Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


WhatsApp Nachricht von Julia konnte nicht zuge…

Samstag, 14. Mai 2016, 15:25 Uhr

Zuge… was?! Das ist ein Mailbetreff. Das ist nicht Twitter. Da muss man nix kürzen.

Und „WhatsApp“, alles klar. Diese Spam hat niemals einen Server von WhatsApp gesehen. Außerdem geht „WhatsApp“ an eine Telefonnummer, nicht an eine Mailadresse. Und davon völlig abgesehen: Ich habe gar kein Smartphone. Und ich will auch keins haben. Aus Gründen, die nichts mit einer rückwärtsgewandten Technikangst zu tun haben. (Die spezielle „Kultur“ im Smartphonebereich mit ihren werksseitig uninstallierbar gemachten trojanischen Apps von mit den eingesammelten Daten spammenden börsennotierten Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell tut ihr Übriges, um mich und hoffentlich jedes fühlende und denkende Wesen von diesem zeitgenössischen Irrsinn abzuhalten. Wer sich so eine Zumutung in sein Leben drücken lässt, weil es einfach nur so schön wischig, bunt, einfach und unterhaltsam ist, ist meiner Meinung nach nicht mehr zu retten und eine Verschwendung der jüngeren Evolution in der menschlichen Großhirnrinde. Wenns Internet im Handy ist, ists Gehirn im Arsch.)

Hallo Elias ,

Immerhin, der Name stimmt.

durch einen Fehler unserer Zustellungs-Server konnte Ihnen eine WhatsApp-Nachricht von Julia Meier nicht zugestellt werden.

Aha, aber dass der angebliche Fehler aufgetreten ist, konnte noch festgestellt werden – und zwar so weitgehend, dass…

Die Nachricht enthielt ein Bild und eine Textnachricht.

Klicke hier, um die Nachricht nachträglich zu lesen und das Bild zu sehen:

http://www.weiterleitung15.site/2xoFJRPD5mzF/

…die angebliche „WhatsApp-Nachricht“ immer noch vorhanden ist und einfach erneut zugestellt werden könnte, ohne dass man eigens ganz vielen Leuten über einen anderen Kanal sagen müsste, dass überhaupt ein kleines Problemchen vorlag. Stattdessen gibt es diese angebliche Mail „von WhatsApp“. In der steht „click here“, ein für Handynutzer ganz besonders dummer Text. Und man soll sich nicht etwa auf die Website von WhatsApp klicken, sondern in die Website in einer obskuren Domain.

Ich hätte ja gern einen Screenshot der aktuellen Dating-Betrugssite gemacht, die man dort hätte sehen können, aber leider¹…

$ dig @8.8.8.8 www.weiterleitung15.site ANY | grep -v '^;' | grep -v '^ *$' 
site.			1713	IN	SOA	ns0.centralnic.net. hostmaster.centralnic.net. 84644 900 1800 6048000 3600
$ _

…wird der tolle Domainname schon nicht mehr aufgelöst. Da hat ein Hosting-Provider offenbar bemerkt, mit was für einem spammigen und betrügerischen Pack er gerade Geschäfte macht und schlicht den Stecker gezogen. Danke dafür!

Viele Grüße,
Dein Whatsapp_Deutschland-Team

Mit Underline statt Bindestrich.

¹Dieses dig ist ein kleines Werkzeug, mit dem man die Zuordnung von Domainnamen zu IP-Adressen überprüfen kann. Der in der Kommandozeile angegebene DNS-Server 8.8.8.8 wird von Google betrieben und ist sehr zuverlässig. Die beiden greps entfernen einfach nur Kommentarzeilen und Leerzeilen aus der Antwort, weil ich hier den ganzen Wust nicht zitieren wollte. Bei Erfolg hätte es im Regelfall eine Antwort mit der IP-Adresse (einen A-Record) oder einen Verweis auf einen anderen Domainnamen (einen CNAME-Record) gegeben. Die ganzen blutigen Einzelheiten, was man mit dig alles anfangen kann, verrät die man-page. Aber dieses Wissen brauchen eigentlich nur Administratoren…

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