Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Sonstiges“

Eine Frage, die sich mir stellt

Sonntag, 22. Juni 2008

werbetafel

Immer, wenn ich an einer solchen Werbetafel mit wechselnder Werbung vorbeigehe, die zurzeit hundertfach an den Straßen aufgestellt sind, stelle ich mir die gleiche Frage. Ich frage mich, wie sich dieses ziemlich aufdringliche Ringen um die Aufmerksamkeit der Vorüberfahrenden wohl auf die allgemeine Verkehrssicherheit auswirkt. Hat schon einmal jemand eine Statistik darüber erstellt, wie sich an den entsprechenden Stellen nach der Installation dieser Werbetafeln die Unfallzahlen entwickeln? Oder ist eine solche Statistik politisch und wirtschaftlich zurzeit einfach nicht erwünscht?

BooCompany-Spam

Donnerstag, 19. Juni 2008

Das mit der Suchmaschinen-Optimierung ist schon so eine Sache. Diese Leute verschaffen sich gern viele Links auf eine Seite, um sie in Google weit nach oben zu bringen. Natürlich kann man das auch auf relativ anstänge Weise tun. Und man kann es eben einfacher und deutlich unanständiger tun und überall, wo interaktive Angebote eigentlich zum Austausch von Mensch zu Mensch dienen sollten, wird diese technische Möglichkeit flugs als Linkschleuder angewendet. (Auch die bis jetzt 26294 Spamkommentare in diesem Blog legen für diese gierkranken Versuche der Netzmanipulation deutliches Zeugnis ab.)

Eine besonders fehlgeleitete Kreativität in diesem Bestreben zeigt aber jemand, der ausgerechnet bei BooCompany einen Spameintrag unterbringen will. Ob es wohl den gewünschten Erfolg hatte? :mrgreen:

Werber, auf zu den Sternen!

Samstag, 14. Juni 2008

Nachdem alle Werbung auf der Erde wegen des schlichten Nachlassens der allgemeinen Kaufkraft immer erfolgloser wird, haben die Irren unter den Werbern ein neues Feld für ihre einseitige und dumme Kommunikation gefunden und funken derartige Ausflüsse der menschlichen „Intelligenz“ einfach zu potenziellen Außerirdischen. Wenn also demnächst mehr UFOs gesichtet werden, könnte dies auch durchaus ein Zeichen gesteigerten Kaufinteresses sein.

Es ist allerdings eher davon auszugehen, dass jedes wahrhaft intelligente Wesen im Kosmos jetzt ganz genau weiß, dass man um diese Region der Galaxis einen großen Bogen machen sollte. :mrgreen:

Product placement on demand

Montag, 2. Juni 2008

Kurz aus Medienrauschen zitiert sei hier die neueste Beglückungsidee der Werber:

Sony nun will einen weiteren Schritt im Bereich des Product Placement gehen – so sollen Werbebuchungen demnächst On-Demand direkt in Filme wandern, die der Hersteller auf Bluray anbietet. Über die Online-Schnittstelle des Bluray-Abspielgerätes könnten Produktplatzierungen direkt in den Film gerendert werden […]

Allerdings muss festgehalten werden, dass SoNie hier noch nicht fortschrittlich genug denkt. Wenn man schon die gesamte Auslieferung der Filme online macht, denn kann man dabei auch eifrig Daten sammeln. Zusammen mit einem bisschen eifriger Marktforschung und einem Rabattsystem, das die Nutzer zu zusätzlichem Datenstriptease animiert, ist auf diese Weise erstmals eine zielgruppengerechte Schleichwerbung in den Massenprodukten der Contentindustie möglich. Diese Form der Gehirnwäsche Werbung wird bestimmt ein großer Markt werden…

Die vollkommene Nutzlosigkeit

Samstag, 31. Mai 2008

Uhren müssen nicht schön sein. Die Anforderung, die ein Mensch an eine Uhr hat, ist, dass diese eine Uhrzeit anzeige. Wenn diese Uhrzeit auch noch geringe Abweichungen von der „richtigen“ Zeit hat, denn kann eine solche Uhr sogar manchmal nützlich sein.

Schon seit Jahrzehnten verwenden Werber Uhren im öffentlichen Raum als Werbeträger. Vor allem dort, wo die Kenntnis der Zeit einen Vorteil bietet – etwa im Bereich von Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs – ist dies ein sehr geeignetes Mittel, das Ablesen der Uhr mit einer unterschwelligen Wahrnehmung der Reklamebotschaft zu verbinden. Kaum eine stärker frequentierte Haltestelle, an der nicht eine solche, mit meist dummer Reklame vergällte Uhr stünde. Offenbar ist dieses Marketing des Marketings ein derartiger Selbstläufer, dass sich die Anbieter solcher Werbeflächen gar nicht mehr recht um diese Uhren kümmern wollen:

Eine Uhr, die viele verschiedene Zeiten anzeigt und eine dazugehörige Werbefläche, die keiner mehr haben will…

In der hier abgebildeten Uhr bieten die beiden rückwärtigen Ziffernblätter noch einmal zwei weitere, von den im Bilde sichtbaren Zeiten abweichende Anzeigen an. Natürlich stimmt keine der vier angebotenen Zeiten, und das schon seit Jahren nicht mehr. Diese Uhr ist ein vollkommen nutzloses Angebot, sie ist eine Reklameruine, die einfach so in einem hannöverschen Wohngebiet stehenbleibt und damit stumm an die Idiotie der Werbung gemahnt. Ob diese Nutzlosigkeit wohl auch der Grund dafür ist, dass man die Werbeflächen schon seit Jahren mieten kann, ohne dass jemand Interesse daran zeigt? Immerhin, das wilde Plakatieren macht dieses Nutzlosding nicht mehr hässlicher, aber gibt ihm dennoch oft etwas wirklich Informatives. 😉

Das Foto wurde an der Straßenbahn-Haltestelle Küchengarten zu Linden bei Hannover aufgenommen. Ich habe aber schon häufiger solche „vernachlässigten“ Uhren als Werbeträger gesehen. Leider bin auch ich manchmal zu stumpf, um das Unsinnige in solchen Artefakten der völligen Werbedurchtränkung des Lebens noch zu würdigen.

Fax-Spam für Mainland Resources

Freitag, 30. Mai 2008

Nachdem jetzt offenbar keine Börsen-Spam mehr durch die Filter kommt, haben die Verbrecher aus der Spam-Mafia ein neues Mittel gefunden, um Kurse hochspekulativer Werte kurzfristig nach oben zu pushen, auf dass die vielen Anleger verlieren und die Verbrecher gewinnen. Das recht windige Papier von Mainland Resources wird mit krimineller Fax-Werbung in das Interesse gezwungen. Und das Schlimme daran ist die Tatsache, dass die Leute kaufen und kaufen, obwohl jedem klar sein müsste, dass hier eine wirklich illegale Form der Werbung gewählt wird. Dass die Spam „funktioniert“ und dass genügend Menschen ihr Geld wegen der Mitteilung von Kriminellen locker machen, zeigt die jüngere Kursentwicklung des so an den dummen Investor gebrachten Papiers.

Wer sein Geld für einen anonymen Börsentipp ausgibt, der mit einem scheinbar fehlgeleiteten Fax ins Haus flatterte, darf sich nicht wundern, wenn er ordentlich von organisierten Verbrechern abgezockt wird, die auf diese Weise ihren Euro machen. Aber scheinbar setzen höhere mentale Fähigkeiten bei vielen Menschen genau dann aus, wenn über Geld nachgedacht wird.

via Fefes Blog

Splogger: Wie die Schmeißfliegen

Sonntag, 18. Mai 2008

Kaum schreibe ich mal einen Blogeintrag, dessen Überschrift in die Traffic-Wünsche der Spamblogger passt, schon wird der Text übernommen und ich erhalte die ganzen Spam-Pingbacks, mit denen sich diese Antiblogger bekannt machen wollen:

Spam-Pingbacks von Sploggern

Ich habe davon noch viel mehr. Wenn ein Thema trafficverdächtig ist, denn stürzen sich diese Spammer auf einen Blogeintrag wie die Schmeißfliegen zum geselligen Nuckeln auf einen verrottenden Kadaver. Ich kann es fast summen und brummen hören, jetzt, wo die glänzenden blauen Brummer bei mir herumsaugen.

Die zusammengeklau(b)ten Inhalte dieser Websites als „Blog“ zu bezeichnen, wiederstrebt mir, obwohl hier natürlich eine Blogsoftware zum Spammen verwendet wird. Dennoch ist es sachlich falsch. In diesen „Blogs“ fehlt nämlich alles, was ein richtiges „Blog“ ausmacht, insbesondere der Autor. Der gesamte Inhalt ist automatisiert zusammengestellt und wird kommentarlos präsentiert, wobei von den Skripten eher oberflächlich analysiert wird, ob die Überschrift ein ausreichendes Interesse verspricht. Selbst der Mischmasch etlicher verschiedener Sprachen und offenbare Probleme mit den Zeichensätzen können diese Skripten nicht aufhalten, die vampiristisch auf die Google-Blogsuche, Technorati und ähnliche Dienste aufsetzen.

Immer häufiger sind diese Spamblogs oder Splogs noch nicht einmal für einen Menschen zugänglich. Wenn Google vorbeischaut oder wenn diese „Blogs“ ihr Pingback absetzen, präsentiert sich die Website als „Blog“ voller Inhalte anderer Leute; kommt aber ein menschlicher Leser mit seinem Browser vorbei, so wird einfach auf eine andere Seite weitergeleitet, die natürlich völlig unter der Kontrolle der Spammer steht und nur mit einem besonders gesicherten System betrachtet werden sollte.

Letzteres ist übrigens der tiefere Grund, weshalb ich in meinem Beispielbild alle drei URLs unkenntlich gemacht habe. Denn diese Schmeißfliegen verwenden meine Texte, um kriminelle Attacken auf die Computer anderer Menschen durchzuführen. Dafür erscheint mir selbst ein so kräftiger Ausdruck wie „Arschloch“ nicht mehr angemessen. Hier kombiniert sich grenzenlose Gier und Respektlosigkeit mit der Intelligenzleistung eines Insekts – übrigens eine Kombination, die auffallend gut zusammenpasst.

Wie froh ich doch immer wieder darüber bin, dass die Spamfilterung überwiegend gut funktioniert! Sonst käme auch noch die Absicht dieser Schurken ans Ziel, in meinen Seiten einen Link auf dieses Verbrechen zu setzen.

Shoutbox-Spam und Pixelnutten

Sonntag, 18. Mai 2008

Wer das Wort noch nie gehört hat: Eine Shoutbox ist ein kleines Feld auf einer Website, in dem jeder schnell einen kurzen Spruch ablassen kann, sozusagen ein Gästebuch für die Generation SMS. Manchmal entsteht über diese recht dürftige Schnittstelle eine Metakommunikation der Anwender einer Website, und manchmal wird eine solche Box auch einfach nur eine selten benutzte Sammlung des Belanglosen – aber in jedem Fall ist es ein Kanal für die menschliche Kommunikation. In der Regel sind die Möglichkeiten in einer solchen Box sehr beschränkt, insbesondere kann man meistens keinen Link setzen. Das heißt aber nicht, dass asoziale Spammer eine solche potenzielle Litfaßsäule einfach links liegen ließen:

pixelbitch: hello s####o! na kommt in DE auch schon langsam das EURO 2008 fieber auf? hab auf meiner webseite ein tippspiel, würd mich freuen, wenn du auch dabei bist. emgame.pixelbit.ch

[Der Name des Angesprochenen ist von mir unkenntlich gemacht worden. Die Schande soll auf den Spammer und sein Angebot, nicht auf einen Menschen fallen]

Was hier so eifrig (vielleicht sogar in Handarbeit) beworben wird, ist ein Angebot in der schweizerischen Domain pixelbit.ch. Der Spammer geht offenbar von einem allgemeinen Interesse an Fußball, der kommenden Europameisterschaft und dem zu jedem Wettbewerb gehörigen Wettfieber aus und verteilt deshalb die Hinweise auf dieses Angebot mit der Gießkanne über das Internet, damit auch ja ein paar Deppen auf das Angebot aufmerksam werden.

Natürlich muss man sich registrieren, wenn man dort mitspielen will, natürlich muss man dabei eine Mailadresse einem Spammer offenbaren, und man muss zu allem Überdruss Überfluss auch zehn Franken einzahlen, wenn man bei diesem Spiel etwas gewinnen will. Ob dort allerdings irgendwelche Gewinne ausgezahlt werden, erscheint zumindest mir ob der gewählten Werbeform dieses Anbieters eines in der BRD illegalen Glücksspieles sehr fraglich. Dies gilt umso mehr, als dass aus den Texten dieser Website gar nicht recht klar wird, nach welchen Kriterien die Gewinner ermittelt werden, es gibt dort nur reichlich unverbindliches Geschwafel:

  • Anders als an der WM 2006, wird diesmal nicht die ganze EM im Voraus durchgetippt. Ein Tipp kann bis vor dem jeweiligen Anstoss abgegeben werden.
  • Die Tipps werden nach einem speziellen System ausgewertet, bei dem 9 verschiedene Kriterien den Tipp bewerten.
  • Zusätzlich haben wir dieses Jahr noch eine Rubrik mit vier Fragen wie z.B. Wer wird Torschützenkönig eingebaut, mitwelchen ebenfalls gepunktet werden kann.
  • Rangliste der Tipps für jedes Spiel und Rangliste für das gesamte Tippspiel machens spannend.
  • Tippquoten bestrafen die langweiligen Spieler und belohnen die risikofreudigen.
  • Verschiedene Auszeichnungen werden vergeben, zum Beispiel für den besten Tipp.

Wer jetzt immer noch nicht weiß, wie der Gewinner ermittelt wird, hat diesen Text genau so gründlich gelesen wie ich. Tatsächlich ist unter derart intransparenten Bedingungen jeder nur denkbare Beschiss der gläubigen Zocker möglich.

Aber dass dieser Spammer sich als eine „Pixelnutte“ benennt, das zumindest passt trefflich zur gewählten Form der Werbung. :mrgreen: