Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Juli 2007

Gelangweilt

Mittwoch, 25. Juli 2007

Na, die muss aber gelangweilt sein, wenn sie mit diversen Absendern und Betreffzeilen immer wieder den gleichen Text millionenfach als Spam raussendet:

Hello! I am bored tonight. I am nice girl that would like to chat with you. Email me at [… Mailadresse von mir entfernt] only, because I am writing not from my personal email. Hope you wanna see my pics.

So was von gelangweilt, dieses nette Mädchen. Und obwohl es nicht „von ihrer eigenen Mailadresse“ aus schreiben kann, wird es doch gewiss im Stande sein, eine Mail an die angegebene Seite zu empfangen. Zum Beispiel, um Mailadressen von hirnlosen Deppen zu sammeln, die daran glauben, dass irgendwelche netten Mädchen über Spam einen Gespielen suchen. Oder um diesen hirnlosen Deppen eine hübsche Auswahl aktueller Schadsoftware zu schicken. Oder vielleicht auch Werbung für „nette“ Pornographie, schließlich hofft jene nette Klaffe ja, das man ihre Bildchen sehen möchte. Oder sonstwas.

So was von gelangweilt, dass dieses spamfotzige Göre diese Nachricht in zwei Stunden fünf Mal an eine meiner Mailadressen schicken muss, mit immer gleichem Text. Das wissen wir ja alle, dass die Wiederholung immer gleicher Worte großes Interesse beim Zuhörer weckt, ja, geradezu Sympathie. Und wie oft die dabei ihre Mailadresse wechselt, die muss eine ganze Kleinstadt mit Mailadressen zum Schreiben ihrer dummen Nachrichten verwenden. Offenbar immer vom gleichen Rechner aus, da es noch keine rechnerübergreifende Zwischenablage gibt. Alles aus lauter Langeweile.

Für wie doof wird man eigentlich von den Spammern gehalten?

Redundanz

Mittwoch, 25. Juli 2007

Den kriminellen Spammern fallen immer wieder „neue“ Schreibweisen ein, um das Wort „Viagra“ so zu schreiben, dass es noch irgendeine Chance hat, an den Spamfiltern vorbei zu kommen. Aber diese hier…

Die vermutlich redundanteste Weise, das Wort Viagra zu schreiben…

… dürfte im Moment die redundanteste von allen sein.

(Die Farben sind original. Ob so etwas bei irgendeinem Menschen auch nur die Spur von Vertrauenswürdigkeit erwecken kann?)

Emailing: Jetzt auch gezippt

Montag, 23. Juli 2007

Nun ja, inzwischen scheinen die Spamfilter gelernt zu haben, dass diese eine Excel-Datei an den momentanen Massenmails zur Börsenmanipulation eben E-Müll ist. Und wie reagieren die asozialen und kriminellen Spammer darauf? Suchen die sich jetzt etwa einen ehrlicheren Broterwerb? Nein, mitnichten, sie suchen einen neuen Weg an den Spamfiltern vorbei: Jetzt zippen sie eben diese Datei.

Das zeigt Charakter. Und zwar einen, mit dem man nichts zu tun haben will. Es zeigt den Charakter eines Arschloches, und es zeigt, dass es bei sich dieser Pennystock-Spam um Mitteilungen von Arschlöchern handelt.

Wer auf Grund einer solchen, mit großer krimineller Energie in das Internet gepusteten Mail irgendeine windige Aktie kauft, der wird sich nicht nur um sein sauer verdientes Geld bringen, während die Spam-Mafia den fetten Reibach macht; nein, er sorgt auch dafür, dass diese Seuche wegen ihres Erfolges noch lange weiter geht und bei Millionen von Menschen Nervenkraft und Bandbreite kostet – kurz, er wird durch den kriminellen Appell an seine Habgier selbst zu einem Asozialen.

Wer mit seinem Geld etwas besseres zu tun hat, als irgendwelche Kriminellen reicher zu machen, der sollte diese Spam einfach löschen und keineswegs „Exchange Mobile“ kaufen. Und wer mit seiner Zeit etwas besseres zu tun hat, als sich um die tägliche Spamseuche zu kümmern, der sollte diese Spam einfach löschen und keineswegs „Exchange Mobile“ kaufen. Wird dies oft genug so gehandhabt, denn bleiben die Kriminellen auf ihren Transaktionskosten sitzen und müssen lernen, dass diese Art des Abzockens naiver Zeitgenossen nicht funktioniert. In der Folge werden alle Internet-Teilhaber von dieser ausgesprochen lästigen Spam-Seuche befreit.

Die schöpferischen Kräfte

Montag, 23. Juli 2007

Entdecken Sie jetzt Ihre schöpferischen Kräfte neu mit Malen nach Zahlen...

Klar doch, man entdeckt seine schöpferischen Kräfte beim „Malen nach Zahlen“, also beim Ausfüllen nummerierter Flächen mit dem jeweils zugeordneten Farbton. Das ist von seiner schöpferischen Tiefe her ungefähr so gewaltig wie das Aufsagen des Alfabetes. Oder wie das Aufsagen der Quadratzahlen bis 10,000. Ganz kraftvoll! Und so etwas von schöpferisch! Und dabei entsteht „Strich für Strich“ ein schönes Kunstwerk, wie es eigentlich nur noch durch eine Druckmaschine weniger individuell erstellt werden könnte.

Zum Beispiel so ein schönes Kunstwerk wie das folgende:

Motiv 3: Tierkinder

Nein, das ist nicht etwa das Scheulichste Schönste, sondern das einzige „Kunstwerk“ auf dieser Prospektseite, das seine Grandiosität unüberlappt und somit auch für den vollen Genuss der Blogleser offenbaren kann. Es ist durchaus typisch für die Auswahl der angebotenen Motive.

Und um den Spott, den diese Realsatire über sich selbst ausgießt, auf die Spitze zu treiben: Diese Anpreisung für eine hirntote Tätigkeit, bei der die Bedingungen eines industriellen Produktionsprozesses als „Hobby“ in die so genannte „Freizeit“ getragen werden sollen, ist mit der folgenden Aufforderung überschrieben:

Werden Sie kreativ!

Gemäß völlig irrsinnigen und unbestätigten Meldungen soll es demnächst übrigens noch eine zweite Möglichkeit geben, in solcher Weise „kreativ“ zu werden: Schreiben nach Zahlen. Man erhält eine Liste mit Zahlen und ein kleines Büchlein, welches jeder Zahl ein Wort zuordnet – „Schreiben sie ihren eigenen Bestseller!“ So kann jeder einmal seinen „eigenen“ Harry-Potter-Roman schreiben… 😆

Lieber Freund

Sonntag, 22. Juli 2007

Na, endlich mal wieder ein Vorschusbetrug, dieses Mal von einem angeblichen Martins Weber Dito, der vorgibt, bei einer SB-Bank zu arbeiten. Diese SB-Bank muss ein großes, ernst zu nehmendes Institut sein, benutzt sie doch eine kostenlose Mailadresse eines großen, ernst zu nehmenden Mailproviders, nämlich web.de. Allerdings steht zu vermuten, dass selbst diese noch gefälscht ist – allein aus dem Grund, dass es bei jedem Standard-Spamskript ein Kinderspiel ist, die Mailadresse zu fälschen. Wieso der Spammer zu blöd war, wenigstens eine seriös aussehende Mailadresse als gefälschten Absender für seinen Betrungsversuch zu nehmen, bleibt allerdings etwas rätselhaft. Vielleicht ist er einfach zu blöd dafür; vielleicht glaubt er auch, dass die Opfer zu blöd sind, um so etwas zu bemerken.

Lieber Freund

Ich vermute das diese E-Mail eine Überraschung für Sie sein wird, aber es ist wahr.

Nein, ich bin über diese Art Mail wirklich nicht mehr überrascht. Und ihr Freund bin ich schon gar nicht, sie Arschloch.

Ich bin bei einer routinen Überprüfung in meiner Bank (Standard Bank von Süd Afrika) wo ich arbeite, auf einem Konto gestoßen, was nicht in anspruch genommen worden ist, wo derzeit $12,500,000 (zwölfmillionenfünfhundert US Dollar) gutgeschrieben sind.

Klar, das übliche Geseiere in solchen Mails. Bei euch in Afrika liegen immer irgendwelche Millionenbeträge herrenlos auf Konten herum, während sich in Deutschland die Leute mit 1-Euro-Jobs und Hartz IV herumschlagen müssen. Und damit das ganze herrenlose Geld mal wieder bei irgend einem Menschen und natürlich auch bei euch landet, wird millionenfach die Spam rausgepustet. So eine hanebüchene Story wie die folgende wird ja immer wieder einmal von Verzweifelten und Gierigen der Jetztzeit geglaubt:

Dieses Konto gehörte Herrn Manfred Becker, der ein Kunde in unsere Bank war, der leider verstorben ist. Herr Becker war ein gebürtiger Deutscher. Damit es mir möglich ist dieses Geld $12,500,000 inanspruch zunehmen, benötige ich die zusammenarbeit eines Ausländischen Partners wie Sie, den ich als Verwandter und Erbe des verstorbenen Herrn Becker vorstellen kann, damit wir das Geld inanspruch nehmen können.

Für diese Unterstützung erhalten Sie 30% der Erbschaftsumme und die restlichen 70% teile ich mir mit meinen zwei Arbeitskollegen, die mich bei dieser Transaktion ebenfalls unterstützen. Wenn Sie interessiert sind, können Sie mir bitte eine E-Mail schicken, damit ich Ihnen mehr Details zukommen lassen kann.

Nicht, dass man einem Banker nicht zutrauen würde, dass er sich in der hier beschriebenen Weise und mit ein paar gefälschten Papieren bereichert. Aber was man keinem Banker zutraut, das ist, dass er für so einen Schwindel nicht die richtigen Vertrauten kennt – schließlich wäscht ja eine Hand die andere. Und das ein Banker, der keinen Komplizen für einen solchen Betrug kennt, denn anfängt, mit millionenfacher Spam nach einem Komplizen zu suchen, das ist völlig unvorstellbar. Für 3,75 Millionen US-Dollars, die einfach so fröhlich aus dem toten Konto eines Toten herausspringen sollen, muss doch wirklich niemand lange suchen… :mrgreen:

Aber wie gesagt, es gibt immer wieder irgendwelche Deppen, die auf solche Geschichten hereinfallen. Die treten denn auch eifrig in eine wortreiche Verbindung mit diesen Schwindlern und anschließend immer mehr in Vorleistung, immer in der trügerischen Gewissheit, das ganz große Los gezogen zu haben und in Kürze Millionen von Dollars zu kriegen. Ja, die ganzen Vorleistungen, die sind schon „nötig“. Schließlich muss das eine Papierchen dort bezahlt werden, der andere Beamte dort bestochen werden und an der dritten Stelle wird eine kleine Gebühr für einen Anwalt fällig. Wer so blöd ist, dass er einer solchen Mail glaubt, der wird natürlich auch niemals die Frage stellen, warum die scheinbaren Komplizen in Südafrika nicht auch mal ein paar tausend Dollar legen können. So mancher, der gierig nach dem in solcher Mail gelegten Köder geschnappt hat, ist dabei schon ein richtiges Vermögen losgeworden – und gar nicht mal selten war das Geld, das er nicht wirklich übrig hatte. Denn das weiß man inzwischen auch in Afrika genau: Die zunehmende Armut in Europa lässt so manchen davon Betroffenen verzweifelt nach jedem Strohhalm greifen.

Am Ende löst sich das ganze Geld natürlich in Luft auf, und außer Spesen (diese allerdings zum Teil im erheblichen Umfang) ist nichts gewesen. Auf der anderen Seiten freuen sich gut organisierte Verbrecher über die vielen Dummköpfe in Europa, die man mit einer so einfachen Betrugsnummer abzocken kann.

Schicken Sie bitte Ihre Antwort auf diese E-Mail Adresse: ( martinsdito@aim.com)

Damit auch noch der Blindeste bemerken muss, dass es sich hier um Betrug handelt, kann man auch nicht einfach über die Antworten-Funktion seiner Mailsoftware antworten. Diese Verbrecher sind noch nicht einmal dazu im Stande, ihr Spamskript so gut zu verstehen, dass sie eine anständige Reply-To-Adresse setzen können.

Aber wie so oft, so glaube ich auch hier, dass sich diese zwielichtigen Gestalten über ein bisschen Post freuen. Natürlich sollte man diese Verbrecher nicht unterschätzen und keine einzige Angabe machen, die der eigenen Wirklichkeit entspricht. Als Mailadresse nehme man praktische Wegwerfadressen, den Namen und den Wohnort denke man sich einfach aus! Immer schön höflich im Ton, und bitte mit vielen, möglichst ungewöhnlichen und detaillierten Fragen, damit die Betrüger auch etwas zu tun haben, wenn sie ihre Antworten schreiben. Mit jeder Stunde, die sie dafür opfern müssen, wird ihnen ein bisschen mehr die Möglichkeit genommen, naive Menschen auf diese plumpe Art abzuzocken.

Auf die normale Strafverfolgung ist bei solcher, international organisierter Kriminalität leider nicht zu hoffen. Aber wenn sich diese Betrüger immer mehr selbst als Betrogene wiederfinden und ihr Aufwand von keinem Erfolg gekrönt wird, denn wird dieser Betrug irgendwann ein Ende finden und die nervige Spam aufhören. Das ist doch durchaus ein Ziel, dass hin und wieder eine Viertelstunde Arbeit wert ist, zumal diese Arbeit auch eine Menge Spaß machen kann, wenn man die Lügner selbst mit haarsträubenden Geschichtchen volltextet.

Natürlich wie immer mit Warnung: Es handelt sich hier nicht um Kindereien, sondern um einen Kontakt zu schwer kriminellen Menschen, die im Zweifelsfall nicht lange fackeln werden, wenn sie in ihren asozialen Taten gestört werden. Also auf gar keinen Fall irgendeine zutreffende Angabe machen. Wenn die eine Telefonnummer wollen, sollen sie eine kriegen – es gibt genügend überteuerte Ansagedienste. Ein persönliches Treffen unter allen Umständen vermeiden. Wenn dabei im Mailverkehr Kontaktmöglichkeit innerhalb Deutschlands eröffnet werden, wird sich die nächste Polizeidienststelle sicherlich sehr über eine Anzeige wegen Betruges freuen.

Mit freundlichen Grüßen

MARTINS Weber DITO

Mit dem feuchten und schmatzenden Gruß des Judas!

Der Nachtwächter

Emailing: Exchange Mobile (EM1)

Sonntag, 22. Juli 2007

Und wieder einmal suchen die asozialen, kriminellen und in ihrer Gier unermüdlichen Spammer einen neuen Weg an den Spamfiltern vorbei – und verstopfen mit der puren Menge ihres Schrotts virtuelle Postfächer. Die neueste Müllwelle besteht aus recht kurzen Texten ohne dekorative Schnörkel…

The message is ready to be sent with the following file or link attachments: investors news14462.xls

Note: To protect against computer viruses, e-mail programs may prevent sending or receiving certain types of file attachments. Check your e-mail security settings to determine how attachments are handled.

…und mit dem Hinweis, dass man doch bitte etwas dagegen tun soll, dass so ein Mailfilter eventuell einen nichtsnutzigen und nervigen Anhang nicht durchlässt. Denn dieser Anhang enthält die eigentliche „Botschaft“ dieser Spams, ein kleines Excel-Sheet, das nicht etwa für eine Berechnung oder für eine Tabelle, sondern zur bloßen Übermittlung einer Pfennigaktien-Spam für die Schwindelzettel von „Exchange Mobile“ (EM1) verwendet wird und so aussieht:

So sieht die aktuelle Pennystock-Seuche aus...

(Wer es ganz genau wissen will, kann auf die Grafik klicken. Vom Öffnen des Mailanhanges einer Spam kann ich jedem nur abraten, ich habe es hier auf einem besonders gesicherten System getan und erwarte selbst in so einem Fall noch Unbill. Wer nicht weiß, wie man ein System besonders sichert, sollte gar nicht erst darüber nachdenken. Das blinde Vertrauen auf ein Anti-Viren-Programm ist fehl am Platze und kann schnell zum Verhängnis werden. Auf keinen Fall sollte so ein Excel-Sheet mit Microsoft Excel geöffnet werden, wenn man an der Funktionsfähigkeit seines Systemes hängt.)

Das ein an sich recht kurzer und leerer Text von gerade einmal 2000 Zeichen Länge durch die Verpackung in einem Excel-Sheet auf eine Dateigröße von 23 Kilobyte aufgebläht wurde, macht den massenhaften Empfang dieses E-Mülls kein bisschen erfreulicher. Auch wird die quicke Verfünffachung des Geldes, das man investieren soll, nicht dadurch glaubwürdiger, dass die übertragene Datenmenge verzwölffacht werden musste, um die gezielten Fehlinformationen zur Manipulation des Börsengeschehens an die Spamfilter vorbei zu bringen.

Es gilt das gleiche, was auch bei vorherigen Versuchen dieser Art galt: Die einzigen, die hier etwas verdienen können, sind die mafiös organisierten Spammer, die massenhaft Papiere dieses Pfennigwertes halten und auf den Kursanstieg warten, der dadurch entsteht, dass genügend Idioten wegen einer Spam Aktien kaufen. Wenn niemand auf diese Spam reagiert, bleiben diese asozialen Verbrecher auf ihren Transaktionskosten sitzen, und wenn ihnen das oft genug passiert, gibt es sogar eine Aussicht, dass diese ausgesprochen nervige Form der Spam einmal aufhört, weil sie sich nicht mehr lohnt.

RE: Arbeitsgesuch

Freitag, 20. Juli 2007

Die russische Phishing- und Geldwäsche-Mafia muss wirklich händeringend nach Deppen suchen, die sich um die gefährliche Arbeit bei der ganzen Wertschöpfung kümmern. Jetzt kriegt man schon eine „Antwort“ auf ein „Arbeitsgesuch“ von der Solar International Ltd. mit dem Betreff „Wir suchen Verstärkung für unser Team“, in der man aufgefordert wird, sich zu bewerben. Und das ganz, ohne da auch nur hingeschrieben zu haben. Na, dafür ist die Anrede aber auch erwartungsgemäß persönlich:

Sehr geehte Damen und Herren,

Klar, wenn man keinen Namen kennt, muss man eben unpersönlich und formell schreiben. Und natürlich ist der Absender der Mail wieder einmal gefälscht, worauf abschließend auch deutlich hingewiesen wird:

Diese Email wurde von einem unserer Email Roboter erstellt. Antworten Sie bitte nicht an folgende Email mit der Option „an Absender antworten“, senden Sie keine Emails an die Absenderadresse, da Ihre Email automatisch geloscht wird. Unsere Email ist weiter oben angegeben.

Klar doch, so etwas ist im geschäftlichen Verkehr völlig normal. Da gibt man eben keinen gültigen Absender an. Die gesamte Mail ist aber ansonsten recht hübsch formuliert und wenn es die russischen Spammer geschafft hätten, auch noch Umlaute zu verwenden, statt solche Fehler zu erzeugen…

  • Gro?handel
  • Qualitat
  • Verbesserungsproze?
  • Wertschatzung
  • verfugbaren
  • regelma?ig

…, denn könnte vielleicht sogar ein schlauerer Dummkopf darauf reinfallen. Der gesamte Text der Mail ist bereits bei wortfilter.de nachzulesen, weshalb ich hier auf die erosiv kommentierten Zitate einmal verzichte. Übrigens kommt die Mail als Multipart-Message in HTML und reinem Text an, und beim Text finden sich die Umlaute als HTML-Entitäten codiert, während sie im HTML-Teil verstümmelt wurden. Da hat wieder jemand das verwendete Spamskript nicht richtig verstanden. Gier macht eben blind und dumm.

Dabei wird hier – anders als in anderen plumpen Versuchen der Verbrecher – kein so genannter „Zahlungs-Manager“ gesucht, sondern diesmal ein so genannter „Mitarbeiter / -in in Teilzeit, Vertrieb Innendienst (First Level Support)“. Aber dennoch wirkt die Aufgabenbeschreibung für diesen Job sehr vertraut:

Ihre Aufgaben:
- Verwaltung und Weiterleitung der Kundengelder
- Weiterleitung von Privatkunden-Gelder an unsere Vertriebspartner
- Auftragsannahme

Klar, wer da mitarbeitet, soll auf seinem Konto Geld empfangen und es bar an seine Arbeitgeber aus der russischen Phishung- und Geldwäsche-Mafia weiterleiten. Und da bekommt man – wohlgemerkt: für einen Job, der mit einer asozialen und kriminellen Spam millionenfach angeboten wurde – denn ein Gehalt von bis zu 4000 Euro im Monat, ohne dass man irgendeine andere Qualifikation bräuchte als ein eigenes Bankkonto, einen Telefonanschluss, die Fähigkeit, eine Mail zu schreiben und den dümmlichen Willen, Geld abzuheben, um es bar an einen russischen Briefkasten weiterzuleiten, damit die großen Betrüger weiterhin anonym bleiben und der Strafverfolgung entgehen. Wer glaubt, dass es sich hier um eine legale Arbeit handeln könnte, dem ist nicht mehr zu helfen. Und wer glaubt, dass er sich hinterher vor Gericht, wenn er sich wegen seiner Beteiligung an einer Geldwäsche oder vielleicht sogar wegen einer Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verantworten muss, mit seinem gewiss vortrefflich formulierten „Arbeitsvertrag“ rausreden kann, der hat sich geschnitten. Es wird teuer, weil das Geld an die Opfer der diversen Betrugsmaschen zurückgezahlt werden muss, und es kann auch schnell im Knast enden.

Also: Gar nicht erst darüber nachdenken, sondern ab in den virtuellen Orkus mit diesem Schrott.

Danke, dass sie ihre Rechnung rechtzeitig erganzt haben

Donnerstag, 19. Juli 2007

Mit diesem Betreff kommt eine Spam mit dem gefälschten Absender info@t-mobile.de daher, die von sich behauptet, von „t-mobile“ zu stammen. Natürlich handelt es sich hier um einen weiteren Versuch, den Menschen Schadsoftware unterzujubeln. Ich traue den diversen Nachkommen der Deutschen Bundespost ja so manche Form des Schwachsinnes zu, aber die deutsche Sprache wird dort im allgemeinen mit korrekten Umlauten geschrieben. 😉

Aber komme ich mal zum Text der mutmaßlich millionenfach ins deutschsprachige Internet gepusteten Spam:

Die Gesellschaft „T-Mobile“ dankt ihren Kunden, dass sie ihre Abrechnung des Mobiltelefons immer rechtzeitig ergänzen und dafür rechnet sie ihnen die Punkte an.

Sehr erfreulich, dass sich „T-Mobile“ in Anführungszeichen schreibt. Das passt auch gut dazu, dass jede persönliche Ansprache des Kunden unterlassen wurde, dem für sein Erganzen „die Punkte“ angerechnet werden sollen. Klar, ich bin ja auch gar kein Kunde bei denen.

Jetzt fragt sich nur noch, was „die Punkte“ sein sollen. Auch darüber schweigt sich diese asoziale und kriminelle Spam nicht aus, damit auch der letzte Depp versteht, dass diese Punkte etwas wert sein sollen:

1 Punkt sind gleich 20 kostenlose SMS. Die Punktmenge auf Ihrer Rechnung können Sie hier [… URL mit Link auf eine andere URL von mir entfernt] anschauen.

Die angegebene URL gibt vor, auf die Domain t-mobile.de zu verweisen. Es handelt sich allerdings um eine HTML-Mail, und in Wirklichkeit wird hier auf eine kostenlose Homepage bei GeoCities verwiesen, was ja durchaus schon eine gewisse Tradition bei den Malware-Spams hat. Man möchte fast sagen, dass GeoCities inzwischen der beliebteste kostenlose Hoster bei Kriminellen geworden ist – und offenbar bekommt dort niemand derartige Probleme in den Griff.

Ich habe mir jetzt nicht angeschaut, was ich unter dem Link aus der Spam zu sehen bekäme, weil ich gerade kein besonders gesichertes System zur Verfügung habe. Völlig sicher ist aber, dass es nichts mit T-Mobile zu tun hat, da dieses Großunternehmen natürlich eine eigene Homepage hat und nicht auf die Dienste kostenlosen Hostings angewiesen ist. Allein diese Tatsache zusammen mit der ziemlich missglückten Maskierung des wirklichen Linkzieles in der Spam sollte sogar dem Blindesten deutlich machen, dass dort ein wenig erfreuliches Angebot auf die schnell klickenden Deppen wartet.

Zumal das Deutsch am Ende der Mail doch ein wenig hakelig wird:

Eine notwendige Bedingung des Erhaltens der Punkte ist die positive Abrechnung im Laufe von dem Quartal.

Klar, und eine notwendige Bedingung des Erfolges der Spam ist die positive Verwendung grammatisch korrekten Deutsches im Laufe von dem Text. :mrgreen:

Warnung: Man klickt niemals auf einen Link in einer Spam. Niemals. Wer es dennoch tun möchte, der sollte das mit einem besonders gesicherten System tun, und auch dann kann noch Unerfreuliches passieren. Ein blindes Vertrauen auf einen Virenchecker ist fehl am Platze. So groß kann die Freude an der gesättigten Neugier gar nicht sein, dass es sich lohnt, mit dem möglicherweise anschließenden Ärger zu leben. Wer nicht weiß, wie man ein System besonders gegen Angriffe sichert, sollte gar nicht erst über den Klick nachdenken. Und wer sich bei einer Mail von T-Mobile, einem Versandhaus oder einer Bank unsicher ist, ob sie vielleicht echt sein könnte, der sollte einfach den dortigen Kundendienst anrufen, bevor er etwas unsäglich dummes tut. Dort wird ihm auch gesagt werden, dass Kunden in der Regel mit ihrem Namen angesprochen werden und dass eine unpersönliche Anrede immer ein deutliches Zeichen für eine Fälschung ist.