Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Kategoriearchiv „Print“

Inhalte durch Werbung finanzieren

Dienstag, 25. März 2014

Die Zeitungen zahlen nun den Preis dafür, dass sie schon vor langer Zeit die Kosten der von ihnen erzeugten Inhalte vom Gegenwert geschieden haben, den diese für ihre Leser haben. Oder, um es etwas anders zu sagen: Es liegt nicht daran, dass ‚das Internet die Werbung von der Inhaltserzeugung abgekoppelt‘ hätte, es liegt daran, dass sich Werber (völlig zu recht) einen Dreck um journalistische Ideale scheren. Es ist unfassbar ermüdend, die Verteidiger der Zeitungen reden zu hören, als sei das Werbegeld ein für sie von Gott gegebenes Recht, und dass Google und Facebook sie irgendwie bestehlen würden, während in Wirklichkeit Google und Facebook auf die anständigst mögliche Weise gewinnen, nämlich, indem sie einen besseren Gegenwert für das Geld der Werbetreibenden anbieten.

Ben Thompson, schnell von mir ins Deutsche übelsetzt. Via neunetz.com.

Hallo Werber? Einschläge?

Donnerstag, 23. Januar 2014

Titelseite des hannoverschen Wochenblattes von heute: Sonnabend beginnt der Frühling, 900 Aussteller aus 19 Nationen präsentieren sich auf der Verbrauchermesse

Selten nur wird die manifeste Geisteskrankheit, die Verachtung aller Intelligenz, die völlige Negierung jeglicher Wirklichkeit des gesamten industriellen Lügenapparates, den man mit dem Wort „Werbung“ zusammenfasst, so offenbar wie heute in Hannover: Menschen tragen die als Zeitung getarnte Reklame-Wurfsendung des hannöverschen Madsack-Verlages bei Temperaturen von minus zwei Grad Celsius durch Ostwind, gefrierenden Nieselregen und Schnee; und gleich auf der Titelseite wird von einem PR-Pseudojournalisten behauptet, dass am Samstag der Frühling beginne, weil dann ja eine so genannte „Verbrauchermesse“ anfange, auch mit ganz vielen „Shopping“-Möglichkeiten, wie man das heutzutage als hirnverkokster Reklame-Idiot nennt, wenn man den Vorgang des Kaufens selbst als ein tolles Erlebnis verkaufen will. Als ob es von einer derartigen Messe auch nur ein bisschen wärmer würde. Ganz im Gegenteil…

Und. Selten nur wird die Abstumpfung gegenüber der manifesten Geisteskrankheit der industriell produzierten Reklame so manifest wie heute, einem Tag, an dem dieser Bullshit vor aller Augen liegt und niemand mehr Anstoß daran nimmt.

Hier zur Ergänzung die Wettervorhersage für Samstag, den 25. Januar 2014: Tagsüber teilweise bewölkt bei Temperaturen zwischen minus sechs und minus acht Grad Celsius, gegen Abend hin zunehmende Bewölkung bei Tiefstwerten von minus elf Grad Celsius. Dazu weht ein frühlingshaftes Lüftchen aus östlichen bis südöstlichen Richtungen mit einer Windgeschwindigkeit von 25 bis 35 Stundenkilometern.

Man sollte diesen hirnverkoksten Menschenfeind von Werber einfach für ein paar Stunden frühlingshaft bekleidet an die „frische“ Luft dieses Samstages setzen! 👿

Deutschland: Angriff der Klonmonster

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Diese „wunderschöne“ Reklame eines Unterhaltungselektronik-Verkäufers fiel etlichen Hannoveranern während des letzten Wochenendes entgegen, als sie ihre kostenlose „Zeitung“ namens „Hannover am Sonntag“ auffalteten, um zwischen der ganzen Reklame das bisschen Simulation redaktioneller Inhalte zu suchen. In diesem Dreckwerk Druckwerk entledigten sich Werber im Auftrage von Medimax der Aufgabe, den Menschen einen Fernseher schmackhaft zu machen. Da die olympischen „Spiele“ gerade vorbei sind und auch kein großes Fußball-Ereignis ansteht – so scheinen sich die wenig talentierten Werber „gedacht“ zu haben – kann man ja als „Grund“ für den Erwerb eines neuen Fernsehgerätes den bevorstehenden Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland hernehmen. Am Ende dieser „Überlegungen“ stand der kollektive Gedanke „fuck it!“ stand das folgende Ergebnis, das von wehrlosen Rotationsmaschinen vieltausendfach auf Papier gedruckt wurde, welches über einen eingespielten Apparat aus etlichen dafür bezahlten Menschen in ebenso wehrlose Briefkästen verklappt wurde:

Scan der Werbung, Gesamteindruck

[Für eine vergrößerte Ansicht einfach aufs Vorschaubild klicken…]

An diesem Ergebnis entzückt nicht nur der QR-Code für jene, die sich davon nicht abschrecken lassen, und auch bei der biblischen Zahl des Tieres aus der Offenbarung des Johannes neben dem flaggentümend eingefärbten Umriss der hübschen, kleinen Republik im Zentrum Europas hört der Schrecken nicht auf. Denn die so symbolisierte Republik – nur echt mit schnell reingearbeiteter Linsenreflexion, damit man sieht, dass der Grafiker weiß, wie man einen Linsenreflex mit Photoshop reinmacht – wird überrannt von einer seltsamen und höchst lächerlichen Armee von Photoshop-Klonmonstern, die in gar nicht passender Persepktive draufgepatzt wurden:

Detail mit den Klonmonstern aus der Werbung

Man kann sich bei diesem „Werk“, das übrigens bei längerer Betrachtung über viele Minuten hinweg immer noch ein bisschen mieser wirkt, allerhand Fragen stellen. Zum Beispiel die Frage, wie viele verschiedene Köpfe hier in die große Kopfmasse über „Schland“ geklont wurden. (Beim Versuch einer Zählung sollte man sich allerdings nicht davon verwirren lassen, dass die Köpfe manchmal gespiegelt wurden.) Oder die Frage, wieso die Proportionen der Leute im Vordergrund so seltsam aussehen, wieso ihre Beine zum Teil so unantomische Kurven aufweisen und wieso die Frau auf der linken Seite erkennbar die selbe (und nicht einfach nur die gleiche) Hose trägt wie die zu drei Vierteln sichtbare Frau ganz rechts. Oder die Frage, wieso dieses Arrangement von Klonmonstern mit seinem unscharfen Rand die Form erhalten hat, mit der es gedruckt wurde. Oder die Frage, wie der Betrachter den Hirnkitzel überwinden soll, der dadurch entsteht, dass eine pseudoperspektivische Anordnung von „Personen“ auf einer Sicht der Republik direkt von oben herab montiert wurde? Oder die Frage, warum der „Grafiker“, der dieses großartige Werk der art brut geschaffen hat, auf die Idee gekommen ist, dass er durch exzessive Anwendung des Gaußschen Weichzeichners die Schwächen seiner ebenso exzessiven Kopierstempelbenutzung „elegant“ verbergen könnte, wenn der Umriss der Bundesrepublik dabei auf jeder Höhe scharf ist. Oder die Frage, warum weder der Grafiker selbst, noch jemand anders in der Reklamefirma noch jemand bei Medimax vor dem Druck gemerkt hat, dass das Ergebnis einfach nur so richtig scheiße aussieht.

Man kann sich allerdings auch die Frage stellen, was dieser namenlose Grafiker wohl von Beruf ist und welches Studium man eigentlich abbrechen muss, um bei der für diese Realsatire verantwortlichen Werbefirma etwas zu werden.

Nur eine Frage kommt einem nicht mehr auf: Die Frage, ob man diesen tollen Fernseher kaufen möchte… :mrgreen:

Sorry, Medimax, aber diese Werbung ist das miesteste, was ich seit langem gesehen habe. Und ich habe viel gesehen…

Gute Butter

Dienstag, 11. Mai 2010

Die ganz normale Reklame und der Hang der Werber, sich tolle Namen für die Produkte auszudenken, sie geben einem doch immer wieder zu denken. Zum Beispiel könnte man sich die Frage stellen, was wohl das Gegenteil…

Gute Butter

…von „guter Butter“ sein könnte.