Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 7. Oktober 2015

Zweckmäßige Blödheit?

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ich habe eine E-Mail mit einer beachtenswerten Betrachtung der „Dummheit“ der meisten Spams bekommen, aus der ich hier ein längeres Zitat veröffentliche, weil es einen bedenkenswerten und von mir so noch nicht gedachten (und deshalb auch nicht verbloggten) Gedanken formuliert:

Beim Lesen deines Blogs kommen mir immer wieder philosophische Gedanken. Wie du war ich anfangs auch immer wieder entsetzt darüber, wieviel Dreck da täglich in meinem Eingangsfach landet – und auch wie blöd (oder bequem) diese Kriminellen sein müssen, dass sie nicht in der Lage sind, eine vernünftige Rechtschreibung hinzubekommen und sich durch viele billige und mit nur etwas mehr Mühe leicht vermeidbare Fehler so schnell verraten, dass es schon fast weh tut.

Aber nach all den Jahren habe ich inzwischen den Verdacht, dass Spam nicht deshalb so blöd ist, weil die Urheber es auch sind. Ich vermute eher, dass es den Kriminellen vielmehr darum geht, alle halbwegs Intelligenten von vornherein auszusortieren, weil diese als Zielgruppe ohnehin nicht infrage kämen. Denn in der Folge würde sonst viel zu viel Aufwand betrieben werden müssen, einen Coup bis zum erfolgreichen Abschluss durchzuziehen. Etwa beim üblichen Vorschussbetrug ist der Spammer ja darauf angewiesen, bei der nachfolgenden persönlichen Kontaktaufnahme so schnell und so einfach wie möglich zum Ziel zu kommen, da kann er keinen Argwohn brauchen. Einmal installierte Trojaner sollten natürlich möglichst lange unbemerkt laufen, da kann man keinen Anwender brauchen, der dann im Zweifel weiß, wie er die eingefangene Schadsoftware schnell wieder los wird, sollte er sie tatsächlich einmal mit „bitte hier klicken“ installiert haben. Und natürlich ist auch keinem Verbrecher damit gedient, wenn ein Opfer weiß, wie es sich ggf. durch Inanspruchnahme von Judikative und Exekutive gegen einen Betrug zur Wehr setzen kann.

Also ist die Rechnung simpel, aber effektiv: Die Erstkontaktaufnahme muss mit möglichst blödsinnigen Spams erfolgen, damit Menschen, die die korrekte Rechtschreibung einigermaßen beherrschen und darüber hinaus ein Mindestmaß an IT-Kompetenz besitzen, sich mit Grausen und Kopfschütteln abwenden – auf dass so nur noch die wirklich Dummen und Ungebildeten, die sich umso leichter über den Tisch ziehen lassen, auf die billigen Tricks hereinfallen.

Danke, T.! 😉

Homeoffice

Mittwoch, 7. Oktober 2015

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Ohne Worte. Wer auf dieses unbeholfen formulierte Angebot, einen „Job“ als Konto und Paketadresse für Kriminelle zu machen, reinfällt, der ist auch mit Worten nicht mehr zu erreichen.