Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Weed Online Bestellen

Sonntag, 5. Juni 2022, 12:43 Uhr

Im Moment ist es mal wieder übel mit der Kommentarspam. 😑️

„Weed Online Bestellen“, so nannte sich der Kommentator auf Unser täglich Spam mit seiner interessenmäßig recht engen, aber dafür völlig impressumslosen „Homepage“. Es ist zwar auf jeder Seite ein Impressum verlinkt, aber der Link führt auf einen HTTP-Fehler 404 „Datei nicht gefunden“. Diesen Link aus der benutzten Vorlage zu entfernen war dem spammenden Betrüger offenbar zu viel Mühe. Wenn er sich Mühe mit seinem Betrug geben wollte, brauchte er ja auch nicht zu spammen, sondern könnte gleich arbeiten gehen. 🛠️

Der Kommentar wurde heute morgen um 7:04 Uhr von einer kanadischen IP-Adresse eines großen Hosters (Abuse-Mail ist draußen) mit einem schlechten Spamskript abgesetzt, das auch für menschliche Leser unsichtbare Felder ausfüllt. Letzteres macht die Filterung für mich angenehm einfach. Einmal ganz davon abgesehen, dass bei mir jeder Blogkommentar mit dem Wort „online“ pauschal als Spam aussortiert (und vielleicht bei Fehlern später händisch freigeschaltet) wird, weil denkende und fühlende Menschen dieses Wort praktisch nicht in einem Kommentar benutzen. Wer selbst ein Gehirn hat, hält es für selbstverständlich, dass jeder andere Mensch weiß, dass etwas aus dem Internet irgendwie „online“ verfügbar ist und kommt gar nicht auf die Idee, das eigens zu erwähnen. „Online“ ist eines dieser Wörter, die seit über anderthalb Jahrzehnten beinahe nur in SEO-Kommentarspam mit hoher Keyworddichte vorkommen. Eine solche Spam richtet sich nicht direkt an Menschen, sondern sie soll Suchmaschinen manipulieren, damit die Menschen nicht mehr finden, was sie suchen – zum Beispiel, wenn sie naiv und in das Opferschema von Betrügern passend die Suchmaschine ihres Vertrauens befragen, wo sie online Brokkoli bestellen können – sondern nur noch das, was stinkende SEO-Spammer sie finden lassen wollen. Es ist eine Form der Spam, für die ich höchste Verachtung habe, noch mehr Verachtung als für die ganze Scheiße, die jeden Tag mein Mailpostfach flutet. Warum? Weil diese Spam naive Menschen an einer Stelle mit Spam konfrontiert, an der sie gar nicht daran denken, dass sie es mit Spam zu tun haben könnten: In den Suchergebnissen einer Web-Suchmaschine. 🙁️

Ich finde es übrigens schade, dass Spammer nicht spontan Feuer fangen. 🔥️

Der Kommentator hat mit seinem „Namen“ und der damit verlinkten Homepage sein eigentliches Werk getan, und in der lästigen Pflichtübung seines Kommentares schmiert er mir nur noch ein bisschen Honig um den Mund, weil er glaubt, dass sein Dreck dann eine bessere Chance hat, stehenzubleiben:

I’m not that much of a online reader to be honest but your blogs really nice, keep it up!
I‘ll go ahead and bookmark your website to come back later.

All the best

Gelesen, geekelt, gelöscht. 🖕️

Foto einer prächtigen getrockneten HanfblüteUnd zum Abschluss noch ein wichtiger Tipp für jene Menschen, die wirklich eine Website suchen, auf der sie das zurzeit für Genusszwecke in der BRD illegale Cannabis bestellen können: Seid skeptisch bei den Ergebnislisten von Web-Suchmaschinen! Seid so skeptisch, dass ihr euch einen völlig anderen Weg sucht! Das Geld ist viel zu schade, um es irgendwelchen Betrügern zu geben, damit sie in den Puff gehen können. Die durch eine Websuche auffindbaren impressumslosen Websites, die ihren Besuchern mit vielen tollen Bildern prächtiger getrockneter Blüten erzählen, dass es völlig einfach und sicher ist, Cannabis im Internet zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen, scheinen zurzeit ausschließlich das Resultat derartiger SEO-Spam zu sein. Ja, ich habe mir eben einige angeschaut, die ich mit einer Web-Suchmaschine gefunden habe. Die Bitcoin, die man dort bezahlt, sind weg und können nicht mehr zurückgeholt werden. Eine zusätzliche Erleichterung für die Betrüger ist es, dass keiner ihrer Kunden einfach zur Polizei gehen kann, um Strafanzeige wegen Betruges zu erstatten. Jedenfalls nicht, wenn er dort „Mein Grasdealer aus dem Internet hat mich betrogen“ sagen muss. 💸️

Was meint ihr wohl, warum es eine (übrigens illegale) SEO-Spam wie die hier beschriebene gibt? Die gibt es, weil Menschen einer Web-Suchmaschine immer noch vertrauen und glauben, dass die ersten Plätze einer Websuche etwas „Gutes“ seien, worauf man sich verlassen könne. Das stimmt nicht. Es stimmt schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Ich werde an dieser Stelle nicht darlegen, wie man illegale Substanzen im Internet bestellt – was natürlich geht – aber das eine merkt euch bitte und vergesst es nicht wieder: Die richtigen Anbieter findet man nicht durch Googeln. 🛑️

Und eigentlich hättet ihr da auch selbst drauf kommen können. 💡️

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