Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Der Spam-Krieg

Mittwoch, 13. Juni 2007, 1:59 Uhr

Wer spammt, ist immer gewälttätig. Von Natur aus, weil Spam in ihrer Natur Gewalt ist. Jede einzelne Spam, egal in welcher Form, ist ein aufdringlicher, barbarischer Akt, dem die Opfer im Allgemeinen nicht mit angemessenen Gegenmaßnahmen begegnen können. Spam macht virtuelle Postfächer unbrauchbar, Spam legt Rechner lahm, Spam führt zur Marginalisierung menschlicher Miteilungen, Spam kostet dem Empfänger Zeit und Nerven – kurz: Spam macht das Internet unbrauchbar.

Die bislang einzige Möglichkeit, sich gegen Spam zu wehren, ist die automatische Filterung der Informationsmengen. Es ist keine angemessene Form, sondern ein passiver Akt, ein Sich-Einrichten in eigentlich unhaltbaren und barbarischen Zuständen. Das automatische Ausfiltern von Spam ist ein wirklicher Segen, obwohl auch immer wieder Mitteilungen von Menschen in den virtuellen Sieben hängenbleiben. Aber ohne Spamfilterung würden alle Mitteilungen von Menschen in einer Flut illegalen und unerwünschten Werbemülls und krimineller Angriffe auf Computer untergehen. Das Internet der Spammer wäre eine reine Werbe- und Abzockmaschine, in der nichts anderes mehr Raum greifen könnte.

Und deshalb sind die Filter eben ein Segen, obwohl sie manchmal versagen. Und diese Filter werden immer besser; im Gegenzug wird es für die Spammer immer schwieriger, ihre einseitigen, gierigen und dummen Nachrichten in die Kommunikationskanäle zu schleusen.

Wie reagieren die Spammer nun darauf? Sehen sie etwa ein, dass es unter diesen Umständen immer sinnloser wird, Menschen mit Werbemüll und Schadsoftware zu belästigen? Denken sie darüber nach, vielleicht einmal auf weniger verbrecherische Weise Geld zu verdienen? Natürlich nicht, sie reagieren darauf so, wie man es von kriminellen Gewaltmenschen erwartet, sie reagieren mit einem Akt der Barbarei und der Zerstörung: Sie führen einen Krieg gegen die Anti-Spam-Dienste.

Die Anti-Spam-Dienste Spamhaus, SURBL und URIBL, die bekannte Spam-versendende Rechner und zugehörige IP-Adressen auflisten und für die Mailfilterung aufbereiten, sehen sich seit Mitte vergangener Woche einem verteilten Denial-of-Service-Angriff (DDoS) ausgesetzt. […] Derzeit sind jedoch die Webseiten von Spam URI Realtime Blocklists (SURBL) und Realtime URI Blacklist (URIBL) nicht mehr aufrufbar, auch das Rules Emporium […] lässt sich nicht erreichen.

Eine derartige DDoS-Attacke dürfte eine Verzweifelungstat der Spamversender sein, die auf die Effizienz der Filter hinweist. Es bleibt derzeit nur zu hoffen, dass die Angreifer dieses Mal keinen Erfolg haben.

Niemand glaube, dass man mit solchen Verbrechern wie den Asozialen aus der Spam-Mafia irgendwelche Geschäfte machen könnte. Jede Bestellung auf eine Spam hin, ja, jeder angeklickte Link in einer Spam sorgt dafür, dass weiterhin gespammt wird, da Spam ein zwar feiges, aber doch billiges und erfolgreiches Geschäftsmodell ist. Erst wenn Menschen nicht mehr auf Spam reagieren, wird die Spamseuche aufhören.

2 Kommentare für Der Spam-Krieg

  1. Quix0r sagt:

    SARE scheint wieder On zu sein? Tja, dumme Spam-Mafia. War wohl nix mit Dauer-Aus… :mrgreen:

  2. […] Allein diese Tatsache sollte jeden Menschen immer davon abhalten, einem Link in einer Spam zu folgen. Leider scheinen sich zu viele Menschen einer derartigen Gefahr gar nicht bewusst zu sein, und derartige Angriffe sind deshalb verheerend erfolgreich. […]

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