Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


NorisBank

Mittwoch, 5. Oktober 2016, 13:43 Uhr

Aber da bin ich doch gar nicht. Außerdem schreibt sich dieser Bänksterverein selbst als „norisbank“, also in Kleinbuchstaben, und ich glaube nicht, dass er in eventuellen echten E-Mails von seiner Reklamelinie abweichen und eine sonst niemals verwendete Binnenmajuskel nehmen würde. (Ich werde im Fortlauf des Textes die ganz normale Großschreibung benutzen.) Wer dort Kunde ist, sollte also schon am Betreff merken, dass es sich nicht um eine E-Mail der Norisbank, sondern um eine Spam handelt.

Ungewohnliche Kontobewegungen es notwending gemacht Ihr Konto einzugrenzen bis zusatzliche Informationen zur Uberprufung gesammelt werden.

Die „Norisbank“ hat zwar ihre ganze Umlaute mutmaßlich gegen Zinsen verliehen, aber das Konto bewegt sich.

Zur Zeit haben Sie nur begrenzten Zugang zu Ihrem norisbank Konto. Wir bitten Sie daher die von uns angeforderten Kontodaten zu enrneuern.

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Auch mit den Sprachen kommt die „Norisbank“ zuweilen ein wenig durcheinander. Aber immerhin weiß sie, was „Click here“ auf Deutsch heißt.

Der Link geht allerdings nicht in die Norisbank, sondern nach der üblichen Kaskade von Umleitungen in eine Subdomain von uid0 (punkt) su, die bereits wohlbekannt…

$ surbl uid0.su
uid0.su	LISTED: PH 
$ _

…für Phishing ist. (Mein Shellskript für SURBL-Abfragen kann sich jeder bei Pastebin runterladen.) Dort gibt es übrigens eine italienische PayPal-Anmeldemaske, und was die mit der Norisbank zu tun haben soll, wird sich auch dem dümmsten Dummkopf nicht mehr erschließen.

Wir entschuldigen uns für jegliche Unannehmlichkeiten.

Spart euch die Entschuldigung und hört auf zu spammen! Und wenn ihr schon nicht anders könnt, weil ihr viel zu verkommen seid, um ohne Spam leben zu können, dann seid in euren Spams wenigstens nicht so unendlich blöd! Bei dermaßen schlechtem Phishing wollen sich ja die Gehirnzellen freiwillig in den Tod stürzen.

Copyright @ 2016 norisbank ist ein Unternehmen der Deutsche Bank Gruppe

Ja, mit deklariertem „geistigen Eigentum“ auf eine E-Mail. Auch so ein Selbstmordimpuls für die letzten Hirnzellen, aber den gibts auch immer wieder von richtigen Unternehmen. Kann den dafür verantwortlichen Menschen bitte mal jemand sagen, wie blöd das ist! Vermutlich sind die dummen Reklameheinis, die sich so etwas ausdenken, so gestrickt, dass sie in jedem Gespräch nach jedem einzelnen gesagten Satz das „geistige Eigentum“ für ihre geniale und schöpferische Sprechleistung deklarieren. Können sie ja auch gern untereinander machen, es ist ja ein halbwegs freies Land. Aber in der Kommunikation mit gewöhnlich denkenden Menschen sieht es affig und lächerlich aus. Und Unternehmungen, die ihre Kunden affig und lächerlich ansprechen, brauchen sich nicht über die Folgen zu wundern, wenn sie auf diese Weise ihre eigene Reputation im Klo runterspülen. Welche Folgen? Hierzu ein kleiner Hinweis von mir: Die Menschen, die zu dumm sind, um so etwas zu bemerken (oder die sich sogar davon beeindrucken lassen), haben wegen ihrer Dummheit nicht die größte Kaufkraft; die anderen sind irgendwann woanders. Nachhaltig.

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