Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


„Deine Maria“ mal wieder

Sonntag, 26. August 2007, 17:03 Uhr

Offenbar hat „Deine Maria“ mit ihrer millionenfachen Spam, die sie noch vor zwei Monaten auf das deutschsprachige Internet losgelassen hat, keinen geeigneten Partner gefunden. Das heißt aber nicht, dass „sie“ jetzt eingesehen hätte, dass der gewählte Weg schlecht wäre. Nein, „sie“ hat sich hingesetzt und ihren triefenden Brief ein wenig überarbeitet, allerdings ohne dabei die Grammatik Korrektur lesen zu lassen.

Und „sie“ ist renitent, diese Maria. Ich habe sie jetzt schon zwei Mal mit einem Abstand von wenigen Minuten dazwischen. Bei der letzten Spamwelle musste „sie“ mich gut 60 Mal beglücken, bis sich die russische Spam-Mafia die nächste Masche ausgedacht hatte. Und ich dachte wirklich schon, „sie“ hätte jetzt jemanden gefunden… 🙂

Hallo!!!! Verwundere sich uber meinen Brief bitte nicht. Ich sah dein Profil auf „Singles.freenet“ oder „Friendscout24″. Ich wollte uber dich mehr erfahren. Und ich wollte dir den Brief schreiben. Ich denke daran dass du der gute und sexuelle Mann. Ich will dich besser und naher sehr erfahren. Moglich bist du ein Mann meines Traumes. Ich denke dass in unserer Welt moglich allen. Du bist einverstanden???Ich will es wird dass unsere Bekanntschaft glauben, zu dauern. Moglich konnen wir das grosse Gefuhl schaffen?

Das einzige Gefuhl, was „Du“ mit dieser öden Mitteilung bei mir schaffst, ist Langeweile. Der Inhalt „deiner“ Mail ist ja fast gleich geblieben, auch den triefenden Ton erhältst „Du“ aufrecht. Nur, dass „Du“ jetzt auch noch „friendscout24″ als Quelle für eine mögliche virtuelle Begegnung aufführst, aber da bin ich auch nicht vertreten. Mein Tipp: Versuch es doch noch zusätzlich noch mit MySpace, da gibt es mich sogar!

Und denn kannst „Du“ „dich“ gar nicht mehr erinnern, wo „du“ mein Profil „gesehen“ haben willst. Mensch Maria, das muss doch auch ein russischer Spam-Krimineller merken, dass das nicht so glaubwürdig rüberkommt…

Aber immerhin, „du“ erzählst immer noch die gleiche gelogene Scheiße, um einsamen deutschen Männer zu einer Verhärtung im Schritt zu verhelfen:

Ich werde uber mich mehr erzahlen. Ich die gewohnliche Frau. Mir 30 Jahre. Meinen Geburtstag den 15.01.1977. Ich lebe in Stadt Sankt-Petersburg. Es ist eine zweite Stadt in Russland. Meine Stadt nennen „Nordvenedig“. Ich bin uberzeugt dass du meine Stadt weit. Ich lebe zusammen mit den Eltern. Wir leben in der kleinen und gemutlichen Wohnung. Meine Mutti auf der staatlichen Rente. Meinen arbeitet der Vater auf der Reparatur der Eisenbahnzuge. Es ist ein guter und friedlicher Beruf. Ich die einzige Tochter bei den Eltern. Ich habe den Bruder oder die Schwester nicht. Aber ich habe einen Cousin und zwei Cousine.

„Du“ hast jetzt übrigens noch etwas. „Du“ hast einen Feind.

Ich arbeite in die Transportgesellschaft. Ich lerne mich mit der Planung der Zustellung der Ladungen nach ganzem Russland.

„Du“ machst „deine“ Arbeit aber nicht gut, weil „dein“ Spamtransport in Deutschland ankam. Oder wird das jetzt als ein Teil Russlands angesehen.

Auch bin ich ein Helfer des Buchhalters. Mir gefallt meine Arbeit. Aber leider bei mir das kleine Gehalt.

Ach, hat „dich“ der Buchhalter zum asozialen und illegalen Spammen animiert? Der muss ja als Kaufmann auch wissen, dass Spam die billigste Form des Dummenfanges ist…

Aber das Geld ist haupt-fur mich nicht. Fur mich das Wesentliche die Liebe und das Gluck. Ich will aufrichtig mit dir in seinen Briefen sein. Ich habe die Geheimnisse vor dir nicht. Ich sage dir dass ich die vorliegende Liebe suche. Das vorliegende Gluck. Ich suche das Bundnis der Liebe und des Gluckes. Viele Manner und die Frau suchen seine Liebe und das Gluck. Es ist sehr viel Leute in dieser Welt einsam. Viele Frauen und der Mann suchen seine Liebe im Internet. Viele finden das Gluck und die Liebe. Viele haben die Fehler und die Enttauschungen. Leider, ist viel es im Internet Betrug. Ich las daruber in der Zeitung. Es ist traurig. Ich werde aufrichtig mit dir und ich bitte dich, ehrlich auch zu sein. Die Ehrlichkeit und das Vertrauen sind fur die Liebe sehr wichtig. Es ist fur mich und fur dich wichtig. Keine Spiele. Nur die ernsten Beziehungen. Ich glaube dass die Liebe am meisten wesentlich in der Welt ist.

Hey Maria, „Du“ bist ja so etwas von „aufrichtig“. Das fängt schon mit der gefälschten Absenderadresse „deiner“ Mail an. So ein Detail lässt das ganze triefende Liebesgefasel gleich viel aufrichtiger erscheinen, nicht wahr?

Moglich hast du die Hauptfrage. Warum suche ich seinen Mann in Deutschland? Wahrscheinlich willst du daruber fragen. Fur die Liebe und das Gluck existiert der Hindernisse bei der Entfernung nicht. Meine Freundin beratete mir, nach dem Mann in Deutschland zu suchen. Wir sind von der Kindheit befreundet. Wir lernten in einer Schule. Fruher lebten ich und meine Freundin in den benachbarten Hausern. Unsere Eltern waren von den Familien befreundet. Meine Freundin lebt in Deutschland in diesen Moment. Die Stadt Baden-baden. Vor einigen Jahren konnte sie nicht nachdenken was in Deutschland zu leben wird. Aber jetzt es so. Sie ist zum normalen Leben zuruckgekehrt. Sie hat seine Liebe im Internet gefunden. Sie hat den deutschen Mann gefunden. Sie ist in Deutschland zu seinem Brautigam abgereist. Sie hat den deutschen Mann verheiratet. Sie sehr glucklich jetzt. Sie haben seine Firma. Das grosse Geld und das Business. Ich bin dass meine beste Freundin glucklich in diesen Moment sehr sehr froh. Sie hat mir angeboten, nach seiner Liebe im Internet zu suchen. In Deutschland. Ich glaube dass ich seinen Mann finden kann. Ich werde die Probleme fur das Leben in Deutschland nicht haben. Aber das Geld bin fur mich nicht wichtig. Ich weib dass das Wesentliche in das Leben die Liebe und der geliebte Mensch. Ich werde seinen Mann den glucklichsten Menschen in der Welt machen. Ich kann in Deutschland zu jeder Zeit ankommen. Ich habe das Visum. Der Mann meiner Freundin half, mein Visum zu machen.

Die gleiche hanebüchene Story hast „Du“ doch schon vor zwei Monaten rumgemailt. Und um sie glaubwürdiger zu machen, hast Du sie so sechzig Mal wiederholt. Denn nimm „dir“ doch endlich „dein“ verkacktes Visum und komm her, damit ich“Dir“ „deine“ dreckige, gierige Fresse einschlagen kann. Aus Liebe, versteht sich. Vernünftiger wäre das bewährte Bolzenschussgerät. Wirklich vermissen würde „dich“ hier niemand.

Aber noch etwas spricht gegen das Bolzenschussgerät. Es könnte sein Ziel verfehlen. 👿

Welcher den Mann suche ich? Ich suche der gute und gute Mann. Der mich liebgewinnen kann. Und ich werde diesen Mann liebgewinnen. Moglich es du?

Oder moglich es ein andere von Millionen Mailadressen auf meine Liste.

Ich werde seinen Mann glucklichst in der Welt machen. Ich glaube in die Liebe auf ganzes Leben. Ich bin uberzeugt dass ich seines Gluck und die Liebe finden werde.

Klar doch. Deshalb stellst „Du“ „dir“ schon vor, wie mein Profil auf irgendeinem Seitensprung-Portal aussehen würde und schreibst mir auf diese Vorstellung hin eine Spam.

Nach welcher Frau suchst du? Welcher dein Traum?

„Du“ bist es jedenfalls nicht. So hart, wie „Du“ es zu brauchen scheinst, kann ich es „dir“ nämlich gar nicht geben. 👿

Jetzt ich vollkommen einsam. Ich habe etwas Freundinen. Aber ich habe den nahen Menschen nicht. Ich habe geliebt den Mann nicht. Ich versuchte, nach dem Mann in seinem Land zu suchen. Aber alle Manner wollen nur die Unterhaltung. Die Manner wollen nicht die ernsten Beziehungen haben. Ich hoffe mich dass du uber mich mehr erfuhrst. Ich werde uber mich mehr in jedem Brief erzahlen. Ich hoffe mich dass du uber dich mehr auch erzahlen wirst. Mir wird es sehr interessant sein, uber dich mehr zu erfahren. Ich will dich mehr nahe erfahren. Mir ist es sehr interessant. Ich werde deinen Brief warten. Dein Brief wird mich glucklich machen. Versprich, zu antworten! Ich werde deinen Brief warten. Ich bin obligatorisch werde antworten. Ich werde dir das Foto schicken und ich werde uber mich mehr erzahlen. Ich werde seine Post oft prufen.

Klar, denn genau das ist „dein“Geschäft. Ob es „dir“ um Menschenhandel, Scheinehe, Pornographie oder schlichten Vorschussbetrug geht, das geht aus „deiner“ Mail leider nicht hervor, aber wenn man „dir“ ein bisschen schreiben würde, denn kriegte man das bestimmt schnell heraus. „Du“ musst echt viele sein, so ein paar hundert Deppen nehmen „dein“ triefendes Geschreibsel doch bestimmt für bare Münze. Und antworten „dir“. Und „Du“ antwortest ihnen, zusammengesetzt aus schönen Textbausteinen. „Du“ musst einen echt tollen Job bei der russischen Spam-Mafia haben. Und wie „Du“ das nennst! „Transportwesen“! Eine sehr einfallsreiche Umschreibung für eine solche asoziale Tätigkeit, die aus der menschlichen Verelendung der Jetztgesellschaften noch einen flotten Rubel Dollar Euro mit Spam schlürfen will.

Ich habe dir den Brief aus dem Internet-Cafe geschrieben. Ich gehe im Internet-Cafe selten. Meistens benutze ich das Internet in der offentlichen Bibliothek. Ich habe dir den Brief von anderem Briefkasten geschrieben. Schreibe mir die Antwort auf meinen personlich e-mail.

Meinen personlich e-mail: [… Mailadresse von mir entfernt]

Klar doch, das gehört zu“deinem“ Geschäft dazu, dass „Du“ „deine“ Spams von „anderem Briefkasten“ schreibst.Und zwar jede einzeln von einem anderen. Im Internet-Café hast „Du“ das bestimmt nicht gemacht, sondern ein fettes Botnetz hast „Du“ dafür verwendet. Man will sich ja keine richtige Arbeit machen, wenn man Deppen abzockt, nicht wahr?

Kuss, Deine Maria

Fick Dich!

Dein Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

3 Kommentare für „Deine Maria“ mal wieder

  1. […] Svetlana (Koseform: Sveta) kommunizieren sollte. Der Text erinnert an die ebenfalls triefenden Mails einer gewissen “Maria” — zu denen mir übrigens aus glaubwürdiger Quelle berichtet wurde, dass es sich um […]

  2. […] bekommen, die mir ziemlich so aussieht, als käme sie von den gleichen Verfassern wie dem Maria-Spam, über den ich bereits vor einiger Zeit berichtet habe… Hello!!!!! Ich bitte dich, […]

  3. […] Müllbriefen rumklicken, um „dein“ Foto zu sehen; und als „du“ dich noch Maria genannt hast, da war sogar „deinen Deutsch“ viel besser. Meinen Namen ist Olesya. Ich bin 29 Jahre […]

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