Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Dear Sir/Madam I AM Capt. Scott J. Wilson.

Freitag, 11. Juni 2010, 2:48 Uhr

From : Capt. Scott J. Wilson.
US 3rd Infantry Division.
Baghdad province, Iraq.
Please send your response to Scottwrightcapt (at) aim.com

Danke, dass du schon vor dem eigentlichen Text klar machst, dass du mit gefälschtem Absender schreibst. Das erleichtert die Einordnung deiner idiotischen Betrugsidee ganz erheblich.

Good day and compliments, I know this letter will definitely come to you as a huge surprise, I am Capt. Scott J. Wright, serving in the US 3rd Infantry Division which Patrols the Baghdad province,Iraq.

Nee, ich bin über Versuche des Vorschussbetruges wirklich nicht mehr überrascht. Und auch die Namen und Titel, die sich die Absender dieser tollen Texte ausdenken, können mich nicht mehr umhauen. Dass du einen auf militärische Ehre und Soldat machst, während in dem Krieg im Irak die Leute verrecken, zeigt dabei eine besondere Note von Menschenverachtung und Zynismus.

I am desperately in need of assistance and I have summoned up courage to contact you. I am presently in Iraq. I am seeking your assistance to evacuate the sum of $10,580,000 (Ten Million Five Hundred And Eighty Thousand US Dollars) to the States or any safe country, as far as I can be assured that it will be safe in your care until I complete my service here.

Wie üblich liegen irgendwo die herrenlosen Berge von Geld herum, und wie üblich wird jemand deswegen kontaktiert, der nicht einmal mit seinem Namen angesprochen werden kann. Wer darauf reinfällt, wird allerdings eine Vorleistung nach der anderen legen müssen, statt problemlos an den Zaster zu kommen – und natürlich wird das Geld immer hübsch anonym per Western Union oder MoneyGram zugestellt, denn so ein Pack wie du will ja nicht in den Knast. Und von den zehn- bis vierzigtausend Euro, die du in etlichen Telefonaten und mit viel Schriftverkehr aus jedem deiner Opfer rausleierst, finanzierst du dir dann deinen verfeinerten Lebensstil. Das Geld gibts natürlich nicht. Der Trick, diese obskuren Geschichten mit einem einfachen Link…

You will find more about this fund on the link below: http://news.bbc.co.uk/2/hi/ middle_east/2988455.stm

…auf die BBC zu belegen, wirkt etwa so überzeugend, als wenn ich von einer Million spräche, die ich in einem Sparstrumpf gefunden habe und zum Beleg dafür auf eine allgemeine Nachricht zur Sparquote in der BRD verwiese. Sicher, wer sehr naiv ist, der findet so etwas überzeugend, wird aber sofort wieder nachdenklich, wenn er sieht…

Contact me as soon as possible with your information below so that I can furnish you with more details.

YOUR FULL NAME……… YOUR FULL ADDRESS……………….. YOUR DIRECT TELEPHONE NUMBER……… YOUR IDENTIFICATION……………. YOUR COUNTRY OF ORIGIN ………….. YOUR OCCUPATIONS …………..

…dass da jemand einem völlig unbekannten Menschen Millionenbeträge in die Hand drücken möchte. Denn so etwas für glaubwürdig zu halten, ist selbst für ein verdummtes Gehirn eine große Zumutung. Und da man gleich hinterher noch einmal sieht, dass auch…

please feel very free to contact me on this EMAIL: Scottwrightcapt (at) aim.com

…die Absenderadresse der millionenfachen kriminellen Mail gefälscht wurde, sollte eigentlich kein Mensch von normaler Intelligenzbegabung auf deinen Strunz hereinfallen.

Respectfully Yours,
Capt. Scott J. Wilson.
US 3rd Infantry Division.
Baghdad province, Iraq.

Und zum kröonenden Abschluss verrätst du uns Empfängern auch noch…

GRATIS für alle WEB.DE Nutzer: Die maxdome Movie-FLAT!
Jetzt freischalten unter http://movieflat.web.de

…dass du im Iraq den deutschen Freemailer web (punkt) de für deine Drecksspams missbrauchst. Das nimmt deiner ganzen Geschichte die letzten, verhungerten Reste von Glaubwürdigkeit.

2 Kommentare für Dear Sir/Madam I AM Capt. Scott J. Wilson.

  1. […] Menschen passt, damit dieser Mensch zum Opfer dieses gnadenlosen Stümpers werden kann. Dieser vielfältig verwendbare Link auf eine Meldung der BBC macht so einen Murks auch nicht […]

  2. […] BBC-Meldung hole ich immer wieder mal gern hervor, zum Beispiel im Juni 2010 unter dem falschen Namen Capt. Scott J. Wilson oder kürzlich erst und übrigens ganz besonders „köstlich“ im April 2012 als Sgt. […]

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