Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Playstation“

Hier ist Ihre einmalige Chance die neue PlayStation 5 zu gewinnen! Leistungsfähige Hardware, schnelle Software und eine atemberaubende Grafik versprechen ein einzigartiges Gaming-Erlebnis.

Samstag, 20. März 2021

Was für ein epischer Betreff! Ich verstehe gar nicht, warum so ein dummes Reklamegelalle nicht durch den Spamfilter kommt. 😁️

Auch verstehe ich nicht recht, warum ich mir einen technikverhindernden und gängelnden Krüppelcomputer kaufen soll, der mir nicht das Recht einräumt, diejenige Software darauf auszuführen, die ich darauf ausführen möchte, weil ich sie für richtig halte und der mir stattdessen ausschließlich die Ausführung von Software ermöglicht, die mir zu allem Überfluss auch noch mit Kopierschutzdreck und anderen Zumutungen angedreht wird, weil ich wohl ein Krimineller bin. Zudem kann die Lauffähigkeit dieser Software von den Digitalgutsherren des digitalen Feudalismus jederzeit und für mich ohne die Möglichkeit irgendeiner Gegenwehr beendet werden, obwohl ich viel Geld dafür ausgeben soll. Von der Bananensoftware moderner Spiele, die schon direkt nach ihrem Kauf Updates in dicken Gigabytepaketen aus dem Internet nachladen müssen, weil sie einfach völlig fehlerhaft und damit unfertig auf den Markt erbrochen werden, will ich gar nicht erst anfangen, es hat ja jeder einen guten Internetzugang und es wartet ja auch jeder gern ein paar Stunden, vor allem hier in Deutschland. Die Welt ist reif. Die Welt will gepflückt werden. 🍎️

Früher war im Gaming alles besser. Nur die Grafik nicht. Die ist heute besser. Dafür wird man heute beim Spielekauf von Leuten anal gefistet, die einen tief verachten, gängeln und beschimpfen, statt einen als Kunden wertzuschätzen, wenn man ihnen schon sein Geld gibt. Und die Dummen finden es allesamt geil und schmeißen auch noch ihr Geld da hin, weil sie das alles so geil finden. Die hätten auch den Feudalismus geil gefunden. Dann vögelt halt in der Hochzeitsnacht erstmal der Feudalherr die Gattin, bevor man selbst randarf. Meine Antwort auf die Angebote der gegenwärtigen Spiele- und Konsolenindustrie ist da ganz einfach: Behaltet eure Krüppelscheiße, ich verachte euch auch! 🖕️

Screenshot aus einem DooM-WAD: Ein Cyberdemon wird in den Arsch geboxt

Aber ich schweife ab. Es geht hier ja um die Spam. Und, welches „einzigartige Mail-Erlebnis“ verbindet sich jetzt mit dieser Spam? Mal reinschauen¹:

Screenshot der Ansicht der Spam im Thunderbird. Statt des Textes sieht man den HTML-Quelltext einer HTML-formatierten E-Mail

Aha, der Spammer ist zu blöd, im Mailheader den Content-Type: text/html zu setzen. Stattdessen hat er text/plain verwendet. Und so sehen wir von seiner mühsam zusammengefummelten HTML-Spam mit absurdem Markup, Bergen von Gaga-CSS und drei ineinander verschachtelten Tabellen, in denen Mitteilungstrümmer in weiteren Tabellen liegen, nur den HTML-Code. Da fängt der Spielspaß schon beim Lesen an! Und um den Rätselfaktor ein bisschen zu steigern, sehe ich zwischen den Markup-Trümmern schwedische Textfragmente. Ich habe lange kein Schwedisch mehr gesehen, och jag kan knappt tyda det, men det är vackert. Genau das Richtige für deutschsprachige Empfänger (siehe den epischen Betreff)! 👍️

Aber hauptsache, mit Konsolen kennt er sich aus! 🤡️

¹Nicht vom Datum irritieren lassen. Dieser Spammer glaubte aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen, dass seine Spam besser und wirksamer wird, wenn er sie fünf Tage zurückdatiert, damit sie weit unten im Posteingang verschwindet, statt als neue Mail bemerkt zu werden, falls sie überhaupt durch den Spamfilter kommt. Dieser Spammer ist eben ein ganz Großer! Vor allem im Gehirne!

@PremiumHeaven

Montag, 30. Dezember 2013

INTERNET! Vor jedem Klick auf einen Link: GEHIRN BENUTZEN!

Jetzt geht der bescheuerte Klickbait mit irgendwelchen Fake-Verlosungen, der auf Facebook schon längst eine stinkende Pest geworden ist, auch auf Twitter los – und über 41.000 Menschen sind von ihrer Gier nach der versprochenen, kostenlosen Playstation 4 so doof geworden, darauf reinzufallen und auf den Retweet-Link zu klicken:

Premium Heaven Store -- @PremiumHeaven -- Wie have 113 Playstation 4's which can't be sold because they have been unsealed by the customers office! RT to win

Auf Facebook sehen derartige Nummern etwa so aus, wie drüben bei Mimikama beschrieben – und sie sind genau so „erfolgreich“. Natürlich ists bei Twitter mit einem Klick nicht getan, sondern die Leute sollen auch noch dem Spammer folgen…

We will be directed messaging winners gradually - If you are not following us we will not be able to notify you, that you have won.

…damit sie sich schön noch mehr idiotische Spam in ihre Timeline holen… oder, wie ihnen vorgelogen wird… damit sie für den Spammer erreichbar sind, falls sie gewonnen haben. Wie ich sehe, kommt man mit der windigen Nummer…

Screenshot des Titels des betrügerischen Twitter-Kanals

…ohne viel rumzuzwitschern an über 15.000 Leute, die sich die zukünftige Spam dieses ziemlich anonym bleibenden Packs – der ganz große Laden, der mit freigiebigen Händen teure Unterhaltungselektronik zu verschenken vorgibt, die sich auch mit dem zum Vorwand genommenen „Verpackungsschaden“ bequem auf eBay zu einem Stückpreis von rd. 200 Euro (oder auch mehr) verkaufen ließe, hat nicht einmal seine Website im Profil angegeben – in ihre Timeline holen. Da es sich dabei um Menschen handelt, die bei der richtigen Stimulation für ihren geistlosen Habenwill-Impuls gleich ohne weiteres Nachdenken irgendwo rumklicken, dürften auch nachfolgende, möglicherweise gefährliche Spamnummern dieser ausgesprochen fragwürdigen Typen relativ erfolgreich sein. Und: Gar nicht auszudenken, wenn jetzt über die Twitter-API automatisiert jedem Follower eine Twitter-Direktnachricht mit ungefähr folgendem Inhalt gesendet wird: „Sie haben eine Playstation 4 gewonnen. Klicken sie hier, um ihren Gewinn zu bekommen“, gefolgt von einem Link. Der Link geht dann natürlich auf eine Seite, die automatisiert sämtliche Exploits ausprobiert, um nach Möglichkeit aktuelle Schadsoftware zu installieren und zusätzlich noch zu genug Dateneingabe auffordert – das Paket muss ja irgendwo hingehen – um damit einen Identitätsmissbrauch zu machen. Kriminelle mögen es nun einmal lieber, wenn die Polizei bei jemanden anders einen „Hausbesuch“ macht. Vielleicht noch ergänzt um die Aufforderung, doch mal eben 10 – oder vielleicht auch 20, damit das Paket auch versichert ist – Euro für den Versand rüberzubeamen, schön anonym versteht sich, nicht auf ein Bankkonto, sondern mit UKash, MoneyGram, Western Union und Konsorten.

Wer jetzt glaubt, ich male mit solchen Gedanken irgendwelche Teufel an die Wand: Alle diese Nummern kenne ich schon aus der E-Mail-Spam, und der Vorschussbetrug mit angeblichen Gewinnen ist eine der ältesten Spam-Nummern. Im Internet gilt generell: Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. Das gilt natürlich auch, wenn nicht selbst aktiv auf Twitter gespammt wird, sondern wenn irgendwelche naiven Gimpel mit großen Angeboten zum Retweeten gebracht werden, weil sie sich davon eine Gewinnmöglichkeit versprechen.

Nun, ich habe den Idioten jedenfalls als Spammer gemeldet. Wenn dieser Account gesperrt wird, ist das ein Gewinn für alle – außer für die paar zehntausend Leute, die jeden Text der Marke „Du kriegst ganz dicke, teure Geschenke, wenn du retweetest“ so toll finden, dass sie es gleich tun müssen…

Hier fürs Archiv noch ein Screenshot des gesamten bisherigen Twitter-Auftritts dieses Spammers. Auf dieser dürftigen Grundlage kann man sich bei Twitter und anderen S/M-Angeboten¹ mit falschen Versprechungen Follower für zukünftige Spamaktionen holen.

[via @jmbverlag]
¹S/M ist meine Abk. für „social media“. Aus Gründen.