Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Monatsarchiv für Februar 2011

beste Armbanduhren 10 mal guenstiger

Montag, 28. Februar 2011

Koennen Sie diese E-Mail nicht korrekt lesen? Versuchen Sie Nachrichtsbrief online zu lesen

Na, wird unser HTML-formatiertes Gestümper falsch in ihrer Mailsoftware angezeigt. Denn lernen sie doch gleich, dass „Nachrichtsbrief“ das neue deutsche Wort für „lächerliche Spam“ ist.

Ach ja, apropos „lächerlich“, das passt:

Chronometer von ernsten Brands zu laecherlichen Preisen. Mit unseren Kopien ist es moeglich.

Mit dieser Anwendung ernsthafter Web-Techniken (HTML-Auszeichnung) zum Transport lächerlichster Aussagen hat der Spammer gezeigt, dass er einen ausgesprochen ernsten Brand unter seiner Frisur haben muss.

Und von so jemanden, der sich dermaßen gepflegt und stilsicher auszudrücken vermag, lassen wir alle uns doch gern noch ein bisschen mehr übers Geschäftsleben erzählen – vor allem der erste Satz ist so gelungen, das kann man sich gar nicht ausdenken:

Ab und zu einen hohen Post zu erhalten oder einen guten Vertrag zu schliessen ist unmoeglich ohne Ihre Partner mit Ihrem stilvollen Aussehen zu ueberraschen, was immer an brand aussehendes Zubehoer liegt.
Sie brauchen nicht Ihr ganzes Vermoegen zu zahlen, unser Internet Geschaeft hat bessere Preisstrategie.
Unsere Brand imitationen sind von perfekter AEhnlichkeit und kosten 10mal weniger.

😆

Übrigens finde ich ein Zehntel des Preises für die Original-Uhren ganz schön happig, wenn ich daran denke, was für schäbige Ticktacks diese Halunken da in ihrem „Internet Geschaeft“ verkaufen werden – wenn sie überhaupt etwas fürs Geld liefern.

You have been sent this email because you are a Digidog client or have expressed interest in Digidog’s services.
Not interested anymore? Unsubscribe

Du digitales Hündchen Interesse an Diensten für digitale Hündchen. Wenn doof dressiert, klick auf klick um Tierquäler zu sagen, dass digitales Gift auch ankommt.

Sind Sie mit der Höhe Ihrer Erträge zufrieden?

Montag, 28. Februar 2011

Sind Sie mit der Höhe Ihrer Erträge zufrieden?

Das hast du schon im Betreff gefragt, Depp!

Aber hey, wer sich nicht weiter davon stören lässt, dass hier ein Verbrecher seine Mails mit gefälschtem Absender über ein Botnetz versendet, der kann von diesem freundlichen Verbrecher, der leider nicht einmal eine freundliche Anrede der vielen zehntausend Empfänger hinbekommen hat, erzählen lassen…

Mit uns erhalten Sie pro Investition
ab dem ersten Tag einen Bonus von 10 %.

…dass er ihm gegebenes Geld mit einem blankeputzen Zauberstab einfach vermehrt. Wer würde bei so einer „seriösen“ Anlageberatung nicht glücklich sein? Doch nur jemand, der etwas Hirnmasse in seinem Schädel trägt. Also jemand anders als die Leute, die zum Opfer solcher Betrüger werden.

Klicken Sie hier und finden Sie heraus wie.

Weitere Lügen der völlig namenlos bleibenden Spammer sind im Internet verfügbar.

to quit receiving such a nice ideas hit this line and stop them

Wer noch mehr von derartigen Drecksmails haben möchte, teilt den Halunken am besten erstmal durch einen einfachen Klick mit, dass die Drecksmails auch ankommen.

1;8bOhL9RwtcchehOb-Qh8szQ7b;1002019

Heiter, heiter. Base64-codierter Kauderwelsch mit dem Aussehen einer missglückten Dateikonvertierung zum Abschluss, da hättet ihr den Kauderwelsch auch gleich im „Klartext“ schreiben können. SWRpb3Rlbg==! Aber vielleicht glaubt ihr ja auch, dass so ein ehe schon im Ruche des Betrugsversuches stehendes Stück Spam seriöser wirkt, wenn solche technischen „Texte“ hineingeraten.

Re: hi

Montag, 28. Februar 2011

Hello my dear […]

Hallo, du lieber Empfänger, du einer Namenlos aus den vielen vielen!

[…] I‘ve had a web camera with good quality – sign up on my page – and I‘ll do what you want for you, long time not seen you in a web camera.
Click here…

Ach, wäre es doch schön, wenn der Spammer wirklich täte, was er hier verspricht. Da würde ich mich doch glatt mit meinen falschen Lieblingsdaten¹ für so etwas anmelden und ihn darum bitten, dass er sich vor dem Auge der Webcam erschießt. Und das schaute ich mir an, voller Genuss und im seligen Wissen, dass es jetzt einen Spammer weniger gibt. 👿

Aber es ist halt ein verlogener Spammer, der mit gefälschtem Absender Massenmüll ins Internet pustet – auf diesen Seiten gibt es nichts, was jemand haben möchte. Schon gar nicht gibt es dort Amateurstriptease vor der Webcam. Im besten Fall werden nur Daten aus der „persönlichen Anmeldung“ gesammelt und an Spammer verkauft, im regelmäßigem Fall dürfen sich die gläubigen Opfer noch eine als „Zugangssoftware“ getarnte, aktuelle Sammlung aktueller Schadsoftware von der Website eines kriminellen Spammers herunterladen.

¹Die Spammer schreiben ja auch mit gefälschtem Absender – deshalb bin ich regelmäßig ein recht prominenter Name, wohnhaft an einer nicht existierenden Anschrift und habe natürlich Mailadressen zum Wegwerfen, wenn ich mir mal anschauen will, was passiert, wenn man tut, was die Spammer wünschen, das man es tut. Ein besonders gesicherter Rechner (also nicht nur eine „Firewall“ und ein „Virenscanner“, sondern am besten ein von DVD gebootetes System, das nicht verändert werden kann) ist dabei sowieso Pflicht, denn die Websites der Spammer sind üble Schleudern für allerlei fiese Schadsoftware.

Magic Of Word

Samstag, 26. Februar 2011

Und dann war da noch dieses blogähnliche Machwerk unter dem zauberhauften Titel „Magic Of Words“ [aus naheliegenden Gründen nicht einmal indirekt verlinkt], das sich ausgerechnet hier im Spamblog durch den ziemlich faulen Zauber einiger Spam-Trackbacks in eine Aufmerksamkeit Googles drängeln wollte, die es nun wirklich nicht verdient (zum Vergrößern aufs Vorschaubild klicken):

Screenshot des Splogs

Schon im Titel macht dieser genretypische Vertreter jener Splogs¹, die ohne Spamkommentare zur Google-Manipulation für immer im digitalen Vergessen in einer Sackgasse des Internet verrotteten, klar, dass es sich um das „Werk“ eines Menschen handelt, der sich einen Schreißdreck für sein „Werk“ interessiert – also, dass es sich um Spam handelt. Wenn bereits der Titel wegen falscher Zeichencodierung völlig unübersehbar zu einem „Die Zitate und Spr�che Community“ missrät, wird auf dem ersten Blick klar, dass hier einer sehr auf die Schnelle „Inhalt“ simuliert und sich nicht einmal mehr das Ergebnis seiner geringen Mühen anschaut.

Das Splog ist dann auch eine reine SEO-Linkschleuder, und das beginnt schon unterm Titel mit dem zwar etwas hirnlosen, aber doch wenigstens mit den gewünschten Keywords ausgezeichneten Gaga-Link Live Roulette Moderatoren sind Live Online Casinos Featured [sic!]. Wer wissen möchte, warum ich SEO für eine Form der auf Suchmaschinen zielenden (und damit natürlich indirekt auf die Menschen als Nutzer der Suchmaschinen abzielenden) Spam halte, bekommt beim Betrachten dieses Linkparks eines lobotomierten SEO-Affen vielleicht eine Ahnung. Herzallerliebst übrigens die folgende (teilweise unsichtbar gemachte) Textpassage aus dem Titelbereich der Seite, die einen guten und zutreffenden Eindruck von der semantischen Tiefe des „Mitgeteilten“ gibt:

Viele Leute benutzen Suchmaschinen, um herauszufinden, Live Roulette Tipps und Tricks. Doch der Moderator hat eine große Rolle bei der Live Roulette zu spielen und sie können Ihre Spielerfahrung lohnend zu machen und können den Anforderungen der Suchmaschinen überflüssig zu machen. Tausende von Gamern on line benutzen Sie die Suchmaschinen, um herauszufinden, die Strategien für das […]

Klar, dass so eine Linkschleuder aus einem komplett hirnlosen Paralleluniversum… ähm… sorry…

Welcome to my blog. Enjoy reading all the interesting and compelling stories.

…so eine Sammlung „interessanter und unwiderstehlicher Geschichten“ selbst ein bisschen verlinkt sein muss, um überhaupt etwas Google-Ranking zu erhalten und dieses an die damit hochgepushten Sites weitergeben zu können. Dies geschieht zum Beispiel über die gießkannenartig in hunderte Blogs gepullerten Spam-Trackbacks komplett hirnfrei erstellter „Postings“…

“Sexy Budgeting for Fun & Profit” Pays 75% Kommission

Hot Neues Produkt – Regain 10% Ihres derzeitigen Einkommens, [sic!] Seelenfrieden und Finanzkontrolle. [sic!] Everybody Loves a Sexy Budget. [sic!] Schlie [sic!]

…von denen eines auch „Unser täglich Spam“ benetzte. Es geschieht aber auch über die gegenseitige Verlinkung derartiger Splogs – denn so ein SEO-Webverpester unterhält nicht nur eines davon, sondern hunderte, denn viel hilft viel. Das glaubt dieser spammende Idiot jedenfalls. Deshalb ist er ja auch ein Spammer.

Nachwort

Wenn sie „Entscheider“ sind, wenn sie eine Entscheidung über die gewerbliche Internetarbeit eines Unternehmens treffen müssen und wenn ihnen einer dieser vielen, meist komplett unseriösen, im Ton aufdringlichen und im Wesen hochstaplerischen SEO-Idioten eine Verbesserung ihres Google-Rankings und damit erhöhten Traffic anbietet – natürlich völlig mühelos für sie – denn sollten sie wissen, dass sie es mit einem asozialen Spammer zu tun haben.

Jemand, der unter SEO etwas anderes als Spam versteht, wird sich viel mit der Struktur ihrer Website beschäftigen, bevor er überhaupt eine Aussage machen kann. Er wird mit ihnen zusammen Ziele erarbeiten, die erreichbar sind und die zu einer dauerhaften Verbesserung der Wirksamkeit ihres Internetauftrittes führen. Wenn sie einen seriösen SEO-Anbieter beauftragen, wird dieser technische Verbesserungen an ihrer Website vorschlagen und durchführen [von wegen „Optimierung“, man kann darin niemals ein „Optimum“ erreichen, aber eben sehr oft eine deutliche Verbesserung]. Er wird ihnen wahrscheinlich auch vorschlagen, dass ihre Autoren etwas Schulung im Verfassen der Beiträge erhalten, damit diese „besser findbar“ schreiben, denn das ist durchaus nicht etwas, was einem Menschen in die Wiege gelegt würde. Und wenn er (oder sie) wirklich gut ist und ein offenes Wort pflegt, werden sie auch hören, dass im Internet mit seinem riesigen Angebot und der flüchtigen Aufmerkkeit seiner Nutzer nichts so attraktiv ist wie richtige Inhalte, denn diese werden nicht nur gefunden, sondern im Gegensatz zu aufdringlich nach Reklame schmeckenden Texten gern und aufmerksam gelesen und auch immer wieder einmal verlinkt, ohne dass dafür ganze Parks aus Linkseiten erforderlich wären. Diese Links sind „echt“, sie werden also auch niemals von Google „abgestraft“ werden, wie es bei den spammigen Linkparks immer wieder einmal geschieht. Eventuell schlägt ihnen ein ernsthafter SEO-Anbieter auch den Kauf von wenigen Links auf anderen Websites vor, vor allem, wenn sich die derzeitige Verlinkung ihrer Website als sehr gering erweist. Und das alles wird in klaren, nachvollziehbaren Worten ohne Bullshit-Bingo, Techspeak und Hokuspokus begründet und der Erfolg aller Maßnahmen wird quantifizierbar gemacht und überwacht.

Wenn sie das vor Augen haben, können sie einen Scharlatan und Spammer erkennen – und das wird unter anderem dafür sorgen, dass sie nicht von Splogs wie „Magic Of Word – Die Zitate und Spr�che Community“ verlinkt werden.

Sparen sie sich das Geld, das sie für SEO-Spam ausgeben würden! Geben sie dieses Geld lieber sinnvoll aus! Diese Form der Spam hat keine nachhaltige Wirkung. Sie kann aber leicht eine unerwünschte Wirkung entfalten, da sie alle damit konfrontierten Menschen verärgert. Sie wollen doch nicht wirklich auf die gleiche Weise um die Aufmerksamkeit der Menschen buhlen, in der es Abzockcasinos, Betrüger und angebliche Anbieter von Software, Markenprodukten und Potenzmitteln tun, oder? Auch im Internet ist ein guter Ruf nur langsam aufzubauen (und letztlich wertvoller als das Ranking bei Suchmaschinen), aber kann sehr schnell zerstört werden.

¹Ich weiß nicht, ob dieses Wort im Deutschen gut verständlich ist: Splog, plural Splogs, ist auf Englisch eine geläufige Bezeichnung für derartige Spamblogs.

Want to finish Harvard, we can offer you a diploma of it.

Samstag, 26. Februar 2011

You are looking for a highly paid job, but no one wants to hire you because you don’t have a diploma or you got a diploma of not known university? You want to change your life and start living it the other way, want to have a lot of money and be needed at every company? Than the only solution is obtaining a new diploma. Though that will take a lot of time, so we can offer you to buy it. You will save your money on education and time that you would visit university.

If you decided to take this considerable step in your life, than you just need to call through one of these telephones: Inside USA.: +1-718-989-xxxx Outside USA.: +1-718-989-xxxx [Die Nummern sind von mir unkenntlich gemacht, sie waren übrigens identisch] and leave your telephone number (along with country code) and name. Our specialist will contact you after that to get more details about the diploma you need. Become successful in this life and don’t let employers bring you down!

Fragt doch mal bei unserem Minister Frhrn. von und zu Guttenberg nach. Der hat wohl immer noch Interesse an einem akademischen Titel vor seinem eh schon reichgezierten Namen, aber er hat weniger Interesse daran, für so einen Namenszusatz richtig wissenschaftlich zu arbeiten – dass er die Universität Bayreuth in einem jetzt zur Vertuschung vorgesehenen Vorgang zu einer degree mill umfunktioniert hat, ist ja gescheitert.

Why people are lucky working with us?

Freitag, 25. Februar 2011

Hello.

Persönlicher ansprechen können wir unsere Empfänger nicht, denn diese Nachricht geht an Hunderttausende.

We would like to introduce you our company.
Our company is a large international holding complex that provides supporting services for businesses […]

Wir wollen unser total tolles Unternehmen vorstellen. Das ist ein internationales Riesending, dass Dienstleistungen für andere Unternehmungen erbringt. Und weil wir diese Mail mal in Englisch schreiben, muss das auch nicht auf anderen Kontintenten liegen, sondern…

[…] of the clients with main office in Berlin (Germany).

…zur Abwechslung mal in Berlin. Einen Namen hat unser tolles Unternehmen noch nicht, auch keine Website oder sowas. Es macht seine Geschäfte mit…

We deal with:
– tax planning consulting;
– registration of companies and;
– additional supporting services for foreign based companies.

…Geldwäsche für die organisierte Internet-Kriminaliät. Und dafür braucht es immer wieder…

Now there are some vacancies in our company. If you are willing to have some extra money and interested in part-time job then this offer is for you.

…ein paar neue Mulis, die das Geld auf ihrem persönlichen Konto empfangen, um es über Western Union oder MoneyGram an uns weiterzusenden. Dass wir als total tolles, internationales Riesenunternehmen völlig wahllos bei unserem Personal sind, liegt daran, dass es uns eigentlich egal ist, welche Deppen für uns ins Gefängnis gehen, solange wir nur genug Geld aus unserem Betrug machen. Also seien sie bitte so merkbefreit und machen sie vor uns erstmal den Datenstriptease, damit wir überhaupt wissen, wer sie sind:

We need some personal information about you:
– first name,
– last name,
– country you live in,
– the date of your birth,
– your email address, [sic!]
– you primary phone number,
– extra phone number,
– convenient time for a call.

Dass wir bei der automatischen Verarbeitung der paar hundert Antworten auf unsere frische Spamwelle immer noch kein technisches Verfahren in Form eines einzeiligen Programmes¹ gefunden haben, um die Mailadressen aus dem Absender der Mail herauszupfriemeln, sollte sie nicht weiter bekümmern – also geben sie bitte auch ihre Mailadresse an. Und weil wir vielleicht mit den gesammelten Daten noch ein bisschen Geschäft machen wollen, denken sie bitte daran…

Tell us about your other work experience.

…uns auch ein paar wertvolle Zusatzinfos zu geben. Vielleicht eignen sie sich sogar als kleiner Hilfskrimineller, deshalb…

Also we would like to know if you have got a criminal record?

…teilen sie uns entsprechende Erfahrungen bitte formlos mit.

If you have interest to work with us, please send me your information to
Colby@westunion-consult.com

Aber bitte beantworten sie diese Mail auf gar keinen Fall, indem sie in ihrer Mailsoftware auf „Antworten“ klicken, denn der Absender ist gefälscht – diese Angabe Reply-To im Header der Mail ist auch wirklich schwierig reinzufummeln, wenn man so wenig kann wie wir.

We would be glad to cooperate with you further and will be looking forward to your reply.

Wir sind glücklich darüber, dass die Mutter der Idioten jeden Tag schwanger ist.

Sincerely.

Diese Spam wurde mechanisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

¹Klar, in Perl ist „alles ein Einzeiler“, ich schlage den folgenden Einzeiler auf die Maildatei vor, um an die Mailadressen zu kommen und denen eine Standardantwort zu schicken:
perl -ne 'if (/^From/) { s/^.*[^a-z0-9]([a-z0-9][^\@]*\@[a-z0-9\.\-]+).*$/$1/i; if (/\@/) { print; } }'
Natürlich würde man die Ausgabe noch auf sort -u pipen, wenn man so etwas auf die ganze Maildatei loslässt. Ein solches Minimalprogramm zu schreiben – und zwar besser, als ich das hier in zwei Minuten auf die Schnelle formuliert und nicht einmal getestet habe – erfordert nur wenig anstrengende Denktätigkeit und lediglich die Kenntnisse eines Einsteigers. Euch ist in eurer verbrecherischen Gier einfach jede Mühe zuviel. Na, deshalb seid ihr ja auch dumme, asoziale Spammer geworden.

Twitter Email Alerts bettina

Freitag, 25. Februar 2011

Dass dieser Name [hier natürlich geändert] nicht zum Träger eines Penisses gehört, sollte jedem Menschen (Spammer sind ja etwas anderes) auffallen. 😉

Hi, bettina

You have 7 information message from Twitter.
Then you need a hot woman and she is here.
Click this link:

http://twitter.com/account/confirm_email/bettina/6EA98-F4DA1-516208

Aber klar doch, genau so stelle ich mir eine Mitteilung „von Twitter“ vor. Gleich mit Hinweis darauf, dass man dort geiles Frauenfleisch zum Koitieren kennenlernen könnte, denn genau darum gehts bei dem ganzen Gezwitscher doch! Schade nur, dass das an eine (nicht lesbische) Frau gegangen ist. :mrgreen:

Persönlicher Einschub: Die einzige Frau, die ich jemals „übers Internet“ kennengelernt habe, lernte ich nach längerer Kommunikation über ein Forum kennen. Wir hätten uns denn besser doch nicht getroffen.

Die Mail ist natürlich HTML-formatiert und die angegebene URL verlinkt in Wirklichkeit auf eine hochgeladene Seite in einem mutmaßlich gehackten Forum in niederländischer Sprache – ich habe den Forenbetreiber eben davon unterrichtet, damit der kriminelle Schrott dort schnell verschwindet. Diese hochgeladene Seite ist eine Weiterleitung auf einen angeblichen „Virencheck“, der mit in HTML nachgemachten beängstigenden Meldungen im Windows-Stil den Download der frischen Schadsoftware der Spam-Mafia erzwingen will. Die Spammer scheinen also mal wieder einen neuen Satz Bots für die tägliche Drecksspam zu brauchen.

Technischer Einschub: Und sie haben immer noch nicht herausbekommen, wie man in JavaScript das Betriebssystem identifiziert (Kinderspiel!), damit ein Linux-Nutzer keinen nachgemachten Windows-Desktop in seinem Browser sieht…

Once you confirm, all future email from Twitter will be sent to this address.

The Twitter Team

Übrigens sehen Mails von Twitter etwas anders aus. Zunächst kommen sie in der Sprache, die man in Twitter eingestellt hat, und natürlich wird man auch mit dem Namen angesprochen, den man gegenüber Twitter angegeben hat. Statt auf Nachrichten mit einem Link hinzuweisen, wird gleich die Nachricht zitiert – sie ist ja meist nur wenig länger als es der Link wäre, was soll da also die Sparsamkeit. Ein Link steht allerdings darunter, um die Twitter-typische Kommunikation zu ermöglichen.

Und wenn man die Mailbenachrichtigung – wie ich – abgestellt hat, denn kommt gar keine Mail. Niemals. Was immer auch passiert.

Aber unabhängig davon, man bekommt auch niemals – wie „bettina“ – eine Mail, wenn man gar nicht bei Twitter angemeldet ist. Einen Hinweis wie den folgenden…

If you received this message in error and did not sign up for a Twitter account, click not my account.

…bekommt man also niemals in einer Mail von Twitter zu sehen. Hier ist es nur der zweite Köder, der Link geht auf die gleiche Scareware-Seite, auf die auch der erste Link ging.

Please do not reply to this message; it was sent from an unmonitored email address. This message is a service email related to your use of Twitter. For general inquiries or to request support with your Twitter account, please visit us at Twitter Support.

Überflüssig zu erwähnen, dass dieser dritte Link nur der dritte Köder ist – und wiedermals auf das gehackte Forum geht. Aber dass der Absender nicht Twitter ist, wird in diesem Fall schon beim Anblick der (gefälschten) Absenderadresse klar, denn Twitter pflegt es nicht, seine Mails ausgerechnet über AOL zu versenden.

Spamwelle: Jobangebote

Mittwoch, 23. Februar 2011

Die organisierte Internet-Kriminalität scheint im Moment wieder recht dringend nach irgendwelchen Hilfsgeldwäschern zu suchen. Die Flut derartiger Spams ist so überwältigend, dass ich keine Lust auf umfassende Zitate habe, zumal ich ja gerade erst eine derartige Mail etwas ausführlicher gewürdigt habe.

Dies sind die häufigsten Betreffzeilen der Spams (ich habe gerade so viel davon herumliegen, dass ich mich nur noch auf sort | uniq -c | sort -n verlasse):

  1. Jobs für Macher [anfangs mit kaputtem Umlaut, jetzt korrigiert]
  2. JOB OFFER (PERSONAL ASSISTANT)
  3. Employment opportunity
  4. New job vacancy – see details
  5. Position opening in your area
  6. Berater Vakanz
  7. Schließen sie sich uns an [zurzeit immer noch mit kaputtem ß]
  8. Die Menschen aus jeder soziallen [sic!] Schicht verdienen mit uns und haben Erfolg ohne spezielle Schulung!
  9. Ihr Lebensstil schreit nach extra Einkommen? [stets gefolgt von einer Fantasie-Firmierung]

Erfrischenderweise waren die sich öffnenden Position „in my area“ entweder ausschließlich für Neuseeland oder ausschließlich für Australien. Ich dachte ja immer, dass die Domain .de auf einen anderen Ort hindeuten würde, aber das scheint diesen organisiert kriminellen Spammern zurzeit völlig wumpe zu sein, wenn sie skriptgesteuert mit Streumunition im Internet rumballern. Es gibt natürlich auch Angebote für Empfänger in Deutschland.

Bei zu vergebenden Stellen, die ohne Anforderung an die Qualifikation und bei geringer Arbeitsleistung zu Verdiensten von 2000 US-Dollar (oder für den Bereich Deutschland: 1500 Euro) monatlich für 10 Stunden „Arbeitszeit“ in der Woche einbringen, hätte kein seriöses Unternehmen irgendwo auf der Welt auch nur das geringste Problem, Leute zu finden – und würde sich deshalb niemals seine eigene Reputation zerstören, indem es illegale und asoziale Werbemittel anwendet und mit gefälschtem Absender über Botnetzwerke aus mit Schadsoftware übernommenen Privatrechnern spammt. Alle qualifizierten und beruflich erfahrenen Menschen, die mir bislang übern Weg gelaufen sind, werden wesentlich schlechter bezahlt. Was hier gesucht wird, sind dumme, gierige und kurzsichtige Hilfsgeldwäscher. Das sind keine Jobs, das sind Anwartschaften auf eine gewiss unerwünscht nahe Bekanntschaft mit dem Staatsanwalt und auf darauf folgende zivilrechtliche Forderungen in teilweise erheblicher Größenordnung.

Wer mir das nicht glaubt, der frage bitte einfach mal die Polizei!

Und dann bitte das Gleiche tun, was ich jetzt auch tue: Den Schrott einfach löschen!