Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für August 2012

Mr.Chung Enlai

Dienstag, 7. August 2012

Dear Friend,
I on behalf of my colleagues being senior staff with a bank here in China need your humble assistance in repatriating some funds left behind by a late customer that died before, it is declared unserviceable within the next 30 days. I decided to contact you due to the urgency of this transaction .
Every attempt to trace any member of his family has proved unsuccessful and abortive.I will give you more information upon your response to this proposal.

Best Regards,
Mr.Chung Enlai.

Lieber Freund,

ich sitze gerade mit meinen Kollegen in meiner teuren Bude zusammen, und wir haben beschlossen, dass wir uns nach drei Monaten mal wieder ein neues Auto leisten sollten. Deshalb haben wir mal wieder ein paar Millionen Mails rausgeschickt, denn wir leben ja schon seit Jahren davon, dass die Mutter der Deppen jeden Tag schwanger ist. Darum geben wir uns auch keine Mühe mehr. Jemand, der allen Ernstes glaubt, dass ein Unbekannter riesen Haufen Geldes einfach so an einen anderen Unbekannten gibt, ist auch keine Mühe wert.

Hier also mal wieder unser alter Text mit der Erbschaft und dem ganzen Zaster, der auf einem Konto rumlungert und an den Staat fällt, wenn nicht jemand das Erbe beansprucht. Natürlich existiert das Geld nicht. Aber die Deppen, die darauf anspringen, bekommen von uns ordentlich Geld vor Augen gemalt, dass sie nur noch Millionen auf den Pupillen haben. Leider ist da noch eine Kleinigkeit, da ist eine Gebühr für den Notar fällig, ein Beamter muss bestochen werden und es fällt eine Transaktionsgebühr an. Immer so schön nach und nach, begonnen mit einem Fuffie, am Ende aber gern vierstellige Beträge. Und bitte immer schön anonym über Western Union oder MoneyGram rüberbeamen, denn wir lassen uns nicht gern in der Bank von der Polizei mitnehmen.

Komm, fall schon drauf rein. Antworte mir an die Mailadresse t_charafli (at) aol (punkt) com, weil es dir auch nicht auffällt, dass man Millionengeschäfte über ein Mailkonto laufen lässt, das kostenlos ist und das man nicht selbst unter Kontrolle hat! Sei so doof! Zwei Monate! Der Mercedes vor der Tür beginnt schon zu rosten!

Mit höflicher Grußsimulation
Deine Vorschussbetrugspammer

Im Moment gibt es beinahe nur Vorschussbetrug und schlechte Spam für Pimmelpillen. Freut mich, dass einigen besonders gefährlichen Idioten offenbar ein bisschen Infrastruktur weggebrochen ist.

lassen Sie uns zusammen Erfolg haben

Montag, 6. August 2012

Wie jetzt, keine „Webverbesserung“ mehr. Habt ihr nach den vielen Monaten endlich gemerkt, dass dieses Wort durch keinen Spamfilter dieser Welt mehr durchkommt?! Na, das ist wenigstens ein kleines Anzeichen cerebraler Aktivität, das bei diesem Gelumpe doch schon überraschend ist.

Hallo,

Mein Name ist Lena Bruschwitz und ich würde Ihnen sehr gerne mitteilen, wie Sie für tamagothi.de ein noch besseres Google-Ranking erzielen können.

Ich bin ein SEO-Experte und arbeite bei Deutsch PageRank [sic!]. Während ich einige Recherchen für meine Kollegen durchführte, fand ich Ihre E-Mail Adresse [sic!] und entschied mich dafür, Sie sofort zu kontaktieren.

Falls Sie Interesse haben, senden ich Ihnen gerne weitere Informationen und alle notwendigen Details zu.

Vielen Dank,

Lena Bruschwitz
deutschpagerank.com

Hallo,

soll ich dich „Lena“ nennen? Oder lieber „Melanie“? Oder „Eva“? Oder vielleicht doch mit einen der vielen anderen Namen, die ihr Angehörigen des spammigen Lumpenprekariats euch in den letzten Monaten gegeben habt? Ach, wozu, „du“ kannst mich ja auch nicht beim Namen ansprechen, obwohl der auf meiner Homepage, für die „du“ das Google-Ranking erhöhen zu wollen vorgibst…

Screenshot meiner Homepage

…eher schwierig zu übersehen ist. Immerhin schreibst „du“ nicht mehr, dass „du“ die Seite besucht hast, so dass jetzt „dein“ vollkommenes Desinteresse an den Websites, die „du“ zu Linkschleudern für unseriöse Angebote umgestalten möchtest, noch ein bisschen greifbarer geworden ist.

Nein, stattdessen liegen bei „euch“ im Büro von „Deutsch PageRank“ einfach so Mailadressen herum, die „du“ dann findest, um mich „sofort“ zu belästigen. Ohne jeden Namen dazu, versteht sich. Weil es eben Mailadressen sind, keine Namen. Warum auch sollte man Menschen mit Namen ansprechen?

Ja, ich habe ein gewisses Interesse. Vor allem habe ich Interesse an der Ausgabe von whois -H deutschpagerank.com gehabt. Die bei der Registrierung der Domain von „dir“ angegebene Anschrift ist Google Maps leider nicht bekannt, so dass ich nicht ein paar Fotos aus der Umgebung „deines“ Unternehmens „Deutsch PageRank“ in Indianapolis heraussuchen konnte, um die Leser dieses kleinen Spamblogs ein bisschen zum Lachen zu reizen. Aber dafür hast „du“ wenigstens eine Telefonnummer mit der Vorwahl Dänemarks angegeben, was mich völlig neu über die einstigen militärischen Erfolge der Wikinger nachdenken ließ. Immerhin ist die Domain „deiner“ grandiosen US-amerikanisch-dänischen SEO-Agentur für „Deutsch“ schon vor neunzig Tagen registriert worden. Die dort laufende Website ist auch ein exzellentes Beispiel deiner gnadenlosen SEO-Spezialexpertenkompetenz, denn sie hat einen Google-PageRank von Null. Das muss man erstmal hinbekommen, schlechter als noch die miesteste Müllseite bewertet zu sein! Da komme ich mir mit meiner Standard-3 ja richtig fett gegen vor. :mrgreen:

Danke, dass „du“ dich bei mir dafür bedankst, dass „du“ mit „deiner“ idiotischen Spammail meine Aufmerksamkeit auf „deine“ unseriösen und grenzkriminellen Geschäfte gezwungen hast.

Geh langsam und qualvoll sterben!

Der Nachtwächter
Täglicher Stammgast im Spamrestaurant

Die Elitesammlung schweizerisch die Armbanduhren! Die Auswahl der Führer Forbes! Die Preise von 101.99

Samstag, 4. August 2012

Die Länge dümmlich die Betreffzeilen! Die Auswahl der Wörter! Die Preise ohne Währungssymbol, weil Gleichgültigkeit bei Geld in welches Währung!

Die modischen Geschenke nach dem bescheidenen Preis. Der beste Preis für die neusten Sammlungen der modischen Designer. Die modische Kleidung… Die Taschen… Die Armbanduhren und die eleganten Schuhe.
http://yeso.vaciowkon.fastlanewatches.ru/ [ID von mir entfernt]

Die dümmlichen Spams nach der bescheidenen Sprache. Die dümmste Sprache für die ältesten Betrügereien mit Markenimitaten. Die billigen Ticktacks… Die teuren Markennamen darauf… Die Anbieter, die niemals ein Impressum haben.

Wer in so eine Spam klickt, braucht keine Uhr mehr. Für sein Hirn ist es schon fünf nach zwölf.

Der Ad-Fail des Tages

Samstag, 4. August 2012

Der güldne Ad-Fail des Tages geht an Google, die mir vor wenigen Stunden die folgende, ähm… nicht ganz so glücklich plazierte Reklame in meiner Suche präsentiert haben. Der von mir verwendete Suchbegriff „MeetOne Spam“ steht gleich mit drin:

Fail: Google-Ad zum Suchbegriff MeetOne Spam

Danke Google, für diese Aufheiterung zu einem sonst völlig unerfreulichen Thema!

Trojanische App des Tages: MeetOne

Freitag, 3. August 2012

Dies ist kein Zitat aus einer Spam, sondern ein aktueller Hinweis, verbunden mit einem ganz kurzen offenen Brief an die Nutzer so genannter smart phones.

Bitte vor dem Weiterlesen wenigstens kurz überfliegen, was ich am 15. Februar dieses Jahres über Trojanische Apps schrieb. Es ist als Hintergrund zum Verständnis des folgenden offenen Briefes sehr hilfreich.

Danke.

Und jetzt bei Spiegel Online weiterlesen, was die App von MeetOne mit Daten gemacht hat, die weit in die Privatsphäre hineinragen:

[…] Seit Monaten klagen Nutzer über Meetone-Spam […]

Offenbar wurden die Adressbücher von iPhones, Android-Smartphones oder E-Mail-Dienstleistern registrierter Meetone-Kunden ausgelesen und für den Versand der unerwünschten und täuschenden Werbung genutzt. […]

[…] festgestellt, dass das Programm ohne Erlaubnis des Nutzers das gesamte Adressbuch an die Server des Anbieters verschickt

Werte Leser, Leserinnen; werte Mitmenschen!

Wenn ihr euch freiwillig und bewusst solche Trojanischen Apps auf euren mobilen persönlichen Computern installiert (auch die von Facebook, Twitter, Path, Foursquare, Instagram, Foodspotting, Yelp, Gowalla etc.) und damit irgendwelchen Unternehmen ohne seriöses Geschäftsmodell einen derartigen Missbrauch ermöglicht, dann seid ihr selbst die Spam. Und ihr stinkt wie die Spam! Vom ekelsüßen Fäulnisduft, der aus euren Schädelinnenräumen strömt, wenn ihr damit weitermacht (was ich leider befürchten muss), will ich gar nicht erst reden…

Wenn ihr von den Vertreibern derartiger Apps getäuscht worden seid: Strafanzeigen zu derartigen Vorgehensweisen – zum Bespiel wegen eventueller Straftaten nach den §§202a-c und natürlich aller weiteren ermittelten Delikte – nimmt die nächste Staatsanwaltschaft entgegen. Und wie man Apps deinstalliert, wisst ihr hoffentlich!

Euer täglich Spam „genießender“

Nachtwächter
(Nach Diktat verreist)

Nachtrag 15.02 Uhr: Heise Security kann die Spam-Vorwürfe nach ersten Beobachtungen bestätigen. Tja, wozu sollte man auch sonst heimlich Daten an sich reißen. Eine legale und legitime Verwendung dafür gibt es nicht.

Den vorteilhaftesten Vorschlag dafür, wer Armbanduhren wählt

Donnerstag, 2. August 2012

Die feinen Taschen und die Zubehöre, Brand die Armbanduhren und die eleganten Schuhe die Saison – der Frühling 2012, den Rest der Sammlung 2012 verkaufen wir für die Hälfte des Preises aus!
http://u.ckn.time-pieces.ru/

Puh, wenn ich dieses Branddeutsch 2.0 lese, kriege ich aber nicht gerade Frühlingsgefühle. 😉

@DESEOMA

Donnerstag, 2. August 2012

Screenshot der Twitter-Timeline des Followspammers

Hallo, Sven Schindler,

ich finde das ja ganz toll, dass sie beim Zwitscherchen wahllos irgendwelchen Leuten folgen, obwohl ihre sehr eingeschränkten Interessen kaum vermuten ließen, dass sie ihr Gezwitscher auch lesen wollen! Ich meine: Sie können immerhin ein Skript benutzen. Das kann nicht jeder. Und dann folgen sie damit recht wahllos irgendwelchen Leuten, und sammeln diejenigen ein, die wieder zurückfolgen und sich damit ihre sehr einseitigen Mitteilungen in die Timeline holen. Ihre Vorfahren waren eben Jäger und Sammler – und wenns mit der Jagd nicht so klappte, wurde auch das Aas nicht verschmäht. Wer nicht zurückfolgt, wird natürlich recht flott wieder entfolgt, damit andere mit ihrem Spamfollow belästigt werden können – denn Twitter hat das Verhältnis zwischen Gefolgt-Werden und Folgen beschränkt. Warum? Nun, vor allem, weil es Canaillen wie sie gibt, Herr Schindler, die sonst gar keine Grenze kennten.

Ich finde es auch ganz toll, dass sie in „Online Marketing“ (mit Deppen Leer Zeichen, als würden sie eine extraschäbige SEO-Optimierung auch auf Twitter machen), „Traffic“ (hoffentlich ohne Verkehrsunfälle) und Google-Spam „SEO“ machen, denn sie haben für diese Tätlichkeiten ganz exakt das richtige Maß an Seriosität in ihrem Auftreten auf Twitter. Nur bei ihrem Nachnamen, Herr Schindler, da sehe ich ständig ein „w“ drinnen, das da aus mir unverständlichen Gründen gar nicht steht.

Ihr ihre Ausflüsse in den stinkenden Spamgulli gießender
Nachtwächter

Ihr Vertrag / Anpassung

Mittwoch, 1. August 2012

Die heutige Pest im Briefkasten kommt gleich in vielfacher Ausführung auf alle möglichen Adressen mit dem Absender s (punkt) walter (at) augustvergleichen (punkt) info:

Guten Tag,

An wen das dumme, kriminelle Spammerchen schreibt, weiß es mal wieder nicht. Das ist die übliche millionenfache Massenware.

ist Ihre Krankenversicherung auch zu teuer, ärgern Sie sich jeden Monat über einen zu hohen Beitrag?

Wissen Sie, zu welchem Tarif Sie sich seit den aktuellen gesetzlichen Änderungen versichern können?

Derzeit können viele Kunden sparen, auch ohne den Anbieter zu wechseln oder auf Leistungen verzichten zu müssen.

Informieren Sie sich unverbindlich:

http://www.augustvergleichen.info/

Genau, bei einem kriminellen Spammer werde ich mich gerade über andere Krankenkassen informieren. Der Link geht ja nur auf eine Domain, die vollständig anonym über WhoisGuard registriert wurde, weil so ein Pack eben lieber anonym bleibt. Aber immerhin, dafür wurde die Domain schon vorgestern registriert, damit man auch ganz sicher beim Empfang der Spam bemerkt, dass es eine Wegwerfdomain ist. Da bekommt man ganz sicher ausgewogene Informationen, von denen man einen Vorteil hat. Vor allem glaubt man das, wenn man auch noch an den Osterhasen glaubt.

Vor allem aber bekommt man dort eine Website, die zwar kein Impressum hat, einem dafür aber die Gelegenheit…

Screenshot der betrügerischen Website

…zu einem Datenstriptease vor kriminellen Spammern gibt. Die angefragten Daten reichen völlig für einen Identitätsmissbrauch zu beliebigen kriminellen Geschäften aus. Wer dort etwas angegeben hat, hat verloren!

Mit freundlichen Grüßen,
Svenja Walter, Kundenservice

Geh sterben!