Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Kommentarspam“

Bitte, gib mir Geld!

Montag, 23. April 2007

Im Moment ist ein Großteil der automatisch erstellten Kommentarspam in Blogs ähnlich gebaut. Als „persönliche Daten“ zu einem Kommentar werden ein Phantasiename, eine nicht existierende Homepage und eine nicht existierende Mailadresse eingetragen. Dann folgt als „Kommentar“ ein einzelner Satz oder eine kurze Aussage, die wahrscheinlich nach einem Zufallsverfahren aus anderen Quellen im Internet entnommen wird. Dieser immer gleiche Strunz wird gefolgt von etlichen Links auf die angebotenen Beglückungsideen, wobei es den dummen Spam-Skripten ziemlich gleichgültig ist, wenn sie dabei eine Link-Syntax verwenden, die das Blogsystem gar nicht unterstützt.

Aber manchmal entsteht bei diesem mechanischen Vorgang auch unfreiwillig ein bisschen Wahrheit, so wie in diesem aktuellen Fall:

Give ME Money Please

„Give Me Money Please“ – Bitte, gib mir Geld! In diesen Worten ist trefflich zusammengefasst, was jeder Spammer von den Menschen will. Nur aus diesem einen Grunde, um ein paar unerfahrene Deppen abzuzocken spammt so ein krimineller Dumpfmeister ja auch.

Splogs, die Sammelblogs

Samstag, 21. April 2007

Ich sollte mich wirklich nicht über Splogger aufregen, fülle ich doch selbst dieses Blog mit anderer Menschen, nämlich der Spammer, Werk. Und da ich die Postings in meinem RSS-Feed fröhlich mit einem Hinweis auf die Quelle versehe und der Mutter aller Splogger gar nicht erst einen korrekten Feed ausliefere, können sie mir alle mal den Buckel runterrutschen.

Aber dennoch ists einer kurzen Erwähnung wert, was sich da gerade in den Spamfiltern verfängt. Diese ganzen Pingbacks und Trackbacks von irgendwelchen Blogs, die einfach ein paar Worte aus einem anderen Blog zitieren und mit einer anständigen Portion Werbung würzen. Wenn die Pingbacks und Trackbacks „durchkommen“, führen sie zu einer Rückverlinkung des Inhaltsdiebes und verbessern damit sein Ranking in den Suchmaschinen – da so ein Splogger auch mal gern hunderte bis tausende von Blogs für seine Werbeabsichten missbraucht, kann er im schlimmsten Fall eher gefunden werden als das originale Posting. Der Stil der Splogger ist inzwischen etwas kultivierter geworden, es werden nicht mehr ganze Artikel übernommen, aber der Stil zeigt auch immer noch genau genug, was für einen Charakter so ein Spammer hat.

Ich hätte natürlich gern die aktuellsten Beispiele verlinkt, um einmal zu demonstrieren, was ich meine. Allerdings sind diese Blogs oft außerordentlich kurzlebig und schon nach wenigen Tagen wieder verschwunden. Ob da nun am Rande der Texte anderer Menschen für „clothes“, „credits“ oder „movie rentals“ geworben wurde, stets ereilt diese Websites das gleiche Schicksal des spurlosen Verpuffens. Das könnte auch daran liegen, dass einige der dort angebotenen Geschäfte nicht so ganz koscher sind – welcher Hoster hat schon Lust, sich als Komplize eines Kriminellen verantworten zu müssen?

Für alle Blogleser ergibt sich daraus eine Reihe von Folgerungen:

  1. Wer einen kommerziell motivierten Link in einem Blogkommentar folgt und dort feil gebotenen Waren und Dienstleistungen erwirbt, unterstützt einen wenig kreativen Kriminellen, der wie ein Vampir von der Kreativität anderer Menschen lebt, um damit seine Geschäfte zu machen.
  2. Diese Geschäfte werden in der Regel nicht legal sein. Schon die Werbung mit Spam ist – auch dort, wo sie noch nicht als kriminell gilt – ein Zeichen von Halbwelt und Nähe zu verbrecherischen Strukturen.
  3. Wer sich trotzdem auf solche Geschäfte einlässt, darf sich nicht darüber wundern, wenn er den Schaden hat. Wenn ich davon höre, kommt mein Spott noch dazu.

Generell gilt übrigens, dass die Pest des Internet, die Spam, genau dann verschwinden wird, wenn niemand mehr so doof ist, darauf anzuspringen und irgendwelchen Kriminellen sein Geld zu geben.

Gaga Titten Spam

Freitag, 20. April 2007

Gaga Titten Kommentarspam

(URL im Screenshot von mir unkenntlich gemacht)

Was die Kommentarspammer sich doch immer „einfallen“ lassen, um doch noch durch die immer besseren Spamfilter zu flutschen. Hier haben wir ein echtes Beispiel von postmodernem Spam-Dadaismus vorliegen, bei dem ein paar Links mit eindeutigen Texten in vergammeltem Zeichensalat platziert wurden.

Das drängt doch zu einer Antwort.

Spam Hass Posting: Ergywm sploß auf Kommentarspam. Grmott linkt auf geisteskranke Werbung. Mmrrm gzywitt prohdell ohne Sexy Lady Spam. Warant gnyff fogel ohne wirksame Verhütung. Sparren nit om seks, besser billig tanken. Gritz fonka blurb blurb merkeln sie noch was, Skriglig Spämmer bring dich um!

Gästebuch

Dienstag, 17. April 2007

Was ein Spammer von der Möglichkeit des Feedbacks in einem ungeschützten Gästebuch hält, kann man hier bei der Konditorei Kreipe anschauen. Auf dass auch wirklich jeder menschliche Austausch mit sinnloser und dummer Werbung vergällt werde.

Appetit auf die gewiss leckeren Erzeugnisse der Bäckerei macht es jedenfalls nicht. :mrgreen:

Selbstmord jetzt!

Donnerstag, 5. April 2007

Und immer, wenn man glaubt, dass die Kommentarspam gar nicht mehr absurder und realsatirischer werden könnte, hat man ein neues Fundstück in den glibberigen Sieben seines Spam-Filters:

Screenshot aus dem Spamfilter: Commit suicide on xanax

„Commit suicide on xanax!“ Schmeiß einfach eine Pille und bring dich um! Hauptsache, du kaufst die Scheiße bei uns. Ansonsten bist du uns scheißegal. Könnte man den von Gier zerfressenen, entmenschten Charakter eines Spammers deutlicher machen als mit einem solchen Auswurf?

Aber auch, wer gerade (noch) kein Interesse am Freitod hat, könnte ja Kunde werden. Vielleicht hat er ja einen besonders treuen Freund, einen Hund:

Screenshot aus dem Spamfilter: Xanax for dogs

So kann der schlabbernde Begleiter vielleicht sogar mit Hilfe von Xanax den Wesenstest bestehen, wenn er sich nicht vorher umbringt. :mrgreen:

Technosexuals

Donnerstag, 5. April 2007

Calvin Kleins „technosexuelle“ (kein Witz, sondern echtes Werbedeutsch) Geruchs-Plürre zum Übertünchen der markanten Körperdüfte – das Zeug trägt den technodummen, an’s aküvolle IRC- und SMS-Gestammel angelehnten Namen IN2U – wird gezielt und absichtsvoll über Kommentarspam in Blogs beworben. Da fragt sich so mancher, ob es wohl möglich sei, Spam zu riechen:mrgreen:

Das ist eine wie aus dem Tollhaus tolle Idee, die ihre Wirkung ganz gewiss nicht verfehlen wird. Ich habe jetzt schon Lust, als Ausfluss meiner eigenen Technosexualität den Verantwortlichen dieser Kampagne einen Tauchsieder in eine geeignete Leibespforte einzuführen. 👿

Wenig feierliches Jubiläum

Samstag, 24. März 2007

10.064 Spam-Kommentare von Akismet automatisch vernichtetMein Blog Lumières dans la nuit hat heute den 10.000. Spam-Kommentar erhalten und dank Akismet ohne mein Zutun zur automatischen Löschung markiert. Dieses wenig feierliche Jubiläum ist mir Anlass genug, ein paar Worte über diesen alltäglichen Wahnsinn zu verlieren. Nur deshalb habe ich mich mit diesem „Jubiläums-Kommentar“ ein kleines bisschen beschäftigt und schreibe ein paar kleine Anmerkungen dazu.

Zunächst zum Inhalt: Dieser Kommentar wirbt für Viagra. Das ist eine Substanz, die für einige Männer mit krankhaftem Unvermögen zur Erektion gewiss ein Segen ist. Diese Männer dürften aber in der Regel kein großes Problem haben, an ihr Medikament zu kommen; sie bedürfen wohl kaum des Bezuges über Kanäle, die mit illegaler und krimineller Spam beworben werden. Wer sein Viagra über solche Kanäle beziehen muss, der benutzt das Medikament in Form einer „Lifestyle-Droge“, um mithilfe des Medikamentes gewissen Beschränkungen seiner Körperlichkeit zu entkommen. Was hier betrieben wird, ist Werbung für einen Drogenhandel.

Dann zum Ort: Als Ort für die Anpreisung dieses Drogenhandels wurde nicht etwa ein passender und vielversprechender Rahmen ausgewählt, sondern ein kleines Blog, das überwiegend mit kritischen Gedanken zum gegenwärtig über der Gesellschaft ablaufenden Prozess gefüllt wird. Es ist den kriminellen Spammern völlig gleichgültig, wo sie ihren kleinen, dreckigen Drogenhandel betreiben, und in dieser Gleichgültigkeit zeigt sich das ganze Maß ihrer Verachtung eines Internet, dass sie nur zum Zweck der Werbung für ihr kriminelles Angebot missbrauchen. Dass dieses Blog gut gegen so plumpe Werbung gesichert ist und dass deshalb mehr als 99 Prozent der Werbung gar nicht erst in Erscheinung treten, hindert diese Kriminellen leider auch nicht. Aber zum Glück hindert es ihre Taten an der Wirksamkeit.

Schließlich zur Form: Der Spam-Kommentar ist in Wirklichkeit in der Form eines „Trackback“ angekommen. An der IP-Adresse der Quelle kann ich erkennen, dass dieser Trackback mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von einem Blog, sondern von einem „normalen“ PC ausging, der wohl in Frankreich stand. Es ist so gut wie sicher, dass der Besitzer dieses PC nichts von diesem Trackback weiß. Er hat sich irgendwann einmal einen kleinen Trojaner eingefangen, und dieses in verbrecherischer Absicht geschriebene Stück Software hat den Rechner übernommen und zu einem Rechner anderer Leute gemacht, der jetzt zum Spammen benutzt wird. Viele Rechner sind auf diese Weise von Kriminellen übernommen worden.

Beinahe sämtliche Spamkommentare und der überwiegende Teil der heutigen Spammails gehen von solchen, durch Schadsoftware „gefügig gemachten“ Privat-PCs aus. Auch darin zeigt sich das ganze Maß der Verachtung, das Spammer für andere Menschen und ihren Besitz übrig haben – sie übernehmen einfach in krimineller Absicht die Ressourcen gewöhnlicher Menschen und spannen sie für ihre gierigen Zwecke ein.

Wenn die Computer-Anwender ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen beachten würden, würde Drogenhändlern, Pornoverkäufern und anderem lichtscheuen Gesindel das Leben viel schwerer gemacht. Wer wirklich mit einer unsicheren Software-Grundlage am Internet teilhaben will, sollte wenigstens nicht gedankenlos wie ein dressierter Hund auf alles klicken, was sich anklicken lässt, einen aktuellen Virenscanner mitlaufen lassen und einen Browser verwenden, der nicht ganz so angreifbar wie der unglücklicherweise sehr beliebte Internet-Explorer von Microsoft ist. Und diese einfachen Maßnahmen sind noch lange kein Grund, sich in Sicherheit zu wiegen. Jede Schwäche wird von der Spam-Kriminalität ausgenutzt, und so lange das leicht geht, lohnt sich die Spam-Kriminalität auch.

Wer nicht bereit ist, diesen kleinen Beitrag zum Schutz des Internet zu leisten, beteiligt sich in fahrlässiger Weise an kriminellen Machenschaften. Er hat seinen kleinen Anteil daran, dass Blogs harmloser Zeitgenossen, Foren und Gästebücher von Websites zu Umschlagplätzen für Drogen, Produktpiraterie, illegale Softwarekopien, Pornographie (auch in der widerlichen Form von Kinderpornos) und anderen wenig wünschenswerten „Gütern“ umgestaltet werden. Er hat auch einen Anteil daran, dass die dabei umgesetzten Gelder in eine mafiöse Schattenwirtschaft wandern, die ihre gesamte Verantwortungslosigkeit bereits in der Form ihrer Werbung und im Missbrauch der Rechner von einfachen Zeitgenossen unter Beweis stellt.

Wer unter den Lesern dieses Textes Vater oder Mutter ist, wäre bestimmt hoch alarmiert, sollte das eigene Kind in solche Machenschaften verstrickt sein. Aber gegenüber der eigenen Verstrickung, die von einem leblosen Computer ausgehen kann, herrscht eine entsetzliche Bewusstlosigkeit. Deshalb will ich es noch einmal auf die Spitze treiben: Wenn sie sich mit einem ungesicherten PC durch das Internet bewegen, können sie dabei zum kriminellen Drogenhändler werden.

Lassen sie es bitte niemals so weit kommen!

Die tägliche Spam, ob in den Kommentaren der Blogs oder im Postfach, sie ist eine nervtötende Plage. Für einige Unvorsichtige ist sie vielleicht auch der Einstieg in eine Medikamentenabhängigkeit (Valium ist ein viel beworbenes Medikament) oder in eine kriminelle Karriere als Geldwäscher (meistens als ein „Finanzmanager“-Job angeboten). Mit Spam ist nicht zu spaßen, sie ist hochgefährlich. Wäre sie völlig wirkungslos, so würde niemand Spam erhalten.

Versuchen sie bitte, ihren Rechner zu gut zu sichern, wie es ihnen möglich ist! Wenn sie überhaupt keine Vorstellung haben, wie das geht, informieren sie sich bitte darüber! Wenn sie nicht unbedingt Microsoft Windows für irgendeine ganz bestimmte Anwendung benötigen, verwenden sie bitte ein anderes Betriebssystem – wenigstens für ihre Internet-Nutzung! Wenn sie um die Benutzung von Microsoft Windows nicht herum kommen oder ihnen der persönliche Aufwand für einen Umstieg als zu hoch erscheint, denn verwenden sie wenigstens einen anderen Browser als den Internet-Explorer!

Jeder dieser kleinen Beiträge gegen die Spam-Kriminalität ist ein Beitrag dazu, dass das Internet ein Netzwerk von Computern bleibt, das Menschen zusammen bringt. In der Absicht der kriminellen Spammer soll das Internet zu einem Netzwerk werden, dass Opfer zu den Betrügern und Abzockern bringt. Wer nicht gerade zu diesen kriminellen Spammern gehört, kann das nicht wollen – und sollte alles in seiner Macht stehende dazu tun, dass eine solche Entwicklung verhindert wird.

Ende meiner Jubiläumsrede.

Ein Spammer stellt sich vor

Dienstag, 20. März 2007

Im ewigen Kampf der Kommentar- und Gästebuch-Spammer gegen die automatischen Spamfilter ist die nächste Runde eröffnet. Die Spammer setzen jetzt einen kurzen, relativ willkürlichen Text vor ihrem abgesonderten Dreck voller Links auf aufregende Angebote.

Nichts, was die Welt bewegt. Der übliche, alltägliche Wahnsinn eben. Aber als ich eben die Spams auf der Website von Toxic Apple Radio sichtete, musste ich doch kurz grinsen:

My mind is like a fog.
I don’t care.
That’s how it is.

Dieser Hinweis „Mein Sinn ist wie ein Nebel. Es kümmert mich nicht. So ist es.“ wird gefolgt von drei Links auf Porno-Anbieter. Der Text ist eine treffliche Charakterisierung des Menschen, der seine gierigen Angebote auf das Internet loslässt – wenn diese Charakterisierung wohl auch unfreiwillig erfolgte, weil irgendein dummes Programm willkürlich Textfragmente aus einer Datei auswählte. :mrgreen:

Dieser neue Versuch der Kommentar-Spammer war übrigens fruchtlos. Akismet hat diesen „Kommentar“ sicher als Spam erkannt und in den Datenorkus befördert. 😎