Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Beschaeftigung

Freitag, 26. August 2011, 1:49 Uhr

Die gleiche Mail gibt es auch mit dem Betreff „eine offene Stelle“. Vermutlich gibt es noch mehr Betreffzeilen, allerdings ist das Spamskript so gut, dass es jede Mailadresse nur einmal zumüllt, so dass ich nicht ganz so viele Exemplare dieses virtuellen Sondermülls gesehen habe.

Vorab: Wer allen Ernstes glaubt, das man mit einer anonymen, mit gefälschtem Absender versendeten, asozialen und illegalen E-Mail einen „Job“ angeboten bekäme, der einen nicht ins Gefängnis bringen kann, obwohl wir (von Statistiktricks bereinigt) ca. 5 Millionen Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland haben, dem kann ich nicht mehr helfen. Alle Jobangebote über Spammails sind Aufforderungen, sich an kriminellen Taten zu beteiligen und für die organisierte Internet-Kriminalität die heißen Kohlen aus dem Feuer zu holen. Wer sich dazu hinreißen lässt, eine solche „Arbeit“ anzunehmen, wird mit Sicherheit die Kriminalpolizei, den Staatsanwalt und einen Richter kennenlernen. Da kein Richter angesichts des ausgeführten Tätigkeiten von Arglosigkeit ausgehen wird, ist je nach sozialer Prognose sogar eine Haftstrafe möglich.

Ja. Dafür, dass man solche „Jobs“ annimmt, geht es in den Knast. Wer mir das nicht glaubt, sollte einfach mal die Polizei fragen – dafür am besten die Mail ausdrucken und mitnehmen. Doch selbst, wenn es „nur“ eine Bewährungsstrafe gibt, bleibt noch die volle zivilrechtliche Haftung für den angerichteten Schaden bestehen.

War das deutlich genug?

Gut, dann kommt jetzt die Mail. Auch schlichteren Gemütern sollte klar werden, dass es hier um Geldwäsche geht, daher erspare ich ausführliche Kommentare und schreibe einfach meine kurzen Anmerkungen in eckigen Klammern (die Hervorhebungen sind aus dem Original, die Mailadressen wurden von mir so angepasst, dass sie nicht direkt verwendbar sind):

Arbeit für Dich!

Gut bezahlte Arbeit

Wir bieten Dir die Möglichkeit, einfach von 2000 bis 8000 Euro im Monat zu verdienen. Du kannst diese Arbeit mit Deinem jetzigen Job vereinbaren! [sic! 16 lila Lappen nebenbei!] Für die Arbeit bei uns wirst Du nicht mehr als 2-3 Stunden pro Tag 1-2 Mal in der Woche aufwenden. [sic! Es ist ein „Stundenlohn“ von 330 Euro möglich!] Für jeden erledigten Auftrag, der bei Dir nicht mehr als 3 Stunden in Anspruch nehmen wird, wirst Du von 600 bis 1600 Euro erhalten.

So wird alles ablaufen:

1. Wir überweisen von 3000 bis 8000 Euro auf Dein Bankkonto.
2. Nachdem das Geld Deinem Konto gutgeschrieben wurde, hebst Du das Geld ab.
3. Du hast schon 20 % von dem erhaltenen Betrag verdient! 600-1600 Euro behältst Du für Dich!
4. Den restlichen Betrag übermittelst Du uns.
5. Wir tätigen die nächste Überweisung auf Dein Bankkonto.

Die Beträge und die Anzahl der Überweisungen können beliebig sein, alles hängt nur von Deinem Wunsch und von Deinen Möglichkeiten ab! Diese Tätigkeit ist absolut legal und verletzt keine Gesetze der EU und Deutschlands. [sic! Ist ja nur Geldwäsche…]

Wenn Du Interesse hast und diese Tätigkeit ausprobieren willst, schreibe uns auf die E-Mailadresse: de (at) deth (strich) group (punkt) com. [sic! Die Mail nicht normal beantworten, denn der Absender ist gefälscht!] Wir kontaktieren Dich in kürzester Zeit und beantworten alle Fragen.

Beeile Dich, die Anzahl der Stellenangebote ist begrenzt!

Ihre E-Mailadresse haben wir aus offenen Quellen genommen. Wir bitten Sie um Entschuldigung, wenn unsere E-Mail Sie gestört hat. Falls Sie Ihre E-Mailadresse aus unserem Verteiler löschen möchten, senden Sie eine leere E-Mail auf folgende E-Mailadresse: del (at) deth (strich) group (punkt) com

Beeilen muss man sich hier vor allem, weil diesen Banden immer wieder die Hilfsgeldwäscher von der Polizei weggeschnappt werden.

Alles weitere zu diesen „Jobs“ bitte beim Antispam e.V. nachlesen, wenn überhaupt noch Informationsbedarf besteht.

2 Kommentare für Beschaeftigung

  1. […] jetzt habe ich fast ein halbes Jahr lang keinen Job als Hilfsgeldwäscher mehr angeboten bekommen, aber der Text ist noch genau so brotdoof wie damals. I have a business […]

  2. […] Suchmaschine, die dir schnell bessere Informationen gibt als wir! Versuch nicht herauszubekommen, wie die gleiche Masche vor zwei Jahren aussah. Glaub uns […]

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