Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


DHL Waybill Shipment Tracking

Freitag, 11. Oktober 2019, 14:10 Uhr

Oh, von DHL? Und die können nicht einmal Deutsch?

Von: DHL <dhl@sendover.net>

Nein, natürlich nicht von DHL, sondern von einem Spammer, der zu doof ist, die Absenderadresse halbwegs überzeugend zu fälschen, wenn er sie schon fälscht. Denn selbstverständlich würde DHL Mailadressen aus der eigenen Domain verwenden. Aber dafür hat der Spammer…

An: gammelfleisch@tamagothi.de

…sich genau die richtige Empfängeradresse rausgesucht, um mich vollzuspammen. Und damit ich auch wirklich bemerke, dass es sich um eine Spam handelt, selbst noch, wenn ich gerade meine Lobotomie hinter mir haben sollte, werde ich auch gleich „passend“ angesprochen:

Dear gammelfleisch,

Wer jetzt noch keine starken Zweifel daran bekommen hat, dass dieser E-Müll von DHL sein könnte, dem kann ich auch nicht mehr helfen. 😉

A parcel has been sent to you through our shipment service.

Das ist ja nett, dass mir jemand ein Paket zusenden will. Und nur einmal angenommen, ein Empfänger dieser Spam wäre extrem leichtgläubig, dann wüsste er doch trotzdem aus seiner ganz normalen Lebenserfahrung, dass auf so einem Adressaufkleber eines Paketes der Name des Empfängers (also ein anderer als „gammelfleisch“ aus der Anrede) und die Zustelladresse steht, damit das Paket auch zugestellt werden kann, aber niemals eine E-Mail-Adresse, die für die Zustellung völlig sinnlos wäre. 📦

Please confirm if the parcel belongs to you and your shipping location.
Confirm Parcel

Aua, diese Schmerzen! 🤦

Ach, „DHL“ stellt gar nicht mehr direkt zu, sondern lässt immer erst einmal die Empfänger in einem absurden Ritual mit E-Mail, Klickelink und vermutlich anschließender umfangreicher Dateneingabe „bestätigen“, dass das Paket auch für sie ist. Das ist aber ein interessantes, wenn auch etwas ineffizientes Verfahren aus der realitätsemanzipierten Fantasie eines Spammers. 🧚

Natürlich enthält der Link die zugespammte Adresse als URI-Parameter, so dass den Spammern beim Klick schon einmal mitgeteilt wird, dass die Spam auch ankommt. Wer darauf klickt, holt sich also die Pest ins Postfach. Ich habe mir jetzt nicht angeschaut, was sonst noch versucht wird, aber ich gehe davon aus, dass auf der verlinkten Seite jede Menge Daten abgegriffen werden sollen. Diese Daten gehen direkt an spammende Verbrecher und werden für Betrugsgeschäfte verwendet, was einem als Betroffenen dieses Identitätsmissbrauchs jahrelangen Ärger macht und nennenswerte Kosten verursachen kann, von der persönlich-psychischen Belastung ganz zu schweigen. Deshalb gibt man ja auch nicht leichtfertig seine Daten raus, und schon gar nicht, nachdem man in einer hanebüchenen E-Mail dazu aufgefordert wurde.

Note : Shipment payment has been paid for delivery.

Ach, das ist ja nett, dass da eine Briefmarke draufgeklebt wurde. 👛

Thank You.

Und zum Abschluss ein kalter, pseudohöflicher Dank für nichts. 🖕

Diese dumme Spam wurde mechanisch erstellt und ist ohne Grußformel und Unterschrift gültig. 🤖

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