Ich kann ja durchaus verstehen, wie man die Faltentiefe ermittelt. Es ist eben eine Tiefe, ein Kriterium, das natürlich messbar ist. Vielleicht ist es sogar so genau messbar, dass man die bestechend exakte Angabe „minus 36 Prozent“ dazu schreiben kann – wundern würde es mich nicht.
Aber mit welchem Messgerät misst man eigentlich die Straffheit von Haut? Welches ist da das Kriterium? Welche Annahmen fließen in diese Messung ein? Zu solchen Fragen schweigt die hier zitierte Werbung einfach.
Wer glaubt, dass der Sternchen neben den nummerischen Angaben ein Hinweis sein könnte, darf sich in kontrastarmen Kleingedruckten die folgende „Information“ entziffern:
*standardisierter in-vivo-Test nach 28 Tagen Anwendung.
Nicht wirklich informativ, nicht? Aber Hauptsache, es gibt ein paar hübsche, pseudoobjektive Zahlen in der Werbung, wie immer diese auch zu deuteln sind. Hier verkommt der Zahlenkult zum reinen Aberglauben. Das dieser pseudo-wissenschaftliche Aberglaube auch geglaubt wird und dabei zu Kaufentscheidungen führt, das zeigt die Häufigkeit solcher Angaben in der Werbung.
Also vorstellen kann ich mir sowohl das eine als auch das andere, Man könnte z.B. mit Drucksensoren die Verformungsanfälligkeit der Haut messen, ähnlich der Faltentiefe. Science-Fiction der anderen Art eben.
Nur plausibel macht es das ganze natürlich noch nicht, geschweigedenn wie es de facto denn wirklich ermittelt wurde, wenn überhaupt. Über die Methodik wird sich sowohl als auch ausgeschwiegen.
Über Statistik braucht man da schon gar nicht mehr zu reden. Davon haben sogar Ärzte, die immerhin einen akademischen Grad erworben haben, keine Ahnung. Mit Zahlengläubigkeit lassen sich 98,756% der Menschen aufs Kreuz legen. Werbung bleibt eben Reklame.