Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 10. November 2013

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Sonntag, 10. November 2013

Hallo

Ich habe keine verdammte Ahnung, wer du bist.

Wenn ich diese Nachricht zu senden wollte [sic!], ist dies nicht einfach Zufall. Dies ist, weil Ihre e-Mail vom elektronischen Roboter gesichert [sic!] meine WX.7AR BW [häh?!] ausgewählt wurde.

Du bekommst diese Nachricht nicht zufällig, sondern weil ich meinen Harvester durch das Web sende. Der hat deine Mailadresse aus einem bereitgestellten Honigtöpfchen eingesammelt, was ich natürlich nicht weiter bemerkt habe, weil du mir so richtig egal bist. Hauptsache, unter den hunderttausend Empfängern fallen zwanzig bis dreißig auf meine Nummer rein, damit ich meinen verfeinerten Lebenstil davon finanzieren kann. Wenn ich Achtung vor dir hätte, würde ich dir ja keine Spam in dein Postfach machen. Aber nein, das kann ich ja so nicht schreiben, wenn ich dich betrügen will, und deshalb…

Zunächst möchte ich mich für dieses Eindringen in Ihr Leben zu entschuldigen [sic!], obwohl ich zugeben, dass es mir sehr wichtig.

…gibt es erstmal eine pseudohöfliche Entschuldigung. Dass ich die Sprache, in der ich schreibe, gar nicht kann, fällt auch nur beim Hinschauen auf.

Ich bin Isabelle Lorans. Ich leide an Krebs im Hals seit nun mehr als 3 Jahre und eine halbe [sic!] und es leider, mein Arzt hat gerade informiert mich, dass ich bin voller unheilbar [sic!] und, dass meine Tage, wegen meinen etwas gezählt sind [sic!] abgebaut Zustand [sic!]. Ich bin eine Witwe und ich habe keine Kind, das ich beginne zu bedauern [sic!].

Für mich selbst habe ich mir einen Namen und eine herzerweichende Geschichte ausgedacht. In Wirklichkeit werde ich mitnichten sterben, sonst könnte ich ja das Geld nicht mit Kokain und Nutten verprassen, das ich dir in den nächsten Wochen aus der Tasche ziehen will. Ach ja, eine Frau bin ich auch nicht¹.

In der Tat ist der Grund, warum ich Sie kontaktieren bin [sic!], möchte ich einen Teil von meinem Grundstück zu spenden, weil ich niemand, wer die Erben konnte [sic!]. Ich habe fast mein ganzes Zeug [sic!], darunter ein Unternehmen der Export von Holz, Gummi und Stahl-Industrie in Frankreich, wo ich wohne nun mehr 10 Jahren, verkauft. Ein Großteil dieser Mittel, die gesammelt wurde mit verschiedenen Verbänden auf humanitäre Zeichen [sic!] überall in der Welt, aber vor allem hier in Frankreich bezahlt.

Du musst verstehen, Empfänger: Ich könnte, wenn das stimmte, natürlich einfach ein Testament machen und festlegen, wer mein Geraffel kriegen soll. Oder eine Stiftung damit aufziehen, so ein paar Millionen Euro sind ja eine ganz ansehnliche Grundlage, auf der sich aufbauen lässt. Aber stattdessen will ich das lieber jemanden geben, von dem ich nicht einmal einen Namen kenne:

Im Hinblick auf den Rest der Summe die genau 2 Millionen Euro auf eine gesperrte Mitarbeiter-Account ist mein letztes wünschen [sic!] Sie es spenden würde, so dass Sie in Ihrer Branche [sic!] und vor allem den humanitären investieren können [sic!]. Ich bin ganz bewusst was ich zu tun beabsichtigen [sic!], und ich denke, trotz der Tatsache, die wir nicht wissen, werdet ihr diese Summe gut nutzen.
Gott möge mit dir [Hach ja, dieses „du“ und „sie“ im Deutschen immer] sein!

Verstehst du? Trotz meines Deutsch unbeholfen das einmal russisch zu Übersetzen Google ist befähigt gewesen sein? Ich will dir zwei Millionen Euro in die Hand drücken. Ich will nicht prüfen, was du damit anfängst. Ich bin der Weihnachtsmann. Aber bitte sei so nett und…

Ich fordere Sie auf, mich über meine persönliche e-Mail-Adresse zu kontaktieren:

Isabelle (punkt) claude654 (at) laposte (punkt) net

…beantworte meine Spam nicht, indem du auf „Antworten“ klickst, denn mein Absender ist natürlich gefälscht. Hauptsache, du glaubst daran, dass dann wenigstens der Rest mit den Millionen stimmt. Gut, dass Gier die Deppen immer so blind macht! Sonst müsste ich noch zu arbeiten anfangen. Aber so, wo ich den Deppen mit Millionen auf den Glubschen eine Vorleistung nach der anderen aus der Tasche ziehen kann, immer schön über Western Union und MoneyGram, damit ich auch keinen Besuch von der Polizei bekomme, ja, so lebt es sich richtig gut für mich.

Der Frieden und Barmherzigkeit Gottes möge mit dir sein.
Frau Isabelle

Möge die Mutter der Idioten immer schwanger bleiben!
Dein schäbiger Vorschussbetrüger

¹Oder vielleicht auch doch…

Good day to you my friend

Sonntag, 10. November 2013

Gibt es denn keine idiotische Spam-Masche, die nicht wiederkommt?

Ein HTML-Quelltext, der als Mailtext erscheint, weil der Spammer zu doof zum Spammen ist. Der beabsichtigte Text ist dieser: Hi there sweet! Would you mind to finding [sic!] a young and nice girl of 24? My name is Kathleen. I am from Ukraine. Have you ever heard that the lovliest girls in the world live in my country? Don't even doubt! I want to invite you to very nice international family life agency where hundreds of single people are looking for their future lovers. I long for finding a special person for serious relations or even family life. Aren't you the one I am searching for? Click here!

Hey, Süßchen!

Ich finde das ja toll, dass du so heiß bist, dass du gleich ein paar Millionen Spams raushaust. Das mit der Angabe des richtigen MIME-Type, so dass die Mail nicht als HTML-Quelltext, sondern als HTML-formatierte Mail dargestellt wird, lass dir mal von einem dahergelaufenen Ölfjährigen erklären. Wenn du diesen kleinen, peinlichen Fehler korrigierst – ich weiß ja, das mit dem Testen liegt dir nicht so, weil du ja auch gleich arbeiten gehen könntest, wenn du die Dinge ein bisschen gründlich machtest – bleibt eigentlich nur noch der Inhalt übrig, der Ekel erregt: Leute, die einsam sind und darunter leiden, sollen mit deiner widerwärtigen Drecksspam auf eine asoziale Abzocker- und Betrüger-Site gelockt werden. Ach ja, einen Sonderdummpunkt bekommst du dafür, dass bei Betrachtung des Domainnamens die Ukraine in Russland zu liegen scheint… :mrgreen:

Mit fröhlichem Klick auf die Entf-Taste
Dein dich „genießender“ Nachtwächter