Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Motiono-Spam auf YouTube

Mittwoch, 6. Juni 2007

Ich sehe ja durchaus ein, dass es für Motiono (bewusst nicht verlinkt) sehr schwierig ist, mit einem Video-Dienst Fuß zu fassen, der so richtig toll nach „Web 2.0″ aussieht. Schließlich ist dies schon sehr erfolgreich von YouTube besetzt worden.

Da reicht es eben nicht, wenn man die Ideen von YouTube einfach nur flugs nachbildet, wie zwei vergleichende Screenshots der Startseite kurz demonstrieren. Fangen wir mit dem älteren und sehr beliebten Dienst, YouTube, an:

...und so sieht zum Vergleich YouTube aus. Na, irgendeine Ähnlichkeit entdeckt?

Wenn man das mit der Startseite von Motiono vergleicht, muss man nur hinschauen, um zu sehen, dass man es praktisch mit einem identischen Angebot zu tun hat:

So sieht Motiono aus...

Das gleicht ja fast wie ein Ei dem anderen – der wesentliche Unterschied zwischen den Screenshots ist es, dass ich bei YouTube eingeloggt war, während ich mich hüten würde, bei Motiono (bewusst nicht verlinkt) auch nur einen Account einzurichten. Das liegt nicht nur daran, dass ich bei der Gegenüberstellung von Original und Nachahmung das Original bevorzuge, sondern auch an der folgenden Nachricht, die ich heute auf YouTube erhalten habe:

FRANKIE video: hi, please upload all your videos to Motiono . Com

Der Absender dieser Nachricht hat selbst keine Videos auf YouTube hochgeladen. Der sehr kurze und dennoch unmissverständliche Text dieser Nachricht fordert mich auf YouTube dazu auf, alle meine Videos bei einem Konkurrenten von YouTube hochzuladen, nämlich bei Motiono (bewusst nicht verlinkt). Es handelt sich klar um eine Spam-Nachricht, die völlig unverlangt von einem Fremden zugestellt wurde. Das Ziel, das mit dieser Spam verfolgt wird, ist ebenfalls recht eindeutig.

Das ist jetzt das zweite Mal in wenigen Tagen, dass ich damit konfrontiert werde, dass so genannte „Web 2.0″-Anbieter den jeweiligen Mitbewerb vor allem als Grundlage für eine Spam-Werbung zu sehen scheinen. Endlich wurde das „Social Web“ von kriminellen Spammern entdeckt und wird nun so langsam in ein „Antisocial Spam-Web“ umgewandelt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine beiden Begegnungen mit dieser Form der Web-2.0-Spam erst der Anfang eines neuen Trends sind.

Auf diesen Hintergrund kann ich – vorbehaltlich der üblichen Möglichkeiten eines Irrtumes – nur davor warnen, Motiono zu verwenden. Wer es dennoch tun möchte, und dass, obwohl YouTube ein identisches Angebot zur Verfügung stellt, sollte wenigstens das Folgende bedenken:

  1. Ein seriöser Anbieter wirbt nicht mit illegaler Spam.
  2. Die Verwendung der Infrastruktur der direkten Konkurrenz für den Spamversand ist in besonderer Weise dreist und deutet auf eine gewisse kriminelle Energie hin.
  3. Wer sich trotzdem dort anmelden möchte, sollte auf jeden Fall ein anderes Passwort als für seinen YouTube-Konto verwenden, um einem möglichen Missbrauch seiner YouTube-Zugangsdaten zu vermeiden. Desweiteren ist ein besonders gesicherter Rechner und ein sicherer Browser zu verwenden. Vertrauen in ein Angebot, das mit illegaler Spam beworben wird, ist immer ein Fehler.
  4. Generell empfiehlt es sich dringend, für jedes Benutzerkonto bei jedem Webangebot ein anderes Passwort zu verwenden. Ein scheinbares Angebot, dass nur zum Abphishen von Passwörtern verwendet wird, muss an solcher Vorsicht scheitern.
  5. Und bitte doch noch mal nachdenken! Es gibt etliche Video-Hoster, für deren Dienste nicht mit Spam geworben wird. Spam sollte nicht zur Beachtung eines Angebotes, sondern zu seiner Ächtung führen.

Genug davon. Und niemand sage, er sei nicht gewarnt gewesen!

Betreff: Ihr Konto wurde gesperrt

Mittwoch, 6. Juni 2007

Man kann beim Phising wirklich unglaublich dumm vorgehen. Man kann sogar so dumm vorgehen wie der Absender dieser Mail mit einer gefälschten Absenderadresse aus der eBay-Domain:

Betreff: Ihr Konto wurde gesperrt
Guten Tag! Beim Kaufen in unserem Internet-Shop war ein Fehler vorgekommen, weswegen Ihr Konto gesperrt wurde. Um das Konto wieder freizugeben, folgen Sie bitte diesen Link [… URL und Link auf eine andere URL von mir entfernt]

Das wirkt wirklich nicht sehr überzeugend. Das fängt schon mit der sehr unpersönlichen Anrede „Guten Tag“ an, wo eBay doch eigentlich einen Namen kennen sollte. Und dann diese Holpersprache mit kreativer Grammatik! „Beim Kaufen war ein Fehler vorgekommen, weswegen gesperrt wurde.“ – dazu sage ich nur: Beim Lesen war ein Lachen gehört, weswegen gelöscht wurde. :mrgreen:

Unglaublich, für wie dumm die Spam- und Phishing-Mafia ihre Opfer hält.

Der ganze Trick bei dieser wenig trickreichen Mail besteht übrigens darin, dass der verlinkte Text vorgibt, auf eine Seite von eBay zu verweisen, während der Link in Wirklichkeit auf eine kostenlose Website bei GeoCities führt. Was man dort untergejubelt kriegt, habe ich mir heute wegen akuter Unlust nicht angeschaut. Im besten Falle handelt es sich „nur“ um eine nachgebaute Anmeldungs-Seite, die dem Opfer Gelegenheit gibt, die eigenen Zugangsdaten an asoziale Verbrecher weiterzugeben. Im schlimmsten Fall bekommt man außerdem noch jede Menge scheußliche Schadsoftware untergejubelt und verwandelt den eigenen Rechner in einen Bestandteil großer Spamnetzwerke.

Hoffentlich ist niemand so doof, auf eine derart schlechte Phishing-Mail hereinzufallen. Und hoffentlich werden die Menschen noch einmal so intelligent, dass sie auch auf relativ gut gemachte Phishing-Mails nicht hereinfallen.

Frazr

Montag, 4. Juni 2007

Frazr ist ein so genannter Web 2.0-Dienst, der in meinen Augen überflüssig wie ein Kropf ist. Das Folgende ist ein Ausschnitt aus der Website, der den Leistungsumfang beschreibt:

Was Frazr so alles kann…

Nein, das ist nicht alles. Es gibt da noch etwas, was diese Angelegenheit über eine Frage des persönlichen Geschmacks hinaus ungenießbar macht. Frazr wirbt mit Spam, unter anderem auf MySpace. Das ist auch der Grund, weshalb es hier keinen Link gibt, da ich Spammer prinzipiell niemals verlinke.

Der Beurteilung im Blog von „Hackers Hell“ auf MySpace habe ich nichts hinzuzufügen:

Auch eine Mail von FRAZR im Postfach?

Seit geraumer Zeit tauchen vermehrt Mails von einem Anbieter namens FRAZR auf. In den Mails wird auf einen SMS-Dienst aufmerksam gemacht, der laut Anbieter kostenlos ist. Da User diese Mail jedoch ohne Einverständnis erhalten und diese auch nicht abboniert haben, handelt es sich hierbei ohne Zweifel um Spam und ist für einen seriösen Anbieter unüblich! Die Website von FRAZR [… URL von mir entfernt] macht ebenfalls einen unseriösen Eindruck.

Die Mail, oder Mails, sehen wie folgt aus und unterscheiden sich teilweise in der Wortwahl – das Prinzip ist jedoch das gleiche:

hi tim, echt nettes Profil hast Du. Sieht nach Arbeit aus….Hab mir letztens so nen Frazr Sticker eingebaut, der immer anzeigt was ich mache und wo ich bin. Die Nachrichten kann man auch per SMS updaten. Vielleicht ist das ja was für Dich. Man kann den Sticker auch farblich anpassen. Den Sticker gibt’s hier: [… Link von mir entfernt]

Wer meint, dass er dennoch diesen tollen Dienst benötigt, sollte sich darüber klar sein, dass er es mit kriminellen Spammern zu tun hat, die überdem in ihrem Auftreten einen höchst antisozialen Charakter an den Tag legen. Wer immer sich darauf einlässt, darf sich nicht wundern, wenn er Probleme bekommt.

Fantastische Gelegenheit

Montag, 4. Juni 2007

Das so genannte social web bietet auch für Spammer und Werbeärsche fantastische Gelegenheiten, ihre gierkranken Ideen auf eine arglose Welt loszulassen. Im folgenden Ausschnitt eines MySpace-Profiles sind alle URLs und der Name des mutmaßlich gephishten Opfers unkenntlich gemacht.

Spam in einem gephishten MySpace-Profil

Das ganze MySpace-Profil ist völlig typisch und wurde mit Sicherheit von einer wirklich existierenden Person erstellt. Offenbar wurden die Zugangsdaten dieser Person mit einer Phishing-Attacke abgegriffen, um das Profil mit einer zusätzlichen Werbung anzureichern. Anschließend wurden recht wahllos Freundanfragen rausgesendet, eine davon ging an mein Profil.

Viele andere MySpace-Nutzer scheinen ja ziemlich wahllos „Freunde“ zu sammeln. Ich bin da etwas anders und schaue mir das Profil zu einer Freundanfrage sehr genau an. Wenn jemand in englischer Sprache schreibt und deshalb den Text meines Profiles kaum verstehen kann, bin ich besonders aufmerksam – das heißt aber nicht, dass ich so etwas zurückweise, da meine Musik auch jenseits sprachlicher Grenzen Kontakte knüpft. (Ich habe zum Beispiel Fans aus dem französischsprachigen Raum.)

Aber wenn ich dann auf einer ausschließlich englischen Seite eine aufdringliche Werbung in deutscher Sprache sehe, ist mir klar, dass dieses Profil gephisht wurde.

Natürlich habe ich eine Message an den Autor des Profils gesendet, um auf diesen schamlosen Missbrauch des eigenen Werkes hinzuweisen. Jeder, der bei MySpace nicht aufmerksam ist, kann schnell zum Opfer dieser kriminellen und asozialen Bande von Spammern werden. Tipps, wie so etwas vermieden werden kann, finden sich im MySpace-Profil „Hackers Hell“.

Ein Quiz für ganz Dumme

Samstag, 2. Juni 2007

Nun gut, das hier ist etwas jenseits des Werbethemas. Aber nicht so jenseits, dass es keiner Erwähnung bedürfte. Es handelt sich um Werbung für ein dummes TV-Telefonspiel, bei dem man seine außerordentliche Dummheit unter Beweis stellen kann, indem man sein Geld für einen Anruf ausgibt. Dieses „Spiel“ ist in eine reguläre Sendung eingebettet.

Dieser Zock ist in die Sendung „Upps, die Pannenshow“ eingebettet, die man regelmäßig auf Super RTL „genießen“ kann. Die eigentliche Sendung besteht aus immer gleichen, peinlichen Homevideos mit fallenden Menschen, peinlichen Situationen, durchgeknallten Tieren und tölpelhaften Kindern in allen möglichen Zusammenhängen; dies ist eingebettet in eine hochnotpeinliche Moderation (siehe Bild weiter unten) und jede Menge Werbung.

Aber zum „Spiel“: Worum geht es hier. Es geht darum, Gegenständen des Alltags die passende deutsche Vokabel zuzuordnen. Für jemanden, der in Deutschland aufgewachsen ist, sollte es keine besondere Herausforderung sein, diesen Gegenstand zutreffend zu benennen:

Na, was ist das wohl? Ist es eine Bohnensuppe?

Die einzige Schwierigkeit besteht dann noch darin, dass man auch angesichts des zwanghaft komisch auftretenden Moderators darauf achten muss, dass einem nicht das Gehirn verdorrt:

Der Anblick des Moderators kann das Quiz doch sehr erschweren, da er Intelligenzleistungen schwierig macht…

Aber glücklicherweise kommen einem die Veranstalter dieses „Spieles“ entgegen, indem sie Vorgaben für mögliche Antworten machen. So ist die richtige Antwort doch gar nicht mehr schwer zu finden:

Man muss aber noch die Telefonnummer lesen können

Immerhin traut man bei Super-RTL den Teilnehmern dieses „Spieles“ noch zu, dass sie eine Telefonnummer lesen und wählen können. Da es nur zwei Antworten gibt, kann man seine Gewinnchance erhöhen, indem man zwei Mal anruft und so beide Möglichkeiten wählt. Das erspart auch den weniger begabten Mitgliedern der Zielgruppe das Knacken harter Nüsse.

Damit man auch nicht das Anrufen vergisst, wenn einem die große Begeisterung für diese Sendung wegreißt, wird immer wieder auf diese tolle Chance hingewiesen, wie man mit einem Anruf an 250 Euro kommen kann:

Also, gleich mal anrufen!

Also, nichts wie anrufen! :mrgreen:

Emanzipiert

Freitag, 1. Juni 2007

Bislang hat ja sogar die Spam noch irgendwelche „Inhalte“ transportiert, wenn es auch keine besonders interessanten waren. Aber so langsam scheint sich unter dem Druck immer besserer Spamfilter die Mitteilung von jeglichen Inhalten zu emanzipieren. So gesehen etwa in der heutigen Form des mechanischen Dadaismus, die mit dem Betreff „Downloadable software Wayne Kennedy?“ in das Postfach flatterte:

amitotic apollos

weekly discounts [… URL von mir entfernt]
twinjet anthodia causing mollusc atabal ulcering.
argot, motorise amercer travails.
tortes megillah ashamed tor.
antiphon auricle bummest trefoil.
auricled, cadelles milady angrily umpire.
umbellet angas apneas twiner.

Your Juliana.

Alles klar? Wer das überhaupt nicht verstehen kann, sollte nicht weiter über sein „schlechtes Englisch“ entmutigt sein. Dieser „Text“ ist völlig sinnfrei – mit Ausnahme der eingesprenkelten URL. Ob so etwas wohl irgend jemanden dazu bewegt, die Website eines Spammers zu besuchen?

Technischer Teenager

Donnerstag, 31. Mai 2007

Wer schon immer mit einem geilen Teenager irgend etwas machen wollte und nicht zu Zuge kam, der hat ganz offenbar nicht die richtige Technologie verwendet. Dieser Spammer, der sich in den Kommentaren verewigt hat, glaubt, eine Abhilfe zu kennen:

Technologies of hot teen

Was er wirklich anbietet, habe ich mir aber lieber nicht angeschaut…

Geruch, keinen Geschmack, sie haben nichts als Worte.

Mittwoch, 30. Mai 2007

In meinem postfach fand ich eine spam. Das laden von bildern wurde vom mailprogramm verhindert und was übrig blieb, war randomisierte maschinenlyrik, nichts als worte, wie es schon im betreff richtig hiess:

Der kleine Prinz ri.
Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig.
So liebten den Siddhartha alle.
Noch einen kleinen Rat geben.
Aber der Fuchs kam auf seinen Gedanken zur.
WeiX noch nichts von der.
Er langweilte sich schon ein bi.
Dass du vor Suchen nicht zum Finden kommst.
Ich lernen, mit dem Boot umzugehen.
Aber in meiner Herrscherweisheit.
Hatten sie ihre Lampen angez.
Ich bin eine Blume.
Das sind deine Wissenschaften.
Und das macht ihn ganz geschwollen vor Hochmut.
Seine Blume hatte ihm erz.
Aber ich bin leider nicht imstande, durch die.
Denn auch ErlXsung und Tugend.
Sich nicht Freude, er war sich nicht zur Lust.
Aber das kam nicht von der Erk.
Es fehlt mir an Bewegung.
Hindernis auf ihren Reisen.
Kaufmann war mein Lehrer, und einige WXrfeIspieler.
Vertrauen genossen, ich habe Freundschaft gefunden.
Der kleine Prinz, der der Entwicklung.
Denn du brauchst.
Ich besitze drei Vulkane, die ich jede Woche kehre.

Bitte laut lesen und die wohlige leere geniessen.