Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 30. Juli 2013

spam.tamagothi.de

Dienstag, 30. Juli 2013

Spammer's Hall of Shame

In die „Hall of Shame“ kommen nur die ganz Harten. Die, bei denen die Merkbefreiung angeboren ist. Wenn du hier landen willst, Spammer, denn musst du dein Kopfinneres vor deiner Müllproduktion schon vollständig entkernen lassen…

Guten Morgen,

Mein Name ist Marc und ich arbeite für eine Marketingagentur. Wir haben Kunden, die an der Veröffentlichung von Werbeartikeln auf Ihrer Webseite (spam.tamagothi.de) interessiert wären.

Wäre das etwas für Sie? Sie könnten selbst den Artikel schreiben, oder wir schreiben ihn für Sie (mit Erwähnung unseres Kunden). Sie können selbst entscheiden, was für Sie die bessere Lösung wäre.

Entschuldigen Sie mein Deutsch. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn wir in Englisch schreiben.

Ich freue mich, bald von Ihnen zu hören. Lassen Sie mich bitte wissen, falls Sie noch Fragen hätten.

Marc Kaspar
leedermarketing (at) gmail (punkt) com

Gute Nacht, Marc,

da du nicht meinen Namen gefunden hast und – wie ich an der Verwendung der Honigtopf-Adresse sehe – lieber einen Harvester auf diese Website losgelassen hast, statt hier ein wenig zu lesen, nehme ich einfach mal deinen ausgedachten Vornamen, um dich anzureden.

Diesen ausgedachten Namen hast du immerhin dieser völlig namenlosen „Marketingagentur“ mit ihren völlig namenlosen Kunden voraus, für die du angeblich arbeitest. Das mag wohl daran liegen, dass diese „Marketingagentur“ für ihr eigenes Marketing ausschließlich auf das illegale und asoziale Werbemittel der Spam setzt, so dass du auch keine Website oder so etwas anzubieten hast, auf der ich im Vorfeld weitere Informationen bekommen könnte. Alles, was du anzubieten hast, ist eine weitgehend anonym und kostenlos einzurichtende Mailadresse bei einem Freemailer, über die du nichtssagende Mailköder für dumm-gierige Mitmenschen als Spam in viele Postfächer schleuderst. Sehr vertrauenerweckend, wenn du keinen besseren Kanal für geschäftliche Kommunikation schaffen kannst!

Ich weiß nicht, für welchen „Kunden“ du auf einer Website gegen Spam und Reklame jetzt jene Reklame machen willst, für die du diese Spam geschrieben hast. Aber ich bin mir völlig sicher, dass es sich um einen Anbieter handelt, den kein fühlender Mensch seinen Lesern zumuten würde.

Einmal ganz davon abgesehen, dass in der BRD auch eine Linkhaftung gilt, wenn es sich um Werbung für illegale Angebote wie fragwürdige Online-Spielhöllen, Imitate von Markenprodukten und Betrugsgeschäfte handelt. Da sind die Klickercents schnell wieder weg. Und ebenfalls einmal davon abgesehen, dass schon mehrfach die Werbeeinbettung auf Websites zum Transport von Schadsoftware missbraucht wurde, was generell sehr skeptisch gegenüber windigen Werbern machen sollte.

Tu mir bitte einen Gefallen, Marc. Nimm deinen ausgedachten Namen und deine namenlose Agentur und deine komischen Kunden mit ihren nicht einmal angedeuteten Rotzgeschäften und geh einfach irgendwo hin, wo ich dich nicht sehen muss, um dort zu sterben!

Aber vorher lerne bitte noch eins: Dein „leeder“ aus der Mailadresse schreibt sich richtig „leader“…

Dein dich genießen müssender
Nachtwächter

SECOND NOTICE

Dienstag, 30. Juli 2013

Attn: Please,

Nein, das ist nicht mein Name… 😀

We wish to notify you again that you were listed as a Heir to the total sum of (Three Million Six Hundred Thousand British Pounds) in the codicil and last testament of our deceased client. Name now withheld since this is our second letter to you.

So so, ihr Leute ohne Namen wolltet also mir Menschen ohne Namen mitteilen, dass da herrenlose Millionen herumliegen – Geld eines Erblassers, der am bedauerlichen heutigen Namensmangel teilhat. Oder anders, nämlich mit euren Worten gesagt: Ihr Namenlosen haltet alle Namen zurück, weil das eure zweite Spam ist. Das ist eine Begründung, die doch wirklich jedem einleuchten muss.

A regular mail was dispatched to you but yet no reply from you. We are contacting you again because his instruction stipulates that this fund should be paid directly to you upon his demise.

Aber sicher habe ich eure letzte Mail (und alle anderen) irgendwie „beantwortet“. Ich pflege das hier auf Unser täglich Spam zu tun. Blättert einfach mal durchs Archiv! :mrgreen:

We request you to kindly acknowledge officially, enabling us file all necessary legal documents to the paying bank for the urgent release of your inheritance.

Immerhin wisst ihr, wofür so ein Reply-to-Header in einer Mail gut ist, so dass man antworten kann, wenn man sich gern mit Vorschussbetrügern unterhält – und sich wundert, dass diese Leute, die Millionen herumliegen haben, niemals ein Bankkonto zum Empfang irgendwelcher Gebühren und Vorleistungen verwenden wollen, sondern immer nur Western Union und MoneyGram.

Please send an acknowledgment email and call to enable us process your inheritance.

Ich weiß allerdings heute Besseres mit meiner Zeit zu anzufangen als virtuelle Gespräche mit lobotomierten Lemmingen zu führen… 😉

Yours Truly,
Mr Paul

Belfast BT1 1LS

Mit Gruß von einer extrasaftigen Matschbirne von der Spamfront, die glaubt, dass eine HTML-formatierte Mail gleich viel wichtiger aussieht, wenn man ihren gesamten Text fett setzt.