Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 3. Juli 2011

hemp

Sonntag, 3. Juli 2011

Das ist ja mal wieder ein toller „Kommentar“, der sich da im Spamfilter verfangen hat:

Nach dem Ball redet Mackwitz mit dem Verleger Cottlizer dann mit Eleonore. SPEICHERN… Kampfstrategie Phantom 300HP Strke Eis Schwche Feuer Schlaf Versetze das Phantom in Schlaf und nutze dann den Feuerzauber… Nachdem das Phantom besiegt ist untersuche den Abfallkorb und verlass die Oper. Dann musst du die Maus einfangen – und erhlst 25exp..-Im Geschft Gib 5 Taler fr das Mdchen aus sprich sie im Gasthaus an und lade sie zum Essen ein.

Und, wer schreibt so etwas? Er hat sich eine tolle und wenig glaubwürdige Mailadresse ausgedacht und nennt sich „hemp“, um mit diesem schönen Google-Keyword die schöne Website hemp (punkt) to zu verlinken. Und das erklärt wohl auch seinen sprachlichen Stil: Er war wahrscheinlich völlig zugekifft und die Gedanken kamen so schnell und gingen wo war ich gerade ach ja Gedanken hast du eigentlich schon daran gedacht die Spam was Frühstücksfleisch ja das wäre jetzt was essen Toastbrot was wollte ich sagen ach Gedanken…

Hello i am at www.lovedatings.co.uk,

Sonntag, 3. Juli 2011

Schön für dich, und ich bin dort nicht.

Hello i am at www.lovedatings.co.uk,

Das hast du schon in deinem brötchendoofen Betreff gesagt. Und es taugt auch durch seine Wiederholung nicht als Ersatz für eine Anrede.

Hope you are doing well.
I believe you will like to make good and nice friends from anywhere in the world. Please i have a geniue reason of contacting you. Know that in today’s world race, distance, age, nationality or religion no longer posse a barrier to male/female relationships. I got your email while searching for seriouse relatoinship through the (google dating search). I really want to be your friend.

Ich hoffe, dir geht es total beschissen und du leidest einfach vor dich hin. Du kannst mich nicht einmal mit meinem Namen, geschweige denn in meiner Muttersprache ansprechen, aber tust so, als hättest du einen total guten Grund, mich zuzuspammen. Ja, den hast du auch, du willst Leute auf eine total tolle Website locken, die bemerkenswerterweise nur eine einzige Funktion hat: Man kann dort einen Datenstriptease machen, worüber sich verrottete Spammer wie du immer wieder sehr freuen. Schließlich lässt sich so eine Identität missbrauchen, und gute Adressdatensätze sind ja auch was wert, wenn man sie an andere Spammer verkauft. Dieses ganze Zeug von Rasse, klarem Blick und glänzendem Fell spielt da keine Rolle mehr. Deine Ausrede, wie du an meine Mailadresse gekommen bist, ist allerdings originell, denn du phantasierst einen Google-Dienst daher, den es zwar noch nicht gibt, der aber gewiss ein riesiger Erfolg würde. Aber wenn es diesen Dienst gäbe, hätte ich dort einen Nick angegeben, vielleicht sogar meinen richtigen Namen, und dann müsstest du mich nicht mit der Wiederholung deines saudoofen Betreffs ansprechen. Mein Freund kannst du nicht werden.

Although, we do not know each other well but I will really like to have you as a friend or pen pal if that pleases your mind. My name is Benita, a single good looking young lady. I am caring, loving, passionate and honest. I like meeting new people and sharing ideas for a better communication. If you care to know more about me. I will give you more details. just reply to my mail.

Ja, dass wir uns nicht kennen, hast du ganz richtig bemerkt. Um so erstaunlicher, dass dies im direkten Kontext der Aussage steht, dass du unbedingt mein Freund werden willst. Schön, dass du dir für dich einen Namen ausgedacht hast. Deine Mail werde ich bestimmt nicht beantworten.

Thanks, i wish you all the best…
Benita.

Zum Abschluss bedankst du dich noch dafür, dass ich deine kriminelle Spam bekommen habe und klatschst ein paar schöne Grüße hinterher, die durch ihre millionenfache Replikation in den Mailservern dieser Welt auch nicht glaubwürdiger werden. Immerhin, du hast die gefälschte Absenderadresse bei yahoo.com so gewählt, dass man dir antworten könnte. Wer einen Blick in den Mailheader geworfen hat, bemerkt allerdings, dass diese Mail nicht etwa von Yahoo gekommen ist, sondern von einem mit Schadsoftware übernommenen Rechner, der die dynamische IP-Adresse eines Zugangsproviders aus dem Senegal hatte. Und dann versuchst du auch noch mit recht unbeholfen gefälschten Mailheadern so zu tun, als käme dein Dreck aus der Tschechischen Republik – aber natürlich auch dort nicht von Yahoo. Schon klar, du bist eine ganz heiße Maus. Ich wünsche dir eine hungrige Katze.

Geh sterben.
Elias

PS: Wenn du schon eine HTML-formatierte Mail verfasst, ist es für den Erfolg deiner Masche viel förderlicher, wenn man die angegebene Internetadresse auch anklicken kann. Aber diese hochkomplexe Weltraumtechnologie HTML lernst du bestimmt auch noch, spätestens für die zweite oder dritte Welle dieses Mülls.