Diese Spam wurde über die US-amerikanische IP-Adresse eines VPN-Anbieters versandt.
Von: keo plus <no-reply-dep@gmx.co.uk>
Na, Spammer, weißt du nicht, wie man „Keto“ schreibt? 🤭️
Einfaches Abnehmen mit 100 % natürlichen Inhaltsstoffen ist jetzt für jedermann verfügbar.
So so, Abnehmen mit Inhaltsstoffen. 😅️
Oh, da ist ja noch ein „schönes“ Bildchen:
So so, ich soll also meinen Traumkörper bekommen, indem ich nach US-amerikanischen Rezept – die USA sind das schlechthinnige Land des Übergewichtes – in meine Gesundheit investiere, was jetzt auch in den Niederlanden und Belgien erhältlich ist, wo man ja bekanntlich Deutsch spricht. Nicht mit fünfundsiebzig oder lediglich achtundachtzig, sondern mit hundert Prozent natürlichen Inhaltsstoffen. Was das für natürliche Stoffe sind? Natürliche Tollkirschen in Schierlingssalat, mit Bilsenkraut garniert? Ach, das ist doch völlig unwichtig! Man erfährt ja nicht einmal etwas über Anwendung und Darreichungsform. Hauptsache „neu“ und „keto“. Und „natur“ natürlich, denn die Natur ist harmlos und heilig, und wenn man nur naturfern genug am immersatten Trog des Industriefraßes lebt, kann man das sogar glauben. Das Zeug kann ich dann nehmen und vom Körper träumen. Aber nicht auch noch vom Reichtum träumen, sondern erstmal Geld hergeben. Für den Reichtum ist der Spammerkollege in der nächsten Spam mit seinem Kryptogeld, seinen windigen Derivaten, seinen Gewinnspielen, seinem Vorschussbetrug und seinen so genannten „Casinos“ zuständig.
Natürlich funktioniert das Zeug nicht, und das „investierte“ Geld ist futsch. Nein, es ist nicht wirklich futsch, sondern es wird von spammenden Quacksalbern und Betrügern im Bordell verprasst. Aber für die Betrogenen – Zielgruppe sind hier eindeutig Frauen mit gestörter Selbstwahrnehmung und Realitätsverlusten im Anfangsstadium einer gefährlichen manifesten Ernährungsstörung – läuft es auf „futsch“ hinaus. Das einzige, was von der wirkungslosen Pampe der spammenden Quacksalber spürbar abnimmt, ist der Geldbeutel. Um Gewicht abzunehmen, gibt es eine relativ einfache und funktionierende Methode, und die besteht nicht darin, dass man sich noch mehr in den Mund steckt, sondern darin, dass man sich weniger lecker Energie in den Mund steckt, als man durch seinen Energieumsatz verbraucht. Das ist natürlich mit starken Unlustgefühlen verbunden – der Volksmund spricht vom „Hunger“ – aber es funktioniert. Ich empfehle dringend, dabei nicht zu übertreiben. Schon eine relativ kleine, wohlüberlegte Umstellung von Essgewohnheiten kann zu einem Erfolg führen, der nachhaltiger als jede Mangelernährung ist, die kein Mensch langfristig durchhalten kann. Man muss dabei auch gar nichts „investieren“, und es kommt auch nicht „aus Amerika“. Es funktioniert einfach nur. Denn der Bauch ist keine physikfreie Zone.
Wer mir das nicht glaubt, kann ja einfach mal einen richtigen Arzt fragen.
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