Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Umwerbt die Toten!

Samstag, 14. April 2007

Welche Blüten das automatisierte Versenden von Massenwerbung schon in der normalen Sackpost treibt, kann gerade in den Nachrichten auf der Online-Präsenz von n-tv nachgelesen werden:

556 Jahre nach seinem Tod hat der Kölner Maler Stephan Lochner einen Werbebrief der Deutschen Post AG erhalten. Der Brief hatte die Anschrift: „Stephan Lochner, Domkloster 4, 50667 Köln“ – die Adresse des Kölner Doms […]

Es ist nicht das erste Mal, dass Meister Stephan als Kunde gewonnen werden soll. Vor einem Jahr wurde ihm bereits die Gold Card von American Express angeboten, dann offerierte ihm die „Neue Zürcher Zeitung“ ein Abonnement. Das Kölner Erzbistum vermutet, dass Name und Adresse irgendwann automatisch erfasst wurden und seitdem für Werbezwecke weitergegeben werden.

Auch bei dieser eher obsoleten und doch höchst lästigen Form der Spam, die den Briefkasten in eine Abladefläche für Werbung verwandelt, zeigt sich schon vieles vom Wahnsinn des täglichen E-Mülls. Wenn die Werbeterroristen sich völlig auf die Streuwirkung ihrer Kampagnen verlassen können, gibt es nicht einmal eine oberflächliche Prüfung, ob eine Anschrift aktuell ist und ob die angeschriebene Person überhaupt noch lebt. Die paar zusätzlichen Eurogroschen für das Porto sind offenbar billiger als eine Überprüfung und Bereinigung der gekauften Adressdatensätze.

Daran sollte jeder denken, der ein „ganz persönliches Angebot“ in seinem Briefkasten findet.

For Nachtwaechter

Donnerstag, 12. April 2007

Ah, da hat mal wieder jemand mit einem kleinen Skript den Benutzernamen aus der Mailadresse extrahiert und einfach den ersten Buchstaben „großgemacht“, um seine Empfänger im Betreff „persönlich“ ansprechen zu können – immerhin, dafür braucht es schon ein paar Programmierkenntnisse, die nicht jeder Spammer zu haben scheint. Aber die versuchte „Programmierung“ der Konsumwünsche verläuft ganz nach Schema und ist einfach ermüdend.

Einmal ganz davon abgesehen, dass diese Spamärsche nicht mal meine Mutterspreche schreiben können…

Good day!

Nein, wenn ich beim Abholen meiner Mail so einen Müll sehe, ist es kein guter Tag. Ein guter Tag ist der Tag, an dem die Spammer ihre letzten gierigen Zuckungen machen, während sich ein Strick um den Hals zusammen mit der irdischen Schwerkraft gegen die ungebremste Gier und Widerwärtigkeit vereint.

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[… Der Link wurde von mir entfernt]

Nein, ich werde euch Netz-Dealer nicht besuchen und ich werde deshalb sogar 100 Prozent meines Geldes sparen.

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Klar, ein ganz persönliches, spezielles Angebot. So persönlich wie eine billige Postwurfsendung, nur noch viel lästiger.

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… and much much more special offers today.

Ich brauche kein Viagra und kein Cialis, denn ich glaube nicht, dass „Orgasmus“ von „Orgasmüssen“ kommt. Das hat für mich den zusätzlichen Vorteil, dass mich mein bisschen Sex immer noch kein Geld kostet – jedenfalls kein Geld für Medikamente. UND DARAN WIRD SICH AUCH NICHTS ÄNDERN, UND WENN IHR NOCH SO VIELE SCHREIENDE GROSSBUCHSTABEN IN EURE SO GENANNTEN „ANGEBOTE“ REINSCHREIBT…

YOU NEED 15 MINUTES TO BE READY FOR ACTION.

UND WENN EINES VON EUCH ARSCHLÖCHERN MIR GEGENÜBER STÜNDE, DENN BRÄUCHTE ICH WESENTLICH WENIGER ALS 15 MINUTEN, UM ZUR SACHE ZU KOMMEN. UND DER PILLEN BEDÜRFTE ICH DAFÜR AUCH NICHT, WOHL ABER EINES STUMPFEN GEGENSTANDES ZUR ERHÖHUNG DER SCHLAGFREUDE.

So, mal wieder die Buchstabengroßmachtaste ausschalten, sonst werde ich noch wie diese textbrüllenden Spammer.

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Es handelt sich keineswegs um benötigte Drogen. Ich brauche sie nicht.

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Ich käme auch niemals auf die Idee, irgendwelche Drogen bei einem Dealer zu kaufen, der im ganz fernen Ausland sitzt.

No Doctor Visits
No Prescriptions

Wenn ich bei meinem Dealer „umme Ecke“ Drogen kaufe, brauche ich auch nicht zum Arzt und muss mir auch kein Rezept abholen. Das einzige, was ich brauche, ist Geld. Genau wie bei euch. Nur, dass ich nicht auch noch tagelang, wochenlang auf ein Päckchen mit dem Stoff warten muss.

100% Customer Satisfaction

Mich habt ihr zu 100 Prozent angeödet und verärgert.

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[… Der Link wurde von mir entfernt]

Und deshalb werde ich bestimmt nicht auf einen Link klicken, der mich zu einer Website in Hong Kong führt. Schon gar nicht, weil das ein krimineller Dealer für Lifestyle-Drogen von mir will, der solche Aufforderungen auch noch mit einer gefälschten Absenderadresse versieht.

Good day.

Steck Dir dein Viagra in den Arsch, vielleicht schwillt davon ja Dein Hirn an. Aber lass mich in Ruhe.

Arschloch!

Der Magnet

Donnerstag, 12. April 2007

Swiffer Staubmagnet

Für die Käufer dieses Produktes kann man nur eines hoffen: Dass dieses Ding den Staub wesentlich besser anzieht als ein Magnet. 😀

Ein Magnet würde nur gegen stark eisenhaltigen Staub wirken, während gewöhnlicher Hausstaub in der Hauptsache aus Feinstaub, Pollen, Körperteilen verendeter Insekten und Spinnentiere sowie Exkrementen diverser Insekten und Spinnentiere besteht. Ein Magnet würde da nicht viel nützen.

Quelle des Scans ist ein aktueller Edeka-Prospekt.

Spam am morgen

Donnerstag, 12. April 2007

Sieht so die zeichnung des pathologen aus, nachdem ich das produkt angewendet habe und mir der dödel abgefallen ist? Ich glaub das braucht man nur, wenn man Vicky beglücken möchte.

pathopenis

Und wenn ich den spammer in die finger bekomme, werde ich mit der stumpfen, rostigen nagelschere in der hand singen: »Entmannung so einfach wie schnipp, schnapp, ab.«

Doktor Doktor…

Dienstag, 10. April 2007

Der momentane alltägliche Wahnsinn in der Mail

Ach, dieser aufdringliche „Apotheker“ aus den USA! Die URL seiner Scheiß-Homepage wechselt er beinahe stündlich, aber sein „Chepeast Prices“-Angebot und dieses pillenvolle Bild in der Mail bleiben immer gleich. Und was der alles für Pillen hat! Nur eine fehlt mir hier: Die Pille gegen Spam. Die würde ich vielleicht kaufen.

Aber an Viagra, Cialis, Xanax und Valium habe ich überhaupt keinen Bedarf. Schon gar nicht von einem kriminellen Spammer.

Mehr für weniger

Montag, 9. April 2007

Mehr kaufen, weniger zahlen!

Eingescannt aus einer aktuellen Postwurfsendung von extra. Hier kann man jetzt angeblich mehr kaufen und dabei weniger zahlen.

Was meinen die nur damit? Ah ja, wenn ich jetzt „extra“ große Mengen bei denen kaufe, kriege ich einen etwas günstigeren Preis. Unwahr ist es natürlich, dass ich weniger zahle, wenn ich mehr kaufe; der Preis steigt immer noch in einer gewissen Proportion mit der gekauften Menge – aber das Werberdeutsch hat es schon immer verstanden, an die niederste Gier zu appellieren.

TARGETED EMAIL CAMPAIGN

Samstag, 7. April 2007

Das muss ja eine echt zielsichere gezielte Kampagne mit E-Müll sein, die ausgerechnet bei mir im Posteingang landet, der ich doch über Spammer blogge. Und damit nicht etwa mein Spam-Filter solche Ergüsse ausfiltere, ist der ganze Text der Nachricht auch ein in die HTML-Mail integriertes Bild geworden:

We offer Email Marketing…

Ach ja, ihr liefert also Spam-Listen, die den Bedürfnissen der Spammer entsprechen. Ob die Belästigung eines Konsumverweigerers wie meiner Wenigkeit wohl dazu gehört, vor allem, wenn die Spam dann auch in Unser täglich Spam lobende Erwähnung finden könnte?

Und dann führt die Vermüllung der Postfächer auch noch aus. Wie ihr das macht, habe ich gerade vor mir liegen. Mit gefälschter Absender-Adresse und einer für mich vollends uninteressanten Information über ein Produkt, dessen Fehlen die Welt verschönern würde.

Und wem das der Möglichkeiten noch nicht genug ist, dem bietet ihr sogar die Server für die Vermüllung anderer Menschen Postfächer an. Das ist halt alles nur ein business, und zwar ein ganz beschissnes! Ein illegales und höchst nervendes dazu.

Was meint ihr wohl, was ich jetzt am liebsten mit eurer in der Grafik angegebenen Mailadresse tun würde. Aber die bedeutet euch bestimmt nichts, sonst würdet ihr die nicht angeben, nicht einmal in einer Grafik innnerhalb einer eurer Spams. Ganz im Gegensatz zu meiner Mailadresse, die ich für die Kommunikation von Mensch zu Mensch nutze und die mir überaus wichtig ist. Aber das geht euch, denen es nur um Geschäfts-Möglichkeiten geht, gewiss am Arsch vorbei.

Ihr seid eben einfach nur – wie übrigens jeder andere Spammer und Werber auch – asoziale Arschlöcher. Und mir eurer widerwärtigen Massenmail versucht ihr, auch andere Menschen zu widerwärtigen Arschlöchern zu machen, natürlich so, dass ihr ein gutes Geschäft dabei macht. Euer „TARGETED“ ist gerichtet wie eine Schrotflinte in eine Menschenmasse; eure „EMAIL“ ist nichts als stinkende, lästige Spam; eure „CAMPAIGN“ ist nur eine Verschmutzung, Vermüllung und ein Missbrauch der Infrastrukturen des Internet. Niemand – außer vielleicht ein paar Kriminelle – braucht euch und euren Schrott. Und kaum jemand würde euch vermissen, wenn eines eurer zugespammten Opfer 50 Stiche mit einem rostigen Schraubendreher in euren gierigen Leibern hinterlässt. Der einzige Grund, aus dem solche kriminellen Widerlinge wie ihr noch am Leben sind, ist es, dass es zurzeit in den meisten Staaten verboten ist, euch einfach zu töten. Und jemand, der es dennoch täte, bekäme erhebliche Probleme mit den Justizbehörden; das ist der Unterschied zwischen euch und euren Opfern.

Fahrt zur Hölle. 👿