Stilvolles Deutsch Sprachkompetenz kann manchmal einer Spam einen seriösen Anschein etwas Ernsthaftigkeit verleihen. Bei allem Streben nach gestalterischer Exzellenz in eurer HTML-formatierten Drecksmail, an dieser Kleinigkeit scheitert ihr in erbärmlichster Weise. Wo so viel Hirn Verbrannts ist, da wirds auch nichts mit dem Appell an unterfickte Zeitgenossen, sich mit einem billigen Markenimitat aufzuwerten. Und auf die dummdusselige Idee, eine Spammail „in seinem Browser anzuschauen“, sorry, „to view a stupid spam mail in a browser“, kommt auch niemand, and who wants to read more of this stuff… Nee, ihr depperten Spammer, derartig mies wird das niemals etwas, da kriegt ihr auch durch die plumpe Masse dieser Drecksmail niemanden zum Klicken. Ganz im Gegenteil, spätenstens nach dem Anblick der dritten derartigen Spam ist jedem klar, was von euren Kommunikationsimitaten zu halten ist.
Schlagwortarchiv „HTML“
Programme, die funktioniert.
To elias! We‘re giving away a Free Dell XPS! #66805
Hey, es gibt etwas geschenkt! Aber irgendwie bin ich beim Öffnen der HTML-formatierten Mail nicht so überzeugt davon…
…dass die Absender wirklich etwas zu verschenken haben.
Ganz „herzerfrischend“ übrigens das unten eingebettete Bild, das von einem Server mb01 (punkt) com
nachgeladen wird und dabei eine nummerische ID an diesem Server übergibt, anhand derer bereits beim Lesen der Mail den Spammern bestätigt wird, dass diese Spam auch angekommen ist. So billig eine Spam auch ist, wenn man nur noch an Adressen schreibt, bei denen auch was ankommt, wird sie noch effektiver und damit für die Spammer noch lohnender. Deshalb versuchen Spammer immer wieder, ihre Adresslisten zu bereinigen.
Gut, dass ich in Mails grundsätzlich keine Bilder aus dem Internet nachladen lasse. Dies ist eine Einstellung, die ich jedem Menschen empfehle – und die Darstellung von HTML-formatierten Mails sollte standardmäßig auch abgeschaltet sein, um einige gängige Maschen der Internet-Kriminellen zu unterdrücken. Gute Mailsoftware lässt solche Einstellungen zu.
Übrigens: Die brüllenden Links der Marke WIR SCHENKEN DIR EINEN COMPUTER WENN DU KLICKST gehen auf den Server emarketings (strich) online (punkt) com
, der generell häufig in Spams auffällt. Was immer dort auch angeboten wird und auf welchem Wege diese Angebote auch kommen mögen, es ist durchweg als unseriös und potenziell betrügerisch zu erachten.
KaZINo
Das ist ja ein toller Betreff. Da hat jemand aber ganz große Lust, an jedem Spamfilter vorbeizukommen. Schade nur, dass die Idee mit dem „z“ schon etwas älter ist und dass meine Ausdrücke hier keine Untescheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben machen – so ist die dumme Post doch im Glibbersieb gelandet.
Einmal ganz abgesehen davon, dass es schlicht saudumm ist, seine Mail über eine dynamische IP-Adresse aus einem Botnetz zu versenden, das kommt nur noch zu mir durch, wenn alles andere sehr koscher ist. (Und auch das nur, weil einige Leute aus meinem Umfeld ihren Mailserver lieber zuhause stehen haben.) Aber wenn man dann in der Mail noch eine Domain verlinkt, die noch nicht einmal einen Tag alt ist, denn kann man sich zumindest in meinem Fall die Trickserei mit dem Maskieren des Wortes „Casino“ auch sparen. Zumal die tolle Botschaft in eurer Nullpost…
…auch nicht gerade ein Kriterium für richtigen Inhalt erfüllt.
Tut mir bitte einen Gefallen: Wenn ihr sogar zum überzeugenden Spammen zu blöd seid, lasst es bitte einfach. Mein Zwerchfell wird es euch danken.
be all that you can be
Manchmal werden Spammer in ihrem Bemühen, an den Spamfiltern vorbeizukommen, richtig „kreativ“ und greifen ganz tief in die HTML-Trickkiste, um überhaupt keinen filterbaren Text mehr in der Drecksmail zu haben. Stattdessen gibt es eine eingefärbte HTML-Tabelle in schönster Blockgrafik-Ästhetik der Marke 8-Bit-Ära. Ein Ausblick auf die Basteleien, die noch auf uns alle zukommen werden, gibt das folgende, ganz aktuelle Stück Sondermüll der Betrugsapotheker mit ihren niemals gelieferten Pimmelpillen…
…das es allerdings trotz aller Mühen der Verbrecher nicht am Spamfilter vorbei geschafft hat, weil einfach ein bisschen der Text in diesem Machwerk fehlte. Und das ist auch besser so.