Zur Abwechslung mal eine Telefonspam. Unter dieser Telefonnummer werden zurzeit – ohne dabei auch nur eine Firmierung zu nennen – hilfebedürftige und kranke Menschen angerufen und sollen mit einer Bandansage hirnweich gequasselt werden. Wegen angeblichem Pflegegeld.
Die klar kriminelle Vorgehensweise mit illegalen Werbeanrufen, mutmaßlich an von Datenhändlern gekaufte Telefonnummern, lässt nur eine Vermutung zu: Es wird sich um einen Betrug handeln, bei dem es nur darum geht, Menschen in eh schon bedrängter finanzieller Situation noch das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wer mir das nicht glauben will, weil ich einfach nur ein dahergelaufener Blogger bin, der im geduldigen Internet gar vieles behaupten kann: Gut so! Bitte einfach mal auf der nächsten Polizeidienststelle fragen, was von solchen Anrufen zu halten ist! Die können sicherlich ein Lied davon singen. Aber bitte auf gar keinen Fall einfach darauf reinfallen! Jeder Mensch kann mit seinem Geld etwas Schöneres anfangen, als so einem asozialen, telefonspammenden Pack den verfeinerten Lebensstil zu finanzieren.
Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist: Wo kommen die Daten mit den Telefonnummern her? Die Anrufe scheinen nach meinem kleinen, persönlichen Einblick in die Masche (das ist nicht wirklich belastbar, ich weiß) sehr zielgerichtet zu sein. Es bimmelt scheinbar nur bei Menschen, die bereits eine Pflegestufe haben. Wo hier genau die „empfindlichen und besonders schützenswerten Gesundheitsdaten“ rausgesuppt sein könnten, weiß ich nicht, aber dass es ein Datenleck gab, halte ich für sehr wahrscheinlich. Wir haben schließlich den Industriestandard des so genannten „Datenschutzes“. Konsequenzen sind für die Verantwortlichen so einer Veröffentlichung jedenfalls nicht zu befürchten. Konsequenzen gibt es nur für die vielen Menschen, die von der Datenschleuderei betroffen sind, und zwar in Form einer zusätzlichen Angriffsfläche durch gewerbsmäßige Betrüger.
Datenschutz ist Menschenschutz.
Der einzige Datenschutz, der zurzeit funktioniert, ist größtmögliche Datensparsamkeit. Alles andere ist Glauben an Phrasen und anschließender Kontrollverlust. Digital first, Bedauern second.