Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 16. April 2014

überfällige Zahlung

Mittwoch, 16. April 2014

Alle laufenden Arbeiten wurden rechtzeitig durchgeführt, ich verstehe nicht warum Sie immer noch nicht bezahlt haben und mir 156.72 euro schulden. Kostenplan im Anhang.

Gudeheuic Dogan.

Hallo, Empfänger, den ich nicht kenne,

du hast keinen Namen, und deshalb kann ich dich nicht ansprechen. Ich habe irgendwelche Arbeiten für dich gemacht und dich dabei nicht nach deinem Namen gefragt. Die Arbeiten sind fertig. Du hast die noch nicht bezahlt und schuldest mir Geld. Wenn du wissen willst, um was es überhaupt geht, musst du den Anhang aufmachen.

Ein Name, den du noch nie gehört hast.

Die Rätselfrage, was sich wohl in diesem Anhang – ein ZIP-Archiv mit dem Dateinamen kostenplan.zip – befinden könnte, ist natürlich zu einfach. Und ganz so, wie es fast jeder vermuten würde: Es handelt sich tatsächlich um eine .exe, um eine ausführbare Datei für Microsoft Windows. Diese wurde von kriminellen Spammern zugestellt, und das macht wohl auch klar, was man seinem Computer und sich selbst antut, wenn man dieses von Kriminellen zugestellte Programm startet. Deshalb löscht man ja auch solche anonyme Spam, die im Text der Mail zwar aufwühlend klingt, aber nichts sagt, um zu proklamieren, dass alles Weitere im Anhang zu lesen ist, der ein ZIP-Archiv ist.

Die Erkennung dieses Musters ist also wirklich leicht. Generell gilt: Jede „geschäftliche“ Mail mit einem ZIP-Archiv im Anhang stinkt und sollte sofort Spamverdacht erwecken, auch bei namentlicher Ansprache¹. Es gibt keinen objektiven Grund, so zu mailen². PDF-Dokumente können ihrerseits komprimiert sein. Der einzige Grund ist das Austricksen der Spamfilter.

Für das Antivirus-Schlangenöl ist die Erkennung hingegen nicht so leicht, die angehängte Schadsoftware wird nur von zwei Fünftel der gängigen Programme als Schadsoftware erkannt. Es gibt eben keine Alternative zur Benutzung des Gehirns, und es gibt keine Software, mit der man sich diese „Mühe“ ersparen kann. Zum Glück, möchte ich am liebsten sagen… 😉

¹Nach diversen Datenlecks haben Spammer inzwischen umfangreiche Zuordnungen von Mailadressen zu Namen zur Verfügung, so dass sie oft eine richtige Anrede hinbekommen.

²Übrigens auch nicht für die Deutsche Telekom, die in dieser Form Rechnungen zustellt und damit den Boden für diese Kriminalität bereitet. PDF-Dokumente sind auch digital signierbar, werte Verantwortliche bei der Telekom.

Tipps und Tricks zum Programmieren

Mittwoch, 16. April 2014

Unendlich scheint die „Kreativität“ der Spammer zu sein, wenn sie nach Wegen suchen, wie man Menschen dazu bringt, eine ausführbare Datei für Microsoft Windows in einem Archiv zu öffnen, das an eine Spam angehängt wurde. Die folgende Spam ist eine Masche, die mir neu ist:

Das Programmieren mit VBA könnte so einfach sein,
wenn man alle Objekte, Methoden, Ereignisse, Eigenschaften und Parameter auswendig kennen würde.
Da dies nicht der Fall ist, erfahren Sie im ersten Tipp dieser Zusammenstellung von Tipps und Tricks, wie Sie dennoch an alle gewünschten Informationen bezüglich des
Objektmodells kommen. Im zweiten Tipp lernen Sie, was ein Wrapper ist und wie er Ihre Arbeit vereinfachen kann.

Die Zeilenumbrüche sind aus dem Original.

Angehängt an die Spam ist ein RAR-Archiv DER EBOOK.rar. Ich vermute, es ist für die meisten Leser nicht überraschend, dass sich darin eine ausführbare Datei namens DER EBOOK.exe befindet – und wer dieses von einem Spammer zugestellte Programm auf seinem unter Microsoft Windows laufenden Computer gestartet hat, der hat hinterher eben einen Computer anderer Leute auf dem Schreibtisch stehen.

Die Schadsoftware wird von 60 Prozent der Virenscanner als solche erkannt, und von vielen anderen eben noch nicht.

Danke für dieses Zustecksel an meine Leserin S. T.