Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Mai 2014

WINNING NOTIFICATION 2014,

Dienstag, 20. Mai 2014

Ja, das Komma steht da wirklich am Ende des Betreffs. Bislang war ich nur Punkte gewohnt…

Von: „Brown Kenisha“ <Fungrowondc235 (at) web (punkt) de>

Wenn man schon den Absender fälscht, sollte man sich ruhig etwas überzeugenderes für die Mitteilung einer Bullshit-Lotterie ausdenken, dass man ganz großer Gewinner geworden ist.

REF NO: MSW/56B-672GH/EA
BATCH NO: 4583JL/WIN/IDS
LUCKY NO:10/23/44/72/80
Ticket NO:4-18-19-30-48

Aber ich habe doch gar kein Los gekauft, kann mit diesem lustigen Buchstabensalat im Zifferndip also gar nichts anfangen…

PROMOTION DATE: of MAY 19, 2014

…und das Datum der Spam wurde mir auch im Mailheader mitgeteilt. Na ja, wenn einem Spammer kein Text einfällt und er dennoch den Eindruck kommunikativer Fülle erwecken will, dann muss er halt mit vollständig bedeutungsbefreiten Textbestandteilen kommen, die technisch und wichtig tun. Da ists nur ein kleines bisschen peinlich, wenn gleich im nächsten Absatz gesagt wird…

FROM DESK OF PROMOTION {COCA-COLA LOTTERY} YOUR EMAIL ID HAS WON 450,000,000.00 (FOUR HUNDRED FIFTY THOUSA AND EUROS [sic!]) in the first category of our computer ballot email lottery.

…dass da gar keine Losnummern, sondern E-Mail-Adressen gezogen werden. Denn wer genug Intelligenz hat, diese kleine Inkonsistenz zu bemerken, der lässt sich auch nicht so leicht mit einem dummen, altmodischen Vorschussbetrug übern Tisch ziehen und überweist nicht hunderte oder gar tausende von Euro mit Western Union, um irgendwelche Gebühren, Notare, Dokumente oder sonstwas zu bezahlen.

Die angebliche Coca-Cola-Lotterie aus der Phantasie eines dummen Spammers weiß übrigens weder, wie man englische Zahlen in Worten schreibt, noch weiß sie, was der Unterschied zwischen Kiloeuro und Megaeuro ist. Sind ja auch nur drei Nullen… :mrgreen:

No ticket was sold but it is to encourage internet [sic! Satz endet hier!] claim your winning, the paying agent office:
NATIONALE POSTCODE AGENCY.S.L
Mr.David Moolman
Email: dmoolman (at) aol (punkt) com
Tel:+34-602-425-xxx

Auch ansonsten hat es das Spammerchen nicht so mit der Sprache. Da fehlen manchmal ganze Satzbestandteile, und das Verbleibende sieht einfach nur löcherlich aus.

Immerhin erfährt der geneigte Leser noch, dass bei dieser Lotterie keine Lose verkauft wurden. Stattdessen hat der Veranstalter einen Geldbaum im Garten stehen und wirft das lästige Laub in Millionenbeträgen mit freudigen Händchen über die Welt, und das – obwohl es angeblich eine Reklamelotterie von Coca-Cola sein soll – ohne dafür irgendeine Werbung zu machen, sondern einfach nur, um das Geld ohne jede breitere Werbewirksamkeit loszuwerden. Das ist ganz großes Kino im kleinen Spammerköpfchen! :mrgreen:

Send the following to the claim departmen [sic!]:
Full names:
Age:
Occupation:
Phone/Fax

Natürlich wird das „Geld“ an völlig Unbekannte verschenkt, und deshalb muss der „Gewinner“ erstmal mitteilen, wer er überhaupt ist. Bitte die Telefonnummer nicht vergessen, am Telefon laufen die Betrüger nämlich zu Hochform auf. Und bitte die Spam nicht beantworten, indem man auf „Antworten“ klickt, denn der Absender ist ja gefälscht… die zu verwendende AOL-Mailadresse steht weiter oben.

Congratulations
Best regards,
Brown Kenisha

Auch ich gratuliere dem Vorschussbetrüger zu seinem unter großen persönlichen Opfern erreichten Grad der Verblödung, der schon deutlich aus der normalen Blödheit derartiger Spams herausragt.

This email is free from viruses and malware because avast! Antivirus protection is active.
http://www.avast.com

Dieses Blogposting ist frei von Humor, Ironie und Zynismus, weil dieser Text des Humorvermeidungsamtes darunter steht. Zertifiziert und garantiert.

This footnote confirms that this email message has been scanned by PineApp Mail-SeCure for the presence of malicious code, vandals & computer viruses.

Und diese Fußnote von EsoApp Mail-Cure beweist in erdrückender Weise, dass ein Dinosaurier von UFOnauten ins Loch Ness geworfen wurde, wozu der Yeti langanhaltend applaudiert hat. Erich von Däniken war Zeuge. Echt jetzt. Wirklich.

Ich warte auf die erste Spam, die gleich drei Antivirus-Schlangenöle behauptet… das geht ja wie mit der Klingenanzahl von Rasierern.

Das muss sehr schmerzhaft für dich sein

Dienstag, 20. Mai 2014

Ja, die Dummheit der Spam lässt mir oft das Hirn ein bisschen wehtun.

Abmelden: Unsubscribe me from this list

Aber ich habe mich doch gar nicht angemeldet. Du hast mir das Spamchen einfach in mein Honigtöpfchen gesteckt. Und was für ein tolles Spamchen!

Hallo,

Mein Name ist aber „Lieber Webmaster“. Freunde unter den Spammern nennen mich auch „Sehr geehrter Kunde“.

Wenn du verletzt, frustriert und todunglücklich bist, weil du verlassen wurdest, dann solltest du auf jeden Fall diese E-Mail lesen.

Wieso? Willst du mir Kaliumzyanid verkaufen? Oder Heroin?

Es gibt wieder Hoffnung für Euch zwei!

Aber nein, was für ein Quatsch. Du willst mir – zumindest solange, bis ich mein Geld gelegt habe und nochmal enttäuscht bin – mein eigenes Kopfkino verhökern, und sprichst sogar von „uns zwei“, wenn alles vorbei ist. Warum sollte ich Hoffnung daraus schöpfen, wenn irgendwelche Beziehungsleichen wiederbelebt werden? Womöglich bis zur Goldenen Hochzeit, die zum Schein (und mit Unterstützung einiger Hektoliter Bier) gut gelaunt gefeiert wird? Komm, verkauf mir lieber Strychnin!

Was, wenn ich dir sage, dass du dein Ex garantiert innerhalb von nur 30 Tagen zurückerobern kannst?

Ich würde dir sagen: Verpiss dich und stürz dich in dein eigenes Unglück!

Hier ist die Methode und du kannst sie sofort benutzen!

Wie, soll ich ihn erschießen und ausstopfen lassen? Für ein garantiert glückliches Beisammensein ohne störende Konflikte? Oder habt ihr funktionierende Borgimplantate, mit denen ich ihn fernsteuern kann? Oder Voodoo-Puppen? Und überhaupt: Ich bin ein Mann.

Das System funktioniert, egal wie kompliziert deine Situation ist… Egal, wie sehr du es vermasselt hast.

Klar doch! Echt und voll ernst jetzt garantiert. Wirklich. Mit Spammerehrenwort.

Hier klicken um mehr darüber zu erfahren!

Links auf tolle Websites werden noch besser, wenn sie wiederholt werden. Und wenn sie mit dem Text „Hier klicken“ als Links gekennzeichnet werden, weil man ja gar nicht sieht, dass dieser blau unterstrichene Text ein Link ist, den man klicken kann. Und natürlich, wenn sie zu einer tollen Website führen…

Screenshot der betrügerischen Website

…die gleich nochmal sagt: „Klick hier!“ – aber diesmal wie auf der Toilette nach Geschlechtern getrennt.

Schöner „Bestseller Autor“ übrigens, mit knackigem Deppen Leer Zeichen, aber dafür zum Ausgleich völlig ohne Namen… :mrgreen:

MfG,
Michelle Schweizer

Du mich auch!

Abmelden: Unsubscribe me from this list

Aber nein doch, du bist mit deiner noch unverbrauchten Masche ganz besonders lustig, da freue ich mich schon auf deine nächsten Versuche, mit dieser müden Nummer verzweifelten Menschen…

Bestellmöglichkeit für das Buch des immer noch völlig namenlosen 'Bestseller-Autors' -- das 'nur' 35,66 Euro kostet und bei dem nicht einmal klar ist, ob es sich um ein gedrucktes Buch oder ein E-Book oder sonstwas handelt.

…35,66 Euro herauszuleiern. Für etwas von einem „Bestseller-Autor“, dessen Name aus völlig unerfindlichen Gründen niemals irgendwo sichtbar wird. Ob es ein Buch sein wird? Oder ein E-Book? Es ist nirgends in der Bestellung erwähnt, was dort eigentlich bestellt wird. Vielleicht ist es ja einfach nur das JPEG von oben in größer. Oder noch weniger. Oder auch mal gar nichts.

Wer dort allen Ernstes bestellt hat und diesem Pack seine Kreditkartendaten gegeben hat, sollte besser schon vorsorglich Kontakt zu seiner Bank aufnehmen. Und wer dort persönliche Daten wie seine Adresse als Lieferanschrift angegeben hat, sollte sich darauf gefasst machen, dass diese Daten von Kriminellen für einen Identitätsmissbrauch verwendet werden. Mit Spam wird nicht gespielt. Das sind Verbrecher.

Officail Package Delivery

Sonntag, 18. Mai 2014

Mit so einem Buchtsabenderher sieht das gleich noch „offizieller“ aus. Und dann ist da noch die (gefälschte) Absenderadresse infodev40 (punkt) packagedeliveryservice (punkt) onmicrosoft (punkt) com, dass man vor Lachen mal wieder fast am Boden liegt. Die Domain onmicrosoft (punkt) com gehört tatsächlich Microsoft, und dem Empfänger dieses schlechten Witzes von Vorschussbetrugs-Spam soll wohl glauben gemacht werden, dass Microsoft jetzt auch FedEx, Ups, DHL und Hermes Konkurrenz machen möchte… obwohl Microsoft im Moment sogar in seinem Kerngeschäft eine gar nicht so harmlose Krise hat.

Na gut, ab in die Spam!

Your Notice,

Ich habe keine Ahnung, wer du bist und kann dich deshalb nicht mit deinem Namen ansprechen, aber…

We like to notify you that we have a package for you in our transit unit post here in Rome Airport Italy with Ref Number 0364/EU/IT14.from the United Nation office.

…hier auf dem Flughafen liegt ein irre wichtiges Paket für dich rum. Auf dem Adressaufkleber ist nur eine komische Zahl und deine Mailadresse, deshalb maile ich dich an.

We advice you to call or send us email with a confirmation of your full name, address and telephone number.

Sei also bitte so blöd und gib mir dummem Spammer deinen Namen, deine Adresse und deine Telefonnummer. Nicht nur, dass ich damit jede Menge lustiger Betrugsgeschäfte machen kann und machen werden, sondern…

From our database, it shows your package is coming in with a high priority delivery (highly classified package),so you should attend to this case promptly. You have to Confirm if you wish to come to Italy for pickup of your package or if you want us to deliver to you in your location.

…ich erzähle dir dann auch mit meinen Kumpels übers Telefon lustige Geschichten aus 1001 Datenbank: Storys über wertvolle Pakete, auf denen von den Vereinten Nationen keine Postanschrift für die Zustellung, sondern einfach nur deine E-Mail-Adresse draufgeschmiert wurde und die jetzt für dich bereit liegen, mit ganz wertvollem Inhalt. Und dann ziehe ich dir das Geld aus der Tasche, angeblich, damit du dieses Paket bekommen kannst – hier eine Gebühr, da eine notarielle Beglaubigung, dort eine vorgeschriebene Versicherung der Wertsendung – aber das läuft niemals über eine Banküberweisung, sondern immer nur über Western Union, denn ich möchte ja nicht beim Abholen des Geldes verhaftet werden.

For more info, call us on Tel+39351093xxxx, and write us email at (packagedeliverygarry (at) aim (punkt) com) Note this is a highly valuable delivery and so, you must attend to all messages promptly.

So, und jetzt denk nochmal daran, dass es sich um ein irre wichtiges und vor allem sehr wertvolles Paket handelt und dann ruf mich an! Aber ganz hurtig! Oder schreib mir eine Mail an eine Mailadresse, die ich völlig anonym und kostenlos bei AOL einrichten konnte! Was du nicht tun solltest: In deiner Mailsoftware auf „Antworten“ klicken. Mein Absender ist natürlich gefälscht, und was dieses Reply-To: im Mailheader bedeutet, habe ich nicht verstanden.

Looking forward to a prompt response from you.

Bitte antworte schnell, mein Bordell ist immer so teuer!

Sig.Garry Marcus
Package Recovery Unit
Admin section 1
Phone:+39351093xxxx.
Email:packagedeliverygarry (at) aim (punkt) com

Ausgedachter Name
Lustige Abteilung
Wichtig klingende Bullshit-Bezeichnung mit Nummer
Gepwnte Telefonnummer in Italien
Anonym eingerichtete Mailadresse

Und das alles in einer nicht digital signierten E-Mail mit gefälschtem Absender. Komm, antworte schon, du Depp!

Hey, Spammer, wenn du mir das einmal an meine Honigtopf-Adresse gesendet hättest, dann hätte ich es sogar ignoriert. Aber dann auch noch achtmal an die gleiche Adresse… du hast wirklich keine Neigung, irgendwas gut zu machen…

hohe Auszahlung für 767 Teilnehmer. P95Pro zahlt in nur einer Woche 1,53 Millionen USD aus.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Schreib doch gleich deine ganze Spam in den Betreff!

Lieber,

Ernsthaft jetzt, Doofer?

Sind Sie schon Teilnehmer von P95Pro?

Das klingt ja schon wie Windows 95. Nur, dass man hiervon nur mit einer Spam erfährt, obwohl…

Nach gerade einmal einer Woche in Aktion wurden letzte Woche Auszahlungen in Höhe von 1,53
Millionen USD an 767 Teilnehmer getätigt!!!

…dabei einfach nur Geld gedruckt wird. Diese Geld, das immer alle so irre macht und wovon keiner genug zu haben scheint. Das scheint bleischwer im Regal zu liegen, wenn es jetzt ohne kriminelle Spam nicht mehr weggeht.

Der Link – er enthält übrigens eine eindeutige ID, wer darauf klickt, sagt den Spammern also, dass die Spam ankommt, gelesen wird und sogar beklickt wird – führt nach der üblichen Weiterleitungs-Kaskade zur Website in der Domain projekt95 (punkt) net, die so trashig aussieht, dass ich mal einen Screenshot bei Flickr hochgeladen habe. Für eine Ansicht in Originalgröße mit der rechten Maustaste ins Bild klicken und „Original“ anwählen. Die ganzen dort verwendeten Marken und Firmenlogos – unter anderem Nike, Microsoft, Coca-Cola, Google, Apple, Reuters, IBM, Mc Donald’s und Toyota, also lauter Unternehmen, an die man sofort denkt, wenn man an ganz windige Börsenspekulationen denkt – sind mit Sicherheit allesamt irgendwo aus dem Internet mitgenommen worden. Zum Ausgleich dafür gibt es natürlich kein Impressum… :mrgreen:

Wie üblich bei dieser Spam vom Reichwerdexperten – bei dem sich der Empfänger nicht einen Moment lang fragen soll, warum der Absender nicht einfach selbst mit seiner Methode reich wird, sondern stattdessen das Internet mit illegaler und asozialer Spam zumacht – geht es darum, Leute mit ganz windigen Börsen-Wettzetteln¹ handeln zu lassen, deren Kurs leicht manipuliert werden kann. Die Kursmanipulation geschieht, indem eine „Software“, die natürlich ferngesteuert werden kann, mitteilt, was zu kaufen oder zu verkaufen ist; und welche Verbrecher aus der organisierten Kriminalität dabei ordentlich Reibach machen, kann man sich durch Verwendung eines handelsüblichen Gehirnes leicht vorstellen. Weitere Fragen zu diesem Themenkomplex sollte eigentlich die Kriminalpolizei beantworten können.

Somit erhält jeder Teilnehmer wöchentlich durchschnittlich 2.003,- USD.
Das Ganze ist nicht mit Kosten verbunden. Sie zahlen keine Gebühren oder sonstige Beträge.
Lassen Sie sich überzeugen. Gratis und ohne irgendwelche Verpflichtungen.

Wie das Ganze funktioniert erfahren sie unter diesem Link

Alle Angaben aus dieser Spam werden mit feierlichem und heiligem Spammer-Eid beim gefälschten Absender und beim Botnetz aus geownten Computern mit gekreuzten Fingern geschworen.

Durch eine Limitierung auf ungefähr 1000 neue Nutzer ist das Video nicht sehr lange im Netz.

Und ganz wichtig: Wer nicht schnell macht, kriegt kein Geld! Und wer schnell macht, hat keine Zeit zum Denken und klickt auf Links in Spam herum.

Es muss nichts heruntergeladen werden, womit für Ihre Sicherheit gesorgt ist.

Guter Witz: Ein krimineller Spammer macht sich „Sorgen“ um meine Computersicherheit. Fast so lachhaft wie ein Henker, der mich ein paar Tage vor meiner Enthauptung auf die Vorzüge einer gesunden Lebensführung hinweisen will.

Machen sie den Gratis-Test noch heute und lassen Sie sich von P95Pro überzeugen.

Übrigens, Spammer: Wenn du deiner alten Betrugsnummer den neuen Namen „P95Pro“ gibst, dann solltest du vielleicht…

Detail der betrügerischen Website: (c) 2014 Binary95 Pro - All Rights Reserved

…auch den alten Namen überall in deiner betrügerischen Website durch den neuen Namen ersetzen, und nicht nur die Grafiken austauschen. Der Menüpunkt im Editor heißt übrigens „Suchen und Ersetzen“. Ach, das wusstest du gar nicht, das hast du immer von Hand gemacht, weil du Computer eigentlich nur zum Spammen benutzen willst… ja, ich verstehe… 😀

Ihr Richard
P95Pro
PS: Sollte es Probleme mit dem angezeigten Link geben, kopieren Sie einfach folgenden Link in Ihren

Ach, ich sehe schon: Immer, wenn es zum Ende eines Textes kommt, geht dir der Hang zur Gründlichkeit ein bisschen ab und du bist erleichtert, dass du nicht mehr formulieren musst, sondern wieder an dir rumspielen kannst. Da bleibt dann auch schon mal so ein Satzstummel stehen. Na gut, dann darf auch ruhig deine Trash-Seite derartige Probleme haben. Denn wer gründlich liest und dabei sein Gehirn benutzt, ist wahrlich kein geeignetes Opfer für deinen Beschiss.

Unsubscribe

Du mich auch!

¹Wer das Wort „Wettzettel“ unsachlich findet, lese als erste Einführung bitte den Text zu „binären Optionen“ in der Wikipedia und denke sich ein besseres Wort für ein „Wert“-Papier aus, das ausgezahlt wird, wenn ein bestimmtes Börsenereignis zu einem bestimmten Zeitpunkt eintritt. Um diese Zettel geht es hier. Die sind an keinen realen Wert mehr geknüpft, sondern nur noch an Erwartungen des zukünftigen Börsenhandels, auf die „gewettet“ wird.

Sie können Ihr eigenes Business führen!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Es gibt im Moment eine unfassbare Spamflut von Geldverdienexperten, die vorgeben, ihre Leser reich machen zu wollen.

Ho, verspiele deine reelle Chance, indem du es für einen Witz hältst!

So so, reelle Chance. Klingt ja wie Lotto. Da ist die Wahrscheinlichkeit eines Großgewinnes schließlich auch eine reelle Zahl.

Diesem klugen Kerl ist es gelungen, mehr als $1 Million innerhalb von nur 7 Monaten zu machen, indem er fast nichts gemacht hatte! Jetzt ist er dazu bereit, dieses überraschende Geheimnis mit dir zu teilen!

In Wirklichkeit hat dieser gar nicht so kluge Kerl eine Million Spams in nur sieben Stunden versendet, indem er die fertigen Skripten anderer Leute verwendet hat. Wenn er allerdings aus Nichtstun Geld machen könnte, hätte er seine asoziale und illegale Spam nicht nötig.

Und ja – dies ist kostenlos. Absolut KOSTENLOS! Keine versteckte Machelei!

Und hey, das Geld gibts kostenlos. Aber absolut kostenlos. Und ohne, dass man Geld dafür zahlen muss. Zu hundert Prozent sozusagen. Oder hundertzehn. Ganz großes Spammerversprechen.

Sie sollen besuchen:

http://maybecool.com/mhlkwmh.php
und dies alles zu überprüfen!

Weitere Lügen gibts nach einem Klick in die Spam. Die Seite ist ein alter Bekannter, diesmal natürlich in neuer Domain, nämlich unter top (punkt) edgeli (punkt) com und macht folgende Versprechung:

Gute Neuigkeiten! Mit dieser Technik verdienst du mehrere hundert Dollar am Tag, auch wenn du online noch nie Geld verdient hast. Alles, was du tun musst, ist deine E-Mail-Adresse in das Formular einzugeben und ich schicke dir das Übungs-Video. Völlig kostenlos!

Früher haben die sich ja noch an Leute gerichtet, die Obermanager werden wollen, und davor haben sie in einem stümperhaften Spamversuch der Marke „ich habe dir den falschen Link geschickt“ die Leute mit der Nase in irgendwelche im öffentlichen Web veröffentlichten „Geheimnisse“ eingeweiht, mit denen man ohne was zu können ganz viel Geld machen kann. Vermutlich haben wir längst sozialistische Zustände erreicht und niemand hat mehr Verwendung für Geld, so dass diese Hirnakrobaten diese völlig unbeliebten Zettel der Europäischen Zentralbank mit allen Tricks und jeder Irreführung an ihre Opfer bringen müssen.

Ein Glückspilz macht $70 JEDE Minute, unabhängig davon, wo er ist und was er tut!

Wer an siebzig Dollar pro Minute fürs Nichtstun glaubt, stelle sich einfach einen Dauerregen vor, der nicht nass macht, sondern aus Banknoten besteht! Die haben ein Verfahren entwickelt, Geldwolken abregnen zu lassen! Wer ein naiver Kindskopf ist, ist für deren Börsenbeschissnummer¹ sehr nützlich.

So, und jetzt nochmal ganz klar stellen:

Es ist kompliziert zu sagen, was Sie machen sollen, um mitmachen zu können. Lassen Sie uns erklären, was Sie NICHT BRAUCHEN:

– eine Website;
– Facebook-Account oder Twitter-Anmeldung;
– ein Personalblog oder eine Squeeze-Seite;
– Domainnamen, Hosting, SEO-Masters usw.;
– spezielle technische Kenntnisse;

Man macht „im Internet“ ganz viel Geld, ohne überhaupt irgendwas zu können, zu haben oder lernen zu müssen. Man könnte ein gelehriges Meerschweinchen mit ein paar Stromstößen und ein paar Leckerlis dazu dressieren, Geld zu machen. Wers glaubt, wird zwar nicht selig, aber dafür betrogen.

Noch einmal – DIES IST WIRKLICH KOSTENLOS

Und immer wieder wird mit ganz großen Ehrenwort bei der gefälschten Absenderadresse der Spam versprochen, dass es ganz und völlig total wirklich jetzt echt mal kostenlos ist.

http://eliminarelestres.com/tuimabt.php

Wenn die weiter oben in der Spam genannte, durch Cracker² feindlich übernommene Website inzwischen „repariert“ ist, dann gibts hier noch eine zweite Chance, an die Weiterleitung zu kommen.

Ja, das sind Kriminelle, die anderer Leute Websites mit Cracks² übernehmen, um darauf ihre Weiterleitungsskripten zu platzieren. Oder hat jemand geglaubt, dass die sich für zwei Euro monatlich einen kleinen Webspace bei einem Hosting-Provider mieten würden. Um das zu machen, sind die viel zu sehr mit Geldverdienen beschäftigt. :mrgreen:

Machen Sie es einfach!

„Also los“, sagt hier der Kriminelle, „ich bin Kriminell und mache es einfach, werde du zu meinem Opfer und mach es einfach“. Wer könnte dazu „nein“ sagen.

Eine Spamflut

Wie schon eingangs erwähnt, sind diese Spams die stinkende Flut des Tages. Es gibt die gleiche Masche auch in kurzen, englischen Texten…

Betreff: Re: $70 EVERY 60 Seconds

How does making $70 EVERY 60 Seconds
sound to you?

To thousnds before you, it’s a reality
as seen on CNN, NBC, Fox, and USA Today

I‘ve reserved a special Access Link For You:
http://htm-museum.co.jp/chvydbm.php

But you only have 4.5 hours to access it

I‘ll see you on the other side.

…und mit etwas anderen, maschinenübersetzt „deutschen“ Langtexten:

Betreff: BRENNENDE AKTUALITÄT: 2 Millionen für Banken vs NICHTS für Sie

Sie haben früher sicherlich nichts von so was gehört, weil es für durchschnittliche Menschen unmöglich war!

Willkommen auf die [sic!] absolut neue revolutionäre Webseite! Es gibt schon mehr als 5000 Menschen darauf; sie alle sind damit beschäftigt, Geld zu machen – $ jede Minute!

Verspielen Sie Ihre Chance nicht, dies zu prüfen!
http://leicesterkarate.net/gyfojsq.php

Sobald Sie auf den oben stehenden Link klicken, werden Sie ein einmaliges Projekt mitmachen, das absolut KOSTENLOS bis Morgen ist.

Versäumen Sie Ihre Zeit nicht, Sie werden erwartet auf:
http://212.179.114.30/fsblcua.php

Die Uhr tickt! Sie sollen das Internetportal bis morgen besuchen, einfach um Geld online zu machen.

Die Bausteine für den deutschen Langtext sind recht variabel, hier noch ein weiteres Beispiel:

Betreff: Sie wollen es nicht, dass Sie Ihre Sklaverei verstehen?! Die Wirklichkeit von der finanziellen Existenz. [sic!]

Wie wäre es mit Verdienen von $70 JEDE 60 Sekunden seit jetzt [sic!] und für solange, wie Sie es wollen?

Immer davon geträumt, reich zu werden? Tausende Menschen bevor Ihnen [sic!] haben ihre Träumen [sic!] verwirklicht – schauen Sie sich diese auf NBC, Fox, und USA Today an! Mehr noch – werden Sie zu einem von diesen Menschen!

Hier ist ein einmaliger Zugangslink reserviert für Sie:

http://crowngfx.com/sqxxnqd.php

Vergeuden Sie Ihre Zeit nicht – nur 4,5 Stunden um einen Zugang zu bekommen und Ihr Leben zum Guten zu ändern!

Halten Sie ein. Überlegen Sie. Und lassen Sie uns Sie auf der anderen Seite willkommen!

Immer geht der Link in eine gecrackte Website, auf der ein Weiterleitungsskript platziert wurde, so dass eine Spamfilterung anhand der verlinkten URL schwierig ist. Die Spams gehen von Botnetzen und ukrainischen Hostern aus. Sehr häufig werden in den Spams zwei verschiedene Links gesetzt…

Betreff: Machen Sie Ihren Zinssatz sinnvoll und profitabel.

Sie haben früher sicherlich nichts von so was gehört, weil es für durchschnittliche Menschen unmöglich war!

Willkommen auf die absolut neue revolutionäre Webseite! Es gibt schon mehr als 5000 Menschen darauf; sie alle sind damit beschäftigt, Geld zu machen – $ jede Minute!

Verspielen Sie Ihre Chance nicht, dies zu prüfen! http://serwer1300084.home.pl/lfoorks.php

Sobald Sie auf den oben stehenden Link klicken, werden Sie ein einmaliges Projekt mitmachen, das absolut KOSTENLOS bis Morgen ist.

Versäumen Sie Ihre Zeit nicht, Sie werden erwartet auf:
http://leavanimpe.com/jjgyfqg.php

Die Uhr tickt! Sie sollen das Internetportal bis morgen besuchen, einfach um Geld online zu machen.

…da auch die Spammer davon ausgehen müssen, dass ihre mit Cracks platzierten Weiterleitungen schnell verschwinden können. Deshalb wird vermutlich auch gern auf ein enges Zeitlimit von wenigen Stunden aufmerksam gemacht, um dieses „Verschwinden“ so plausibel erscheinen zu lassen, dass jemand den zweiten Link klickt.

Fußnoten

¹Es handelt sich meist um Software, mit der jeder an der Börse handeln kann. Diese Software handelt allerdings ausschließlich hochspekulative „Wettzettel“ der Marke „Binäre Optionen“, deren Kurs leicht beeinflussbar ist. Die Leute, die auf diese Spammer reinfallen, bekommen genau gesagt, was sie zu tun haben, und damit werden Kurse beeinflusst oder – bei genügend Masse dieser zu Bots gemachten Menschen – die Börsenereignisse, auf die in „Binären Optionen“ gewettet wird, hervorgerufen. Den großen Gewinn machen diese Verbrecher. Bezahlen tut dieses Geld jemand anders – und in diesem Fall: Auch die Leute, die auf diese Spam hereingefallen sind. Die Börse ist „nur“ ein großer Umverteiler.

²Weil mich vor ein paar Tagen jemand persönlich danach gefragt hat: Anders, als der gesamte deutschsprachige Journalismus in den Diensten der Contentindustrie, unterscheide ich sehr genau zwischen einem „Hacker“ und einem „Cracker“. Wer von der Presse und der Glotze so dumm gehalten wurde, dass er diesen Unterschied gar nicht kennt und noch nie davon gehört hat, dass es ihn gibt, möge bitte ein wenig im Internet recherchieren, um den Unterschied zu lernen. Selbst die deutschsprachige Wikipedia gibt hier eine gute schnelle Einführung. Die von Presse und Glotze in ihrem Sprachmissbrauch unterschwellig verbreitete Botschaft gegen eine gewisse Gruppe von Menschen wird, wenn der Sprachmissbrauch erst einmal bewusst geworden ist, auch gehört.

Das Quizduell der ARD: Eine Datenschleuder

Dienstag, 13. Mai 2014

Hier geht es nicht um eine Spam, sondern um eine Frage, die sehr häufig bei Menschen aufkommt, die zum ersten Mal mit Spam konfrontiert sind: Woher haben die Spammer meine Mailadresse. Oft lautet die Frage sogar: Woher haben sie meinen Namen. Weil diese Frage so häufig ist, habe ich nur dafür eine eigene Seite in Unser täglich Spam, die mögliche Antworten auf diese Frage skizziert.

In der dort gepflegten, stets wachsenden Liste großer und mittelgroßer Datenschutzversäumnisse renommierter Firmen und Institutionen gibt es nämlich einen Neuankömmling, den ich ganz besonders „warm“ begrüßen möchte: Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands, besser bekannt als ARD, hat 50.000 vollständige Datensätze von Handyspiel-Teilnehmern des gestrigen „Quizduells“ mit Jörg Pilawa „veröffentlicht“. Die Datensätze (Name, Anschrift, Mailadresse, Geburtsdatum) sind für einen kriminellen Identitätsmissbrauch ebenso hinreichend wie für sehr gefährliches, personalisiertes Phishing.

Eine kurze, unsachliche Stellungnahme

Wer es nicht spätestens jetzt begreift, dass Datenschutz bedeutet, gegenüber allem und jedem sparsam mit seinen persönlichen Daten zu sein, wer nicht spätestens jetzt bemerkt, dass die Datenschutzversprechungen auch renommierter Unternehmen und Institutionen nicht die Elektronen wert sind, mit denen sie durchs Internet befördert werden, der wirds vermutlich gar nicht mehr begreifen und auch weiterhin für jedes alberne Spiel mit Journaille- und TV-Hintergrund – „Oh, da kann ich ja auch was gewinnen, da mache ich mal mit“ – oder jeden Nullwertdienst eines Unternehmens ohne seriöses Geschäftsmodell einen freizügigen Datenstriptease über ein abstraktes Medium hinlegen. Es sind alles erwachsene Menschen, und ich kann auch niemanden daran hindern, so zu tun, aber mein Mitleid mit Leuten, die eine solche Haltung haben und irgendwann zu Opfern von Verbrechern werden, hält sich doch sehr in Grenzen, ja, es spukt wie der Geist eines längst entschwundenen Mitleids vor sich hin. Und jeder, der ein Internet hat und trotzdem doofblickend in die Welt sagt, dass er doch nichts von solchen Risiken gewusst habe, möge bitte vor seinem Gemaule in den Kommentaren lernen, wie man Websuchmaschinen benutzt, um sich zu informieren und sich anschließend diese Haltung angewöhnen. Und nein, in der Glotze, diesem flackernden Volksempfänger, gibt es keine Information. (Jedenfalls nicht zu Sendezeiten, die einem arbeitenden Menschen das Zuschauen ermöglichen würden.) Da gibts konzentrierte und verdummende Dummheit mit psychisch ungesunder Affektheischerei. Und zwar auf jedem stinkenden Kanal.

Ein bisschen Information zum persönlichen Datenschutz gibt es schon hier, auf meiner eigens dafür eingerichteten Seite.

05 12 2014

Dienstag, 13. Mai 2014

Hui, das Datum hätte gestern ja gestimmt, aber das Datumsformat nicht so. Na ja, das macht nichts…

In Übereinstimmung mit veränderungen in unserer internen politik,
von 12.05.2014, weiter zu verwenden ihre kreditkarte online zu sind
sie verpflichtet zu download und formular ausfüllen

…denn die Sprache dieser hingestümperten Phishing-Spam stimmt ja auch nicht so richtig. Wer tatsächlich – angesichts der laufenden Schadsoftware-Spam und in einer auch für Unerfahrene klar erkennbaren Spam – das angehängte ZIP-Archiv entpackt und die Datei öffnet, die sich darin befindet, stellt fest, dass es sich um eine HTML-Dokument handelt, das im Browser geöffnet wird. [Auch so etwas fasst man nur mit der Kneifzange an – bevor ich es im Browser geöffnet habe, habe ich mir den HTML-Quelltext angeschaut!] Dort gibt es ein Formular…

Screenshot des Mailanhanges mit dem betrügerischen Formular

…mit welchem man „der Advanzia-Bank“ lauter Dinge mitteilen kann, die die richtige Advanzia-Bank schon längst wüsste, wenn man dort Kunde wäre und sogar eine Kreditkarte bekommen hätte. Wieso „veränderungen in unserer internen politk“ dazu führen sollten, dass man jemanden sinnloserweise Daten zu geben „verpflichtet“ ist, die er längst kennt, gehört zu den Fragen, auf die sich der zertifizierte Idiot von Spammer in seinem geistlos hingerotzten Text noch nicht einmal die Ahnung einer Antwort ausdenkt. Natürlich werden die eingegebenen Daten auch nicht zur Advanzia-Bank gesendet, sondern in die Domain einer Website flämischer Nationalisten – die vermutlich von Crackern übernommen wurde. Von dort wird es vermutlich direkt zu den Kriminellen weitergehen, die sich über die Nutzungsmöglichkeit einer weiteren Kreditkarte für ihre „Geschäfte“ freuen. Aber zum Glück ist die Durchführung des Phishings dermaßen schlecht, dass hoffentlich niemand darauf hereinfallen wird.

Übrigens, ein dickes Lob von mir an die Advanzia-Bank, die zurzeit folgendes unübersehbar auf der Startseite des Kundenbereiches ihrer Website veröffentlicht hat:

Aktueller Warnhinweis

Wir warnen aktuell vor gefälschten E-Mails, die in betrügerischer Absicht flächendeckend versendet werden. Darin werden die Empfänger aufgefordert, ihre persönlichen oder die Daten ihrer Kreditkarte zu verifizieren. Diese E-Mails dienen ausschließlich dem Zweck, Ihre Daten mißbräuchlich [sic!] zu verwenden.

Bitte geben Sie keinerlei Daten an!

Wenn doch nur alle Banken ein laufendes Phishing so handhaben würden, statt entsprechende Hinweise tief in Regionen ihrer Website zu verbuddeln, die von einem durchschnittlichen Kunden niemals besucht oder gar gründlich gelesen werden!

Phisher, wenn das alles ist, was du kannst, sieht es für dich ziemlich hoffnungslos aus. Häng dich einfach auf!