Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 22. Juli 2009

viagra

Mittwoch, 22. Juli 2009

Na, ob der folgende Kommentar wohl eine gute Idee ist, wenn man Geschäftchen mit niemals gelieferten Pillen betreiben will?

viagra | vyiuhudv (at) vnmyewfe.com | filmfocus.nl/forum/members/257794-pfizer.html

iQpMRa uanhrfrt seqabtdx nuzufxbc

Ja, das war alles.

Dieser rZpoWSr von Spammer hat einfach nur ein Forum benutzt, sich dort angemeldet und ein Profil angelegt, in dem er auf seine gewiss nicht besonders seriösen Methoden des „Handels“ mit Medikamenten hinweist. Nun hat ein solcher Betrüger natürlich das Problem, dass so ein Forumsprofil nicht so einfach gefunden wird, da es in der Regel nirgends innerhalb des Forums verlinkt wird. Und wenn er mit diesem Profil seinen ersten Beitrag schreibt, kann er sich sicher sein, dass jemand die Spam bemerken wird und das Profil vom Forenbetreiber gelöscht wird. Deshalb muss es im Forum versteckt bleiben. Aber es gibt ja noch diese tollen Blogs, hat sich der HjkQbCIy da gesagt, da kann ich doch auch jede Menge Links auf dieses Profil für den Viagra-Betrug reinsetzen, und dann wird Google bestimmt auch mal diese Scheiße finden und ich mache ein riesen Geschäft mit nicht gelieferten Pillen.

Tja, und schaute sein deppertes Skript hier vorbei.

Der Text spricht für sich selbst. Und der Charakter dieses Arschloches sollte auch klar geworden sein.

Diese Masche mit dem Missbrauch von Forenprofilen ist (als Blogspam) relativ neu, aber sie wird gewiss demnächst besser betrieben werden. Wer also irgendwelche Angebote auf einer Profilseite eines Forums angepriesen sieht, sollte wissen, dass er es mit einem betrügerischen Spammer zu tun hat – und erstens die Finger davon lassen, um zweitens den Forenbetreiber mal kurz auf den Missbrauch des Forums hinzuweisen, damit dieser Sondermüll entsorgt wird.

Denn eine Welt ohne Spam ist eine bessere Welt.

Liebe Blogger

Mittwoch, 22. Juli 2009

Dies ist ein Hinweis meines Lesers Uwe, der die Spam auch nicht stumm ertragen will und kürzlich die folgende Mail aus der Grauzone zwischen Satire und der Realsatire einer völlig verkackten Werbemaßnahme bekommen hat. Allein schon die Anrede „Liebe Blogger“ reizt mich ja schon zum Speien, aber der Text der Mail macht mich denn wieder so fassungslos, dass ich kaum noch Worte finde. Die Mail sei hier vollständig (aber mit unkenntlich gemachten Telefonnummern, um einen Missbrauch dieser Daten zu verhindern) zitiert:

Liebe Blogger,

Madeleine Schickedanz lebt von 600 Euro pro Monat. Dabei hatte die Arcandor-Großaktionärin doch einst 3 Milliarden Euro. Daraus sind nun „nur noch“ 27 Millionen Euro geblieben. Den Quelle-Versand unterstützt Vater Staat mit 50 Millionen Euro, aber wer hilft Madeleine Schickedanz. Es ist schon so schlimm, dass sie beim Discounter einkaufen geht.

Deshalb unsere Bitte: Spendet für Madeleine Schickedanz!

Bitte unterstützt uns bei der Bekanntmachung der Aktion, damit möglichst viele Spenden zusammenkommen.

Hier der Link zur Aktion: http://deals.de/gutscheine/quelle-gutschein.html

Viele Grüße

Jens Kunath

aha.de Internet GmbH
Stresemannstraße 29
D-22769 Hamburg

Fon: +49-40-890xxxx-x
Fax: +49-40-890xxxx-xx

Email: jkunath (at) aha.de

Internet: http://www.aha.de

Eingetragen beim Amtsgericht Köln, HRB 63179
Geschäftsführer: Jens Kunath

www.deals.de, www.forher.de, www.rabattschlacht.de

Nun, weder habe ich irgendein Mitleid mit Frau Schickdanz, noch kann ich einer Form der Satire, die auf unverlangt zugestellte Mail, also auf Spam, setzt, irgendetwas abgewinnen – schon gar nicht, wenn sie mit derart geschäftsbeflissenen Links und einem vom Absender betriebenen Gutscheinhandel daherkommt. Die angeschriebene Mailadresse ist übrigens dem Bild in diesem Impressum entnommen, und der daneben stehende Text ist ja wohl völlig eindeutig. Wer bei der Förderung seiner Geschäftchen so vorgeht, darf sich über die „lobende Erwähnung“ unter anderen Spammern nicht mehr wundern. Ob das für das Geschäft so gut ist, das ist freilich eine andere Frage – ich würde von Geschäften mit solchen Leuten abraten.

Die satirische Idee einer solchen Aktion gibt es übrigens beim Dwarslöper auch völlig spamfrei, und deshalb verlinke ich lieber dahin und mache diesen Text bekannt.

Es ist übrigens gut möglich, dass hier ein „Mitbewerber“ des Absenders systematisch mit falschen Adressen spammt, aber das erscheint mir angesichts eines zugehörigen Blogeintrages sehr unwahrscheinlich. Auch gibt es zwei Tage nach Eingang dieser Mail weder einen Hinweis auf deals punkt de, dass hier ein Spammer Missbrauch betreibt, noch einen diesbezüglichen Eintrag im zugehörigen Blog, obwohl so etwas gewiss zu einigen verärgerten Reaktionen führt. Der Absender scheint also – so weit ich das absehen kann – zu stimmen. Man kann offenbar wirklich so dumm sein.