Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Ads“

Werbefrei bleiben

Samstag, 28. März 2009

Heute einmal ein fröhlicher Screenshot von Flickr:

Werbefrei werden mit einem Pro-Account…

Man kann also mit einem kostenpflichtigen Pro-Account bei Flickr werbefrei werden. Das ist gut. Noch besser ist es allerdings, wenn das unter einer Werbung steht, die gar nicht sichtbar geworden ist, wenn es unter dem jungfräulichen Weiß der leer gebliebenen Fläche zum Lachen reizt. Jeder einigermaßen brauchbare Browser bietet nämlich eingebaute oder über Plugin nachrüstbare Möglichkeiten, sich die gesamte Pest der Ads vom Leibe zu halten. Manche Websites – vor allem solche mit brüllenden und flackernden Ads in Flash – werden dadurch gar erst benutzbar. Und das beste daran: Das kostet nicht bei diversen im Internet angebotenen Diensten Geld für einen so genannten „Pro-Account“, es kostet gar nichts. Wer noch nie davon gehört hat: Ein frisches googlen hilft schnell.

Das ist wohl auch der Grund, weshalb es dort nicht steht. Das macht aber nichts, da immer mehr Menschen nicht mehr willens sind, die immer aufdringlicheren Appelle an die Aufmerksamkeit hinzunehmen, die sich die Werber jeden Tag so ausdenken – und zur frei verfügbaren Selbsthilfe greifen.

Wer mit einem Internet-Angebot Gewinn machen will, indem er Werbung einblendet, schießt sich ins eigene Knie. Denn diese meist unerwünschten „Botschaften“ werden von immer weniger Leuten gesehen. Und wer allen Ernstes glaubt, dass man den Nutzern seines „Web Zwo Null“-Krams etwas Geld für das „Privileg“ eines werbefreien Dienstes abknöpfen kann, offenbart damit seine völlige Dummheit. Denn nur die Dümmsten und Ahnungslosesten werden dazu bereit sein, für etwas an sich völlig Kostenloses zu bezahlen. Dieses „Geschäftsmodell“ ist so lächerlich, unreif, schlecht, dass sich jeder Kommentar dazu erübrigt.

Nur, um es einmal angemerkt zu haben…

Und der Mann von der PR sagte…

Mittwoch, 11. März 2009

…beim Überfliegen der Tickermeldungen so etwas wie: „Das ist ja geil! Da hat jemand in der Nähe von Stuttgart so ein richtiges Blutbad angerichtet. Mit unschuldigen, wahllos ausgewählten Opfern. In einer Schule, wo jeder auch an Kinder denkt. Das macht irre Angst. Die Leute werden heute googlen wie die Bekloppten. Das ist die Gelegenheit, eine Werbung in Google einzublenden, wenn jemand nach einem typischen Schlüsselbegriff sucht. So ein Blutbad ist gut für das Geschäft!“

Und er ging an die Tasten, loggte sich ein und schaltete flink tippend die Ads, mit nichts weiterem als dem heutigen Anstieg der page impressions im Kopf.

Und das Ergebnis sah so aus:

Google-Ad für die FAZ: Amoklauf in Winnenden

Und er sah, dass es gut war und freute sich über den erfolgreichen Tag und über seine erfolgreiche Haltung, bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort tatkräftig zur Stelle zu sein. Denn der Mann von der PR ist ein richtiger Erfolgsmensch. Einer, der völlig wertneutral auf das Ergebnis schaut. Sonst wäre er ja auch nicht der Mann von der PR geworden.

Wie es freilich der FAZ geht, die so einem Erfolgsmenschen Arbeit gibt, das bleibt offen.

Alles in diesem Text ist Satire, nur nicht der Screenshot vom Google-Ad für die FAZ. Der war heute wirklich in Google zu sehen, wenn man nur das Wort „Winnenden“ oder „Amok“ suchte. Ob es wohl ein Mordserfolg war? Vielen Dank für den Hinweis an C.

Ehemalige Plattform für Freie Musik

Montag, 5. Januar 2009

Wenn eine ehemalige Plattform für Freie Musik (unter dem Namen „Jamendo“ bekannt) sich entschließt, die Ansicht der dort veröffentlichten Alben so ausschauen zu lassen…

Jamendo-Website, Albenansicht, großes Layer-Ad für T-Home mit dem Text: Das überlassen wir Stiftung Warentest

…denn stelle ich als „Stiftung Websitetest“ fest, dass ich eigentlich wegen der Inhalte gekommen bin, die jetzt unter diesem aufdringlichen Dreckslayer versteckt werden, damit sich auch ja die Aufmerksamkeit auf eine Firma richtet, die sowieso schon sehr bekannt ist. Und. Ich gebe dafür die Note „hundsmiserabel“, eine fette Sechs Minus. Mit solchen Mitteln vertreibt man Menschen.

Der Unterschied zwischen Spam und „regulärer Werbung“ ist manchmal nur ein formaler. Ob das so wohl etwas wird mit dem ganz großen Geschäft mit freier Kunst? ❓

Meine Alben gibt es jetzt jedenfalls an anderer Stelle. Mein Jamendo-Account ist jetzt frisch gekündigt, nachdem ich das vor weit über einem Monat angekündigt habe. Die Löschung des Künstlers „Elias Schwerdtfeger“ kann ich als Künstler nicht mehr selbst durchführen (!!!), ich habe aber per Mail darum gebeten und glaube trotz des üblen Mangels an jeglichem Stil auf Seiten Jamendos nicht, dass die von allen Alben befreite und inhaltlich zensierte Seite da noch lange stehen bleiben wird. Niemals wieder werde ich irgendetwas persönlich Bedeutsames einer so genannten „Web Zwo Null“-Plattform anbieten.

Bezahlte Umfragen

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Mann, Hackkopf Spamsau, da hast du dir aber was „Schönes“ einfallen lassen, um es in ein feindlich übernommenes Profil bei MySpace einzubetten…

Take Surveys Online Make up to $ 175 per hour! expre$$ paid surveys get started now!

…um damit Leute mit einem Köder von 175 Dollars pro Stunde für „bezahlte Umfragen“ zu locken. Wirklich gut gedacht, du kriminelle Fäkalmade, denn bei MySpace sieht man inzwischen so viel Reklame auch noch für die zwielichtigste Scheiße, dass man sogar so etwas glauben möchte. Wenn du es jetzt auch noch hingekriegt hättest, dass die verlinkte URL ein bisschen glaubwürdiger aussieht als deine lauwarme Buchstabensuppe, denn wäre vielleicht sogar ich darauf reingefallen – denn ich hielt das für eine Werbung, die einen zweiten Blick wegen des Wahnsinnes im Angebote wert wäre.

Nun gut, so etwas wie „hoch bezahlte Ausbefragungen von Angehörigen der Zielgruppen“ scheint es (noch) wirklich nur bei Spammern zu geben…

Für Kornkreis-Freunde

Sonntag, 24. August 2008

Mal wieder ganz normale Werbung. Heute für ein Produkt, das die Welt nicht braucht.

Denn immer wieder, wenn ich mich ohne einen Adblocker durch das Internet bewege, bin ich darüber erstaunt, was es doch für tolle Produkte und Angebote gibt. Zum Beispiel kann man einfach die Muster der so genannten Kornkreise abstrakt formalisieren und als zugegebenermaßen hübsche Dekorationen auf Kleidung und Taschen drucken, um eine solche Geschäftsidee denn auf die folgende Weise mit Werbung im Internet anzupreisen:

Für Kornkreis-Freunde – CropCircleShop – Bücher, Fotos, Diagramme, Accesoires

Fragt sich nur, ob dieser „Kornkreis-Laden“ auch ein paar Leute vermittelt, die hübsche geometrische Muster in die Felder machen können… 😉

Ein Gutes hat es wenigstens, dass der Sommer zur Neige geht. Bald wird auch der letzte Acker abgeerntet sein. Und denn hat es sich mit diesem Thema erstmal wieder für ein paar Monate erledigt.

Im kostenlosen

Montag, 4. August 2008

Und dann war da noch ein leicht sprachkrankes Fetzlein automatisch eingeblendeter Reklame auf einer Website, das irgendwie an seinen Halbsätzen ein gewisses Problem mit dem Nachwachsen der Vollständigkeit zu haben scheint:

Telefonanschlüsse im kostenlosen

Im kostenlosen „WAS?“ kriege ich jetzt meine Anschlüsse. Und „WAS?“ ist da für die 40 Euro im Monat inklusive? Eine überhöhte Rechnung vielleicht? In einem solchen Stümmeldeutsch wundert man sich weder über das von der Telekom vorangetriebene Dummenglisch in „Call & Surf“ noch über das Deppen Leer Zeichen in den „T-Com Tarifen“ oder im „Comfort Paket“ – vielmehr fängt man irgendwann damit an, nach einer fehlerfreien oder vollständigen Angabe in diesem Nichts sagenden Gestammel eines wirklich schlechten Werbers zu suchen. Und man fragt sich, ob in diesen gnadenlosen fünf Zeilen wohl wenigstens der Preis fehlerfrei sein wird… 😉

Nicht normal

Montag, 28. Juli 2008

Heute mal wieder ein ganz normales Fetzlein Werbung mit besonders unbeholfener Ausdrucksweise, das mir beim Surfen über den Weg kam:

Das ist nicht normal!

In der Tat, das ist nicht normal, wenn man jede Woche 5 Kilo abnimmt. Es deutet eher auf eine ziemlich schwere Krankheit hin. Allerdings habe ich „Trimgel“ in der Klassifikation ICD-10 noch nicht gefunden – das wird gewiss bald nachgeholt.

Der richtige Kontext

Freitag, 11. Juli 2008

Und jetzt einmal keine Spam, sondern ein ganz normales Google-Ad, das sich fröhlich in genau den richtigen Kontext gesetzt hat:

Neue Liebe 2008

Wie gut die Botschaften aus gewöhnlicher Werbung doch zu gewissen Spambotschaften passen können, wie trefflich sie dabei den gemeinsamen Charakter und die gemeinsamen Ziele von legaler Werbung und illegaler Spam in richtige Licht zu rücken vermögen. So etwas wie diesen mechanischen Fehlgriff des AdSense-Programmes kann man sich gar nicht selbst ausdenken…