Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Schlagwortarchiv „Datenstriptease“

@PrizeBoost76106 – Zwitschernder Betrüger…

Dienstag, 23. September 2014

Twitterspammer's Hall of Shame: @PrizeBoost76106

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen sich der mutige Einsatz von Technik und das Streben nach gestalterischer Exzellenz mit gnadenloser Dummheit paart. Die, bei denen die Worte erst einmal Luft holen müssen, ehe sie das Gesehene beschreiben können. Wenn du hier landen willst, Spammer, dann würde eine Lobotomie nicht viel an dir verändern…

Da hat sich ein Verbrecher gefragt: Wie können wir die Twitter-Nutzer mal abzocken. Und dann kam ihm plötzlich die Idee, es einfach so zu machen wie die Vorschussbetrüger. Einfach Spamtweets als Antworten auf irgendwelche Tweets rauspusten…

Tweet von @goebelmasse: Betreff einer Spammail: I am very bored, let's talk... für Leute, die Kommunikation von Inhalten emanzipieren -- Antworttweet von @PrizeBoost76106: You earned 1 ticket to our $50k contest (for real!). Click our linky & use pass 2198 to redeem.

…scheißegal, ob die Sprache passt oder nicht. Und in diese Spamtweets reinschreiben, dass der Empfänger dieser gnadenreichen Antwort jetzt echt, total wahr und wirklich die ganz dicke Chance hat, 500 grüne Lappen mit Benjamin Franklin vorne drauf zu gewinnen. Frisch vom Geldbaum gepflückt. Alles, was man tun muss, um an das Geld zu kommen…

Screenshot vom Kurzprofil des Twitterspammers mit der Aufforderung: NOTICE TO WINNERS: A unique prize code is needed 2 enter our private contest. Click the link below -- gefolgt von einem Link, der unnötigerweise über bit.ly maskiert wurde.

…ist, einen über bit.ly maskierten Link eines Spammers zu klicken, um eine Website eines Spammers zu besuchen, auf der man dann eine Ziffernfolge eingibt.

Ich habe die für mich recht frische Twitter-Betrugsnummer jetzt nicht bis zum bitteren Ende durchprobiert, aber als nächstes kommt… nach einer schier endlosen Kaskade von Weiterleitungen… auf einer Webseite in der Domain freelotto (punkt) com der Hinweis, dass ich gewonnen habe.

Screenshot der betrügerischen Website mit der Gewinnmitteilung

Ich bin ja sowas von glücklich! Niemals hätte ich das erwartet. Ich hätte geglaubt, dass ein Krimineller mir einfach sagt, dass ich leider eine Niete gezogen habe und mir mehr Glück beim nächsten Mal wünscht. Spammer sind die dollsten Lotterieveranstalter, bei denen verliere ich niemals! :mrgreen:

Es ist zwar nicht mehr von möglichen 50.000 US-Dollar die Rede, aber von einem garantierten Gewinn. Alles, was noch fehlt, ist ein kleiner Datenstriptease mit bereits genügend Angaben, um einen kriminellen Identitätsmissbrauch zu machen. (Wenns um die Übersendung von Geld geht, werden mit Sicherheit noch weitere Angaben nachgefordert.) Auf einer obskuren Seite, die durch Spam auf Twitter verbreitet wird. Was kann da schon schiefgehen. Der asoziale Spammer verspricht doch extra mit heiligem Spammerehrenwort, dass die E-Mail-Adresse niemals weitergegeben wird, genau so, wie er zuvor versprochen hat, dass ich wirklich gewonnen habe. Und jetzt stehe ich vor meinem Gewinn, zugesagt auf einer tollen Website…

Für alles weitere verweise ich mal auf die Reputation, die sich diese tolle Website im „Web of Trust“ erworben hat. Kurz zusammengefasst: Betrug, Spam, Phishing, Schadsoftware und unerwünschte Werbung; vorangetrieben mit irreführendem Marketing und natürlich mit Spam, Spam, Spam auf allen nur denkbaren Kanälen. Oder, um es mit CatSwipe zu sagen:

Stiehlt Geld, versendet tonnenweise Spam an dich, erzählt dir, dass du Millionen von Dollar gewonnen hast, aber du musst denen immer erstmal Geld senden, um es zu kriegen

Der hier vorgestellte Enthirnungsrest von Twitterspammer hat seine Spam übrigens als Affiliate-Geschäft betrieben, und vermutlich auf sehr viel mehr Kanälen als diesem einen. Die Ziffernfolge hinter der Twitter-ID macht ja schon deutlich, wie viele Accounts möglicherweise angelegt wurden.

Re: Ihre Ueberweisung

Mittwoch, 27. März 2013

Absender dieses Sondermülls ist vorteil (at) vorteil102 (punkt) info.

Hallo ,

Interesse an 2600,- Euro?

Hier Klicken und nachschauen wie es geht:

http://www.vorteil102.info/

Sie müssen an keinem Gewinnspiel teilnehmen, nichts kaufen oder dergleichen.

Die 2.600,- Euro bekommen Sie ohne das Sie etwas dafür tun müssen.

Neugierig?

http://www.vorteil102.info/

Hallo, ich kenne dich nicht und will dir einfach so fünf lila Lappen schenken. Weil ich die so rumliegen habe. Verstehst du?! Ich bin der Weihnachtsmann. Ich gebe jedem 2600 Euro. Ich habe so einen Geldbaum und weiß nicht, wo ich das verdammte Laub hinschmeißen soll. Komm, das musst du mir glauben! Ich will dich nicht bescheißen, ich will dich beschenken. Ganz großes Spammerehrenwort. Macht dich das nicht neugierig? Komm schon, klick auf einen Link in einer kriminellen Spam…

Wer darauf klickt, wird zu sparen-2013 (punkt) com weitergeleitet und kann dort eine tolle Seite ohne Impressum bewundern, die das Blaue vom Himmel runterverspricht:

Screenshot der betrügerischen Website

Dort kann man sich nicht nur über Stilblüten wie „Die gesetzlichen Kassen sind veraltet“ amüsieren, sondern auch seinen Vornamen, seinen Nachnamen, seinen Geburtstag und seine Mailadresse angeben. Völlig risikolos, denn der Spammer verspricht mit ganz großem Spammerehrenwort:

Ihre Teilnahme ist nur möglich, wenn Sie eine gültige E-Mail Adresse angeben. Aber keine Angst, Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben!

Eine solche Zusicherung auf einer Website ohne Impressum, die mit illegaler Spam in die Aufmerksamkeit getragen wird, ist natürlich sehr lächerlich. Leider steht zu befürchten, dass einige Menschen darauf reinfallen. Die füllen dann vermutlich auch die zweite Seite vollständig aus:

Weiterer Datenstriptease auf einer betrügerischen Website

Nach der Angabe eines üblichen Satzes unglaubwürdiger Phantasiedaten und einer Wegwerfmailadresse habe ich mich sehr über die Anrede „Herr Sickmund Fraud“ gefreut und harre dessen, was da noch an Bullshit kommen wird. :mrgreen:

Was Spammer mit solchen Daten anstellen, wurde etwa bei den angeblichen Groupon-Rechnungen sichtbar. Die Angabe einer vollständigen Anschrift ermöglicht zudem einen kriminellen Identitätsmissbrauch und wird mit Sicherheit dazu führen, dass der wertvolle Datensatz in den Datenbanken halbseidener und krimineller Zeitgenossen zirkuliert.

Datensparsamkeit ist der wichtigste Schutz gegen diese Machenschaften – und natürlich, dass man derartige Spam ansonsten einfach löscht, ohne reinzuklicken. Es mag ja sein, dass das Geld manchmal auf der Straße liegt, aber dieses „Geld auf der Straße“ wird einen niemals in der Form einer illegalen Spam anbrüllen…

SEO-Spamsau: Versicherung2012.net

Samstag, 22. Oktober 2011

Die grunzende SEO-Kommentarspamsau des Tages: versicherung2012.net

Name: autoversicherung vergleich stiftung warentest
Homepage: http://versicherung2012.net/autoversicherung-vergleich-stiftung-warentest.html

Regulation Iron, page complete each few effect about race attach launch concern method region cell help status admit wonder used food follow as shoulder distinction message matter model fear chapter planning noise nature amount set similar district save live attention hot lead faith accept enter card publish housing essential simple income culture rise yet marriage about promise technique look present age remove link what only tea front reflect application freedom settlement loss story know drink character unemployment about administration dead requirement plenty compare cry award side until fair proposal call unemployment demonstrate chairman

Ein toller „Kommentar“, der völlig klar macht, dass er sich nicht mit seinem „Inhalt“ an Leser richtet, sondern mit seinem Link an die Bots der Suchmaschinen. Deshalb auch diese tollen Keywords als „Name“. Nur, damit Menschen in Zukunft, wenn sie nach einem Vergleich von Autoversicherern durch die Stiftung Warentest suchen, stattdessen diese tolle Möglichkeit zum Datenstriptease vor kriminellen Spammern präsentiert bekommen:

Screenshot der betrügerischen Website

Der Screenshot zeigt nur einen Teil der einzugebenden Daten, ich hatte keine Lust, mich mit falschen Angaben durch das ganze Prozedere zu kämpfen.

Dass man dort nicht etwa eine irgendwie günstige Versicherung finden kann, sondern von vorne bis hinten betrogen wird, zeigt schon der dreiste Missbrauch der Bezeichnung Stiftung Warentest, deren Reputation durch solches Blendwerk „abgestaubt“ werden soll. Mit der echten Stiftung Warentest hat die Website unter versicherungen2012 (punkt) net natürlich nichts zu tun. Der Mensch, der diese Domain verwendet, zieht es vor, sie anonymisiert (über WhoisGuard) zu verwenden, damit nicht etwa ein paar Polizeibeamte an seiner Tür klingeln und dem kriminellen Spuk ein Ende bereiten. Die zum Schein eingetragen Daten (eine Anschrift in Polen) dürften somit genau so irreführend sein wie der falsch erweckte Eindruck, es handele sich um einen Dienst der Stiftung Warentest.

Dank dieser Form der SEO-Spam gilt leider immer wieder einmal: Wer sich blind auf Google verlässt, ist verlassen. Zum Glück ist es diesen äußerst unseriösen Vollpfosten zurzeit noch nicht gelungen, auf der ersten Seite im Google-Ergebnis zu erscheinen und auf diese Weise Menschen zu mittelbaren Opfern der Spam zu machen.

Ich werde mir auch in Zukunft immer wieder einmal einen dieser „Kommentatoren“ rauspicken, die mit verlinkten Keywords die Indizes der Suchmaschinen beeinflussen wollen, auf dass die Menschen nicht mehr das finden, was sie suchen, sondern das, was die SEO-Kommentarspammer sie finden lassen wollen. Diese „Kommentare“ sind reine Spam, ein asozialer, widerwärtiger und böser Missbrauch von Kommunikationskanälen auf Kosten vieler anderer Menschen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Formen der Spam steht hier jedoch ein Verursacher mit Sicherheit fest – eben der Betreiber der so „hochgebrachten“ Website. Es kann sich auch nicht um Sabotage durch den Mitbewerb handeln, denn niemand kann ein Interesse daran haben, dass sein Konkurrent einen Vorteil am Markt erlangt. Deshalb werde ich diese Websites, die ganz sicher von Leuten betrieben werden, die selbst spammen oder Spam bei anderen Leuten in Auftrag geben, hier immer wieder unter Namensnennung, aber ohne Link erwähnen und als Spammer brandmarken. Wenn sie eine gewerbliche Website betreiben und eine solche „lobende Erwähnung“ nicht wünschen, kann ich ihnen nur empfehlen, auf das gleichermaßen asoziale wie illegale Werbemittel der Spam zu verzichten. Sie könnten es ja mal mit Inhalten versuchen, die auch Leser anziehen.