Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Lidl“

Neue wichtige Nachricht (1)

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Vorab: Diese E-Mail kommt nicht von Lidl. Es ist eine Spam. Wer reinklickt, landet nicht bei Lidl, sondern bei Kriminellen.

Aha, der Absender dieser Spam hat durchschaut, wozu man bei einer Mail einen Betreff angibt! 🏆️

Und nicht nur auf einen sinnvollen Betreff, sondern sogar auf jeglichen Text hat der Spammer verzichtet, die gesamte „Botschaft“ an „Sehr geehrter Kunde“ kommt in einer großen Grafik, in der mir massenhaft fabrikneuer Müll – in Form enteignender und technikverhindernder Computer, mit denen mir das Recht entzogen werden soll, selbst darüber zu entscheiden, welche Software ausgeführt wird und bei denen Verschleißteile wie Akkus nicht mehr einfach austauschbar sind – zum Preis von einem oder zwei Euro angeboten wird:

Screenshot der Grafik aus der Spam

So so, ich bin also einer dieser ganz „außergewöhnlichen“ Kunden, und ich heiße „Sehr geehrter Kunde“. Meine Mailadresse drucke ich anscheinend auf die von mir zum Bezahlen verwendeten Banknoten, denn woher sonst sollte Lidl sie kennen¹. Man muss nicht doof sein, um auf solches Geschwafel reinzufallen, aber es ist schon sehr hilfreich. 🤦‍♂️️

Da die Grafik aus der Spam im Web abgelegt wurde, sehen Menschen mit sicher konfigurierter Mailsoftware (zum Beispiel einem Thunderbird in unveränderten Standardeinstellungen) übrigens nichts davon. Sie sehen nur den dummen Betreff und eine völlig leere Mail. Sicher konfigurierte Software schützt also nicht nur vor Werbern und Verbrechern, die mit allerlei technischen Tricksereien in die Privatsphäre eindringen wollen, sondern sogar vor quietschender Blödheit in der Spam. Dazu kann eigentlich niemand „nein“ sagen. 👍️

Der Link führt nach der spamüblichen Kaskade von Weiterleitungen – Spammer und Werber setzen im Gegensatz zu fühlenden und denkenden Menschen niemals direkte Links – auf die folgende Website in der Domain happy (strich) umfragen (punkt) com, die nichts mit Lidl zu tun hat und auf der man in einem mehrschrittigen Verfahren ausreichend Daten für einen kriminellen Identitätsmissbrauch eingeben soll:

Screenshot der mit Spam beworbenen, betrügerischen Website

Von dem beinahe verschenkten fabrikneuen Müll von Apple und Samsung, der als Klickköder dienen sollte, ist jetzt zwar nicht mehr die Rede, aber der Spammer scheint sich zu denken: „Vielleicht sind meine Opfer ja trotzdem so doof, sich für den möglichen Gewinn einer möglicherweise gewonnenen ‚Geschenkkarte‘ blitze blanke datennackt zu machen, obwohl sie nach dem Klick in meine Spam etwas völlig anderes erwarteten“. 🖱️

Wer das macht, hat verloren. Nein, nicht erst jetzt, sondern schon lange. Die Kombination von Dummheit und Habgier ist ein erheblicher Nachteil, der davon betroffene Menschen immer wieder zu Opfern macht – und nicht nur zum Opfer von kriminellen Spammern. 🐒️

Wer hingegen ein bisschen Gehirn hat, das er im Internet vor jedem Klick einschaltet, wäre gar nicht erst hier gelandet, sondern hätte bereits die Köderspam einfach gelöscht. 🗑️

Man weiß doch, dass aktuelle „Smartphones“ mehr als zwei Euro kosten². 💡️

¹Niemals, niemals, niemals würde ich eine Mailadresse oder eine Telefonnummer irgendwo angeben, wenn es dafür keinen einleuchtenden sachlichen Grund gäbe. Gewinnspiele und dergleichen sind kein derartiger Grund, und so genannte „Newsletter“ von irgendwelchen Einzelhandelsketten kann ich nur schwierig von Spam unterscheiden. Wenn die Wert auf Kundeninformation legten, wären ihre Websites sinnvoll strukturiert, mit sicher konfigurierten Webbrowsern zugänglich und übersichtlich. Die legen keinen Wert auf Informationen, die wollen sich das Recht zum legalisierten Spammen einräumen lassen.

²Ich schreibe „Smartphones“ in Anführungszeichen, weil nichts an diesen Geräten oder ihren Nutzern „smart“ ist. Oder, um es mal deutlicher zu sagen: Es ist technikverhindernde Gängelscheiße und fabrikneuer Müll voller Überwachung und werksseitig vorinstallierten Trojanern, bei dem mit technischen Vorrichtungen sogar noch verhindert werden soll, dass sich der Käufer ein sauberes, nicht-trojanifiziertes Betrübssystem aufspielt, wie er das bei jedem richtigen Computer problemlos kann. Erich Mielke wäre davon begeistert gewesen.

Wir geben kostenlose Lebensmittel im Wert von 500€:gammelfleisch

Freitag, 4. Dezember 2020

Oh, es gibt kostenloses Gammelfleisch? Lecker! 🍴️

Von: Geschenkgutschein <gammelfleisch@JCZOALJFE.de>
An: gammelfleisch@tamagothi.de

Tja, ist schon doof, wenn man aus dem Namensteil der Mailadresse einfach eine Anrede baut. Aber dass man damit sogar die gefälschte Absenderadresse baut, ist gnadenlos! Und dann auch noch mit einer Domain…

$ host JCZOALJFE.de
Host JCZOALJFE.de not found: 3(NXDOMAIN)
$ _

…die gar nicht existiert. Ich bin guter Dinge, dass dieser Müll durch keinen Spamfilter dieser Welt hindruchgekommen ist. 🗑️

?
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Hallo

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North Palm Beach, FL 33408
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So ein Jammer aber auch, dass dieses „Lidl“ so sehr an seinen Werbern spart, dass die nicht einmal das richtige Encoding für ihre E-Mails angeben können. Na, dann sieht es halt zerschossen aus! 🤡️

Immerhin steht das HTML-Markup inzwischen nicht mehr im Betreff. 😂️

Der „mögliche Gewinner“, der da auf „mitmachen“ klickt, lasse alle Hoffnung fahren! Die Domain, auf die weitergeleitet wird…

$ mime-header https://mysp.ac/4kH46 | grep -i ^location
Location: https://fantasticsurvey.com/0/0/0/bd1632f1d2f40514d0982e1bad68ee7f
$ surbl fantasticsurvey.com
fantasticsurvey.com	LISTED: ABUSE
$ _

…steht bereits in allen gängigen Blacklists, weil sie von kriminellen Spammern benutzt wird. Deshalb wird der Link ja auch nicht direkt gesetzt, denn sonst käme gar keine von diesen Spams mehr an. ☣️

Die Daten, die man dort angibt, um sich als „möglicher Gewinner“ seinen „Gutschein“ zu sichern, gehen also direkt an Kriminelle. Den Gutschein gibt es nicht. Stattdessen gibt es jahrelangen Ärger und erhebliche Kosten wegen eines kriminellen Identitätsmissbrauch.

Aber deshalb klickt man ja auch nicht in Spam. 🖱️🚫️

r dem Kleidersch

Freitag, 7. Februar 2020

Abt.: Wozu das Skript vorher testen, Spam kostet doch nichts

[RANDOM_CONTENT:Damen-, Herren- und Kinderkleidung günstig online bestellen|en Modestyle au|n Look auffrischt? Dann ist es eindeutig Zeit für ein neues Outfit! Im Lidl Online-Shop finden Sie für jedee Damen-, Herren- und Ki|Bereich Mode gilt: Lidl lohnt

Und weil selbst Lidl noch einen besseren Ruf als eine spambeworbene Betrugs-Website hat, wird halt noch die Marke „Lidl“ missbraucht.

Und, hat der Spammer neben der Mitteilung, dass er seine Skripten nicht testet, bevor er sie aufs Internet loslässt, sonst noch was zu sagen? Ja:

suD0amjmMG8S6nR9uhY34oD6369vgtgjpap04gOtxQxR0QvwoP […]
bej1l69j3l6saQZ4X76LMDX6AuO6BtIfexkJIGpOJqI9k6jP1r […]

Ich habe die beiden Zeilen eben durch Löschen einiger tausend Zeichen auf eine erträgliche Länge runtergekürzt. Mit dieser Spamprosa, die aussieht, als würde ein Affe lustvoll auf der Tastatur rumkloppen, will der Spammer durch die Spamfilter kommen, weil er meint, dass sie inhaltsvoller als seine eigentlichen „Inhalte“ ausschaut. 🐒

Ob ihm das gelungen ist? Ich wills mal so sagen: Ich habe die Spam eben im Glibbersieb gefunden, wo sie erfreulich automatisch einsortiert wurde.

Aber nur Mut, Spammer: Man kann ja auch nicht immer Glück beim Denken haben. 🍀

Lidl verteilt Überraschungen

Montag, 25. Januar 2016

VORAB: Diese E-Mail kommt nicht von Lidl. Sie hat niemals einen von Lidl betriebenen Server auch nur gesehen. Damit ist wohl auch schon das Wichtigste gesagt. Es handelt sich um eine Spam. Sie kommt auch bei Honigtopf-Adressen an. (Zum Beispiel in einem meiner Honigtöpfe.) Lidl hätte Werbung mit illegalen und asozialen Mitteln nicht nötig und würde das damit verbundene juristische Risiko nicht eingehen. Hier wollen nur Kriminelle die Reputation einer bekannten Unternehmung für ihre Zwecke einspannen – und haben nicht das geringste Problem damit, dass sie diese Reputation dabei beschädigen. Es sind eben asoziale Spammer.

Ich lege Lidl nahe, auf der Startseite ihrer Homepage die Kunden vor dieser aktuellen Spam zu warnen! Zurzeit ist das noch nicht der Fall.

Bevor ich auf die Spam näher eingehe, möchte ich zunächst einen Screenshot des sehr gelungenen Layouts dieser HTML-formatierten Spam zeigen – auch, um mir die Mühe zu ersparen, dieses Layout hier nachzubilden:

Screenshot des Layouts dieser Spam

Der Text „Logo“ ist ein Platzhalter für ein extern verlinktes Bild. So etwas lade ich in E-Mail grundsätzlich nicht (und ich würde jedem Menschen, der auf seine Privatsphäre Wert legt, davon abraten, extern verlinkte Inhalte in HTML-Mail zu laden). Es handelt sich um ein bei image (strich) mule (punkt) com gehostetes Logo von Lidl. Warum Lidl sein Logo nicht auf seiner eigenen Website hostet, wo es doch auch überall verwendet wird? Na, weil diese Spam nicht von Lidl kommt!

Die Domain image (strich) mule (punkt) com wurde erst vor drei Monaten über einen Dienstleister aus dem sonnigen Panama anonym eingerichtet. Auf Anonymität legen Internet-Kriminelle immer sehr großen Wert, denn Handschellen sind doch sehr lästig.

Hallo,

Genau mein Name!

in diesem Monat feiert Lidl seinen 85. Geburtstag!

Und in diesem Jahr feiert Unser täglich Spam seinen neunten Geburtstag!

Aus diesem Grund möchten wir allen Kunden von Lidl eine besondere Gelegenheit bieten und wählen jede Woche 100 Kunden aus verschiedenen deutschen Städten aus. Das bedeutet, dass 400 Kunden einen von vielen Preisen erhalten werden, den wir verlosen.

Der Grund dafür ist, dass illegale und asoziale Spammer immer noch jede Stunde mehrere hunderttausend Postfächer mit ihren im Regelfall kriminellen Belästigungen vollmachen. Das bedeutet, dass jeden Tag hunderttausende von Menschen mit einer der vielen kriminellen Belästigungen, Scheinangebote und Betrugsnummern konfrontiert sind, die Spammer in ihrer Spam versenden.

In dieser Woche sind Sie an Reihe!

In dieser Woche sind Sie an (der) Reihe! :mrgreen:

Hauptpreis – € 500,- Gutschein
2. Preis – € 150,- Gutschein
3. Preis – € 50,- Gutschein
4. Preis – € 5,- Gutschein

Es gibt Gutscheine. Das ist Spezialgeld, mit dem man bei Lidl einkaufen kann. Verstehst du?! Geld! GELD! Also komm schon, da kannst du doch gar nicht widerstehen!

Herzlichen Glückwunsch , Ihre PLZ wurde diese Woche gemeinsam mit 10 anderen in Deutschland ausgewählt.

Es wurde eigens über die Weltnetzpostzuordnungsbehörde des Internetpostraumverwaltungsknotenamtes festgestellt, welche Postleitzahlen zu welchen E-Mail-Adressen gehören. :mrgreen:

Geben Sie Ihre PLZ und Straße auf der folgenden Seite ein und kontrollieren Sie, welchen Preis Sie gewonnen haben.

Ihre PLZ
Sie und (10) andere Personen wurden ausgewählt
SIND SIE HEUTE DER GLÜCKLICHE GEWINNER?
HIER KLICKEN

Natürlich ist die PLZ des Empfängers (die ja angeblich gewonnen hat) unbekannt, sonst würden über 99 Prozent der Empfänger sofort den Schwindel bemerken. Nur für den Fall, dass es noch nicht jeder weiß: Postleitzahlen haben mit E-Mail genau so viel zu tun wie ein Voodoo-Opferritual mit einem Hochamt im Gottesdienst der Nordelbischen Landeskirche. Ob das etwas miteinander zu tun hat? Na, für eine Antwort einfach mal in den Gottesdienst gehen, dann wird das klar! 😀

Aber endlich ist sie gekommen, die dumme Standardphrase der dummen Spammer: „Click here“. Kein fühlendes Wesen (also jemand anders als ein Spammer oder Werber) würde so einen dummen Stummeltext in seine Mitteilungen schreiben. Und das Ganze dann auch noch kombiniert mit einer Übersetzung von engl. „lucky winner“, bei der dem Dolmetscher leider das Sprachgefühl etwas zu hastig verabreicht wurde.

02681 Callenberg – (8) Personen wurden ausgewählt
38685 Langelsheim – (11) Personen wurden ausgewählt
40723 Hilden – (6) Personen wurden ausgewählt
40593 Düsseldorf Urdenbach – (10) Personen wurden ausgewählt
97080 Würzburg – (13) Personen wurden ausgewählt
81541 München – (10) Personen wurden ausgewählt
27386 Hemsbünde – (12) Personen wurden ausgewählt
54518 Platten – (10) Personen wurden ausgewählt
35119 Rosenthal – (10) Personen wurden ausgewählt

Ich gratuliere dem Spammer dazu, dass er ein Postleitzahlenverzeichnis hat. Das hat nicht jeder! Und vor allem kommt nicht jeder auf die Idee, dass das irgendwas mit E-Mail zu tun hat, nein, darauf kommen nur die Dümmsten. :mrgreen:

KLICKEN SIE HIER UM DEN PREIS ZU SEHEN

Unsubscribe me from this list

Klar doch, „Click here“.

Der Link geht nicht etwa direkt auf eine Website und schon gar nicht zur Website von Lidl, sondern zu einem Weiterleitungs- und Trackingskript in der Domain getsta1224661 (punkt) getstability (punkt) com; natürlich mit angehängter eindeutiger ID. Wer darauf klickt, teilt also den Kriminellen schon mit, dass die Spam angekommen ist und beklickt wird. Das wird ganz sicher Folgen haben, und zwar bis zu achtzig… nein, nicht nur einmal, sondern jeden verdammten Tag im Posteingang. Aktive Mailadressen von Leuten, die in Spam klicken, werden unter Kriminellen ausgetauscht und gehandelt. Deshalb klickt man nicht in eine Spam. Und nein, das ist nicht der einzige Grund. Der mögliche Ärger wiegt niemals die befriedigte Neugierde auf.

Nach der üblichen Kaskade von Weiterleitungen geht es in die Website der Domain lidl (punkt) gunstig (strich) testen (punkt) com. Ja, „gunstig“. Dort erfreut die folgende Seite das Opfer:

Screenshot der betrügerischen, mit E-Mail-Spam beworbenen Seite im Web

Um an diesem angeblichen Gewinnspiel – das, wie ich schon gesagt habe, mit Lidl nichts zu tun hat – teilnehmen zu können, muss man sich nicht nur eine Zahl zwischen 1 und 10 ausdenken können, sondern außerdem Javascript im Browser zulassen. Ich rate strikt davon ab, irgendwelchen Unbekannten in einem anonymisierenden Medium das Privileg einzuräumen, Code auf dem eigenen Computer ausführen zu können, denn diese Welt ist leider nicht so idyllisch wie die Neue-Welt-Illustrationen aus einem Wachtturm der Zeugen Jehovas, sondern voll von asozialen, gefährlichen und absolut skrupellosen Arschlöchern. Spammer zum Beispiel…

Ich habe mir auf einem besonders gesicherten System¹ mehrfach das „Vergnügen“ gegeben, mal alle meine Glückszahlen von 1 bis 10 durchzuprobieren; und – oh himmlisches Wunder! – mit jeder dieser Zahlen habe ich den Hauptgewinn eines 500€-Einkaufsgutscheines gewonnen!

Screenshot meines 'Hauptgewinnes' mit der Glückszahl 7

Es gibt dort einfach nur Hauptgewinne! Nichts Kleineres. Keine Trostpreise. Und gar keine Nieten. Und die in der Spam erwähnte Postleitzahl braucht man zum Gewinnen auch nicht… :mrgreen:

Oh doch, man braucht sie. Denn irgendwo muss der „Hauptgewinn“ ja hingehen. Und deshalb darf man in den folgenden vier Minuten unter dem psychologischen Druck einer wegtickenden Uhr (und damit eines wegflatternden lila Lappens der Europäischen Zentralbank) einen kleinen Datenstriptease vor Kriminellen machen:

Stufe eins der Eingabe von persönlichen Daten: Vorname, Nachname, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum, Zustimmung zu 'Ich bin damit einverstanden, dass der Veranstalter und seine Partner mich postalisch, telefonisch oder per E-Mail über Angebote aus ihrem jeweilgen Geschäftsbereich informieren. Die Partner (Link) kann ich hier selbst bestimmen (Link), ansonsten erfolgt eine Auswahl durch den Veranstalter nach freiem Ermessen. Das Einverständnis kann ich jederzeit widerrufen. Weitere Infos dazu hier. (Link) Mit den Datenschutz- (Link) und Teilnahmebedingungen (Link) bin ich einverstanden.

Wenn die Zeit so knapp ist, wird wohl kaum jemand die Bedingungen lesen, mit denen er klicki-klicki sein Einverständnis erklärt, um gewinnen zu können, sondern schnell ausfüllen und absenden… um dann festzustellen: Huch! Das waren aber noch nicht genug Daten²:

Stufe zwei der Eingabe von persönlichen Daten: Anschrift, Postleitzahl, Wohnort und Mobiltelefonnummer.

Nach diesem Schritt reicht es auch endlich für einen kriminellen Identitätsmissbrauch aus! Aber selbst, wenn es nicht ganz so übel laufen sollte, hat man einem asozialen, nach Scheiße stinkenden, kriminellen Spammer einen lustigen halbseidenen Adresshandel ermöglicht, dessen Folgen…

…nicht mehr so leicht aus der Welt zu schaffen sind. Immerhin leitet er den Widerruf noch an die völlig unbekannten „Sponsoren“ weiter, und das wars dann mit seiner Verantwortung.

Ach ja, wer glaubt, dass er morgen einen Gutschein im Briefkasten hat, wenn er das alles ausfüllt, hat sich natürlich geschnitten. Wer nicht versteht, warum das so ist, möge diesen Artikel bitte einfach noch einmal in aller Ruhe von vorne lesen! Wenn sich dann immer noch keine Einsicht breit macht, empfehle ich ein Gespräch mit einem erwachsenen Mitmenschen durchschnittlicher Bildung.

Deshalb sollte man eben niemals auf eine Spam reinfallen. Auch nicht, wenn sie von ihrem Layout her wie eine E-Mail eines renommierten Unternehmens aussieht. Jeder talentierte Zehnjährige kann ein solches Layout machen, indem er sich bestehendes Originalmaterial des Unternehmens etwas anpasst. Und schon gar nicht sollte man auf eine Spam reinfallen, wenn sie tolle Gewinne verspricht, wenn man nur „Click here“ macht und auf irgendwelchen Seiten massenhaft persönliche Daten preisgibt. Spam ist immer ein ganz schlechtes Zeichen. Der beste Schutz vor Internetkriminalität ist ein großes Misstrauen gegenüber E-Mail sowie die Fähigkeit, Spam schnell als solche zu erkennen und zu löschen, statt darin herumzuklicken.

¹Ein besonders gesichertes System meint nicht ein Antivirus-Schlangenöl und eine „personal firewall“, sondern weitergehende Maßnahmen. Wer nicht weiß, wie man sich ein besonders gesichertes System aufsetzt, sollte gar nicht erst über einen Klick in eine Spam nachdenken!

²Wer schnell Daten für einen derartigen Test braucht, nimmt am besten den Fake Name Generator, um nicht versehentlich echte Adressen zu produzieren.