Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 4. Juni 2007

Frazr

Montag, 4. Juni 2007

Frazr ist ein so genannter Web 2.0-Dienst, der in meinen Augen überflüssig wie ein Kropf ist. Das Folgende ist ein Ausschnitt aus der Website, der den Leistungsumfang beschreibt:

Was Frazr so alles kann…

Nein, das ist nicht alles. Es gibt da noch etwas, was diese Angelegenheit über eine Frage des persönlichen Geschmacks hinaus ungenießbar macht. Frazr wirbt mit Spam, unter anderem auf MySpace. Das ist auch der Grund, weshalb es hier keinen Link gibt, da ich Spammer prinzipiell niemals verlinke.

Der Beurteilung im Blog von „Hackers Hell“ auf MySpace habe ich nichts hinzuzufügen:

Auch eine Mail von FRAZR im Postfach?

Seit geraumer Zeit tauchen vermehrt Mails von einem Anbieter namens FRAZR auf. In den Mails wird auf einen SMS-Dienst aufmerksam gemacht, der laut Anbieter kostenlos ist. Da User diese Mail jedoch ohne Einverständnis erhalten und diese auch nicht abboniert haben, handelt es sich hierbei ohne Zweifel um Spam und ist für einen seriösen Anbieter unüblich! Die Website von FRAZR [… URL von mir entfernt] macht ebenfalls einen unseriösen Eindruck.

Die Mail, oder Mails, sehen wie folgt aus und unterscheiden sich teilweise in der Wortwahl – das Prinzip ist jedoch das gleiche:

hi tim, echt nettes Profil hast Du. Sieht nach Arbeit aus….Hab mir letztens so nen Frazr Sticker eingebaut, der immer anzeigt was ich mache und wo ich bin. Die Nachrichten kann man auch per SMS updaten. Vielleicht ist das ja was für Dich. Man kann den Sticker auch farblich anpassen. Den Sticker gibt’s hier: [… Link von mir entfernt]

Wer meint, dass er dennoch diesen tollen Dienst benötigt, sollte sich darüber klar sein, dass er es mit kriminellen Spammern zu tun hat, die überdem in ihrem Auftreten einen höchst antisozialen Charakter an den Tag legen. Wer immer sich darauf einlässt, darf sich nicht wundern, wenn er Probleme bekommt.

Fantastische Gelegenheit

Montag, 4. Juni 2007

Das so genannte social web bietet auch für Spammer und Werbeärsche fantastische Gelegenheiten, ihre gierkranken Ideen auf eine arglose Welt loszulassen. Im folgenden Ausschnitt eines MySpace-Profiles sind alle URLs und der Name des mutmaßlich gephishten Opfers unkenntlich gemacht.

Spam in einem gephishten MySpace-Profil

Das ganze MySpace-Profil ist völlig typisch und wurde mit Sicherheit von einer wirklich existierenden Person erstellt. Offenbar wurden die Zugangsdaten dieser Person mit einer Phishing-Attacke abgegriffen, um das Profil mit einer zusätzlichen Werbung anzureichern. Anschließend wurden recht wahllos Freundanfragen rausgesendet, eine davon ging an mein Profil.

Viele andere MySpace-Nutzer scheinen ja ziemlich wahllos „Freunde“ zu sammeln. Ich bin da etwas anders und schaue mir das Profil zu einer Freundanfrage sehr genau an. Wenn jemand in englischer Sprache schreibt und deshalb den Text meines Profiles kaum verstehen kann, bin ich besonders aufmerksam – das heißt aber nicht, dass ich so etwas zurückweise, da meine Musik auch jenseits sprachlicher Grenzen Kontakte knüpft. (Ich habe zum Beispiel Fans aus dem französischsprachigen Raum.)

Aber wenn ich dann auf einer ausschließlich englischen Seite eine aufdringliche Werbung in deutscher Sprache sehe, ist mir klar, dass dieses Profil gephisht wurde.

Natürlich habe ich eine Message an den Autor des Profils gesendet, um auf diesen schamlosen Missbrauch des eigenen Werkes hinzuweisen. Jeder, der bei MySpace nicht aufmerksam ist, kann schnell zum Opfer dieser kriminellen und asozialen Bande von Spammern werden. Tipps, wie so etwas vermieden werden kann, finden sich im MySpace-Profil „Hackers Hell“.