Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


DDT is good for me!

Mittwoch, 16. Mai 2007

Alte Werbung für DDT

Eine gute Gelegenheit, Einblick in den ganz normalen Wahnsinn der Werbung zu bekommen, ist die Betrachtung alter Werbung. Rückblickend ist oft klar, dass aufwändig verpackte Scheiße verkauft wird. Hier behauptet eine alte Werbung im hirnbleichen Trällerton und aller Bunte, dass das Insektizid DDT gut für Mensch und Gemüse sei.

Quelle des Bild: Standbild von Google-Video. Das Video hat zwar ein ganz anderes Thema, ist aber ebenfalls recht interessant.

Und immer, wenn man glaubt…

Montag, 14. Mai 2007

…jetzt könne die Pennystock-Spam doch gar nicht mehr unlesbarer werden, weil sie sonst jede Wirkung verlieren müsse, wird man aufs Neue übel-rascht (folgendes Bild in Original-Größe und Qualität):

Wer solchen Nachrichten Vertrauen entgegen bringt...

Dieses schwer dechiffrierbare Bild wird gefolgt von einem längeren pseudo-englischen Text ohne Sinn, der offenbar dem Spamfilter „Inhalt“ vortäuschen soll:

Start using Netbeans 6. Java applications suffers from one major issue and that is the startup time. Which one affected me more and made me think?
Org Richard Friedman Richard Sharples Roberto Chinnici Seyed Razavi Simple Signs Simson L. Hibernation) for Intel Macs Adobe Reader Direct Download Link Does AppleCare? It is a set of routines written in ANSI C and organized in the form of a callable library. I have been using my Samsung HDTV as an extra monitor, there is a nice Nvidia Settings tool – to see select thumbnail image.
Interview with Jiri Kovalsky Registration for NetBeans Day 2007 Opened! SIP is a way to set up communication sessions. 0 M6 Is Out Did You Already Buy Your NetBeans 5.
Give War A Chance

[… der Rest dieses sinnlosen Unsinns ist auch nicht besser]

Was wird die nächste Steigerung der gegen die Spamfilter und ihre Anwender gerichteten Kryptik? Pennystock-Spam in Hieroglyphen? In Keilschrift? In Piktogrammen?

Hallo? Spammköpfe? Arschlöcher? Merkt ihr noch was? Was glaubt ihr wohl, warum ich einen Spamfilter einsetze? Weil ich trotzdem auf eure strunzdummen Ideen eingehen will? Spart euch gefälligst die Mühe! Vor allem, wenn sie langsam völlig sinnlos wird.

In der hier transportierten Grafik hat man jedenfalls schon gewisse Probleme, auch nur das Kürzel des angepriesenen Wertes zu entziffern. Euer Versuch kann kaum noch Erfolg haben, er ist nur noch lästig wie eine perianale Furunkel.

Auch die restliche Botschaft aus der Grafik fordert vom Empfänger eine Anstrengung, die wohl nur ein besonders dummer Leser erbringen wird – und der wird wohl noch nicht einmal einen Spamfilter haben. Da könnt ihr auch Klartext schreiben, um an die Idioten zu kommen.

Es ist erstaunlich und deprimierend, dass es offenbar immer noch genug Deppen gibt, die auf Grund solcher Mails windige Aktien kaufen, damit die Spam-Mafia noch reicher wird.

Telefon-Terror-Bonus

Montag, 14. Mai 2007

Sammeln Sie Bonuspunkte! Telefonterror lohnt sich! Bonus!

Aus einer aktuellen Postwurfsendung von Wienerwald, die zurzeit in Hannover die Briefkästen verstopfen hilft.

Mit „Telefonterror“ ist hier allerdings nicht die unerbetene telefonische Belästigung irgendwelcher Zeitgenossen gemeint, sondern die von den Angerufenen sehr wohl erwünschte telefonische Bestellung des gehobenen Schnellfraßes. Wieso sich das anrufen da lohnt? Weil man voll das dicke Geschenk nach der zehnten Bestellung absahnen kann. Schön auf dem Stuhl festhalten! Es gibt eine „Hendlbox Single“, und zwar ganz für umsonst. Das ist doch umwerfend, oder? 😆

Da haben die sich aber mächtig ins Zeug gelegt, um den Kunden solche Geschenke anbieten zu können. :mrgreen:

Dafür müssen es aber wirklich zehn Bestellungen mit einem Preis von mehr als fünf Euro sein. Diese Bedingung gibt dem Lese- und Zahlenkundigen doch noch eine kleine Frage auf, heißt es doch an einer anderen Stelle des gleichen Werbemülls, dass der Mindestbestellwert bei sechs Euro liege:

Mindestbestellwert 6,- €

Aber auf so einen Lese- und Zahlenkram kommt es in so einem schönen, aufwändig gedruckten und bunten Prospekt gar nicht an. Da müsste man ja auch annehmen, dass die „Zielgruppe“ des Rechnens mächtig wäre.

Wie „schön“ sich doch immer wieder in der Werbung zeigt, wie sehr die Werber die Empfänger ihrer Machwerke verachten.

Wie doof bist du?

Sonntag, 13. Mai 2007

Wie alt wirst du? Berechne deine Lebenserwartung und gewinne ein Top Handy!

Die Beglückungsideen derer, die Websites mit eingeblendeter Werbung vergällen, werden auch jeden Tag ein bisschen dummer. Hier kann man ein „Top Handy“ (Achtung, Denglisch mit Deppen Leer Zeichen) gewinnen, wenn man mitmacht und ein paar Daten über sich preisgibt, aus denen dann die „Lebenserwartung“ berechnet wird.

Ich habe es mir verkniffen, diese Site zu besuchen – ich besuche wirklich niemals eine mit Ads beworbene Website. Aber ich weiß natürlich, dass man für diese kleine Berechnung doch schon eine ganze Menge ziemlich persönlicher Daten angeben müsste. Etwa das Alter, das eigene Geschlecht und gewisse Gewohnheiten (Rauchen? Bevorzugte Ernährung? Hobbies?); und damit ein Gewinner auch benachrichtigt werden kann, muss dazu natürlich auch noch eine Anschrift und vielleicht sogar noch eine Mailadresse angegeben werden.

Das ist ein hervorragender Datensatz für Werber und Spammer, die mit ihren technokratischen Vorrichtungen die Welt verpesten. Eine mit solchen Daten versüßte Anschrift oder Mailadresse hat auch einen ganz ordentlichen Marktwert. Und die Deppen, die auf diese Ad anspringen, sollen das alles für die geringe Aussicht auf ein „Top Handy“ preisgeben. Wer so doof ist, der ist selbst schuld an überquellenden Briefkästen und missbrauchten Postfächern.

MSN I NIIPET

Sonntag, 13. Mai 2007

Es ist wirklich manchmal rätselhaft, was so ein Idiot sagen will. Ich meine so einen Idioten, der in der Kommentarfunktion eines Blogs so etwas wie eine öffentliche Litfasssäule sieht, die er mit seinem unerwünschten Werbemüll zukleistern kann.

Die Spamfilter sind ja richtig gut geworden. Da kommen auch die Spammer auf seltsame Ideen, wie man einen Link auf ein gewiss nicht seriöses Angebot in einen Blog quetschen kann:

Aktuelle Kommentarspam mit sonderbarem Text

Schön auf dem Punkt gebracht. Außer einem Link mit seinem impliziten „Klick mich“ sagt diese Kommentarspam gar nichts mehr aus. Dass dieser Link nicht dorthin führt, wohin es der Text des Links vermuten lässt, ist ja klar…

NDGB.F-Hieroglyphen

Sonntag, 13. Mai 2007

ALARM! Pennystock-Spam in hieroglyphischer Unlesbarkeit

(Die Grafik wurde von mir nicht bearbeitet. Dies ist die Original-Größe und die Original-Qualität.)

Die hieroglyphische Unlesbarkeit der Pennystock-Spam wird von Tag zu Tag schlimmer. Dieses Bild entstammt dem heutigen Unsinn, und es ist so richtig „alarmierend“, in schönen schreienden Großbuchstaben, die leider die restliche Interpunktion nicht verbessert haben:

IST FRANKFURT DAS NEUE, „HAUS DER SIEGER?“ DER „ALARM“ IST EINGESCHALTET!!!

Ob wirklich jemand auf Grund einer solchen, kaum lesbaren, in die Mail eingebetten Grafik windige Aktien kaufen sollte? Mir fällt jedenfalls angesichts dieses „Alarms“ unwillkürlich eine Bibelstelle ein (1. Kor. 14, 8-9):

Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten? So auch ihr: wenn ihr in unverständlicher Sprache redet und nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet in den Wind reden.

Aber scheinbar scheint auch der nicht sonderlich intelligente „Wind“ noch genug von diesen windigen Zetteln zu kaufen, dass sich das Geschäft der Spammer lohnt. Hoffentlich erlebe ich demnächst, dass dieser Unsinn aufhört – im Moment ist es eine wirkliche Plage.

Angebot zur Zusammenarbeit

Dienstag, 8. Mai 2007

Na, das ist doch mal wieder „etwas anderes“. Da will jemand mit mir „zusammenarbeiten“, und meint allen Ernstes, mich mit einer kriminellen Spam dazu bewegen zu können:

Hallo und Guten Tag,

Einen wunderschönen guten Tag, werte Absenderin! (Ich verschweige ihren angegebenen Namen hier, er wird wohl auch kaum stimmen.)

Wenn sie mich schon unter der „klassichen“ webmaster-Mailadresse anschreiben, könnten sie doch eigentlich mal bei Denic nachschauen, wie ich heiße. Das ist sogar elegant automatisierbar. Oder – falls sie sich wirklich um die restriktiven Nutzungsbedingungen von Denic scheren – sie werden doch wenigstens einen kleinen Blick in das übersehbar verlinkte Impressum werfen können. Der zweite Weg ist vor allem deshalb Erfolg versprechend, weil das momentane Recht in der BRD die Angabe eines Impressums für eine Website erzwingt, den Sitebastlern zur Qual und den Spammern zur Freude. Beides sind gute und sehr einfache Wege, um so eine webmaster-Mailadresse mit einem Namen zu verbinden. Mit dieser kleinen Information hätten auch sie ihr gieriges Schreiben mit einer persönlichen Anrede versehen können. Und damit hätten auch ihre folgenden Einlassungen wesentlich überzeugender, fast schon ein bisschen seriös gewirkt; vielleicht hätten sie damit sogar bei manchem Empfänger ein kleines bisschen Interesse geweckt.

Ach, dazu ist ihr Spamskript zu blöd? Und eigene Arbeit wollen sie sich für ihre „Partner“ nicht machen? Das habe ich mir schon gedacht. :mrgreen:

Ich bin bei einer Internetrecherche auf Ihre Seite aufmerksam geworden tamagothi.de.

Wow, sie haben danach „recherchieren“ müssen. Ist das jetzt etwa ihre Bezeichnung für das folgende (nur einzeilige, aber hier etwas lesbarer formatierte) Shellskript zur Behandlung einer Datei mit spambaren Mailadressen?

cat spamadr.txt |
grep 'de$' |
sed 's/^.*@/webmaster@/' |
sort |
uniq >recherche.txt

Da finde ich „Recherche“ aber ein ziemlich hochtrabendes Wort für etwas, was jeder auf dem Pisspott sitzende fünfjährige Nachwuchshäcker „mal eben so“ zusammen hacken kann. :mrgreen:

Da ich auf der Suche nach Linkpartnern im deutschsprachigen Raum bin, möchte ich Ihnen einen Linktausch vorschlagen.

Wenn Sie generell interessiert sind, sagen Sie mir Bescheid und ich schicke Ihnen zusätzliche Informationen.

mit besten Grüßen

[… Name und Mailadresse von mir entfernt]

Nein, ich bin nicht und niemals an der Zusammenarbeit mit Spammern interessiert. Und ich werde mich nicht und niemals für irgendwelche Werbezwecke einspannen lassen. Um das zu bemerken, hätten sie die „recherchierte“ Website nur mal in aller Ruhe zu lesen brauchen.

Ach, so viel Mühe wollen sie sich gar nicht geben? Na, das habe ich mir doch gleich so gedacht. 😀

Wie so ein Spammer auf die kranke Idee kommen könnte, dass ausgerechnet ein Link in einer meiner Sites im Internet eine Grundlage für gute Geschäfte werden könnte, das ist schon ein Rätsel.

Wahrscheinlich ist man einfach nicht mehr so wählerisch, wie die Links aussehen und wo sie herkommen, die den Google-Rank nach oben treiben. Es ist ja letztlich auch egal. Deshalb wird eben ein größerer Teil des wehrlosen Internet mit derartigen „Angeboten zur Zusammenarbeit“ bombadiert. Und man kann sich wohl darauf verlassen, dass es genug trafficgeile Deppen mit einer relativ unbedeutenden, persönlichen Homepage gibt, die sich nach jedem einzelnen Link sehnen. Egal, wo er herkommt. Ich gehöre da zwar nicht zu, aber ein paar wird es schon geben.

Einige hundert dieser Deppen reichen denn auch schon, damit diese tollwütige Werbekampagne „Erfolg“ zeitigt und die massenhaft verlinkte Website schön weit nach oben in den Google-Ergebnissen befördert – und dort andere Anbieter verdrängt. Die einzigen Kosten dieser wirksamen Werbekampagne waren die Kosten für den Versand einiger Spams – das sind ja keine hohen Kosten – und dafür gibt es als Gegenleistung eine größartige Verbesserung der Findbarkeit. Alles nur durch diesen EMüll, der preisgünstig erzeugt wurde und ihre Empfänger Zeit und Nerven kostet.

Als „Gegenleistung“ erhalten die Deppen dann wohl eine Seite innerhalb der verlinkten Site, wo sie hübsch in einer mutmaßlich sehr lang werdenden Liste „ihren“ Link finden könnten, wenn sie mal danach suchten. So eine ungleiche „Partnerschaft“ wird hier angeboten. Wie ich das finde, schreibe ich hier lieber nicht, es würde zu einer Inflation unflätiger Ausdrücke führen.

Ich werde jedenfalls auch in Zukunft nur verlinken, was mir persönlich bedeutsam und interessant erscheint. Werbung gehört nicht dazu, und kommerziell motivierte Angebote in aller Regel auch nicht. Wer wissen will, warum das so ist, kann ja regelmäßig dieses kleine Blog über den ganzen Wahnsinn der Werbung lesen.

Aber das ist ja noch nicht alles, was zu diesem Angebot zu sagen wäre. Diese Mail hat auch noch eine Fußzeile, um die Empfänger schön einzuschüchtern, damit sie bloß nicht über diesen dreisten Versuch schreiben. Diese Zeile liest sich so:

Diese Email enthält vertrauliche Informationen, die nur für die oben genannte Person, oder einen ihrer Bevollmächtigten bestimmt ist. Wenn Sie weder die angeschriebene Person noch eine Person sind, die diese E-mail an die angeschriebene Person weiterleiteten kann, teilen wir Ihnen hiermit mit, dass jede Offenlegung, Weitergabe, Verteilung oder Reproduktion dieser Nachricht verboten ist. Bitte informieren Sie den Absender dieser Mail schnellstmöglich, wenn diese Email zu Ihnen fehlgeleitet wurde und löschen Sie alle Kopien dieser Email.

Der Absender prüft alle verschickten und erhaltenen Emails.

Klar, ganz „vertraulich“, diese Informationen über eine versuchte Manipulation von Suchmaschinen aus der Spam. Und wenn ich die Welt davor warne oder auch nur in meinem Blog darüber erzähle, ist das auch noch „verboten“. Fehlt eigentlich nur noch der Breitband-Knüppel des Urheberrechts, um den „zukünftigen Geschäftspartner“ schon vor Beginn einer „Zusammenarbeit“ vollständig mundtot zu machen. Versuchen sie mal den Text: „Diese Mail ist urheberrechtlich geschützt, eine Kopie ohne Zustimmung des Autors ist genehmigungspflichtig“. :mrgreen:

Verklagt mich doch, Spammer! 👿