Oh, ich habe ja schon länger keine Paketspam mehr gesehen. Und diese hat sogar ein Emoji im Betreff, die ist sicherlich ganz was Tolles! 🤭️
Und dann binnen einer einzigen Minute viermal auf der gleichen Mailadresse angekommen. So schade, dass diese Computer gar keine Datenverarbeitung können, sonst hätten die Spammer bestimmt mal einen aufgeweckten Zehnjährigen gefragt, wie man mit sort
und uniq
die ganzen Dubletten aus dem Datenbestand entfernt.
Von: UPS <ups-tracking@email.com>
Nein, diese Mail kommt nicht von UPS. Die würden nämlich Mailadressen in ihrer eigenen Domain verwenden. Vermutlich würden sie auch kein Emoji in den Betreff machen, weil das oft schon reicht, eine Mail als Spam auszusortieren. Und ganz sicher würden sie einen nicht mit E-Mail belästigen, denn auf Paketen steht für gewöhnlich eine Lieferanschrift, aber keine Mailadresse. Woher sollten die wissen, wo sie hinmailen sollen?
Na gut, mal reinschauen:
Kein Wunder, dass das Paket nicht bei mir ankommt. Da wohne ich doch gar nicht. 😅️
Das lustige, aber schon länger verwendete Bild haben die Spammer einmal mehr kostenlos und anonym in der so genannten „Cloud“ von Google gehostet.
Ich muss hoffentlich nicht weiter erwähnen, dass der Link auch nicht zu UPS führt, sondern in eine kriminell gecrackte Website, die mit WordPress betrieben wird. Ich habe den Betreiber dieser Website schon unterrichtet, und ich gehe davon aus, dass dieser Teil der betrügerischen Masche in Kürze erledigt sein wird. Dort gibt es zurzeit noch eine Weiterleitung in die übliche Kaskade von Weiterleitungen, und am Ende darf man auf einer obskuren Website, die in einer obskuren Domain liegt, „die Lieferung seines Paketes planen“ (dabei habe ich erfahren, dass in drei Tagen schon wieder Wochenende ist, was ich am Montagmorgen sehr begrüße) und nicht nur seine Anschrift inklusive Telefonnummer angeben, sondern auch eine Kreditkartennummer, um
Keine der Websites in dieser Kaskade befindet zurzeit in irgendeiner Blacklist. Wer sich auf den so genannten Phishingschutz im Browser verlässt, ist verlassen und kann ungehindert ins Verderben rennen.
Natürlich werden die Betrüger mit der Kreditkarte so richtig durchkaufen. Das Geld anderer Leute gibt sich ja immer ganz besonders leicht aus. Der durch Betrug angerichtete finanzielle Schaden liegt in der Regel im hohen vierstelligen oder niedrigen fünfstelligen Bereich, in wenigen Fällen sogar noch höher. Jeder Mensch kann mit seinem Geld etwas besseres anfangen, als so einem betrügerischen Geschmeiß den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.
Zum Glück gibt es ein ganz einfaches und sehr sicheres Mittel, mit dem man sich vor Phishing schützen kann, eine der immer noch häufigsten Betrugsmaschen im Internet: Niemals in eine E-Mail klicken! Denn wenn man nicht in eine E-Mail klickt, können einem die Betrüger nicht so einfach einen giftigen Link unterschieben. Stattdessen für häufiger besuchte Websites einfach ein Lesezeichen im Browser anlegen. Die Sendungsverfolgung von UPS findet sich zum Beispiel hier, und echte Mitteilungen von UPS enthalten eine Nummer, die man dort eingeben kann. Ach, das wisst ihr alle schon? Habe ich mir doch gleich gedacht. Aber trotzdem fallen noch genug Leute auf so ein Phishing herein, damit sich diese Nummer für die Spammer lohnt. 😕️
Seit heute kriege ich Markus Lanz-Til Schweiger Verschwörungs-Spam