Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Guten Tag“

Wie Sie spektakuläre Newsletter erstellen

Samstag, 16. Februar 2013

Headergrafik der HTML-Mail

Erstmal eine schöne, dicke Grafik, damit die Postfächer auch richtig zugestopft werden. Nehmen wir einfach ein nicht-optimiertes PNG mit einer stolzen Dateigröße von 203 KiB. Natürlich extern verlinkt, damit es in den meisten sicher konfigurierten Mailprogrammen gar nicht erst erscheint, und natürlich mit einem URI-Parameter, der über eine eindeutige ID nach Hause telefoniert, dass die Mail angekommen ist und gelesen wird. Warum wir darüber noch extra einen weiteren Webbug – also eine unsichtbare Grafik, die nur tracken soll – verbastelt haben? Na, damit man unsere ganz besondere Sonderkompetenz bemerkt. Eine sinnvolle Mitteilung können wir zwar nicht machen, aber hey, dafür können wir jedem Betrachter unserer Drecksmail zeigen, wie sehr wir ihn und seine Datenschutzbedürfnisse verachten.

Guten Tag,

Wir haben keine verdammte Ahnung, wie unser Leser heißt. Dies ist Massenware.

zuallererst, wollen wir uns bei Ihnen entschuldigen. Wie haben Ihre Kontaktdaten und Ihre PDF online gefunden, weil wir Ihnen etwas zu den Themen Digital Publishing und digitale Flip-Newsletter erzählen wollen.

Wir tun gern ein bisschen höflich, wenn wir unhöflich sind. Wir haben Mailadressen massenhaft mit dafür geschriebenen Programmen aus dem Internet geschlürft und haben dabei sogar noch am Honigtöpfchen von Unser täglich Spam genuckelt, und wir glauben, dass unsere asoziale Drecksspam ein bisschen weniger wie eine asoziale Drecksspam aussieht, wenn wir uns dafür entschuldigen, dass wir bei unserer Adresseakquise wie die ganz normale, kriminelle Pimmelpillen-Apotheke, wie das ganz normale, kriminelle Abzockbetrugs-Casino oder wie der ganz normale, kriminelle Vorschussbetrüger vorgehen. Weil es ja eigentlich nicht so irre wichtig ist, dass wir verrottete Astlöcher von Spammern sind, wenn wir unbedingt etwas „erzählen“ wollen, dessen informationeller Nährwert für ungefähr 99 Prozent unserer Leser auf dem Niveau eines Glases Wasser zur Fastenzeit liegt.

Wir glauben, dass Newsletter immer noch eine der effektivsten Möglichkeiten sind, Ihre Kunden und Leser mit aktuellen Informationen zu versorgen.

Wir glauben nämlich, dass Spam immer noch eine der effektivsten und vor allem billigsten Möglichkeiten ist, um genervte Menschen mit unseren Reklamelügen zu versorgen – dass Spam asozial und kriminell ist, nehmen wir dabei in Kauf. Eine eventuelle gute Reputation haben wir nicht mehr zu verlieren.

Aber wir glauben auch, dass Sie Ihren Lesern mehr bieten können, als klassische E-Bulletin- oder PDF-Newsletter!

Und wie man schon an der aufwändigen Headergrafik ohne Informationsnährwert gesehen hat, glauben wir auch, dass Design wichtiger ist als Inhalt. Und jetzt schwafeln wir im besten Werbeblah weiter.

Die Möglichkeiten und Vorteile eines flip-newsletters:

  • Engagement – Leser verbringen mehr als 10 Minuten mit dem Lesen eines Flip-Newsletters, also sehr viel länger als die 2 Minuten in einem PDF- oder HTML-Newsletter.
  • Hohe Konversionsraten – mehr als 60% der User, die einen Flip-Newletter erhalten, öffnen diesen auch und beschäftigen sich intensiv damit.
  • Inhalte besser vermitteln – Features wie Videos, Interaktivität, Umfragen und Quizzes vermitteln Inhalte besser und machen Produkte und Dienstleistungen einfacher verständlich.
  • Effektivere Werbung, mehr Gewinn – Empfänger können den Newsletter einfach per E-Mail und über soziale Netzwerke teilen und auch direkt von ihrem Newsletter aus einkaufen.
  • Statistiken – Sie behalten den Überblick über Besucherzahlen und darüber, was Leser in Ihrem Newsletter angeklickt haben. Ein durchschnittlicher Actionpaper Flip-Newsletter verzeichnet mehr als 10.000 Besuche.
  • Kompatibilität auf allen Kanälen – Ihr Flip-Newsletter ist auf allen Geräten abrufbar – Computer, Laptops, Smartphones und Tablets – alles nur mit einem Link!

Natürlich gibt es für jede unserer Behauptungen exakt eine einzige Quelle, nämlich die stinkende, asoziale Spam, in der wir diese Behauptung aufstellen. Sonst hätten wir ja in einer HTML-Mail einen Link auf weitere Informationen zum jeweiligen Thema zur Verfügung gestellt.

Wie wichtig uns Statistiken sind, sehen sie allein schon daran, dass unsere Links ebenfalls über ein Tracker-Skript laufen und mit einer langen, eindeutigen ID versehen sind. Auch wenn wir ihren Namen (noch) nicht kennen, wollen wir doch ganz genau wissen, ob sie so doof sind und auf eine Spam anspringen, statt diese einfach unbesehen in den virtuellen Papierkorb zu werfen.

LERNEN SIE MEHR ÜBER FLIP-NEWSLETTER

[Immerhin, nicht „Click here“!]

Die Übermittlung einer derartigen ID erfolgt natürlich auch beim Abruf unserer buttonförmigen Grafik. Fürwahr, unsere großartigen Ideen zur Belästigung der Umwelt mit aufwändiger, multimedialer Scheißreklame sind so toll, die können wir nicht mit gewöhnlichen Links und schon gar nicht in einer reinen Textmail vermitteln.

So, und zum Abschied weisen wir noch einmal darauf hin…

Wir möchten uns erneut dafür entschuldigen, falls Sie diese Mail irrtümlich [sic!] bekommen haben. Wenn Sie in Zukunft keine Mails mehr von uns erhalten möchten, bitte lassen Sie es uns wissen, indem Sie auf diese Mail antworten oder auf Abmelden klicken. Ihre E Mail Adresse wird dann entfernt [sic! Und Deppenleerzeichenalarm!] und Sie werden keine Mails mehr von uns bekommen.

…dass wir von unserem Produkt selbst so sehr überzeugt sind, dass wir zur Auffassung gelangt sind, dass ohne das spottbillige Werbemittel der asozialen Spam niemals jemand etwas davon erfahren hätte oder Interesse daran bekommen hätte. Dieses Werturteil über unser eigenes Produkt ist so überzeugend, dass sich gewiss jeder Empfänger anschließen wird.

So, jetzt noch…

In die Spam eingebettetes Logo actionpaper.net

…ein knalliges Logo drunter, damit man auch weiß, welche fragwürdige Klitsche hier auf asoziale Spamreklame setzt. Und natürlich beansprucht diese Klitsche…

Copyright © 2013 Actionpaper. All Rights Reserved.

…auf eine mutmaßlich in siebenstelliger Ausfertigung versendete Massenware auch ein Immaterialgüterrecht. Damit man etwas zum Lachen hat.

Wienerbergstraße 11/12A | Vienna | Austria
+43 129 800 xx xx | office@action-paper.tk Unsubscribe

Eine tolle Anschrift im Business-Park Vienna haben wir auch. Da wir zusammen mit etlichen seriöser auftretenden Geschäftsleuten ein paar Räume in einem großen, hässlichen Bürogebäude im brummenden Wien gemietet haben, mag uns auch niemand verwünschen und einen Schwarm Meteoriten zu uns herabholen.

Jetzt rasch raus mit den paar hunderttausend Spams, denn ein paar Leute sind ja immer so blöd, dass sie ein „Angebot“ über asoziale, internet-missbräuchliche Spam für die beste Sache seit der Erfindung des Rades halten.

Diese Müllmail wurde automatisch erstellt.
Deshalb kommt sie ohne persönliche Ansprache und ohne freundliche Grüße.

Ihr Reklameheini, der Spam für eine tolle Erfindung hält.

Hol euch bitte ganz ganz schnell der Insolvenzverwalter. Diese Mail kam bei mehreren meiner Mailadressen an. Sie kam auch bei typischen Honeypots an. Es ist klar Spam an Adressen, die mit einem Harvester eingesammelt wurden. Es ist klar asozialer Internetmissbrauch zu Lasten Aller im Versuche, sich einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen. Es ist mir scheißegal, was ihr anzubieten habt. Ihr seid Spammer. Widerliche, stinkende Spammer. Mehr muss ich über euch nicht wissen. Geht sterben.

Zahlungsbestätigung Theheatcompany.com Deutschland GmbH de 2013

Donnerstag, 7. Februar 2013

Diese wundersame Mail mit einem Hinweis einer Zahlungsbestätigung für eine niemals geblechte Zahlung von niemals einer gehörten Firmierung [gnhihi! Deutschland GmbH!] wurde von einer statischen IP-Adresse aus dem Adressbereich der Hetzner Online AG versendet. Davon, dass der „Kunde“ jemals seine zukünftigen Rechnungen bezahlen wird, kann sich die Hetzner Online AG wohl verabschieden. Der Absender efact610 (at) afterbuy (punkt) de ist gefälscht und jedesmal anders. Das gilt im Text dieser Mail auch für die Kundennummer und den Rechnungsbetrag.

п»ї

Hey, Spammer! So schwer ist das nicht, einen richtigen charset hinter dem Content-type anzugeben! Dann brauchst du keine obskuren Konvertierungen deiner Mülltexte machen, die immer wieder einmal fehlschlagen. Zu doof zum Spammen mal wieder…

Kunden-Nr.: 943845872

Guten Tag,

Eine tolle persönliche Ansprache eurer Kunden habt ihr da! Und wenn ich diese Nummer sehe, boah ey, neunstellig! Ihr wollt fast eine Milliarde Kunden haben, obwohl ihr ihnen im Ton so patzige Drecksmails schreibt, in denen man mit einer Nummer und nicht mit einem Namen angesprochen wird, und in denen ihr von irgendwelchen Zahlungen und Rechnungen faselt, ohne zu sagen, wofür?

Kommt, Idioten. Netter Versuch, aber ziemlich verpatzt.

Ihre Rechnung finden Sie in unserer Online-Rechnungsbeilage als ZIP-Datei. [sic!] Die Gesamtsumme im Monat Januar 2013 wurde geändert:
301,68 EUR

Hmm! „In der Online-Rechnungsbeilage als ZIP-Datei“ – habt ihr vor dem Absenden dieses Strunzes mal euren Deutschbeauftragten gefragt, wie das Ergebnis eurer Bullshit-Bemühungen auf einen Empfänger wirkt? Und dann ist meine Rechnung also eine ZIP-Datei. Und ich dachte schon, sie sei etwas lesbares oder druckbares, aber es ist doch nur ein verbreitetes Archiv-Format. Großartig! Ein Zehnjähriger, der so ein Gestammel im Deutschunterricht von sich gibt, bekäme ein „ungenügend“ dafür.

Ach ja, die ZIP-Datei, die an die Mail gehängt ist. Sie besteht aus 244,9 KiB komprimierter Güte und enthält genau eine Datei. Und diese ist ein direkt ausführbares Programm für Microsoft Windows, das von Kriminellen mit einer Spam zugestellt wurde. Wer dieses Progrämmchen gestartet hat, hat verloren. Der Rechner, an dem er sitzt, gehört jetzt anderen und wird aktiv missbraucht. Die Schadsoftware wird zurzeit immer noch nicht (die Mail ist ca. 20 Stunden alt) von der Mehrzahl der so genannten „Antivirus“-Programme erkannt. Unglücklicherweise ist sie zumindest bei mir durch den Spamfilter geflutscht. Wer sich auf Automatismen verlässt und ansonsten von seiner Neugierde getrieben auf alles klickt, was sich nur klicken lässt, kann also darauf reinfallen. Wer sich angewöhnt, solchen Schrott einfach zu löschen, hingegen nicht. Sogar, wenn er gar keinen „Virenscanner“ hat…

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und kommt ohne Grußformel.

Guten Tag!

Freitag, 5. Oktober 2012

Guten Tag!

Wir haben keine verdammte Ahnung, wer sie sind. Wir sind jedenfalls…

Wir sind Darlehen Kreditgeber von Abn-Amro Bank (ABN-AMRO BANK)

eine Bank. Sagen wir zumindest. Und wir sind eine Bank, die mal eben jedem Unbekannten ganz ohne diesen ganzen Bonitätsquatsch…

geben wir aus Darlehen in Hцhe von 3% Zinsen aus dem Bereich von 100.000 Euro bis 5 Mio. Euro. Sind Sie suche fьr Kredite und Hypotheken mьde, haben Sie stдndig sich von anderen Banken und einigen privaten Finanzinstituten gedreht; Wir geben Kredite an Privatpersonen, Firmen, Unternehmen, Branchen, etc.

…bis zu fünf Megaeuro in die Hand drückt. Sagen wir zumindest, und das ist ja auch total glaubwьrdig… ähm… glaubwürdig.

Wenn Sie daran interessiert sind, sollten unabhдngig von Ihrem Land uns jetzt Kontakt Via E-Mail: victorinejansen (at) yahoo (punkt) de mit den folgenden Details unten;

Wenn sie das auch glaubwürdig finden, senden sie diese Mail bitte nicht an die Absenderadresse zurück, denn die ist selbstverständlich gefälscht. Und wundern sie sich auch nicht darüber, dass sich eine Bank, die ihnen mal kurz fünf fluffige Millionen Euro anvertrauen will, keinen Mailserver leisten kann und deshalb eine kostenlos und anonym einzurichtenden Mailadresse beim deutschsprachigen Yahoo für ihre Kundenkommunikation verwendet. Und vergessen sie auf gar keinen Fall, uns kriminellen Spammern mal kurz zu erzählen, wer sie überhaupt sind:

Vollstдndige Namen:
Kontakt addresss:
Benцtigte Menge [sic!]:
Laufzeit des Darlehens:
Geschlecht:
Tel:
Land:
Regards [sic!]:

Wir schreiben ihnen dann schnell zurück und erzählen ihnen so nach und nach, dass sie die eine oder andere kleine Gebühr zahlen müssen – aber bitte immer über Western Union oder MoneyGram, denn so eine Bank benutzt doch kein Bankkonto.

Mrs.Victorine Jansen
victorinejansen (at) yahoo (punkt) de

Mit mechanischem Gruß
Ihr Vorschussbetrugsspammer

Und falls sie ein bisschen doof sind und das nach dem ersten Lesen nicht so richtig gerafft haben, sagen wir es ihnen gleich nochmal – weil es dann noch glaubwürdiger klingt:

Guten Tag!

Wir sind Darlehen Kreditgeber von Abn-Amro Bank (ABN-AMRO BANK)

wir geben aus Darlehen in Hцhe von 3% Zinsen aus dem Bereich von 100.000 Euro bis 5 Mio. Euro. Sind Sie auf der suche fьr Kredite und Hypotheken mьde, haben Sie stдndig nach unten von anderen Banken und einigen privaten Finanzinstituten gedreht; Wir geben Kredite an Privatpersonen, Firmen, Unternehmen, Branchen usw.

Wenn Sie interessiert sind, sollten unabhдngig von Ihrem Land uns jetzt Kontakt per eMail: caterine (punkt) heest (at) aim (punkt) com mit den folgenden Details unten;

Vollstдndige Namen:
Kontakt addresss:
Verbrauch [sic!]:
Laufzeit des Darlehens:
Geschlecht:
Tel.:
Land:

GruЯ

Frau. Caterine Heest
Email: caterine (punkt) heest (at) aim (punkt) com

Dass wir da auf einmal eine ganz andere Mailadresse verwenden, sollte sie aber bitte nicht weiter stören. Das sind sowieso alles Wegwerfadressen…

Es ist ein Problem aufgetreten: Unsere Einzahlung eines Betrages von 15.000,00 Euro auf Ihr Bankkonto bei Sparkasse

Montag, 2. Juli 2012

Hui, im Moment lassen sich die Spammer aber viel einfallen, um Rechner mit Schadsoftware zu infizieren, um sie für ihre kriminellen Machenschaften zu übernehmen. Also Vorsicht! Niemals in eine derartige Spam reinklicken!

Guten Tag,

Ich habe keine Ahnung, wer du bist, denn ich bin ein Spammer. Du hast auch keine Ahnung, wer ich bin, denn ich habe keinen Namen. Wenn du auf den Absender der Mail schaust, wirst du feststellen, dass diese Mail behauptet, von dir selbst zu kommen.

im Auftrag unseres Kunden haben wir eine Einzahlung in Höhe von 15.000,00 Euro auf Ihr Sparkasse-Bankkonto [sic!] vorgenommen.

Obwohl ich dich gar nicht kenne und nicht mit deinem Namen ansprechen kann, wollte ich dir gerade dreißig lila Lappen auf dein „Sparkasse-Bankkonto“ mit einer nicht genannten Kontonummer bei einem nicht genannten Kreditinstitut überweisen. Und zwar im Auftrag eines „Kunden“, der ebenfalls am heutigen Namensmangel teilhat.

Unsere Bank hat uns mitgeteilt, dass die Überweisung aufgrund eines Fehlers in der Angabe Ihrer Zahlungsdaten nicht abgeschlossen werden kann.

Meine Bank – ebenfalls vom Namensmangel betroffen – hat mir mitgeteilt, dass mein Konto nicht gedeckt ist… ach nee, falscher Text! Sei doch bitte mal so bescheuert, dass du einer derartig drilllyrisch vorgetragenen Strunzgeschichte glaubst und…

Bitte überprüfen Sie die Angaben und Bestelldaten auf unserer Webseite.

Bestelldaten überprüfen

…klick auf meinen tollen Link!

Diesen Link gibt es in meinem Posteingang in etlichen Ausführungen unter etlichen Domains, so dass sich die Aufzählung nicht lohnt.

Wie, du bist gar nicht so doof und glaubst mir nicht, dass dir jemand so viel Zaster geben will, ohne dass du weißst, wofür? Dann sei doch bitte so doof…

Falls Sie Rückfragen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

…und klick trotzdem auf meinen tollen Link! Weil: Anrufen kannst du mich nicht, ich habe keine Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Und wenn du die Mail wie gewohnt beantwortest, dann schreibst du an dich selbst, weil ich den Absender gefälscht habe. Schließlich bin ich ein krimineller Spammer, und ich will von dir nur, dass du klickst.

Abteilung Rechnungswesen

Eine namenlose Abteilung eines namenlosen Absenders aus dem Land der namenlosen Doofheit.

Ein Klick auf einen der beiden Links führt geradezu in eine Wüste aus Weiterleitungen, die teils über HTTP und teils über JavaScript realisiert sind. (Ich habe das in Handarbeit, nicht mit einem Browser, verfolgt, und es war kein Vergnügen.) Auf dem Weg zum Ziel liegt mindestens ein IFRAME, in dem der erste Versuch einer Infizierung des Rechners läuft. Am Ende landet man immer auf einem Webserver, der auf einer dynamischen IP betrieben wird. Davon sind mehrere im Einsatz, vermutlich werden Bots als Webserver missbraucht. Dieser Webserver liefert vorsätzlich kryptisch gestaltetes JavaScript aus, von dem ich hier gern einen schnellen, ersten Eindruck gebe:

Quelltext der kriminellen Zielseite dieser Spam

Natürlich schaue ich mir die Websites nicht mit einem „normalen“ Browser an, sondern verwende lynx -mime_header, um mit einem Texteditor einen ersten Blick darauf zu werfen. Ein Klick in eine Spam ist russisches Roulette. Die Kriminellen sind technisch auf dem neuesten Stand, so blöd ihre Spams auch manchmal aussehen mögen. Und nein: Ich benutze kein Windows. Der Klick in eine Spam ist immer und mit jedem Betriebssystem russisisches Roulette. Und so genannte Antivirenprogramme und so genannte Personal Firewalls sind keine ausreichende Sicherung gegen die Wucht dieser Kriminalität, sondern hinken den Kriminellen immer ein paar Tage hinterher. Wer nicht weiß, wie man sich dabei absichert, sollte gar nicht daran denken, sich die Machwerke der Spammer anzuschauen!

Es gibt genau einen Grund, das JavaScript-Schüsselwort eval so zu verstecken, wie es hier geschehen ist: Um es an Antivirenprogrammen vorbeizubringen. Dem gleichen Zweck dient die in diesem Fall recht aufwändige „Verschlüsselung“ des auszuführenden Codes. Es ist an sich gar nicht mehr nötig, diese Wüste lesbar zu machen, da schon bei einer Betrachtung völlig klar wird, dass sich jemand lieber verbergen will und wohl einen guten Grund dazu hat. Das „Dechiffrieren“ (im Wesentlichen: Ausgeben anstelle von Ausführen) des JavaScript-Codes zeigte mir, dass da jemand verschiedene, obskur wirkende Tricks mit dem Flash-Plugin ausprobiert, die ich nicht mehr im einzelnen verstehen will. Es handelt sich völlig sicher um einen Versuch, den Rechner mit Schadsoftware zu übernehmen.

Zu diesem JavaScript-Flash-Versuch kommt es noch zur Einbettung eines unsichtbaren Java-Applets, das vermutlich Sicherheitslücken in verschiedenen Java-Implementationen ausbeuten wird.

Wer auf diesen Link in der Spam geklickt hat, hat vermutlich verloren und der Rechner auf seinem Tisch ist jetzt ein Rechner anderer Leute… außer, er verwendet Browser-Plugins wie NoScript, die einen solchen Crack-Versuch an der Wurzel unterbinden oder schaltet – trotz allem Gejuchzes der Reklamebranche über HTML 5 – JavaScript generell ab. Websites, die etwas mitzuteilen haben, schaffen das nämlich auch, ohne dass man einem unbekannten Gegenüber aus dem Web das Privileg einräumt, Code innerhalb des Browsers auszuführen.

Und selbst, wenn derartige Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden, empfiehlt es sich, Spams sicher als solche zu erkennen, niemals in eine Spam zu klicken und derartigen Sondermüll so unbesehen wie möglich zu löschen. Woran man diese Spam erkennen kann, wird ja in meinem galligen Kommentar deutlich… 😉

ATM CARD PAYMENT NOTIFICATIO

Mittwoch, 2. Mai 2012

ATM CARD PAYMENT NOTIFICATION
OFFICE OF THE DIRECTOR OF OPERATION
INTERNATIONAL PAYMENT SETTLEMENT,
ZENITH BANK OF NIGERIA PLC
Head Office. Stallion Plaza, 36 Marina Lagos.
REPLY TO ; zenith (punkt) bank28 (at) yahoo (punkt) co (punkt) uk
TEL:+234-8034724339,

Wow, aus Nigeria! Wie ungewöhnlich! :mrgreen:

Und der kann sogar die Worte „REPLY-TO“ tippen – leider ist es ihm nicht möglich, die gleichen Worte im Header der Mail unterzubringen, so dass man ihm antworten könnte, indem man einfach auf „Antworten“ klickt. Tja, dann geht die Antwort eben öfter mal an die – natürlich gefälschte – Absenderadresse. Hoffentlich muss da nicht ein richtiger Mensch die ganzen Antworten und Rückläufer lesen!

GOOD DAY,

Wer du bist, weiß ich nicht.

THIS IS TO OFFICIALLY INFORM YOU THAT WE HAVE VERIFIED YOUR CONTRACT INHERITANCE FILE AND FOUND OUT THAT WHY YOU HAVE NOT RECEIVED YOUR PAYMENT IS BECAUSE YOU HAVE NOT FULFILLED THE OBLIGATIONS GIVEN TO YOU IN RESPECT OF YOUR CONTRACT INHERITANCE PAYMENT.

Mit diesem Schreiben will ich dich ganz offiziell darüber informieren, dass meine Buchstabengroßmachtaste klemmt. Ach, Spaß beiseite! Ach, jetzt die richtig lustigen Sachen! Mit diesem Schreiben will ich dich offiziell [*prust!*] darüber informieren, dass du geerbt hast. Einen Namen des Erblassers kenne ich nicht. Einen Namen des Erben kenne ich nicht. Ich kenne eigentlich gar nichts, denn mein idiotischer Text muss für Millionen Empfänger passend sein.

WE HAVE DECIDED TO BRING A SOLUTION TO YOUR PROBLEM. RIGHT NOW WE HAVE ARRANGED YOUR PAYMENT THROUGH OUR SWIFT CARD PAYMENT CENTER UNION BANK NIG PLC,THIS IS THE LATEST INSTRUCTION FROM MR.PRESIDENT,DR GOODLUCK JONATHAN PRESIDENT FEDERAL REPUBLIC OFTHIS CARD CENTER WILL SEND TO YOU AN ATM CARD WHICH YOU WILL USE TO WITHDRAW YOUR MONEY IN ANY ATM MACHINE IN ANY PART OF THE WORLD, BUT THE MAXIMUM IS FIVE THOUSAND DOLLARS THREE TIMES PER DAY, SO IF YOU LIKE TO RECEIVE YOUR FUND THIS WAY PLEASE LET US KNOW BY CONTACTING THE CARD PAYMENT CENTER AND ALSO RE-COMFIRM THE FOLLOWING INFORMATION:

1. Your Name
2. Nationality:
3. Age: Date of Birth:
4. Occupation:
5. Address where you want the payment center to send your ATM CARD:
6. Phone: Mobile/fax number.
7. Copy of your identity Card:
8. Bank Information:

Deshalb sei doch bitte mal so nett und teile einer Bande von Vorschussbetrügern mit, wer du eigentlich bist, damit sie dir am Telefon so richtig tolle Geschichten erzählen können. Es geht übrigens…

PLEASE CONTACT THIS OFFICE FOR IMMEDIATE DESPATCHING OF THE ATM CARD TO YOUR ABOVE INFORMATION AS TO RECEIVE YOUR ATM CARD OR BANK TO BANK TRANSFER. THE ATM CARD PAYMENT CENTER HAS BEEN MANDATED TO ISSUE 7,500,000.00 as PAYMENT FOR THIS FISCAL YEAR 2012. ALSO FOR YOUR INFORMATION, YOU HAVE TO STOP ANY FURTHER COMMUNICATION WITH ANY OTHER PERSON(S) OR OFFICE(s) TO AVOID ANY HITCHES IN RECEIVING YOUR PAYMENT.EMAIL ME BACK AS SOON AS YOU RECEIVE THIS IMPORTANT MESSAGE FOR FURTHER DIRECTION AND ALSO UPDATE ME ON ANY DEVELOPMENT FROM THE ABOVE MENTIONED OFFICE.NOTE THAT BECAUSE OF IMPOSTORS, WE HEREBY ISSUED YOU OUR CODE OF CONDUCT, WHICH IS (ATM-Y099) SO YOU HAVE TO INDICATE THIS CODE WHEN CONTACTING THE CARD CENTER BY USING IT AS YOUR CODE.reply to ; REPLY TO zenith (punkt) bank28 (at) yahoo (punkt) co (punkt) uk

…um die Kleinigkeit von siebeneinhalb Millionen. Ein passendes Währungszeichen ist uns gerade nicht eingefallen, aber wir hoffen mal, dass du jetzt nicht glaubst, es handele sich um Zimbabwe-Dollar aus der Inflationszeit, bei denen sich später so manche Null in Luft aufgelöst hat.

Also antworte! Und zwar nicht, indem du auf „Antworten“ klickst, denn ich bin ein krimineller Spammer und schreibe mit gefälschtem Absender.

Mr GODWIN EMEFIELE
DIRECTOR,ATM CARD PAYMENT CENTER
ZENITH BANK OF NIGERIA PLC
234-8034724339

Dein Vorschussbetrugsspammer