Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 24. Juni 2014

Let me introduce myself

Dienstag, 24. Juni 2014

Hello, my name is Leopoldo Wagner, M. D., and I‘m your new family physician.

Wenn ein Spammer mein Arzt ist, wird der Tod zur Kur.

I want to recommend you online pharmacy with great amount of medicine and 70% discount.

Denn das einzige, was ein Canadian-Pharmacy-Spammer will, ist: Mir Pillen andrehen, die wesentlich billiger als irgendwo anders sind. Trotzdem macht der damit Reibach. Was könnte es wohl sein, was dieser Halunke bei den Pillen weglässt? :mrgreen:

I haven’t believed till I checked it by myself. I‘m sending you my vCard, so you are able to find more info about me as well as link of mentioned pharmacy.

Das ist die Innovation dieser Spam. Es steht kein Link mehr drin, sondern stattdessen hängt eine VCard dran. Die enthält hier allerdings nicht nur Name, Mailadresse und eine bemerkenswerte dienstliche Anschrift…

Screenshot der Darstellung dieser VCard im Mozilla Thunderbird

…sondern auch die URL, unter der dieser „Arzt“ aus New York, USA seine Praxis eröffnet hat, in der TLD Russlands, versteht sich.

Immer wieder lustig, was sich Spammer ausdenken, um sich an die Spamfilter vorbeizumogeln. Allerdings ist kaum zu erwarten, dass diese Masche zu einem großen Erfolg führt, denn VCards werden zwar immer noch – im Gegensatz etwa zu wirksamer Ende-zu-Ende-Kryptografie – von jedem Mailclient direkt unterstützt, sind aber im Alltag so gut wie tot. Ich habe über ein Jahr lang keine mehr gesehen. (Obwohl sie ganz nützlich sind…) Sehr viele Empfänger dieses Sondermülls werden gar nichts damit anzufangen wissen.

Besser spät als nie

Dienstag, 24. Juni 2014

Am 20. Februar des vorigen Jahres, also vor 489 Tagen, ist mir das erste Mal eine angebliche Rechnung der Telekom Deutschland GmbH in den Spameingang geflossen, die sehr trügerisch aussah und mit einem Schadsoftware-Anhang kam.

Von daher begrüße ich es, dass die Telekom Deutschland GmbH auf ihrer T-Online-Seite ihre Kunden einmal mehr über diese Spams aufklärt und sie darauf hinweist, an welchen Merkmalen jeder erkennen kann, ob es sich um eine Spam handelt oder nicht. Das von der Telekom zum Schutz empfohlene „aktuelle Virenschutz-Programm“ hilft bei den per Spam zugestellten, im Regelfall sehr frischen Trojanern allerdings so gut wie gar nicht, wie ich hier mehrfach unter dem Schlagwort „Schadsoftware“ aufgezeigt habe (darunter auch ein ganz übles Beispiel) – um so wichtiger ist es, dass Kunden dazu befähigt werden, derartige Spams mit ihrem Hirn zu erkennen und zu löschen.

Ich wünsche der Telekom Deutschland GmbH gutes Gelingen bei der Aufklärung der eigenen Kunden¹! Wer Probleme hat, kriminelle Spams zu erkennen oder generell Angst vor den Betrügern hat, sollte sich das von der Telekom zur Verfügung gestellt kurze Dokument ausdrucken und öfter mal vorm Klicken einen Blick drauf werfen… vor allem, wenns um Geld geht oder wenn irgendwelche Dokumente in irgendwelchen Mailanhängen geöffnet werden sollen oder wenn irgendwelche Links geklickt werden sollen.

¹Und das war es auch schon mit guten Wünschen von mir an dieses Unternehmen…