Von: „MTC Hof – MTC GmbH“ <mtc (strich) hof (at) mtc (strich) handy (punkt) de>
Natürlich ist der Absender gefälscht. Es ist eine Spam.
Dieser Spammer, der übrigens sein Microsoft Office mit kyrillischer Codepage benutzt und dessen Excel-Tabellen stets „Лист“ mit einer fortlaufenden Nummer heißen, hatte gar keine Lust, sich irgendeine unglaubwürdige Geschichte auszudenken, sondern hat gleich eine Excel-Arbeitsmappe an die Mail gehängt, ohne einen Text dazu zu schreiben. Anders, als das bei Word-Anhängen manchmal der Fall ist, handelt es sich…
$ file Rechnung-CD-57144.xls | sed 's/, /\n/g' Rechnung-CD-57144.xls: Composite Document File V2 Document Little Endian Os: Windows Version 6.2 Code page: 1251 Author: 1 Last Saved By: 1 Name of Creating Application: Microsoft Excel Create Time/Date: Thu Jul 30 06:24:02 2015 Last Saved Time/Date: Thu Feb 18 08:40:25 2016 Security: 0 $ _
…hier auch wirklich um eine Excel-Mappe. Diese ist übrigens völlig leer – wenn man einmal von ein paar Makros absieht, die beim Öffnen automatisch gestartet werden sollen¹.
Kurz: Es ist Schadsoftware, und zwar mal wieder eine, die nur von rd. einem Fünftel der gängigen Antivirus-Programme als solche erkannt wird. Deshalb ist es so wichtig, selbst wachsam zu sein.
Zum Glück ist es sehr einfach, sich einzuprägen, dass Mailanhänge das reinste Gift sind und deshalb niemals einen Anhang zu öffnen, wenn er nicht vorher explizit (und am besten: nicht per Mail) abgesprochen wurde. Rechnungen und Mahnungen kommen auch weiterhin aus Gründen der Rechtssicherheit mit der Sackpost – und Unternehmungen, die nicht dazu imstande sind, ihre Mitteilung im Text der E-Mail unterzubringen und sie stattdessen anhängen, sind in dieser dummen Geste aktive Gehilfen der Organisierten Kriminalität.
Und abschließend noch ein kleiner Witz: Wisst ihr, was Entscheidungsträger aus dem Management und Kühe gemeinsam haben? Die haben beide genau den gleichen Blick drauf, wenn man ihnen von der Möglichkeit digitaler Signaturen erzählt. 😈
¹Teil dieser Makros ist übrigens ein „lustiges“ Spielchen mit wachsenden Schlangen in einer Excel-Tabelle. Natürlich ist die Schadsoftware verwirrend gecodet, und ich habe nicht kontrolliert, ob dieser Teil überhaupt ausgeführt wird, aber er ist darin enthalten. (Nein, ich habe kein Microsoft Office, ich will auch keines haben; sondern ich überfliege die Quelltexte nur schnell.) Offenbar spekulieren die Kriminellen darauf, dass solche neckischen Spielereien dazu führen, dass derartige Dateien in gelangweilten Büroräumen weitergeleitet werden und die Runde machen, bis sie schließlich auch bei Leuten ankommen, bei denen Schadsoftware richtig Schaden anrichten kann. Was mir daran Angst macht: Das könnte funktionieren…
Diese Spam ist ein Zustecksel meines Lesers S. W.