Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Web 2.0“

Spamgezwitscher

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Wenn man einen kleinen, völlig unbeachteten Account bei Twitter hat, bekommt man bald jede Menge lustiger Gesellen, die so tun, als ob sie sich für das Gezwitscher interessieren. Viele dieser lustigen Gesellen haben einen Frauennamen, gefolgt von einem Unterstrich und einer Ziffernkombination als Nick, einige auch gleich einen leckeren Buchstabensalat. Da ist ja immer ganz klar, was diese Leute wollen – andere Leute auf die diversen, als Porno-Sites getarnten Malware-Schleudern der Mafia locken.

Und dann gibt es auch jene, die ein etwas anderes Marketing versuchen. Ob ein „Follower“, der solche Interessen wie dieser hier kundgibt…

DavidUnzicker Wie Sie mehr als 2000 Usern folgen können

…allerdings so ein Zugewinn für die Reichweite des eigenen Gezwitschers ist? Oder ob der einfach nur sein tolles Stück Software verkaufen will, das total automatisch dafür sorgt, dass man bei allerhand willkürlich ausgewählten Twitter-Usern als Follower eingetragen wird, immer in der Hoffnung, dass die „zurückfolgen“? In keinem Fall verspricht ein derart eingeschränkter Themenkreis irgendetwas Interessantes, hier geht es einfach nur um den Missbrauch der Funktion „Follow“, um eine solche „Botschaft“ möglichst vielen Leuten zu präsentieren – und zu hoffen, dass einige Empfänger dieser „Botschaft“ ganz heiß darauf sind, ebenfalls zu Twitter-Spammern zu werden.

Also so etwas wie das hier:

Geschenksets ideale Geschenkidee für Kinder fuer Euro

Tröstlich, dass es „für Kinder“ ist, aber „fuer Euro“.

Nach fünf Monaten experimenteller Twitter-Nutzung kann ich folgenden Eindruck zusammenfassen: Mehr als 80 Prozent der vorgeblichen „Follower“ sind Spamversuche. Allerdings beseitigt Twitter die derbsten Idioten von selbst. So sehr einige Leute auch von der Vorstellung besessen sind, dass es sich bei Twitter und anderen Diensten zur Mitteilung von Stümmelnachrichten um etwas ganz Neues und Tolles handelt, ich sehe hier genau die gleiche Krankheit wie in allen anderen Kanälen, auf den Menschen sich eigentlich austauschen könnten: Sie werden durch asozialen Missbrauch unbrauchbar gemacht.

Und die beiden Beispiele sind nicht etwa die Einzigen, sondern die Spitze eines Eisberges…

grosse interesse

Donnerstag, 17. September 2009

Ich aber nicht.

Hallo! Mein namen Svetlana

Der Name, den du dir ausgedacht hast, interessiert mich nicht. Es wird genau so wenig stimmen wie deine gefälschte Absenderadresse in der Domain borrmanconsulting punkt com.

Nur, um das klar zu machen: Die können nichts dafür, dass irgendwelche Verbrecher die Domain für ihr kriminelles „Geschäft“ missbrauchen – genau so wenig wie die fünf weitere Domains, deren Missbrauch durch diese Halunken ich gerade voller Missvergnügen wahrnehmen muss.

Ich sah dein Profil auf und Sie sind wie ich.

Ist ja toll! Auf was hast du denn mein Profil gesehen. Und wie habe ich mich da genannt. Wäre vielleicht besser, wenn man sich mal irgendwie ansprechen könnte, nicht? Denn kommt man auch nicht so mit dem Duzen und dem Siezen durcheinander, dass der Eindruck unabschüttelbar wird, dass du deine tollen Texte aus halbverstandenen Bausteinen zusammenbastelst. Aber das kannst du natürlich nicht besser, weil du deine Opfer nicht aus „Profilen“ auswählst, sondern diese Drecksmail ein paar Millionen Mal wahllos wie Schrotmunition auf das Internet loslässt. Ich habe jedenfalls gar kein Profil, jedenfalls nicht bei so einer Netzjauche, wo man kleine, vorgefertigte Stümmelseiten für profillose Menschen als „Profil“ bezeichnet.

Ich mochte, um sich mit Ihnen naher. Jetzt habe ich kein Mensch, und ich hoffe, dass die Agentur in der zweiten Halfte.

Aber ganz nahe! Schriftverkehr ist ja auch was Feines. Und er öffnet. Vor allem den Geldbeutel derer, die darauf reinfallen.

Ich suche den Mann von 30 Jahren.

Sorry, aber ich gehe auf die 50 zu.

Ich bin nur der Suche nach ernsthaften Beziehungen.

Genau so „ernsthaft“ wie dein massenhafter Spamversand, damit du mal ein paar vereinsamte Verzweifelte abzocken kannst, du Fot Miststück!

Ich war noch nie verheiratet und habe keine Kinder.

Das ist auch besser für die Welt, wenn deine Erbsubstanz aus dem Genpool der Menschheit verschwindet. Zusammen mit der Erbsubstanz von allen anderen Spammern.

Wenn Sie sich mit mir, dann schreiben Sie mir an meine E-Mail Adresse:
svferul (at) yahoo.de

Auf keinen Fall sollte man deine Mail mit gefälschtem Absender beantworten, indem man einfach auf „Antworten“ in seiner Mailsoftware klickt. Du bist nämlich nicht nur zu zerfressen, um dein Geld auf weniger kriminelle Weise zu verdienen, du bist überdem auch noch zu blöd zum Spammen.

Ich werde gespannt auf Ihr Schreiben.
Ich hoffe mich sehr dass du mir antworten kannst!!!
Deine neu bekannt Svetlana

Wenn du hier mitliest, „Svetlana“, hier ist meine Antwort: GEH EINSAM UND QUALVOLL STERBEN!

Da hilft auch das tolle Foto nicht, das du irgendwo im Internet gefunden hast und jetzt für deine Scheißnummer missbrauchst…

So soll also Svetlana aussehen

[Der schwarze Balken ist von mir, ein Mensch, dessen Bild von Spammern missbraucht wird, ist wirklich schon gestraft genug. Weiß der Henker, aus welchem Katalog die das einfach genommen hat.]

…und das genau so „echt du“ ist wie „dein“ Name und „deine“ Mailadresse. Nur eines erinnert an diesem Foto an dich: Die riesengroße Tasche. Die möchtest du dir nämlich mit dem Geld derer vollstopfen, die du mit dieser widerwärtigen Nummer melken willst. Wenn du das geschafft hast, dann erst wirst du so verführerisch in die Welt grinsen. Menschen interessieren dich nämlich einen Scheißdreck. Asozial verdientes Geld findest du ungleich erotischer. Deshalb bist du ja auch Spammer.

Ach ja, dieser Dreck kommt massenhaft bei mir an, auch gern mit dem Betreff „hallo suss“ und ansonsten identischem Text, Namen und Foto, aber der Mailadresse svetavezda (at) yahoo.de. Absenderadressen wurden diverse gefälscht. Die braucht es ganz hart! Viel härter, als ich es ihr geben will!