Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Liebe“

Hello Love

Freitag, 9. Juni 2017

Verpackung von Papiertaschentüchern der Marke 'Tempo' mit dem Aufdruck 'Hello Love'.

Was Werbern durch den Kopf geht, wenn sie eine Produktverpackung entwerfen, gehört zu den schwierig zu beantwortenden Grenzfragen aus einem dunklen Gebiet zwischen Pharmakologie (wegen der Wirkung eingenommener oder durch die Nase gezogener Substanzen) und Psychiatrie. Hier hat sich zum Beispiel ein Werber der Aufgabe entledigt, Papiertaschentücher zu verpacken. Er tat dies, indem er einen hilflos mit dem Bogen herumfuchtelnden, als Kleinkind dargestellten Liebesgott mit den Worten ‚Hello Love‘ kombinierte, ganz so, als hätten die Einwegschnodderlappen etwas mit Liebe statt mit Schnupfen zu tun. Eines immerhin muss man dem Werber zugestehen: Steht einmal kein Mensch zum Liebhaben zur Verfügung, so kann zumindest beim Manne das Papiertaschentuch bei einer beliebten Ersatzhandlung zur Triebabfuhr gute Dienste leisten.

Luft und Lust

Dienstag, 7. Juni 2016

Werbegeschenk-Päckchen mit zehn Papiertaschentüchern, bedruckt. Aufgedruckt ist ein verliebtes Paar beim Kuss. Darunter ist der Text: 'Luft für die schönste Sache der Welt' gesetzt.

Hier hat sich ein Werber zwischen zwei Nasen Koks der leidigen Aufgabe entledigt, die Verpackung für Werbegeschenk-Papiertaschentücher zu gestalten. Nun ist so ein Taschentuch ja eher dazu bestimmt, den wenig appetitlichen Schnodder aus verstopften Atemwegen aufzunehmen, was nicht gerade gut zu irgendwelchen Hochglanz-Ambitionen einer wunderbaren Werbe-Wahn-Welt voller Lust, Kraft und Liebe passen will. Diese kleine Tatsache hat den unbekannten Künstler aber nicht davon abgehalten, es dennoch zu probieren; und so hat er ein Foto eines sich küssenden Paares nebst dem Spruch „Luft für die schönste Sache der Welt“ auf die Päckchen stempeln lassen. Das vermutlich Beste an dieser Lösung: Sollte für diese „schönste Sache der Welt“ bei aufkommenden Bedarf einmal die Partnerin fehlen, können die Taschentücher immer noch gute Dienste leisten. :mrgreen:

E-Card from +01774804667

Montag, 5. Mai 2014

Ich habe den gleichen Müll auch mit ein paar anderen Nummern im Betreff und in der Mail…

Absender: +01774804667
Datum: 2014.05.05 11:50:29 UTC.
Nachricht: Ich liebe dich auch
ID: 84853773457705.

Tja, unbekanntes Schnuckelchen, warum sendest du mir dann keine ganz normale E-Mail, wenn du schon meine Adresse hast? Da kannst du dann Text reinschreiben und vielleicht mal erwähnen, wer du überhaupt bist. Den Ziffernsalat, der da deinen Namen ersetzt, finde ich jedenfalls etwa so erotisch wie eine Kurvendiskussion über eine Funktionenschar. Und außerdem musst du nicht so einen ZIP-Anhang dranhängen, in dem sich eine ausführbare Datei für Microsoft Windows befindet, die von einem Idioten von Spammer zugestellt wurde. Natürlich mit der Zusicherung…

This email is free from viruses and malware because avast! Antivirus protection is active.
http://www.avast.com

…dass das frische Trojanerpaket frei von Viren und Schadsoftware ist, geschworen beim heiligen Namen von Avast, besiegelt mit der gefälschten Absenderadresse und den hinterfotzigen Vorwand, mit dem einen dieser kriminelle Müll reingedrückt werden soll.

Moment, schauen wir uns das mit dem „keine Viren“ doch mal ein bisschen genauer an. Ah ja, es ist mal wieder ganz heißer, aktueller Scheiß, aber immerhin wirds jetzt schon von sechs Prozent der verbreiteten Antivirus-Schlangenöle erkannt. Der kleine Witz dabei: Avast erkennt diese Kollektion aktueller Schadsoftware zurzeit wirklich nicht als das, was es ist. 😀

Gut, dass das Gehirn eines Menschen derartigen Schrott wesentlich zuverlässiger erkennt!

Ich habe im Moment übrigens relativ viel aktuelle Schadsoftware in meinem Mülleingang, und bei den Maschen, mit denen die Menschen dazu gebracht werden sollen, derartige Anhänge zu öffnen und die darin abgelegten Programme auszuführen, wird ein bisschen experimentiert. Daraus kann ich vorsichtig schließen, dass die Rechnungen, Mahnungen und Anwaltsbriefe ohne inhaltlichen Text in der Mail, die alles Substanzielle im Anhang mitzuteilen vorgaben, mittlerweile kein so großes Erfolgsmodell mehr sind. Diese Hinterhältigkeit hat sich vermutlich gut herumgesprochen. Aber wer glaubt, dass die Kriminellen sich jetzt einer anderen Tätigkeit zuwenden würden, ist ein Traumtänzer. Deshalb kann ich nur dazu auffordern, aufmerksam zu sein. Der wichtigste Schutz vor Schadsoftware ist nicht etwa – wie es die Lüge der Reklame und der gekaufte Journalismus behaupten – ein Antivirus-Schlangenöl, dass die Schwächen eines notorisch für kriminelle Übernahmen anfälligen (und zudem auch noch teuren) Betriebssystemes zu lindern vorgibt, sondern ein restriktiv konfigurierter Webbrowser und das genaue Wissen darum, dass jede E-Mail mit einem ZIP-Archiv im Anhang stinkt und nur mit der allergrößten Vorsicht behandelt werden sollte. Niemals auf Dateien klicken, die in solchen ZIPs herumliegen. Auch nicht, wenn die Mails so aussehen, als kämen sie von renommierten Unternehmungen. Und schon gar nicht, wenn die Mails von völlig Unbekannten kommen und ein offener Appell an die Angst oder an den Eros sind. Im Zweifelsfall derartige Mails immer löschen, und auch bei Unternehmungen, die derartige Anhänge versenden, vor dem Öffnen jedes einzelnen derartigen Anhanges telefonisch nachfragen und am Telefon jede Möglichkeit einer Fälschung ausdrücklich ausschließen lassen¹. Die Absenderadresse einer E-Mail kann jeder aufgeweckte Dreijährige fälschen, sie ist niemals ein Kriterium – also müssen andere Wege gegangen werden…

¹Die Deutsche Telekom versendet immer noch ihre Rechnungen in einem ZIP-Archiv. Sie sollte meiner Meinung nach für den Schaden, den sie dadurch mittelbar anrichtet, in möglichst großem Umfang zivilrechtlich haftbar gemacht werden, damit dieser technisch und sachlich unnötige Unsinn aufhört. Die Chancen für ein zivilrechtliches Einfordern von Schadenersatz nach einer telefonischen Klärung der Echtheit eines zugestellten Dokumentes halte ich – wohlgemerkt, als juristischer Laie – für recht gut. Das ZIP ist unnötig. PDF-Dateien sind für sich bereits sowohl komprimierbar als auch digital signierbar, ohne in einem solchen Archiv-Container gesteckt werden zu müssen.

Ihr Vodafone-Anschalttermin: 001778987055

Montag, 24. März 2014

Wie, soll das jetzt ein Datum sein?! 😀

ZUERST EINMAL: Diese E-Mail kommt nicht von Vodafone. Der Absender ist gefälscht. Es handelt sich um eine kriminelle Spam. Im Anhang ist Schadsoftware. Einfach löschen!

Ihr Vodafone-Anschalttermin: 001487610087

Hallo Spammer?! Kannst du wenigstens in einer deiner idiotischen Spams bei einem Zahlensalat bleiben? Wieder mal zu doof, im schnell übernommenen Skript eines anderen Idioten so etwas wie eine Variable einzuführen, denn dafür müsstest du ja technisches Grundverständnis auf dem Niveau eines Zwölfjährigen haben…

Liebe,

Eine tolle Anrede hat sich unser Spammerchen ausgedacht. :mrgreen:

vielen Dank für Ihren Auftrag. Dieser befindet sich zur Zeit in Bearbeitung. Alle weiteren Details finden Sie in der PDF-Datei im Anhang.

Zum Lesen und Ausdrucken benötigen Sie den Adobe Reader.

Falls Sie das Programm nicht auf dem Rechner haben, können Sie es hier kostenlos herunterladen:

ttp://get.adobe.com/de/reader/

Der Anhang ist der Grund, weshalb diese Spam überhaupt gemacht wurde. Es handelt sich um ein ZIP-Archiv, in dem eine Datei herumliegt, deren Namen auf .pdf.exe endet. Dies ist kein PDF-Dokument, sondern eine ausführbare Datei für Microsoft Windows – und die Frage, warum wohl mit einem Dateinamenstrick ein falscher Eindruck vom Typ der Datei erweckt werden soll, überlasse ich als kleine Denksportaufgabe den Lesern. Die Aufgabe ist nicht besonders schwierig. Wer sie lösen kann, schneidet als Antivirus-Produkt besser ab als jene zurzeit rund siebzig Prozent der gängigen Antivirus-Programme, die an der aktuellen Schadsoftware scheitern und auch nicht dazu imstande zu sein scheinen, den Dateinamenstrick aus dem Spam-Neolithikum zu erkennen.

Bitte berücksichtigen Sie, dass dies eine automatisch erstellte E-Mail ist und Sie über diesen Weg keine weitere Anfrage oder Antwort an uns richten können. Wenn Sie uns antworten möchten, nutzen Sie bitte die Kontaktmöglichkeiten auf http://dsl.vodafone.de.

Natürlich ist der Absender gefälscht. Gar nicht auszudenken, wie viele Leute heute wohl bei Vodafone anrufen werden, nachdem sie diese Spam bekommen haben. Ich weiß, wo ich jetzt nicht arbeiten möchte, nämlich…

Übrigens, unter http://www.vodafone.de/meinvodafone können Sie rund um die Uhr unseren kostenlosen Online-Kundenservice erreichen. Testen Sie einfach und bequem die vielfältigen Möglichkeiten:

…im kostenlosen Online-Service bei Vodafone. 🙁

Informieren Sie sich über unsere Produkte, Tarife oder Ihre Rechnung.
Fragen Sie den Bearbeitungsstand Ihrer laufenden Aufträge ab.
Verwalten Sie selbst ihre Kunden- und Zugangsdaten.
Nutzen Sie bei Fragen die umfangreiche Hilfefunktion.

Hallo? Wieder mal Text ohne tieferes Verständnis von der Website in die Spam übernommen? Der angebliche Empfänger dieses Mülls ist bereits Kunde und sollte so etwas wissen (oder wenigstens wissen, wo ers nachschlagen kann). Er hat ja sogar…

Melden Sie sich einfach mit Ihrem persönlichen Online-Benutzernamen und Ihrem Online-Passwort an!

…im Gegensatz zu den meisten Empfängern dieser kriminellen Spam einen Account dort.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Vodafone-Team

Mit mechanischem Gruß von einem hochkriminellen Spammer.

Sympathische russische Maedchen traeumen von Ihnen

Dienstag, 1. März 2011

In dieser Spam geht es um Liebe. Nein, nicht um die „Liebe“ russischer Frauen, die darin eigentlich angeboten wird…

Unterhalten Sie sich mit gutherzigen russischen Maedchen online.

Wunderbare Chance fuer Maenner, die zu schuechtern sind, um sich mit einem schoenen Maedchen auf der Strasse bekannt zu machen. Schauen Sie mal, wie viele huebschen Maedchen auf Sie warten. Schoensten russischen jungen Frauen traeumen von Ihrer Sorge. [sic!]

…wenn man denn so schüchtern ist, dass man sich lieber das ferne Mädchen eines kriminellen Spammers andrehen lässt als sich anzuschauen, was direkt vor Augen liegt. Das lässt auch nicht schlimmste russische Spammer von den erforderlichen Geldüberweisungen leben.

Nein, es geht um die „Liebe“, die mir dieser offenbar völlig liebestolle Spammer in seinen zwei Handvoll „Mitteilungen“ entgegenbringt (Hervorhebung im folgenden Zitat von mir):

Copyright (C) 2011 Atomihold GmbH. All rights reserved.

You are receiving this e-mail because Atomihold loves you.

Wenn so deine Liebe aussieht, denn möchte ich deinen Hass nicht mehr kennenlernen, Spammer!

If you believe you have received this email in error or no longer wish to receive future emails from us, please unsubscribe.

Wer noch mehr haben will, kann ja auf „unsubscribe“ klicken und den Spammern mitteilen, dass die Mail ankommt. Zumindest das werden die Spammer lieben

Dear mxxt@hxxxxxu.de LOVE YOU!

Donnerstag, 30. September 2010

Eine Liebe, die keine Grenzen kennt! Sonst erzählen mir diese Roman-Tick-Spammer ja immer noch, dass sie ein Foto in meinem Profil so umwerfend gefunden haben, dass sie jede gute Erziehung vergaßen – und meinen Namen im Profil gleich hinterher. Aber dass jemand bereits beim Anblick meiner Mailadresse ein angenehm kribbelndes und nach Fortsetzung und Vertiefung rufendes Gefühl im unteren Bereich des Rumpfes aufkommt, das hatte ich bislang noch nicht.

Find Your Love Now mxxt (at) hxxxxxu.de

Hey, so eine Ansprache mit der Mailadresse wirkt so was von persönlich, da wird mir gleich ganz warm ums Herz!

http://groups.yahoo.com/group/fzovtziboto/message

Und ich habe lange keine Yahoo-Group mehr als Zieladresse in meiner Spam gehabt – offenbar hat man bei Yahoo zwischenzeitlich mal etwas gegen die Spam getan. Wenn ich lese, dass diese Group den tollen Namen fzovtziboto trägt, denn bin ich überzeugt, dass es dort nur um zärtlichste und echteste Gefühle und Ware Leidenschaft gehen wird. Oh, habe ich mich eben verschrieben? Na, so was aber auch.

Schon bei Yahoo verpetzt, Spammer!