Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Autorenarchiv

Musik im WMA-Format

Samstag, 26. Juli 2008

Dies ist eine dringende und in ihrer Schärfe hoffentlich unbegründete Warnung, die sorgfältig gelesen werden muss.

Die folgende Spam ist ausgerechnet im Forum von Jamendo aufgetaucht, als ob es dort in den über zehntausend zum Anhören und zum freien Download verfügbaren Alben in völlig DRM-freien Formaten nicht genug Musik gäbe:

Musik im WMA-Format … ausgezeichnete Seite
http://musica.zurera.net/
Es gibt Tausende von Künstlern und kostenlos zu hören …

Ich hoffe, Sie mögen es,
Grüße Miguel

Der Spamcharakter dieses „Hinweises“ wird also schon durch seinen wenig geeigneten Ort der Mitteilung deutlich, als weiteres Indiz kann die etwas unbeholfen und „babelfischig“ wirkende und dem dort üblichen Stil so gar nicht entsprechende sprachliche Form dienen. Es ist also relativ leicht, diese Spam auch als Spam zu erkennen und zu behandeln – leider befürchte ich, dass dies nicht jedem Leser gelingen wird.

Ich habe mir einmal den „Spaß“ gemacht, mit einem besonders gesicherten System auf den angegebenen Link zu klicken. Dort bekam ich die folgende Website präsentiert (für Originalgröße in das Bild klicken), die mir nicht nur zeigte, wie so ein Musikinstrument aussieht, sondern mich zudem in englischer Sprache dazu aufforderte, einen Benutzernamen und ein Passwort anzugeben – was sie aber verschwieg, ist ein einfacher Hinweis darauf, was ich nach meinem Login erhalten würde:

Die mit Spam beworbene Musiksite musica.zurera.net - von wegen freies Angebot...

Diese laut einer Forums-Spam „ausgezeichnete Seite“ hat also – anders als Jamendo – für die Nutzung eines auf der Eingangsseite gar nicht beschriebenen Dienstes eine Anmeldung zur Voraussetzung. Eine Anonymität dessen, was man dort tut, ist also – wiederum anders als bei Jamendo – nicht drin. Und darauf weist diese Seite auch noch einmal in fetter und roter Schrift hin:

Notice! This is a non public website. All actions are logged.

Ich soll also, bevor ich auch nur weiß, um was es sich hier wirklich handelt, beachten, dass dies eine „nicht öffentliche“ Website ist, was immer das auch heißen mag, steht die Eingangsseite dieser Site doch im recht öffentlichen Internet, ist dort jedem zugänglich und wird von Google indiziert – und zusätzlich auch noch mit Spam in Foren bekannt gemacht. Und um mich noch ein bisschen mehr einzuschüchtern, aber mir immer noch nicht zu sagen, was hier vorliegt, werde ich auch kurz darauf hingewiesen, dass meine gesamte Interaktion auf dieser Site protokolliert wird.

Fassen wir noch einmal zusammen. Die Spam eines gewiss anonym bleibenden Spammers behauptet…

  • … auf dieser Site gäbe es massenhaft Musik in einem mir nicht besonders sympathischen und außerhalb der Windows-Welt völlig unüblichen Dateiformat,
  • … es handele sich dabei um eine „ausgezeichnete Seite“,
  • … die Musik stamme von tausenden von Künstlern, und
  • … die Musik sei völlig kostenlos anzuhören.

Kurz gesagt: Eine solche Site bräuchte sich gewiss nicht im Internet zu verstecken, sie wäre ein wirklich tolles Angebot. Dies gälte selbst dann, wenn man auf den Genuss von neunzig Prozent dieser Künstler gut verzichten könnte.

Ein Besuch dieser Site zeigt mir hingegen…

  • … nicht ein einziges Wort darüber, was es dort geben könnte,
  • … ein völlig unverbindliches Bild von einem Musikinstrument,
  • … einen deutlich gemachten Hinweis, dass es keine öffentliche Site sei, und
  • … einen Text, dass ich in allem, was ich dort tun könnte, nicht anonym bleiben kann, ohne dass dies mit irgendeinem Kontext erläutert oder verständlich gemacht wird.

Dazu gibt es keinerlei Impressum, keine Mailadresse für einen Kontakt, keine Erklärung zum Datenschutz und nichts, was einem Interessierten Aufschluss über die wirkliche Natur des Angebotes dieser Website geben könnte. Eine echte Katze im Sack. Nicht einmal irgendwelche Metatags für die Suchmaschinen oder ein bisschen im HTML-Code versteckter Text, der dazu führen könnte, dass diese Site mit irgendeinem anderen Text als „login“, „secret“, „remember me“ und dem schon zitierten, roten Warnhinweis von einer Suchmaschine indiziert werden könnte. Im Grunde handelt es sich um eine Anmeldeseite ohne Inhalt.

Alle Hinweise, was es dort geben könnte, stammen aus einem Forenkommentar bei Jamendo, der auf dem ersten Blick als Spam erkennbar ist. Wer immer diese Site betreibt, aus welchen Gründen er es auch immer tut, er wird sich mit Leichtigkeit vom Text dieses Kommentares distanzieren können.

Ach doch, eines gibt es ja noch auf dieser „nicht öffentlichen“ Seite, und zwar einen Button mit dem verheißungsvollen Text „Signup“. Das ist zwar alles nicht öffentlich, aber dennoch soll sich jeder Mensch im Internet dafür registrieren können. Vorausgesetzt natürlich, er ist so doof und registriert sich für eine Katze im Sack.

Ich habe auf diesen Button mal einen frechen Klick gewagt, um die folgende Maske in einem Popup-Fenster präsentiert zu bekommen:

Registrierung

Auch zu dieser „Registrierung“ gibt es keinerlei weitere Hinweise. Man erfährt vor der Eingabe seiner paar Daten nichts. Nicht einmal, ob man sich mit der Wahl von Benutzername und Passwort wirklich anmelden kann, oder ob dieser Zugang erst freigeschaltet werden muss. Um so richtig klar zu machen, dass man sich hier vielleicht gar nicht recht registriert, sondern diese Daten einfach nur auf dem Server einer mit Spam beworbenen Site speichert, steht auf dem Button zum Absenden auch nicht so etwas wie „Signup“ oder „Register“, sondern einfach nur ein lakonisches „Save“.

Die einzige Information sind die Sternchen vor gewissen Feldern, die wohl andeuten sollen, dass es sich um Pflichtfelder handelt. Danach muss man zur Registrierung eines Zuganges zur Nutzung einer nicht-öffentlichen Katze im Sack die folgenden Dinge angeben:

  1. Einen echten, vollständigen Namen
  2. Ein frei gewählter Benutzername
  3. Ein frei gewähltes Passwort
  4. Eine Mailadresse

Wer das getan hat, der hat Betreibern einer durch Spam beworbenen Site die folgenden Informationen gegeben:

Eine Kombination von Realname und Mailadresse – mithilfe dieser Kombination ließen sich bestimmte Betrugsmails sehr viel überzeugender verfassen, da eine richtige Anrede des Empfängers möglich ist. Wer in einer Spam persönlich angesprochen wird, kann große Probleme haben, die Spam auch als solche zu erkennen – und würde sich deshalb wohl häufig so verhalten, wie es sich die Spammer nur wünschen können.

Eine Kombination von Benutzername und Passwortsehr viele Menschen, die verschiedene Dienste im Internet nutzen, verwenden überall das gleiche Passwort. Wenn ein solcher Benutzer hier seine „Standardanmeldung“ eingäbe, bräuchen die mutmaßlich böswilligen Empfänger dieser Information einfach nur populäre Dienste durchzuprobieren, um Profile bei MySpace, Facebook etc. in Spamschleudern für kriminelle Angebote zu verwandeln. Natürlich würde so etwas auch gewiss bei eBay ausprobiert, um auch dort die üblichen Betrügereien durchzuführen. Wenn die Ersteller dieser Site den von Jamendo kommenden Referer auswerten – das ist eine müde Fingerübung in Perl oder PHP, vom Aufwand her einfach lachhaft – werden sie zum Beispiel recht häufig auch gültige Zugangsdaten für Jamendo haben.

Eine Kombination von Mailadresse und Passwort – auch hier gilt: Wenn jemand seine „Standardanmeldung“ eingäbe, hätten die Empfänger solcher Daten schon einmal eine gute Gelegenheit erhalten, das Mailkonto zum Spamversand zu nutzen. Aber das Missbrauchspotenzial wäre noch viel höher, denn diese Kombination ist zum Beispiel auch für die Identifikation gegenüber PayPal entscheidend, und damit ließe sich erheblicher finanzieller Schaden anrichten. Der einzige Aufwand, den die Empfänger solcher Daten hätten, wäre eine testweise Anmeldung mit diesen Daten bei PayPal.

Wer überall verschiedene Passwörter benutzt, wäre gegen eine solche, in dieser Form noch recht frische Form des Phishings natürlich gesichert, aber das tut nur eine Minderheit unter den heutigen Netznutzern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei fast jeder Preisgabe von Daten hier irgendetwas missbrauchen ließe, wäre außerordentlich hoch, und sie lohnte die recht geringe Mühe, die diese recht obskuren Sitebetreiber in das technisch ziemlich grottige Design dieser Site gesteckt haben.

Und diesem ganzen, hier nicht einmal vollständig beschriebenen Missbrauchspotenzial steht eine Katze im Sack gegenüber. Ob diese nicht einmal sanft mauzende Katze ein solches Risiko wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Meine Entscheidung ist jedenfalls klar: Sie ist es nicht wert, und ich würde selbst dann die Finger von dieser Site lassen, wenn ich dem Verfasser eines Spameintrages in einem Forum Glauben geschenkt hätte.

Wenn es sich hier wirklich um eine neue Form des Phishing handelt – ich weiß es natürlich nicht genau, und es gibt auch noch kein passendes Wort dafür (vielleicht social phishing?) – ist die heute von mir erlebte Durchführung noch in einem frühen Stadium und wird für spätere Phishzüge wohl noch wesentlich verbessert. Zum Beispiel wäre die Anmeldeseite viel „überzeugender“, wenn sie ihren Aufrufer in seiner im Browser eingestellten Sprache begrüßt, und der technische Aufwand dafür wäre marginal, wenn nur die großen Sprachgemeinschaften berücksichtigt würden. Auch die gesamte Gestaltung einer solchen Site könnte wesentlich überzeugender gelingen, wenn man zwei oder drei Tage Arbeit hineinsteckte statt der zwei oder drei Stunden, die hier aufgewändet wurden.

Solche Angriffe auf Zugangsdaten wären ausgesprochen gefährlich und in der Anfangszeit gewiss sehr erfolgreich. Jeder wird sich in Zukunft davor schützen müssen, und das geht nicht mit Hilfe einer technischen Lösung, sondern nur durch Einsatz des Verstandes:

  1. Spam als solche erkennen! Niemals so verhalten, wie es der Spammer will. Jeder Klick in eine Spam ist hoch gefährlich. Niemand spielt mit Spam herum. Es handelt sich um ein Mittel, das von asozialen Kriminellen verwendet wird.
  2. Nie unüberlegt handeln! Auch im quasi lichtschnellen Internet muss immer die Zeit sein, nachzudenken, bevor man etwas tut. Kein gutes Angebot wird in fünf Minuten verschwinden, die vor einer Anmeldung nachgedacht werden.
  3. Für die umgehende Löschung solcher Spam in Foren sorgen! Diese Masche wird ihre Opfer finden. Es kann Monate dauern, bis die Information bei jedem angekommen ist.
  4. Niemals auf einer unbekannten Website Daten eingeben, die einen Zugang zu einem anderen Benutzerkonto bei irgendeinem Dienst im Internet ermöglichen! Überall ein anderes Passwort wählen! Wenn das nicht möglich ist: Zumindest ein anderes Passwort als bei Diensten wählen, die einen direkten finanziellen Betrug möglich machen! Das gilt für Auktionshäuser, virtuelle Banken wie PayPal und Diensten für die Online-Bestellung von Waren.

Wenn jemand diesen Text liest, der schon einmal bei einem ähnlichen Angebot angreifbare Daten preisgegeben hat: Sofort alle Passwörter ändern, die davon betroffen sind! Das gilt für Mailkonten, Profile in so genannten „sozialen Netzwerken“, PayPal-Konten, eBay, Zugänge zu eigenen Websites oder Blogs und die Anmeldedaten von Versandhäusern aller Art. Der Schaden durch den Missbrauch kann immens werden, und es geht auch schnell das Ergebnis großer eigener Mühen in einem Benutzerprofil verloren, das von Spammern und Kriminellen für ihre unappetitlichen Absichten missbraucht wird.

Jeder Mensch muss immer sein Gehirn eingeschaltet haben, wenn er sich im Internet bewegt.

Programme für jeden Tag

Freitag, 25. Juli 2008

Hi.

Na, du Hai!

Ich studiere an der Uni, und ich möchte wissen, wie viel wie möglich zu gestalten.

Wie haben du geschafft Abitur wenn deines Deutsch so babelfischig?

Großer Preis für die Software für mein Notebook, nicht gestatten Sie mir, alle meine Fähigkeiten. Zufällig fand dieser Website:
http://pavelevon.com

Da hättest du mal ein bisschen besser im Internet suchen sollen. Es gibt auch eine Website namens Pirate Bay, da kriegtst Du diese ganzen Programme auch, und zwar noch viel billiger, nämlich kostenlos. Aber ganz genau so legal. Nämlich gar nicht legal. Da hast du auch gleich mehr Geld übrig, um dir das nächste Notebook zu kaufen.

Es gibt 300 Programme in ihrer Muttersprache und so billig, dass ich der Lage war, zu kaufen und zu Photoshop und AutoCAD 2008.

Nicht, dass ich unterbrechen will deines Werbens Schwall mit bissiger Bemerkung, aber welches, Spamarsch, welches Kauderwelsch ist deine Muttersprache? Und haben die auch zu kaufen Programmes in deutschem Spraches?

Jetzt werde ich wissen, wie viel mehr, und ich werde mich leichter zu finden interessante Arbeit.

Ja ja, ist schon klar. Am besten, du bewirbst dich mal bei Adobe und schreibst diesen Spruch in deine Bewerbungsmappe, die mögen das da ganz bestimmt dort. :mrgreen:

Strato und die „Web-Dich“-Mails

Freitag, 25. Juli 2008

Ein besonders bemerkenswertes (es ist wirklich wert, dass man es sich merkt) Marketing in der Grauzone zur Spam hat sich Strato, ein bekannter deutscher Webhoster, für sein Angebot „Web-Dich“ ausgedacht. Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die ein Profil bei einem Anbieter des so genannten „social web“ unterhalten. Da die damit verbundene Profiladresse in der Regel nicht leicht zu merken ist, kann man sich bei Strato kostenfrei eine de-Domain greifen, die dann auf das entsprechende Profil weitergeleitet wird. So „sozial“ ein solches Angebot im social web klingt, so wenig appetitlich sind die zusätzlichen Bedingungen für dieses recht billige Angebot. Nicht nur, dass die Domain für lediglich zwölf Monate zur Verfügung gestellt wird und dass der Nutznießer dieses Dienstes keinerlei Eigentum an dieser Domain erhält, die er über ein paar Monate hinweg als die Seinige vorstellen wird. Dass heißt nur, dass davon auszugehen ist, dass nach Ablauf des Jahres Kosten für die weitere Nutzung anfallen werden; ein Preis, der sicherlich bereitwillig bezahlt wird, wenn alle Freunde und diese ganzen Briefmarkenfotos im Profil nur noch den einprägsamen Domainnamen kennen. Ein solches Geschäftsmodell ist zwar gewiss einträglich und für leseschwache Menschen vielleicht auch etwas überrumpelnd, es weist aber noch keine Nähe zur Spam auf und würde mir normalerweise einfach am Arsch vorbeigehen.

Nein, der domain-mietende Strato-Kunde soll auch noch Mailadressen von Bekannten an Strato geben, damit Strato diese Adressen mit Reklame für dieses Geschäftsmodell „beglücken“ kann:

Als Gegenleistung für die Reservierung verlangt Strato übrigens, dass der Kunde fünf Mail-Adressen angibt, die vom Hoster dann Einladungen zu „Web Dich!“ erhalten, die nach dem Einladungs-Versand dann sofort wieder gelöscht würden.

Gelöschte Mailadressen hin oder her – hier sollen Menschen mit einem auf dem ersten Blick verlockenden Angebot dazu gebracht werden, dass sie Strato als kommerziellen Anbieter einen Freibrief für die Zustellung einer wohl oft unerwünschten Werbung über EMail ausstellen. Und das weist sehr wohl eine überdeutlich gefühlte Nähe zur Spam, der gar nicht sozialen Seuche des virtuellen Briefkastens, auf.

Meine Reaktion auf dieses „kreative“ Marketing sieht deshalb folgendermaßen aus:

  1. Ab sofort wird jede Mail mit einer Absender-Adresse der Domain strato.de oder web-dich.de von mir als Spam ausgefiltert und behandelt. Wenn sich das nicht als hinreichend erweisen sollte, wird sich meine Regel auf den gesamten IP-Bereich Stratos erstrecken, und dabei ist es mir egal, wenn davon auch echte, persönliche Mitteilungen betroffen sind. Wer dann aus meiner Sicht wieder am Internet teilhaben möchte, der sollte sich einen anderen Hoster suchen.
  2. Sollte Strato mich mit einer Mail für diesen Dienst „beglücken“, die nicht von einer dieser Domains abgesendet wird, denn werde ich diese in ihrem Spamcharakter am Rande der Sittenwidrigkeit stehende Form der Reklame juristisch verfolgen lassen. Dabei ist es mir völlig egal, ob es bei einem Versuch der von mir völlig unerwünschten Massenpost bleibt, oder ob ich mich gar mehrfach mit dieser wie aus dem Tollhaus tollen Beglückungsidee eines Marketing-Heinis dieses großen deutschen Hosting-Providers herumschlagen muss.
  3. Wer sich aus meinem näheren oder ferneren Bekanntenkreis erdreistet, im Zeitalter der Webhostings für ein paar Eurogroschen wegen einer kostenlos ein Jahr lang nutzbaren Domain eine meiner Mailadressen als „werbetauglich“ anzugeben, hat meine Freundschaft verspielt. Und zwar endgültig. Und das mit so klarer Wirkung, dass ich auch ein negatives soziales Feedback in Form eines ansatzlosen, geraden Fausthiebes in die bescheuerte Fresse nicht ausschließen will. Ich habe wirklich schon genug unerwünschte Reklame in meiner Mail, in meinem Blickfeld und in meinem Hörraum, ich will nicht ein bisschen mehr von dieser Scheiße.
  4. Ich empfehle jedem Menschen, in genau gleicher Weise zu verfahren, wie ich es hier kurz skizziert habe. Ich tue das hier, und ich werde das auch mit teilweise noch deutlicheren Worten in persönlichen Gesprächen tun.

Ich habe fertig. 👿

Fragezeichen

Freitag, 25. Juli 2008

Und immer wieder „schaffen“ es Spammer, sich als zu blöd zum Spammen zu qualifizieren. Besonders „lustig“ ist das, wenn sie gewisse Probleme mit den Zeichensätzen bekommen:

2008/07/25 – 04:29:19
????????

?????:?????????,????????

???????????????????+??????

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
PS: ????????????????,
???????????+????……???????
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
http://twsam.zz.tc/

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?????????(Sam):0938764395

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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
??????????SEO????
????????Yx / Gx …?????
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

52c5589e-361e-42e4-ac19-57cdc8fd9a08

Besser hätte ich es auch nicht sagen können…

Lern erstmal ein paar Internet-Standards, bevor du deine Scheiße auf das Netz loslässt, du dumme Spamsau, du!

Trends in der Kommentarspam

Mittwoch, 23. Juli 2008

Was ich in der letzten Zeit gar nicht richtig erwähnte, das sind die aktuellen Trends in der Kommentarspam. Sogar die alles in allem völlig merkbefreiten Spammer haben inzwischen mitgekriegt, dass die früher üblichen, plumpen Linklisten selbst durch primitive Filter nicht mehr hindurchkommen.

Natürlich hat das nicht dazu geführt, dass auch nur ein einziger Spammer aufgegeben hätte. Dafür sieht ein Kommentarbereich oder ein Gästebuch auf einer Homepage viel zu verlockend nach einer kostenlos zu verwendenden Litfaßsäule für schäbige Angebote und dunkle SEO-Maßnahmen aus. Um wenigstens noch gelegentlich durch die Spamfilter in Blogs, Foren und Gästebüchern zu kommen, gehen Kommentarspammer inzwischen ganz ähnlich vor wie die Absender von Spam-Mails – sie reichern ihre „Mitteilungen“ um sinnfreie, aus dem Usenet zusammengesetze „Prosa“ an, die einem dummen Filterprogramm einen Eindruck von wirklichen Inhalt vermitteln soll. So etwas sieht an einem aktuellen Beispiel etwa so aus:

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Den Versuch, dieses sinnlose Gestammel auch nur näherungsweise in die deutsche Sprache zu übertragen, unternehme ich gar nicht erst.

Auch, wer Englisch nur rudimentär versteht, wird wohl bemerken, dass sich dieser „Text“ nicht an Menschen richtet. Der einzige Zweck solcher „Texte“ ist es, von den Robots der Suchmaschinen indiziert zu werden, damit die Suchmaschinen „lernen“, dass auf den verlinkten Seiten etwas liegt, was mit gewissen Suchbegriffen in Verbindung steht. Dass alle diese Seiten recht unseriöse Angebote von Betrügern sind, die vorgeben, dass man dort preisgünstig gewisse Medikamente bestellen könne, sollte klar sein.

Diese Form der Spam ist also ein Missbrauch meiner Blogs, der sich eher mittelbar an Menschen richtet. Das erste Ziel sind die Suchmaschinen. Am Ende sind aber doch wieder Menschen das Ziel, vor allem auch solche Menschen, die wegen ihrer Armut die regulären Preise für Medikamente nicht bezahlen können. Diese Menschen sollen mithilfe dieser Spam von Suchmaschinen auf die Angebote von Betrügern gelotst werden, die ihnen dann auch noch das letzte Geld aus der Tasche ziehen, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Das schlimme daran: Die Opfer können auf die Spam hereinfallen, ohne den Spamcharakter zu bemerken. Sie sehen nämlich nicht die Spam, sondern die Auswirkung der Spam in der Reihenfolge der Ergebnisse, die von einer Suchmaschine ausgegeben werden. Und wer misstraut schon Google?

Zum Glück bleibt es beim Versuch. Denn die Spammer sind in ihrer kriminellen Gier immer noch blöd wie Scheiße und scheinen nicht einmal zu kontrollieren, ob ihre wirren „Mitteilungen“ überhaupt auf den zugespammten Seiten erscheinen. Sonst würden sie nämlich feststellen, dass solche Versuche hier vollkommen sinnlos sind. Ich habe meine Einstellungen in fast allen Blogs nämlich so gewählt, dass ein Kommentar mit mehr als vier Links niemals direkt sichtbar wird, sondern immer erst meiner Freischaltung bedarf. Wären die Spammer weniger gierig und würden sich auf ein oder zwei Links in solchen Dada-Texten beschränken, denn hätte ich viel mehr Mühe mit der Bekämpfung dieser Instrumentalisierung meines Schreibens durch Abzocker und Betrüger. Aber ein Spammer ohne Gier – das geht nicht.

Überflüssig zu erwähnen, dass diese Form der Spam auch an vielen Stellen erscheint und ihre Auswirkung auf die Suchmaschinen hat. Das bedeutet, dass alle Menschen im Zeitalter interaktiver Websites auch sehr vorsichtig mit Ergebnissen sein müssen, die von einer populären Suchmaschine wie Google geliefert werden – vor allem, wenn es um teure Medikamente, teure Markenprodukte (oder billige Nachbildungen dieser Produkte) und Dienstleistungen aus dem erotischen Geschäftsbereich geht. Denn diese Dinge werden in besonders auffälliger Weise mit dieser Art von Spam bekannt gemacht.

Spam-Splitter (14)

Dienstag, 22. Juli 2008

Die Politik im Kreditkrisenschock: Dem Staat drohen Steuerausfälle in Milliardenhöhe, Finanzminister Steinbrück warnt vor Folgen für die Konjunktur – und ist doch hilflos.

Güezi Armanda,
Die bewährtesten PiIIen können Sie nun günstig und diskret über’s Internet bestellen.

Klar, wenn der Steinbrück eine Viagra nimmt, denn wird das sogar den defizitären Haushalt der BRD anschwellen lassen.

Besuchen Sie uns auf http://drymisting.com und downloaden Sie das gratis Spiel-Modul

Wer wäre nicht heiß darauf, sich Software von kriminellen Spammern auf seinen Rechner zu holen und dort auszuführen? Ob die Malware wohl harmloser wird, wenn man sie einfach als „Modul“ bezeichnet.

This is the time to show a luxury look without spending too much

Wenn du dir schon keine teure Original-Uhr leisten willst oder kannst, denn lass dich doch wenigstens noch von ein paar Spammern um dein Geld bescheißen.

I am Mr. Binyamin Perez an Israeli National and a crude oil Merchant before I was diagnosed with esophageal cancer which has defied all medical solutions and according to medical experts I only have a few more months to live.

Wenn ich dir deine Geschichte glauben würde, du schäbiger Betrüger, denn würde ich mich ja über dein bevorstehendes Verrecken freuen.

[…] please kindly contact me through this email adress [… kostenlose Mailadresse bei Yahoo von mir entfernt] inother to send my picture for you to know how i look like. I belive we can start from here, distance should not be a barriar.

„Du“ kennst nicht einmal meinen Namen, willst nichts über mich wissen und mir gleich ein Bild von „dir“ schicken. Das wird gewiss sehr niedlich aussehen.

Auf http://skt.trashmob.cc/ geht die Post so richtig ab

Vor allem die Spam-Post.

Ohnehin werden die Piloten unterwegs auf Komfort verzichten müssen. Die Kanzlerin traf in ihrer Rede den Ton – und sparte mit Kritik zur Nahost-Politik.

Piloten? Nahost-Politik? Habe ich da etwa einen Einsatz der Luftwaffe verpasst?

Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf schrieb in einem Vorwort für die Studie.

CASlN0 0NLlNE

Was das eine Studie über illegales Glücksspiel oder eine Studie über die Schäden durch Spam-Betrügereien?

It’s your lucky day…… and its’ your turn to win HUGE…………

* All the excitement all the fun and all the money!

http://Uqz6r.hqqe5.perfectluckgal.com/LLM55645yn.f+ua7M

Bei einer solchen Adresse im Internet glaube ich doch sofort, dass man da ganz viel Spaß haben und ganz dick gewinnen kann.

With warm heart I offer my friendship and greetings. My name is Mr. Richard Nkhezi living in Amsterdam Netherlands.

Steck dir deine „Freundschaft“ und deine Grüße dahin, wo die Sonne nicht scheint, „Richard“! Die ist gewiss genau so existent wie die 3,8 Millionen angeblichen Dollar, die du mit meiner Hilfe kriegen willst.

Erobern Sie die Welt mit Hilfe von PC und MAC

Nein danke, dafür nehme ich lieber die bewährten Atomwaffen.

Keine Probleme mehr, dank dem Tipp von Elke

Sonntag, 20. Juli 2008

Mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius müssen die modernen Wagenlenker klarkommen.

Denn steig doch einfach aus der stinkenden Blechbeule aus, wenn es dir zu heiß wird. Und wenn dir heiß ist, und du weißt nicht, wie du das wieder loswerden sollst, denn hat unser Spammerchen auch eine Antwort…

Willkommen Chris,
Die beliebtesten Arzneien können Sie nun günstig und diskret über’s Internet bestellen.

Ach, das ist jetzt aber eine Neuigkeit! Nein, nicht dass ich auf einmal „Chris“ heiße, woher soll der Spamarsch auch meinen Namen wissen. Sondern dieses „nun“? Ich kann also tatsächlich erst jetzt bestellen? Das ist ja eine brandheiße Info, noch heißer als das Innere der Fahrerkabine eines in der Sahara abgestellten Rostblechs. Und bei den gefühlten zehntausend Spams der letzten fünf Jahre konnte ich nichts bestellen? Ich hatte eigentlich die ganze Zeit über den Eindruck, dass Bestellen und Bezahlen dabei immer ganz gut gingen, und geliefert wurde wohl eher weniger…

Aber was werden denn diesmal für Medikamente angeboten. Oh, die müssen ja durch einen Spamfilter. Und unser Spammerchen hat sich den Spaß gemacht, die Mail in HTML zu formatieren, um die ganzen schönen Worte zu zerreißen und in einer Tabelle neu zusammenzusetzen. Ich zitiere sie mal in ihrer zerrissenen Form – denn in HTML schaue ich mir schon lange keine Spams mehr an. Außerdem gewinnt diese Form wenigstens einen gewissen dadaistischen Reiz:

Alle unsere Produkte sind Orginale. Hier eine kleine Auswahl:
Via
Cia
Meri
Lipi
Zuc gra
lis
dia
tor
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Lev
Pro
Gluc
Cari is Soft
itra
pecia
ophage
soma Vali
Xan
Amb
Zol
Ata um
ax
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oft
rax
Viele weitere Produkte finden Sie in unserem Online-Shop

(Auch mit diesen Trick ist die Spam nicht durch den Filter gekommen. Gebt es endlich auf, ihr Spammer! Oder fresst eure Schrottpillen selbst, das löst das Problem auch!)

Zu Leuten, die so eine Scheiße nötig haben, entwickelt doch jeder vollkommenes Vertrauen, oder? Also nix wie hin zur Betrüger-Apotheke, bei der man ganz gewiss wieder bestellen und bezahlen kann. Und wenn man Glück hat, denn wird dort auch nichts geliefert. Das hat den Vorteil, dass man die „Medikation“ auch überlebt.

Zum Online-Shop: http://vecbun.offerweddroit.com

Und damit man trotz der fröhlichen Trickserei und der unbeholfenen Spamprosa ein bisschen saudummes Vertrauen entwickelt, schreibt unser Spamarsch noch ein paar Worte, die Vetrauen erwecken sollen:

  • Weltweiter Versand
  • Sicheres Zahlungssystem
  • Alles Orginal- Produkte

Ja ja, ist schon klar, alles Originale. Was denn sonst?

Bis bald
Internet-Apotheke, Lara Tanzer

Und um das Vertrauen geradezu explodieren zu lassen, noch die tollste Firmierung, die ich je gesehen habe: „Internet-Apotheke“. Ganz großes Kino! Bei einem Laden, der unter diesem Namen firmiert, würde doch jeder sofort an einen zuverlässigen Lieferanten von Medizinprodukten denken, oder? :mrgreen:

Damit das Vertrauen nicht ganz so groß wird, wurde unter diesem „Brief“ noch eine ordentliche Tonne feinster Spamprosa gesetzt. Sonst vergisst noch jemand, dass er es hier mit krimineller und asozialer Spam zu tun hat, die sich mit dummen Tricksereien an den Spamfiltern vorbeimogeln muss:

Auf einen kühlenden Luftstrom können sie dabei nicht hoffen, die Fenster sind in der Regeln nicht zu öffnen, der besseren Aerodynamik wegen. Im australischen Darwin starteten mehr als 40 Solarmobile zu einer wagemutigen Fahrt quer durch den Kontinent – eine Belastungsprobe für Menschen und Material. Mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius müssen die modernen Wagenlenker klarkommen. Schliesslich sind sie nicht auf einer gesperrten Rennstrecke, sondern auf dem Stuart Highway unterwegs. Den müssen sie sich mit normalen Pkw und den gewaltigen Road-Trains, Lastwagen im XXL-Format, teilen. […]

Ich habe das Zitat ungefähr bei einem Zehntel der Textmenge abgebrochen.

Postcards

Samstag, 19. Juli 2008

Hello friend !
You have just received same postcards from someone who cares about you!

Ah, dieser jemand mag sich zwar um mich „kümmern“, aber so etwas wie meinen Namen scheint er nicht zu kennen. Und selbst hat er wohl auch keinen. Aber „Postkarten“ verschicken kann er. Warum zum Teufel er mir dann nicht gleich eine richtige Mail schickt, bleibt allerdings das Geheimnis der kriminellen Spammer, die sich diese besonders dumme Masche ausgedacht haben, um Leute auf ihre Website zu locken.

This is a part of the message:
„Hy there! It has been a long time since I haven’t heared about you!
I‘ve just found out about this service from Claire, a friend of mine who also told me that…“

Klar doch, das soll eine Mitteilung sein. So ganz für mich persönlich. Kommt zwar ohne meinen Namen, aber dafür mit einem hübschen Frauennamen wie „Claire“. Könnte fast klappen. Wenn die Spammer Deutsch schreiben würden und den Namen „Klara“ verwenden würden. Und dann schön mittendrin abbrechen, es ist ja schließlich eine Postkarte. Und die…

If you‘d like to see the rest of the message click here and to receive your postcard!

…soll ich auf der Website von kriminellen Spammern „in Empfang nehmen“, um auch jenen Text zu lesen, den die nicht in ihr angebliches Zitat aufgenommen haben, Da kriegte ich gewiss noch so manches andere Andenken, wenn ich darauf herumklickte.

===================
Thank you for using www.postcard.com ’s services !!!
Please take this opportunity to let your friends hear about us by sending them a postcard from our collection !

Ich habe diesen Dienst nicht benutzt! Ich habe eine Spam empfangen. Und zwar eine, die mich auf einen Link klicken lassen wollte, der zu einer ganz anderen Domain, nämlich personales.ya.com, führt. Ihr braucht euch also wirklich nicht zu bedanken, und die von euch gebotenen Möglichkeiten interessieren mich auch nicht. Wenn ich jemanden etwas mitzuteilen habe, schicke ich dem einfach ganz direkt eine Mail, wie ich es jetzt schon seit fast zwei Jahrzehnten tue. Ist doch nicht so schwierig.

From A Friend To a Friend

Also Freundchen, denk dir mal eine bessere Masche aus, um arglosen Netznutzern Schadsoftware auf die Rechner zu schaufeln!