Abt.: Chinesische Wasserfolter des Posteingangs
Oh, mit Emoji im Betreff. Das muss ja ganz was Tolles sein!
Von: ADAC.Mitglied <no_reply@sparkepos.com>
Das ist nicht der ADAC. Ob der Absender Mitglied im ADAC ist, kann ich allerdings nicht sagen.
ADAC
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Immerhin haben die ADAC-Spammer inzwischen gemerkt, dass der ADAC kein Einzelhändler, sondern ein Verein ist, dass er folglich keine Kunden, sondern Mitglieder hat.
Ich bin übrigens kein ADAC-Mitglied. Ich habe kein Auto. Ich habe nicht einmal einen Führerschein gemacht. Trotzdem kommt dieser Müll bei mir an. Weil es Spam ist, der mit dem ADAC nur insofern etwas zu tun hat, als dass die Vereinsbezeichnung „ADAC“ hier von Trickbetrügern missbraucht und damit in den kriminellen Dreck gezogen wird. Das läuft schon seit Monaten. Vermutlich, weil es im ADAC viele Menschen gibt, die von ihrer geistigen Gestricktheit her für einen primitiven Trickbetrug sehr empfänglich sind. Die Spammer müssen das ja wissen. Die machen ihren Betrug gewerbsmäßig. Die leben davon. Für die lohnt es sich, wenn Mitglieder des ADAC so leicht reinzulegen sind.
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Eben war es noch ein Geschenk, jetzt ist es schon eine Prämie. Das sind zwei sehr verschiedene Dinge. Aber wer lesen kann, ist eh zu gescheit. Zielgruppe sind Leute, die „ich kriege was umsonst“ denken, auf diesen Reiz hin sofort ihr Gehirn auswerfen und auf alles klicken, was sich nur klicken lässt. Sogar auf Links in einer Spam.
Natürlich ist der Link nicht direkt gesetzt, wie das jeder denkende und fühlende Mensch tut, weil es einfach ist und funktioniert. Es ist ja auch Spam, da gibts immer ein paar Weiterleitungen, um Analysen zu erschweren:
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Natürlich haben es die Betrüger immer noch nicht für nötig befunden, ihre eigentliche Datensammel- und Trickbetrugssite mal zu überarbeiten, deshalb ist dort immer noch vom „ADAC-Kunden“ die Rede. Die gleichen Textbausteine werden ja auch in anderen Kontexten verwendet. Auch Sprache, Zeichensetzung und Grammatik entsprechen dem beklagenswerten Zustand…
…den ich jetzt seit fünf Monaten „genießen“ darf und der auch beinahe ein halbes Jahr später immer noch jeden Tag außerordentlich viele Leser auf Unser täglich Spam führt. Warum sollten sich die Spammer auch Mühe geben? Wenn die sich Mühe geben würden, könnten sie ja gleich arbeiten gehen.
Lediglich die gleiche Masche mit der Techniker Krankenkasse führt hier noch zu ähnlichen Zugriffszahlen, wenn auch eine ganze Größenordnung geringer, während der ebenfalls gelaufene, ansonsten identisch vorgetragene Betrug „Beantworten sie ein paar dumme Fragen und erhalten sie ansonsten völlig grundlos ein hochpreisiges Geschenk“ mit den Firmierungen OBI, Spotify, Deutsche Bahn, Lidl und Kaufland immer nach sehr kurzer Zeit eingestellt wurde. Offenbar haben diese Zielgruppen eine viel größere Grundskepsis und erkennen die Spam als Spam, ohne im Web nach weiteren Informationen suchen zu müssen. Es ist ja auch gar nicht so schwierig, diese Spam als Spam zu erkennen. Man muss dafür nur hinschauen und lesen. Oder sich die Absenderadresse anschauen. Die meisten intelligenzbegabten Menschen hätten bereits beim Emoji im Betreff Zuckungen im Löschfinger gehabt.
Meiner bescheidenen Meinung nach sagt das etwas über die Versicherungsnehmer der Techniker Krankenkasse (nur echt mit Deppen Leer Zeichen) und die Mitglieder des ADAC aus, und zwar nichts Vorteilhaftes. 😁️
„Die Umfrage war blitzschnell erledigt und mein Notfallset war in wenigen Tagen da!“ – Thomas H.
„Einfacher geht’s nicht! Ich bin sehr zufrieden mit dem Notfallset.“ – Karin M.
„Das Kfz-Set ist super praktisch und ein tolles Geschenk vom ADAC.“ – Stefan R.
Thomas, Karin und Stefan sind sich einig: An das Internet muss man herangehen wie notgeile Teenager an den Geschlechtsverkehr. Schnell, einfach und gefährlich.
Alle Daten, die man nach dem Klick in die Spam eingibt…
…landen direkt bei Trickbetrügern. Wenn man die „Versandkosten“ mit der Kreditkarte bezahlt, wird die Kreditkarte für Betrugsgeschäfte missbraucht.
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ADAC Zentrale, Hansastraße 19, 80686 München, Deutschland
Der ADAC hat mit diesen Spams nichts zu tun.
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Und der Spammer hat vergessen, noch schnell die letzten Links in seinem dummen Text zu setzen. Er hat ja auch schon an der Wodkaflasche genuckelt und war mit seinen Gedanken wieder im Puff, da wird man schon mal so ein bisschen nachlässig.
Entf! 🗑️
Vielleicht haben ja ADAC-Mitglieder und TK-Versicherte weniger Erfahrung mit Spam als andere, z.B. weil sie sich die Zeit anders als im Internet vertreiben, oder weil sie eben nicht überall ihre Adresse herumliegen lassen und sich bisher noch nie oder sehr wenig mit Spam beschäftigt haben; und man kann immer noch viel aus dem hier gesammelten Erfahrungsschatz lernen. Ganz zu schweigen vom Unterhaltungswert, wenn man schon sonst wenig zu lachen hat. 😉
Meine Bekanntschaft mit diesem Blog begann mit einem Spam-Text, bei dem ich einen Denkanstoß brauchte, um zu entscheiden, ob jemand ganz gezielt mich persönlich aufs Korn genommen hatte, oder ob ich nur ein dem Spammer unbekannter Empfänger unter vielen war. Nachdem sich hier wortgleich derselbe Text fand, wurde die Entscheidung leichter.
Dieser Tage begrüßt ein bekannter Anbieter Besucher seiner Seite unter dem rosa Großbuchstaben so: „Vorsicht vor gefälschten … Treuepunkte-Mails! … ein vorgetäuschtes Treuepunkte-Programm … Bitte ignorieren und löschen Sie diese Mails und reagieren Sie nicht darauf!“
Davon bekam ich auch ein paar, alle kamen von Servern dieses Anbieters, und die Absender-Adressen sahen aus wie von seinen Kunden: Da wurden wohl *einige* Mail-Konten ‚übernommen‘ und die Spammer haben eine Hürde weniger vor sich, um ihr Zeug zu verteilen…
Um es mit einem beliebten Zitag aus diesem Blog zu sagen: Niemals Daten auf einer Seite eingeben, die über einen Link in einer eMail geöffnet wurde; noch besser nie in eMail klicken!