bringen. Für jemanden, der einen wie auch immer gearteten glauben hat, sollte so eine aussage eine schallende ohrfeige sein. Da wird ein gott durch ein eis ersetzt, als gleichwertig dargestellt.

Der fernsehspot zum produkt inszeniert eine art ritual: Frauen an irgendeinem strand verspeisen in anbethaltung voller ehrerbietung und unter anleitung der hohepriesterin das eis. Dabei macht es den eindruck als ob sie kein eis essen, sondern einen schwanz blasen. Die leichtbekleideten frauen, das ambiente soll wohl die assoziation zu riten von naturvölkern wecken.

Das ist also langneses bild vom sogenannten verbraucher: Menschen, dessen geistige leistung es grad noch zulässt ein eis als höheres wesen anzuerkennen um es zu essen.

Langnese hatte es ja schon öfter mit religiösen themen: Da waren doch vor einiger zeit die »sieben sünden«. Meines erachtens genauso geschmack- und hirnlos, wie die aktuelle kampagne. Warum verklagt die eigentlich mal niemand wegen störung des religösen friedens?

Und wie praktich: Nach diesem werbespot ein nächster von »Du darfst«. Ist das nicht zynisch? Erst teuer mästen und dann teuer und mühsam wieder abhungern. Dieser werbespot ist aber auch nicht ohne: Eine junge frau fährt allein im aufzug und betrachtet sich im dort befindlichen spiegel. Ihre eitelkeit verleitet sie, ihren körper, ihren fitten (fit engl. für passend) körper mit den händen abzufahren, voller narzissmus und voller stolz über die unterwerfung unter die kalorienknute. Es würde nicht verwundern, wenn sie noch anfangen würde beim eigenen anblick zu masturbieren. Sie trägt selbstverständlich ein rotes kleid.

Im dritten spot verwandelt sich ein auto in einen »transformer«, wenn jemand die alte zeichentrickserie noch kennt, also in einen roboter mit menschenähnlicher gestalt. Es fährt nicht mehr, es läuft auf stählernen beinen die strasse entlang. Klar weiss man, dass das CGI ist, aber eh´ man das weiss, hat das hirn schon das gute gefühl gespeichert: Ein transformer für mich. Und mit diesem guten gefühl tritt man dann auch gegen den baum an und verliert.

Ein Kommentar für Magnum – Ich bete es an

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert