Unser täglich Spam

Aus dem Internet frisch auf den Tisch. Köstlich und aromatisch.


Tagesarchiv für den 7. November 2008

1a-onlinekredit.de

Freitag, 7. November 2008

Ohne ausführliche Würdigung, aber doch mit lobender Erwähnung für den auf ganzer Linie gescheiterten Versuch der unauffälligen Linksetzung sei dieser gewisse „Benjamin“, der einen lockeren Text über den Zusammenhang von Gameshows, Abzocksendungen, Kreditwerbung im Videotext und Shows der Marke „Raus aus den Schulden“ in folgender Weise „kommentierte“:

Benjamin - 1a-onlinekredit.de - Ich halte generell nicht so viel von Kredit aufnehmen, schon alleine weil ich nicht zu Herrn Zwegat in die Show möchte. Man kann nur immer das ausgeben, was man auch hat, hat meine Oma immer gesagt. In diesem Sinne... Schönen Abend noch

[Die mutmaßlich unzutreffende Mailadresse ist von mir unkenntlich gemacht worden, um einen Missbrauch zu verhindern.]

Dafür, dass dieser gewisse „Benjamin“ ja gar nicht „so viel vom Kredit aufnehmen hält“, hat er hier jedoch eine „hübsche Site“ verlinkt, die sich sehr ausdrücklich an Leute wendet, die aus dem einen oder anderen Grund Kredit aufnehmen wollen. Oder, um es mit den Worten auf der Startseite dieser Site zu sagen:

Herzlich Willkommen auf der Informationsseite von 1a-Onlinekredit.de – Ihrem professionellen Partner im Bereich Kredit, Kreditvergleich und Finanzierung.

Hier wird nicht nur der Spamcharakter des „Kommentares“ sichtbar, dessen „Bezug“ zum „kommentierten“ Text sehr viel lockerer ist als die Absicht, auf diese Weise einen wohl eher windigen Kreditanbieter mit einem Link zu bewerben, sondern auch der hinterfotzige und verachtenswerte Versuch, mir beim Überfliegen der Kommentare einen völlig falschen Eindruck zu vermitteln, auf dass so eine Scheiße mit diesem Link stehenbleibt.

Dass dieser „professionelle Partner“ es ganz offenbar für nötig befindet, sein Angebot mit asozialer und explizit unerwünschter Spam in Blogkommentaren zu bewerben, ist keineswegs eine Empfehlung an irgendeinen Menschen, die Dieste eines solchen „professionellen Partners“ in Anspruch zu nehmen. Insbesondere würde ich jedem Menschen davon abraten, hier die angebotene „persönliche Kreditanfrage“ zu machen und dabei ganz nebenbei einem Spammer auch noch einen Satz teils empfindlicher persönlicher Daten in die Hand zu drücken. Ganz im Gegenteil würde ich jedem empfehlen, nach Beratung und Angeboten von Menschen und Institutionen Ausschau zu halten, die gar nicht erst auf die Idee kämen, in der Online-Werbung die gleichen Wege wie kriminelle Abzock-Casinos, fragwürdige Netzapotheker mit ihren niemals gelieferten Pimmelpillen oder wie die verbrecherischen Malware-Schleudern der Mafia zu beschreiten.

Die Spam wird übrigens kein bisschen besser, wenn sie von Hand geschrieben wird. Ganz im Gegenteil, so etwas zeigt mir im Ignorieren des begleitenden Textes zur Kommentarmöglichkeit…

Dieses Blog ist bewusst werbefrei […] Wer hier in dümmsten SEO-Gehabe einen Link auf eine offensichtlich kommerzielle […] Site setzt, wird von mir still und ohne weitere Anmerkung gelöscht werden. Im Wiederholungsfall werde ich solche Kommentierer als Spammer behandeln, selbst wenn diese Kommentare von Hand erstellt werden und einen Bezug zu den kommentierten Texten aufweisen. […]

…um so deutlicher, wie sehr ich von den Verfassern solcher „Kommentare“ verachtet werde – und zusammen mit mir ein ganzes Internet, dass als Netz von Computern kein Selbstzweck und keine Reklamefläche ist, sondern ein Medium, das Menschen zusammenbringt.

Ach ja: Willkommen in Akismet!

Seit mein Ranking bei Google verbessert wurde und weil ich mich trotz der täglichen Verachtung, die mir in solcher Werbung entgegentritt, weigere, meine Links durch eine nofollow-Auszeichnung zu verkrüppeln, darf ich jeden Tag etwas von dieser Spam-Jauche löschen, die sich in erster Linie an Suchmaschinen richtet. Ich werde hier immer wieder willkürlich herausgegriffene Beispiele dieses am Rande der Illegalität und jenseits jeden zivilisierten Verhaltens im Internet stehenden Reklameschrotts bringen, dabei die auf diese Weise explizit beworbene Site namentlich erwähnen und natürlich keinen Link darauf setzen. Wenn Sie ein Geschäft im Internet machen wollen und der Meinung sind, dass eine solche Erwähnung ihrem Geschäft schaden könnte, denn kann ich ihnen nur empfehlen, auf das asoziale Werbemittel der Spam zu verzichten.