Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


@boostfolowz754

Sonntag, 17. Mai 2015, 13:23 Uhr

Der Twitter-Nutzer mit dem tollen Usernamen boostfolowz754 twittert zwar nicht so irre viel, oder genauer gesagt…

Screenshot des Profiles von @boostfolowz754, der 1.103 Favoriten hat, aber niemandem folgt und noch nichts getwittert hat

…twittert er gar nichts. Dafür folgt er übrigens auch niemandem und nutzt Twitter nahezu gar nicht. Das einzige, was er tut, ist hin und wieder einen willkürlich ausgewählten Tweet zu favorisieren, damit der Verfasser dieses Tweets auf @boostfolowz754 aufmerksam wird – je nach Twitter-Einstellungen vielleicht sogar in Form einer E-Mail, die den „Namen“ dieses tollen Twitterers sowie sein Kurzprofil enthält – in jedem Fall aber in Form eines Hinweises auf Twitter. Bei der Angabe des „Namens“ und des „Kurzprofiles“ hat dieser recht eigenwillig auftretende Twitterer die einzige kommunikative „Leistung“ vollbracht. Und die sieht so aus:

Buy Followers 1k=$12 -- The reality is people usually pay more attention to you when you have more followers. Buy 1000 followers for $12. Über bitly maskierte Angabe einer Website.

Der (ohne sachlichen Grund, sondern einzig zur Erschwerung der Spambekämpfung durch Twitter) über den URL-Kürzer bit (punkt) ly verschleierte Link führt übrigens zu einer impressumslosen Website in der Domain socialgold (punkt) co (punkt) za, die so aussieht:

Screenshot der durch Spam beworbenen, anonym betriebenen, mutmaßlich betrügerischen Website

Nun, ich kann natürlich niemanden daran hindern, einem vollständig anonymen Spammer, der bereits durch die angehängten Ziffern in seinem Twitter-Usernamen klar macht, wie seine gesamte Kommunikation als Wegwerfprodukt angelegt ist, wegen einer auf Twitter empfangenen Spam und einer völlig anonymen Website 12 Dollar Vorkasse zu leisten, aber… hey: Intelligenz geht anders. 😉

Apropos Intelligenz: Dieses „Bring your Twitter to life“ steht da wirklich in der Website. :mrgreen:

Einmal ganz davon abgesehen, dass irgendwelche nichtsnutzigen Follower – wenn es diese überhaupt gibt – vor allem nichtsnutzig sind. Die einzige Folge ist, dass eine größere Zahl im Twitter-Profil angezeigt wird. Wer auf so etwas abfährt, der spielt sich bei der Masturbation auch selbst einen Orgasmus vor.

Und ich dachte schon, der Bullshit mit dem „Followerkauf“ würde mir gar nicht mehr übern Weg laufen. Aber seit Twitter selbst eine mit derartigen Spam- und Betrugsmaschen vergleichbare Kommunikation gegenüber seinen Nutzern pflegt, kommt auch dieser seit Jahren vergessene Bullshit wieder.

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